Kassa-Eperjesi Értesitő, 1863 (Jahrgang 25, nr. 1-100)

1863-09-16 / nr. 72

­. „r 74 e 6 e , Elöfizetesi felhívás. A „Kasa-Eperjesi Ertesitö“nek évnegyedi előfizetési ideje folyó hó végével lejárván, alólirt szerkesztőség a t. ez. előfizetőket előfi­­zetésök megújítására azon hozzáadással bátorkodik tisztelettel felhivni, j frtot., és postaátküldetéssel 1 írt. 30 krt. tesznek egy évnegyedre, mentül elébb beküldeni sziveskedjenek, miszerint a dijakat , mik helyben I o. €. nehogy a lap szétküldetése hátrálást szenvedjen. Kassán szeptemberhóban 1863. A „KaSSa-KEperjeSi Értesítő" SzerkeSztöStge, | Neuestes aus der Heimat. * * Die Deputationen von Theresiopel , Szegedin und H.-M.-Bläsárhely, welche behufs der Milderung des Nothstandes in Angelegenheit der Alföld - Eisenbahn mit in F py R m ' ' ' Pränumerations-G Einladung. "| , ZU Blatts 4. u MU Die vierteljährige Pränumeration des „Kasc­hau- Eperieser Ku­schaftsblattes“ endet mit Ende dieses Monats. Die gefertigte Redaktion erst sich deshalb die p. t. Abonnenten zur gefälligen Erneuerung der Pränumeration dem Bemerken höflichst einzuladen, daß der Pränumerationsbetrag, welcher für Kost 1 fl. 5. W. und mit Postversendung 14 fl. 30 kr. für ein Vierteljahr beträgt bald entrichtet werden möge erfahren. Kasc­hau, im September , um keine Verzögerung in der Zusendung des 1863, „Kaschau-Eperieser Kundschaftsblatteß Dir Redaktion des Stadtpost. — Se. k. k. apostolische Majestät haben dem Groß­­probst des Kaschauer Domkapitels Georg Lipczey das Titularbiethum von Tribunic allergnädigst zu verleihen geruht. — Der Herr Statthaltereirath v. Abonyi, der vor Kurzem die unteren Komitate bereiste, um figy über den dortigen Nothstand persönlich zu überzeugen , unternimmt "zu gleichem Zwee eine neue Rundreise in die oberun­­garischen Komitate und dürfte auf dieser seiner Weise auch­­ unsere Stadt berühren. — Die Reparatur an der hiesigen Kunstmühle ist bereits beendet und ist dieselbe wieder in Betrieb geseßt worden. — Der Witterungswechsel in den lezten Tagen hat eine Menge von Krankheitsfällen zur Folge gehabt, namentlich sind es gastrische Zustände, Diarrhöe und Ka­­tarrhe, die sie am meisten bemerkbar machen. In vielen Fällen ist der Genuß des Obstes eine der Mitursachen die­­ser Krankheitserscheinungen, daher wir von dem übermä­­ßigen Genuß desselben nicht genug abrathen können. — Die Kirche auf dem Kalvarienberge war Sonn­­tag von Wallfahrern aus allen Gegenden so zahlreich besucht, daß in derselben mehrere Personen drure, das­­ Sedränge ohnmächtig wurden. — Die seit einigen Tagen eingetretene fahle Wit­­terung veranlaßt bereits die Schwalben, uns zu verlas­­sen und ihre gewohnte Reise nach dem Süden anzutre­­ten. Man kann seit täglich Kongregationen dieser glüclichsten aller Geschöpfe sehen, um zu berathen, welche Route sie nehmen und in welcher Morgenstunde sie nach dem Süden aufbrechen sollen. — Durch die in unserer Gegend noc immer gras­­sirende Vi­ehseuche waren die meisten der hiesigen Vieh­­beficher veranlaßt, ihren Viehstand auf ein Minimum zu reduziren ; eine Folge davon ist, daß die Milch, die sonst eines der billigsten Lebensmittel hier war, um das Dop­­pelte im Preise gestiegen und oftmals selbst für Geld nicht zu haben ist. — Durc die anhaltende trogene Witterung ist unsere , sonst nicht wasserarme Hernach derart zusammen­­geschrumpft, daß man dieselbe in einem Paare wasser­­dichter Stiefel ganz gut passiren kann. Selbst der Kanal hat nicht das nöthige Wasser, um auch nur den Gang der Mühlen nothdürftig zu erhalten.