Kassa-Eperjesi Értesitő, 1865 (Jahrgang 27, nr. 1-100)

1865-01-14 / nr. 4

Nia . mannschaft) in welcher Straßen Verunreinigung 5.9. Die Stadtpost. „Zu 87. (Effektenlotterie.) Wie wir aus sicherer Quelle erfahren, hat der hiesige wohlthätige Frauenverein­­*“ höheren Orts die Bewilligung erhalten, im Laufe dieses­­ Jahres eine Wohlthätigkeits-Effekten-Lotterie zu Gunsten des Armen- und Waisenhauses veranstalten zu dürfen« — (Von der hiesigen löbl. Stadthaupt­­wurde eine Kundmachung verdöffentlicht, wird... M0 sú (Die Kaschauer Handels- und Ge­­m­id hat unlängst zu Folge Aufforderung ves hoh. kön. ung. Statthaltereirathes behufs Feststel­­lung geeignete kollektive Marktstandsgeld - Tarife, mit Madrichtnahme auf ihren Distrikt , den Entwurf zu den — (Der hiesige­ Oberkellner, Csers­zky), der Gründer des Kranken-Kellner-Unterstüßungsvereines erforderlichen Schlüssel vorzulegen, den angeordneten Bericht erstattet. — Nachdem wir diese Angelegenheit sowohl in Bezug auf den Handel und die Industrie, als auch auf die Marktrechte besigenden Gemeinden Ober- Ungarns , für wichtig und interessant halten , gereicht es uns zum Vergnügen, den gedachten Bericht seinem gan­­zen Inhalte wag, in Anlage unseres heutigen Blattes mittheilen zu können. — (Schlittenrennen.) Wie man hört, soll, sobald­ das Wetter sich­ zu einer Schlittenfahrt eignet, ein Sclittenrennen hier abgehalten werden, ist dieser Tage mit Tod abgegangen. Durch diesen To­­desfall verliert der genannte Verein einen seiner eifrig­­sten Unterstoßer und Beförderer. — (Theater- Mäuse.) Freunde der Naturge­­schicte haben gegenwärtig Gelegenheit, interessante Beob­­achtungen­­ in unserem Musentempel zu machen. Die Mäuse , welche zwar schon längere Zeit in diesen Räu­­men hausen, haben nunmehr auf Besit vom Parterre während den Vorstellungen genommen und ihre bekannte Furcht vor dem Menschen gänzlich abgelegt. Wäre es nicht an der Zeit, ein Dußend hungrige Katzen in's Theater zu postirey, durch Ablagerung des Trottoirs und der von Mist­ae. strenge untersagt­­ ] Neuestes aus der Heimat. * * Vambery, der kühne ungarische Tourist, hat dieser Tage die Ehre gehabt, in einer Audienz Sr. Mas­kestät dem Kaiser ein Exemplar­ der englischen Ausgabe seines jüngst erschienenen trefflichen Reisewerkes und ein Gesuch um die Professur der orientalischen Sprachen an der Pester Universität überreichen zu dürfen. Die Audienz wurde über die übliche Dauer ausgedehnt und Vambery von Sr. Majestät mit zahlreichen Fragen über seine Neise- Ergebnisse beehrt. Namentlich erkundigte Sr. Ma­­jestät sich darüber , ob Vambery in den fernen Weltge­­genden, die er bereiste , Magyaren gefunden, und ein nicht minder lebhaftes Interesse beurkundete der Monarch, als Vambery die an ihn gerichtete Frage, von welchem Erfolg seine Forschungen über den Ursprung der magyar­­ishen Sprache gekrönt wurden, beantwortete. .." Weder die auch von uns bereits erwähnte Be­­raubung der Post bei Rácz-Almäs geht dem „Hon“ eine längere Mittheilung zu , der wir Nachstehendes entneh­­men: Am 2. Jänner erkundigte sich ein städtisch geklei­­detes Individuum , welches sich für einen Agenten der belgischen Bank ausgab, beim Duna-Penteleer Postamt, ob es auf der Fahrpost einen Platz bekommen könnte, um nach Post zu fahren und erhielt die Antwort, daß auf dem Postwagen nur ein Platz zu vergeben sei und man nicht wissen könne, ob derselbe nicht schon auf einer okfupirt wurde. Angebliche Agent erklärte hierauf, daß er die An­­ni D.