Kassa-Eperjesi Értesitő, 1862 (Jahrgang 24, nr. 1-101)

1862-11-08 / nr. 88

Megyelenik minden SZERDAN és SZOMBATON, Évnegyedi előfizetés Kassára nézve 70 kr., vidékre bérmentes szállítás mellett 1 ft. 25 kr. o. é. Egy háromszor hasábos sorért beiktatási dij 6 kr. ausztr. pénzben. Nr. 88. KASCHAU­­ zeile 6 kr. ÖW. EPERIESER Erschei­­edey Mittwoch, und Samstag. Pränumeration viertel­­ jährig für Kaschau 70 kr. mit freier Postversendung 1 fl. 25 kr. ÖW. Inserationsgebühr für eine 3mal gespaltene Petit­­KUNDSCHAFTSBLATT. KASSA-EPERJESI­ERTESITO. Samstag den 8. November 1862. XXIV. Jahrgang. ET <= Stadtpost. * * Wie wir erfahren, soll nächster Tage in der Faulgasse ein neues, sehr komfortabel eingerichtetes Kaffeehaus sammt Restauration eröffnet werden. Es ist sonach dies das vierte Kaffeehaus in unserer Stadt und glauben wir, daß dadurch die Konkurrenz soweit hergestellt ist, daß wir endlich dem ein billiges Glas „Schwarzen“ trinken können. * X Bor Kurzem sandte ein hiesiger kleinerer Geschäftsmann seinen Lehrling mit einem Auftrage an eine Kundschaft. , Der Lehr­­ling hatte­­'aber den­ Auftrag seines Herrn vergessen und richtete denselben gerade an die Kundschaft verkehrt aus. In einer Weile kam die Kundschaft zu dem Prinzipale selbst und beklagte sich über den unrichtigen Sachverhalt, welcher derselben von dem Lehrlinge überbracht wurde. Es klärte sich die Sache sodann auf, daß der Lehrling bei der Kundschaft gerade das contra sagte. Der Lehrherr darüber erzürnt, äußerte zu dem Lehrlinge : „Wenn ich hätte die Sache so dumm ausrichten wollen, so wäre ich selbst gegangen, und hätte Dich nicht dazu gebraucht.“ zt x Die in den Straßen der Stadt herumwandernden­ Bre­­nenverkäufer werden zum Wohle aller Feinhörigen ersucht, ihre Lungen durc das immerwährende grelle Pfeifen „zu schonen “; wir glauben, daß Derjenige, welcher Brezen zu laufen sucht, auch auf hundert bis zweihundert Schritte das­ ohrenzerreißende Instrument vernimmt. Allerlei aus der Heimat: xx In Neu-Pest steht die Eröffnung einer großen Dampf- Spiritusbrennerei bevor, welche fähig ist, täglich 400 Eimer "Maische zu erzeugen. * * Mit erstem­ Dezember b. 3. soll die neue Pester Dienst­­botenordnung auf e­in Ofen eingeführt werden. st s Bei der am 30. Oktober in Wien stattgehabten 18. Berz­losung der zweiten oberungarischen Waldbürgerschafts- Anleihe vom Jahre 1846 sind folgende 20 Obligationen 4 500 fl. gezogen worden, u. a.: Nr. 39, 241, 300, 310, 365, 420, 540, 543, 571, 664, welche am 1. Februar 1863 und Nr. 157, 314, 414, 455, 470, 580, 605, 661, 786, welche am 1. August 1863 zurücgezahlt werden. 7 . Mehrere Pester Blätter melden, daß der des­ Mordes an­­geklagte Schneidermeister Loos es versucht habe, sich im­ Gefäng­­nisse zu erhängen. Der Versuch mißlang durch die rechtzeitige Ent­­de>ung­ dieses Vorhabens Seitens des Kerkermeisters. *,„*. Einer Korrespondenz aus Fünfkirchen vom 26. y. M. ent­­nehmen wir die nachstehende Schilderung einer gräflichen Raubscene im Baranyer Komitate: Nachdem die hiesige Gegend seit einiger Zeit von den Streifzügen des berüchtigten Räubers Patks János­­ verschont geblieben ist, und man sich der Hoffnung hingab, daß endlich die Sicherheit des Lebens und Eigenthums ungefährdet bleiben werde, hat fűrzlídy wieder eine entschliche Greuelthat diese Hoffnungen zer­­stört und die Bewohner der Baranya aus ihrer kurzen Ruhe aufs Neue­ emporgeschreit.. Vor ungefähr 8 Tagen kamen nämlich­ sieben Räuber zu einem Müller auf der­ Pußta, zwischen Manok und Bong­­háo und forderte von diesem, daß er sein Geld herausgebe. Der Müller kannte die meisten der Räuber, welche sämmtlich bereits ber­­ahrte Männer aus dem Orte Hosszuheteny nächst Fünffirchen waren. Die Räuber padten ihn­ daher, hielten seine­ Hände auf einen Had­­stop. und fingen an, ihm diese Gliedmaßen siü>weise mit einem Beile abzuhauen. Die Gattin des Müllers, brachte jehr in ihrer­ Ver­­zweiflung, Alles herbei, was sich an Geld und Geldeswerth­ im Hause befand, um die Wuth dieser Unmenschen zu besänftigen.