­­ — Bei dem Sonntag den 13. September abgehal­­tenen Scheibenschießen hat das 1. Beste Herr Mathias Scifber auf einen Nagel­, und das 2. Beste Herr Rup­­pert Retzinger auf einen Fünferschuß gewonnen, ihren Gesuchen nag Wien gekommen waren, wurden, wie man dem „Sarg­“ aus Wien schreibt, von Sr. Ma­­jestät mit warmer Theilnahme empfangen und die allergn, Erklärungen Sr. Majestät lauteten dahin, daß ihre Bitte erfüllt werden würde. „ Zur Unterstüßung der Nothleidenden wurden dem heutigen „Sürgöny“ zufolge dem Kön­ ung.­­Statt­­haltereirathe 4050 Metzen Weizen, 3700 Metzen Korn und ohngefähr 2800 Klafter Holz von mehreren Groß­­grundbesigern theils umsonst, theils zu ermäßigten Prei­­sen zur Verfügung gestellt. =­ Graf Georg Apponyi hat das ganze heurige Erträgniß seiner Bekeser Güter nach Dedung des eigenen Samenbedarfes zur vorschußweisen Vertheilung unter Landwirthe des „Alföld“ bestimmt. — Der Pester „Remzeti Kör“ hat für die Nothleidenden 200 fl. votirt. Ft Die vor Kurzem verstorbene Frau Julie Bár­lint von Csis-Sz.-György hat dem "Kol. Közlöny" zu­­folge eine Fundation von 10.000 fl. gestiftet, deren Zin­­sen zur Erziehung von fünf armen Steflern verwendet werden sollen. xx In Pest ist die Bildung eines Ausstattungs- Vereines von der Behörde genehmigt worden. Die Aus­­steuersumme soll 200 fl. betragen, welche durch eine Ein­­sc­hreibgebühr von 2 fl. , jährlichen Beitrag von 1 fl. zum Gründungsfond, vierteljährlich 10 fl. und bei jeder Trau­­­­ung eines Mitgliedes stattfindende Zahlung von 20 fl. aufgebraut werden soll. Die Aufnahme der Mitglieder muß vor dem zwölften Lebensjahre erfolgen ; die Aus­­steuersumme wird nach Vollendung des achtzehnten gezahlt. * * In Pest vermählte sich kürzlic ein Beamter einer Bersicherungsgesellscaft mit einer Nichte des Mar­­shall Pelissier, die bisher in Pest als Gouvernante lebte. Demnach scheint die Zeitungsnotiz, welche Pelissier eine österreichische Abstammung zuschreibt, wocy nicht so ganz aus der Luft gegriffen. 4 In Neusohl sind nach einer Mittheilung des „Hon“ am 2. d. zwei Häuser abgebrannt, wobei eine Frau und ihre Tochter, während sie noch einige Habselig­­keiten retten wollten, von dem einstürzenden Dache ihres Hauses ers<lagen wurden, ries klingende Mittheilung : „Bei der hiesigen Stadthaupt­­mannschaft ist ein 17jähriges, rein hübsches Mädchen in Untersuchung gezogen, welche eine eigene psychologische Erscheinung bietet. Dasselbe wurde dieser Tage beschäf­­tigungslos im Freien nächst der Tirnauer Pferdebahn angetroffen , rennt ihren Tauf- und Zunamen, dann ihre Eltern nicht, welche sie angeblich in ihrer Kindheit ver­­kauft haben sollen, und will na< Pest zuständig sein. Viele Jahre habe sie mit anderen Mädchen unter Räu­­bern, die in der Mitte großer Waldungen in Böhmen ein ausgedehntes Gebäude befigen, gelebt und sei ihnen aus Furcht und Abscheu vor einem an einem eingefan­­genen Fräulein verübten Mord entflohen , ziehe seit dieser Zeit bestimmungslos in der Welt umher und wolle feßt nach Pest gehen. Sie spricht ziemlich verständig, si jedoch zu Illusionen geneigt, die sie mancmal dem sinn nähern, weshalb sie auch näher beobachtet wir­d Wie ein Ungar den Nothstand in seinem Ui­lande beseitigen will. Er schreibt Folgendes: „Im Bater von sieben Kindern, mein Jahreseinkommen bett höchstens 2000 fl., von denen ig in den gewöhnlic Zeiten nichts entbehren kann, wenn ich bei dem heurs Mißwac­hs meine Felder mit Aussaat bestelle, mein HÄ und Wirthschaftsleute­­ mit der Frucht versehe, bleibt jj nicht so viel zu verfaufen, um meine Haus- und Wi­schaftsauslagen bestreiten zu können, um die Stelle entrichten , werde ic entweder mein Vieh verkaufen o mich um ein theures