­Pentele angesehe­­sich Postwagen von Pentele Kondukteur dürfte geschlafen und jenwand des Wagens gelehnt haben, nen. lebte wohl noch bis an als verübt. Der wie er durch Sei­­einen Schuß getödtet wurde, was aus der Schußwunde gefol­­gert werden kann. Der Postillon wurde ins Geni ge­­schossen und den anderen Tag, ohne jedo< irgend­welche Mittheilungen machen zu kin­­geladen. Noch vor 11 Uhr trafen mehrere Bauern, die von Nacz- Almäs weggefahren waren, den beraubten Postwagen und die Ermordeten. Das Geschirr der Pferde war zer­­schnitten, die Pferde aber waren an den Wagen gebun­­den. An der Stelle, wo das Verbrechen verübt wurde, kreuzen sich zwei Straßen und­ dürften hier die Spieß­­gesellen des erwähnten Passagiers gewartet haben. Der materielle Verlust beläuft sich nicht über 3400 fl., indem sich zufälliger Weise an diesem Tage nicht mehr als 4280 fl. in dem Postfelleisen befanden, während­ sonst täglich 20,000—30,0­0 fl. befördert werden. Eine halbe Meile vom Schauplan des Mordes entfernt, fand die Frau eines Kutschers am folgenden Tage die aufgeschnit­­tenen Postfelleisen. Die Geldbriefe waren mit Ausnahme von 6 Stü aufgerissen und ihres Inhaltes beraubt, nur in einem Konvert hatten die Räuber 150 fl. übersehen. Außerdem ließen sie vier Grundentlastungsobligationen au­f je 400 fl. und eine Losonezer Eisenbahnaktie, sowie zwei­­ Wechsel zu 2700 f. und 1500 fl. liegen. ** Aus Kapos8vär wird dem „Sürgöny" geschrie­­ben, daß daselbst der Vater eines jungen Mannes, der ein Mädchen erschossen hat und sich deshalb in Untersu­­chungshaft befindet, den Obergespan durch ein Geschenk von 30 Dukaten zu Gunsten der Inquisiten zu sti­mmen versucht habe, daß aber der Obergespan diesen Betrag zur Unterstüßung der durch die vorjährigen Hagelwetter zu Schaden gekommen ärmeren Landwirthe des Somos gyer Komitates verwendete. dt . » In. Gran ist am G. b. M. Herr Emerich Tóth , Weihbischof von Tumacum, Dunaßigerer Titular­­abt von Skt.­Jakob und Lector Canonicus des Graner Domkapitels in seinem 79. Lebensjahre gestorben. Im Mord wegen eines seidenen Halstuches. Der aus Gyula-Jovancza gebürtige Webergeselle Jos. Tab, welcher von Szarazd (Tolnaer Komitat) am Heimwege begriffen war und bei dem Gyula-Jovanczaer Weinge­­birge liegen blieb, wurde am 18. v. M. von zwei Sza­­kaler Bauern, Josef und Johann Toth mittelst 13 Mes­­serstichen ermordet, und das alles für ein seidenes Hals­­tuch, einen Hosenriemen und einer bloß in zwei Kreuzern bestehenden Barschaft. Die Verbrecher wurden von den Szegßbarder Panduren zu Stande gebracht und dem Ar­­me der Gerechtigkeit überliefert. Welt:Panorama. t * „Prag.“ 8.4 Jänner­ . Die 5. Bohat berichtet : Gestern Abends fand die Vermalung der Gräfin Isabella Deym mit Herrn Hermann Christian Freih. v. Stampe statt. Der Bräutigam , ehemals k. k. Oberlieutenant im Dragoner-Regiment Fürst Windischgräß , gehört der evan­­gelischen Kirce an. Die katholische Kircenbehörde vere­langt bekanntlich bei gemischten Ehen einen Nevers, daß die aus einer solchen Ehe tirolischen Herr Baron Stampe die Ausstellung des Neserves verweigerte, weil er denselben in seinem protestantischen Heimatlande =­ „Dänemark “ wurde die Trauung des Brautpaares nicht bei St. Egyd Außer ihnen wohnten nur die konnte, in der katholischen Kirche vorgenommen, sondern es wurde blos das Eheversprechen in der Pfarrkanzlei geleistet. Der Landes­generalkommandirende G. d. K. Graf Clam-Gallas , der G. d. K. Graf Wallmoden-Gimborn, Ottokar Graf Czer­­nin und Baron Thüngen fungirten hiebei als Zeugen, 7 Bern und Kranz­­fräulein, dann einige der nächsten Verwandten der Braut dieser Amtshandlung bei.