­ Der schreh­m mißhandelte Müller bat nun ebenfalls um Schonung seines Lebens, gebrauchte aber dabei leider den Ausdruc, daß er sie ja alle seit Langem kenne und keinem von ihnen etwas zu Leid gethan habe. Hierdur­ wurden die Räuber erst völlig rasend und­ die Furcht, daß der Müller, wenn er am Leben bleibe, sie Alle der Behörde anzeigen werde, machte sie so wüthend, daß sie ohne Barmherzigkeit den­ Müller, sein­ Weib und seine­ Kinder gräßlich ermordeten, um keine Zeugen ihrer Missethat zuzuzulassen. Aber die Nemesis erreichte sie dennoch f­ ­­­­­­ ür Fenil Beate die kleine Waise. (Fortsezung.) IV. „Obgleich­ es schon spät geworden war, als Albert wieder in das Hotel zurückehrte, beschloß er doch, noch einen Besuch bei Lady­­ Gpanter zu machen, um Miß Anna das Ergebniß seiner­ Nachfor­­schungen wissen zu lassen, aber er fand sie nicht sur Hause. Miß Anna war mit ihrer Tante und der Baronin­ ausgefahren, um eine der schönsten Promenaden in der Umgebung Neapels zu be­­suchen­. "Es war ein großer terassirter "Garten mit einer Ansicht auf den ganzen Golf. „Albert eilte hin­ und fand bald die“ drei­­ Damen, die in einer Laube die Kühle des Seewindes genossen. Die Sonne sank­ eben langsam in das dunkelblaue Meer und die Damen saßen da, in schweigender Bewunderung des erhabenen Schauspiels. So fand unser­ junger Freund,­sie in der besten«­ Stimmung für seine Mittheilung , die auch nicht verfehlte, einen lebhaften Eindruck auf die Zuhörerinnen zu machen. A 2 Die beiden Engländerinnen waren von der Erzählung­­ tiefs er­­griffen und selbst die Baronin kam von ihrem­ Vorurtheil gegen die kleine Bettlerin „zurüc und war von fegt an ihre eifrigste­ Bewunderin. . Das Gespräch verlängerte sich, bis die Kühle des Abends sie für­­ die Kranke besorgt machte, und Miß. Anna schlug daher ihrer Tante vor, in einen nahegelegenen Salon zu treten. „Die Gesell­­schaft stand auf. Die Baronin bot der Lady Spanker, von Arm­an, Albert und die junge Engländerin machten einen kleinen Umweg, um noch einmal die herrliche Aussicht zu bewundern. Jeton Links ragte die vunfel­beschattete Masse des Vesuvs "empor, die“ sie mit seinen Nachbargipfeln­­ von dem sternenhellen Himmel abhob. Zu ihren Füßen zeigten­ sich Fahrzeuge aller Art auf den dunklen Wagen, welche die tausend Lichter der Stadt zurücspiegelten. Die, Luft­­­ war weich und balsamisch und jede Blume schien ihren Atom, reichlicher auszuströmen. Und, dazu kamen „die tausend, kleinen Reize, welche die Grüseligkeit­ eines solchen Augendlics, erst voll­­kommen machen. Das Summen des entfernten Menschengetreides, das Rauschen der Blätter, der Gesang, eines Vogels, vielleicht­ des­­ ein­­zigen, der noch in dieser Stunde der Ruhe, von den geflügelten Scharen wachte, welche den Hain bevölkern. Braucht es mehr, als die süßen Wunder der Natur, um zwei junge Herzen, die sich fast schon verstehen gelernt hatten, in den Rausch des Entzückens zu stürzen? Doch hatten sie noch etwas Gemeinsames, worin sich ihre Gefühle vereinigten : ihr Interesse an Beate, diesem wunderbaren Kinde , das sie­ zu beschüßen versprochen hatten, ehe sie es fannten, und das sie bei näherer Bekanntschaft bewundern müßten. *„Aber was fängen wir­­ mit der armen Waise"an 2?" frug Miß­­ Anna, wenn die Mutter in St. Paolo beigesetzt ist? Wir müssen vor Allen die Zukunft unseres kleinen Schüßlings sichern = wessen Händen: fallen: wir: sie. anvertrauen 224 9459 STE a 4 „Ehe wir einen Entschluß fassen," antwortete Albert „“ müssen wir die näheren» Aufklärungen erwarten, die uns Pater Anselm ver­­sproßen­ hat. Vielleicht: kennt „er eine “ehrenwerthe Person ,"die"sich der Erziehung der armen Beate annimmt.“ In Gitti „Eine solche „Anordnung "sagte Anna, indem els MEG“ annahm, den ihr „Albert anbot, um sie in den Salon “würde mich nicht befriedigen: Wer würde für «Beate pt? : "

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