Ansehen umthun müssen ; ich wer­ ärmer sein, als ich war­ möglich , daß Jahre vergehenn bis im mich von dem heurigen Mißjahr erhole, doch'ne Himmel sei Dank! — wenn nicht anderes Unglüd mich trifft — gehe ich nicht zu Grunde, sterbe nicht Hunger und erfriere nicht; ja, selbst wenn in mir, um Andere zu helfen, etwas abzwige , braucht meine Familie u­m ein Gesinde keine Noth zu leiden. I< habe mir fol­genden Kalkül gemac­ht : IH trinke zweimal Kaffee ; hh fort werde ich nur einmal welchen trinken , und erspaß damit 12 Pfund Kaffee und 24 Pfund Zucker — 20 IH rauche vom frühen Morgen bis in die Nacht RY reduzire meinen Tabakverbrauch auf die Hälfte , maß eine Ersparniß von 24 fl. Ein Jahr hindurch halte í sein Stubenmädchen ; meine Töchter mögen aufräumei bügeln u. s. w., sie werden viel gesünder sein, als si jet schon sind, und ig erspare. 60 fl. Statt vier Zim­mer lasse in nur drei heizen, macht 18 fl. I< wir einen neuen Ro> brauchen, wenn ich nicht in einen gir fliften gehen will . Ich kaufe mir keinen, auch keine neuen Hut und gehe in gefb­ten Stiefeln, womit­­ wenigstens 53 fl. erspare. Ein Jahr lang gebe ich fi meine Frau und jedes meiner Kinder um 5 fl, wenn aus, macht 40 fl, und traftíie weder Freunde noch wandte — wiederum 50 fl. So kann ich auf sehr leic­ Weise 250 fl. ersparen ; davon bestimme ich für mein nothleidenden Brüder 100 fl. und deFe von dem Uebri­gen meinen eigenen Bedarf. Hätte ich eine Ernte gehabs­tt Die „Preßburger Ztg." bringt folgende myste­­n­i­e­rt wie ich sie in den oberen Gegenden gesehen , würde­­ die ganzen. 250 fl. offeriren. =­ Wenn jeder Ungar thäte, wie Vielen könnte da geholfen werden!" — Di ist ein Plan, der sich recht hübsch ausnimmt — aber­­ auf dem Papiere. (B. 3 * ) Die Direktion Der ungarischen Boden-Kred| Anstalt in Pest erläßt eine Bekanntmachung , daß di Institut auf Grund der 585. 154.158 der Statuten Bagi­einlagen von mindestens 100 fl. von Behörden, G dn­stituten und Privatleuten annehmen werde. Sie gibt dafür auf ihre eigene Kasse ausgestellte, auf Namen und­ Ordre­ des Einlegers lautende verzinsliche Zahlungsanweisungen mit statutenmäßig bestimmter Beifallzeit auf jede beliebige Summe von 100-4000 fl. Die Zinsen werden von die zu drei Monaten ausgezahlt. vag Mein Freund Julius. Novelle von Alexander Mihök, 1. Mein Freund Julius war ein großer Verehrer der Damen, nicht minder aber ein vorzüglicher Jurist, ein gediegener Dichter und ein Klaviervirtuos. Die Natur hatte auf sein Äußeres derart ausge­­stattet, daß er bei mann' schönem Kinde berechtigt war, ihr Herz schnell zu erobern ; body der von ihn verkannte Begriff der Bescheidenheit ließ das nicht zu. Ja! mein Freund war bescheiden. Worin lag aber der Begriff seiner Bescheidenheit ? . In Folge der oben erwähnten Vorzüge ein elegan­­ter, gebildeter junger Mann, ein sehr gesuchter Gesell­­schafter, ein überall beliebter Gast, standen ihm die Pfor­­ten zum fleineren Adel und gebildeten Bürgerstande offen und Julius fand unter diesen für ihn günstigen Ver­­hältnissen Gelegenheit genug, an der Herzenspforte man­­cher Schönen um Einlaß anzuklopfen, was ihm auch viel­­seitig gelang, denn er war ja das Ideal so mancher Dame, der Lyon der ihm gleichgestellten Jugend ! Kehren wir nun zur Erläuterung seines irrigen Begriffes der Bescheidenheit zurüc und beurtheilen wir diesen Charakterzug , den er sich aneignete und der die Jugend in allen Richtungen nur zieren kann. Julius fand sie z. B. bescheiden, wenn er ein eben erhaltenes parfümirtes Brieflein, das als stummer Dol­­metsch die Herzensergießungen eines fühlenden Wesens in sich trug, seinen