­­­ In der Wohnung der Brautmutter fand durch einen protestantischen Seel­­sorger die Trauung statt, wozu sich der hohe Adel Prags in sehr großer Anzahl einfand. Die Braut, im Jahre 1839 geboren, ist eine Tochter des verstorbenen Grafen Friedrich Deym und dessen zweiter Gemalin Maria Ka­­rolina, geb. Gräfin Buquoy. DM Die seit 90 Jahren bestehende Buchdrucerei- Firma G. Gastl, in Brünn, hat mit einem Passivum von 380.000 fl. Banferott gemacht. Die Aktiven soll eben so groß sein. ** Die Hauptstadt der Bukowina Czernowitz hat sich bis zum Schluß des vorigen Jahres des Ruhmes erfreut, die wohlfeilste Stadt der Monarchie „zu sein. Seit 1. d. Mis. ist ihr "dieser Ruhm zum Theile ges­nommen worden, und zwar­ durc Freischlac­htung. Am 31. Dezember 1864 zahlte man in Czernowitz noch neun Kreuzer für ein Pfund gutes Rindfleisch ; am 2. Jän­­ner 1865 zahlte man schon vierzehn Kreuzer für ein Pfund schlechtes Rindfleisch. == Knochen und Sehnen u. dgl. konnte man an diesem Tage für zwölf Kreuzer per Pfund, und den Fleischabfall oder Wegwurf (Be­fröse u. dgl.) für acht Kreuzer per­ Pfund erhalten. Die Bewohner von Czernowitz sind hierüber ganz entsetzt und befennen offen: wir wollen lieber ohne Freischlachtung billiges und gutes, als mit der Freischlachtung theures und schlechtes Rindfleisch essen. to" Der Werkzeug - Maschinen - Fabrikant Johann Zimmermann zu Chemnitz ist im Augenblike mit der Montirung einer Drehbank von so großen Dimensionen beschäftigt, wie eine zweite weder in Deutschland , noch irgend anderswo ernstirt ; dieselbe ist“ für die Gußstahl­­fabrik von Grupp in Essen bestimmt, und soll zum Aus­­bohren und Abdrehen der Geshngrohre des schwersten Kalibers angewendet werden. Von ihren Dimensionen geben folgende Zahlen einen Begriff. Ihr Gewicht ist fast 800 Ztr. ; das WagenstüF ist aus feinkörnigem Eisen und besitt eine Länge von 54 Fuß; die Leitspindel aus Gußstahl ist 49 Fuß lang und 15 Zoll did. * 8 Einer, der seine eigenen Leichenkosten bezahlt. Die eigenthümlichste­­ Neujahrsgratulation dürfte­ wohl diesmal ein Brünner Hausherr erhalten haben. Ein Hausherr der Brünnergasse saß in seinem Kabinett und bereitete Geldpässen vor, um die Gratulanten schneller zu erlebíren. Doch noch eine längere Zeit vergeht, ehe ein Gratulant erscheint. Endlich öffnet sie die Thüre, ein schwarzgekleidetes Individuum tritt ein und überreicht eine Rechnung sammt üblichem Neusjahrswunsch. Der Hausherr entfaltet das mit einem 7 fr.- Stempel verse­­hene Blatt und liest : , Nennung des Todtengräbers." — Mir ist ja Gott sei Dank Niemand gestorben, sagt unser Mann. Do< wer beschreibt sein Erstaunen beim Weiter­­lesen als er findet: Begräbniß des­ Herrn... (seinen eigenen Namen). Für das Aufbahren­ des Leichnams des Herrn (wieder der eigene­ Name) 3 fl., den Trägern. 2 fl. , Summe 5 fl. — Im Augenblicke ganz konsternirt, sagt er zu dem Manne, welcher die Rechnung brachte, er mörge später kommen und dieser kam richtig wieder in­­ anderen Station Der­kunft des Postwagens wen jedoc ankam , ohne sie im Postamt einschreiben zu mit dem Kondukteur mit Grundbesizer der später stellte Die von sich auch einem Reisenden bei dem Janicsäry Waffe abwarten wolle, als eine Lüge erwies. Als der der erwähnte Passagier ab und fuhr Post um 10 Uhr Abends fort, entfernt, wurde der Raubmord betreffende was lassen, fand den Kopf an war mit Schrott ein und sich als einziger Passagier Eine halbe Stunde er Glauben entsprießenden Kinder werden erzogen nicht erfüllen werden, so im Da­ka­­ 5 ZS EDS | | „14 durc­h durch das heiße Blut ihres Volkes, Alexei loser und Du­schmähst einen Unschuldigen." Des Generals eingefallene' Wange röthete der heftigste Zorn und seiner selbst kaum mächtig, kreischte er : „Bube, weißt Du, wer vor Dir steht?" „Ich weiß es," entgegnete Thamara: „Du bist der General en Chef, aber der Held Suwarow hat befoh­­len, daß Niemand im Heere sich von seinem Zorne solle hinreißen lassen.