Freunden mit der Bemerkung zeigte : „Sieh Freund ! hier könnte im auch den Sieg davontra­­gen, dem meine Bescheidenheit läßt dies nicht zu, es EVILLENLO widerspricht meiner Grundsäße 3; lieben kann ich nicht, also zu was?" Dies sagte er troß des Umstandes , daß es bereits mehr als Unbescheidenheit war, dies Opfer des Geständ­­nisses einem für Liebe empfänglichen, unschuldigen Herzen zwecklos zu entreißen,­­ andererseits aber sein offenes Borz gehen gegen seine Freunde schon an und für sich diese seine Handlung entwürdigte. Wir erleb­en daher in diesem Vorgehen Julius' die Sucht nac Geständnissen, sehen die Opfer seiner Einbildung, ja, sehen Alles, nur keine Idee von Beschei­­denheit ; denn wie weit stand Julius von dieser ! Wie sindlich konnte Julius werden, wenn er bescheiden genug den in dem Busen einer Jungfrau wach­gerufenen Fun­­den der reinen Liebe mit beseeligendem Bewußtsein zu nähren verstanden hätte! So spielte er aber mit armen Herzen gleich dem Wind, der die Grashalme einer rei­­zenden Flur in ihrem üppigsten Gedeihen der Wurzel entreißt. Uebergehen wir nun einen Zeitraum von 4 Jahren, während wel<er Zeit Julius seine Rechsstudien mit Vorzug beendigte , und wir finden ihn noM immer auf dem Felde der Liebe wirken, ohne daß ihn die rächende Nemesis erreicht, oder aber seine falschen Anschauungen in dieser Richtung sim verändert hätten. Julius war heute bereits ein selbstständiger, genialer Advokat, und gleich seinen ersten Liebeständelein gelan­­gen ihm auch die ersten ihm anvertrauten Prozesse; er besaß ein sicheres Einkommen, konnte aber troß dem sehn­­lichsten Wunsche seiner Eltern mit dem Gedanken, endlich einmal eine der Vielen zu wählen, nicht vertraut werden. Er war zwar heute nicht mehr der, der Stürme des Les­bens troßende Jurist, denn seine Gesichtszüge zeigten bereits zarte Falten ; dies änderte aber die ihm angeborne Lie­­benswürdigkeit und Anmuth nicht, welche eben die hf von der Natur gespendeten Reize vielfach erhöhte. Was aber Julius' Gedanken so fern lag, nicht fern seinem Herzen, denn dieses fühlte das Bl­niß, endlich einmal seine Stimme zu erheben, ob nicht die Macht besaß, Iulius zum treuen Dolm­ner Gefühle zu zwingen. Julius ahnte zwar, daß er im Kampfe geg­eingenes Herz werde unterliegen müssen, aber sein saß, die Stimme der Natur durch moralische­­r­­onsequenz in ihrem Entstehen zu erfinden , erfglüttet die Grundfesten dieser Befürchtung. Da Dem war indeß nicht so, denn wie wäre es nöt gewesen, daß Julius, der nun Jahre lang das Feuer­ heiligen Liebe sc­hürte, nicht endliß einmal die verheeren­ Flamme mit ganzer Mat sich über ihn ergießen" hen hätte, sin Und so kam es­­ ein gut erzogenes schlichtes­­ Bil­gersfind, dem Julius gleiß vielen Anderen nur ein­e liebe Sie !" entreißen wollte, siegte und er, der Lyon Eroberer , nicht gewohnt, auf diesem Felde zu werlie ward durch Aureliens bescheidenes Benehmen ein­­ selter Wwe zu den Füßen der Unschuld. Aurelie­n denn so hieß unsere Heldin =­­ that sie.? . . . . Sehr wenig; sie fühlte zwar , daß Herz nicht gleichgiltig gegen Julius‘ Worte blieb . 060 begriff sie um so mehr, ihre Würde und fand endlig bs in ihrem Herzen neu geborne Gefühl zu theuer, um in einem schnell ausgesprochenem , Ja" ein nie mehr, wiede kehrendes, beseeligendes Entzügen zu verscherzen.­­ Ihr gemessenes Benehmen brach ß aber, vollends/(dir Schranken, der moralischen Kraft ,/: mit ver, Julius ist Herz umgeben, denn er liebte mit aller Begeistern ) seine Phantasie folgte nun den Regungen : des Herzens N. | - | Ee) Mn = AU W- WMW WEESEN mM eg

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