“ Der General sah Thamara mit großen Augen an; die Züge seines Angesichtes wurden ruhiger und milder, er lächelte beinahe, als er sprach : „Ja, ja, das habe Igy — das hat der Suwarow befohlen, und somit ist es Pflict zu gehorchen. = Sprich, mein Sohn, ich will Dich hören! Ist Alexei Ostros(fkr wirklich­ un­­schuldig ?". „Nein „" klagte Thamara, „das ist er nicht, er hat gefehlt, aber bei dem Heiligenbild?, vor dem Du Dein Kreuz schlägst, ein Ehrloser ist er nich. — Er ist das Opfer der ruchlosesten Bosheit." „Nun, nun,“ warnte der General: „mur leise, leise! Gib mir nicht Worte, gib mir Beweise." Es war ein gutes Zeichen, daß er wieder Verse sprach. Thamara reichte ihm den Bib­ef; er las, sein Auge leu­tete im Unwillen auf. Er stampfte mit dem Degen auf den Boden , sogleic­h erschien sein Adjutant, „Das Kriegsgericht ist aufgehoben ,­" befahl der General, „der Lieutenant Fürst Alexei Ostroschki ist zu dem Regimente verseßt, das morgen nach dem Kuban marschirt." Thamara war blaß geworden , die Versetzung von der Garde zu einem andern. Regimente war immer eine Strafe , aber sie war milder, als man hoffen dürfte ; doch das Leben des Geliebten war nun dem blutigsten aller Kriege, welche Rußland führte, Preis gegeben. „G:h' mit Gott!" rief der General kurz; doch nor einmal wandte er sic und fragte : „Was bist Du dem Fürsten, daß Du so für ihn handelst 2" „I< bin ihm leibeigen,“ entgegnete Thamara, „Leibeigen !" rief ver General, „schade um Dich wakern Burschen. Ein braver Soldat solltest Du were­den; zwar hast Du nicht das rechte Maß, aber doch das Herz dazu, und st selber bin aug zum R­egimentstambour ver­­dorben. Aber tut die Gnade Gottes dem Etwas ge­­worden." „Ich bin ein Mädchen," flüsterte die Bangende. Der General sah mit großen Augen zu ihr hin­­auf: „Ein Mädchen," wiederholte er, „darum also ? Ei­­ne Liebesgeschichte, in der ihr den General mitspielen läßt." Er wandte sich rasch und kommandirte, als stünde er vor seinem Heere: „Zu Deiner Spindel, Mädel!" sich die Gefangenen der Nussen befreit und mit den Waffen der Getödteten­ bewehrt eine Fels­­erreicht, von an der die Geschosse verderbend auf die bedrängten Russen niederbla­ßten. Der Führer der Schaar war der Lieutenant getreten. Knabenhafter­ Jüngling, nur mit Wieder blinfte das Geschoß von der Höhe und der lepte Befehlshaber, der Lieutenant, sank zu Boden. „Abe­­ret!" sc­hrie der Jüngling mit dem­ Dolche z der Ster­­bende sank lautlos in dessen Arme. Der Ostrosc­hki war als wert, sie dem Geliebten verschieden. Aber emporgehoben, um die Todesfkugel gesandt, war das Auge piöklich erstart, ihre­ Züge waren Thamara wurde gefangen und selbst in ihrer lichen Kleidung und im tiefen Schmerz von den I­ren als ein Weib von seltenen­ Schönheit erkannt und Sklavin und Geliebte. „Das ist die nicht (Schluß.) r wahr!" rief Thamara,+ ermuthigt hingerissen EVILL ELON. Ungerechtigkeit dieser Anklage und ist kein Ehr­­ Da kampf höhe zu Am durc seinen Abend desselben Tages erhielt der Engländer den Befehl, Petersburg binnen Gesandten, vier und zwanzig Stunden Der Schande mußte hier aber war war kein gefallen, sie zu verlassen. * X + war der Fürst Thamara3. Armen­er dem Tode verfallen, gegen die Gebirgsvölker in einer Geschoß und Lanze , die das Messer nur Neben ihm kämpfte ein dem Dolche bewaffnet, engen wirrung hatten, sehen, wer Gebirgss<lu<t ein Raum zur Schachtordnung, der in entscheiden, den Bli> zu dem da wurden geführt. seine Stelle Felsgipfel­­ entgangen , dafür Bei einem Streifzuge; jenseits des Kuban entbrannte furchtbarer Kampf. war Kolbe, das Bajonett, Mitten Einzel­­kein Raum für der Dolch, in dieser Bere Fürst Alerei hatte den Engländer wieder erkannt. verstei­­DU wanne ata-

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