Kassa-Eperjesi Értesitő, 1872 (Jahrgang 34, nr. 1-104)

1872-10-19 / nr. 84

9­14 HIERAIRGKIO RANGE IE­IDEN RETN­ ­­­­ A . XXXIV. Jahrgang 1872. Erscheint jeden­­ Mittwoch und Samstag. . Pränumeration für Kaschau vierteljährig 1 fl. 25 fr., mit Bestver­­sendung 1 fl. 50 fr. Pränumeration wird jeden Tag angenom­­men bei der Administration der Kaschauer Zeitung, Hauptgasse Nr. 60, bei al­­len Postanstalten u. Buch­­handlungen. Nr. 54. Inserate, 5 kr. für eine fünfmal gespaltene Petit­­zeile. =­ Inseratenstempel 50 kr. für jede Anzeige. Bei größeren Ankündigung­­en und öfterer Einschalt un­­entsprechender Nachlaß. In Wien übernehmen Inserate für uns die Her­­ren A. Oppelik, Wollzeile Ver. 22, — Haassenstein , Vogler, Neuer­ Markt Nr. 11 und Rudolf Mosse Annoncen - Expedition. Megjelen minden Szerdän &s Szombaton, Unfrankirte Briefe an die Redaktion werden nicht angenommen. In Pest L. Lang's internationale Annoncen-Expedition und Alexander Singer. Jn Berlin S. Kornik. Jn Stuttgart E. Stöckhardt, In Paris Havas Laffitt-Bullier & Comp. , Place de la Bourse. schauer Zeitung Fokalblatt für Volks-, Haus- und Landwirthschaft, Industrie und geselliges Leben. (KASSA- EPERJESI ERTESITÖ.) Kundschaftsblatt für Kaschau und Spezies. Anonyme Briefe, werden nicht berük­­sichtigt und Manuskripte nicht zurück­­gegeben. , den diesen Gegenwärtig der Leitha fesselt, ist indem es Kaschau, 18. October, die österreichisch-ungarisc­he Bank­­­frage, welche die öffentliche Aufmerksamkeit diesseits und jenseits zwischen den Ministerien der beiden Reichshälften in jüngster Zeit zu Pest über diesen hoch wichtigen Gegenstand eingehende Verhandlungen gepflogen wurden und demnächst fortgesetzt werden sollen. Bei dem Umstande, als die Wiener Nationalbank in dieser Angelegenheit ihr gesondertes Interesse vertritt, mit welchem dasjenige der im österreichischen Reichsrathe vertretenen Länder zum Theile zusammenfällt, ist es begreiflich, daß die Wiener Presse und die ungarische Besprechung verschiedenen Standpunkt einnehmen, wie dies in den Aeußerungen über die oben erwähnten Ministerkonferenzen neuerdings deutlich zu Tage tritt es zur richtigen Beurtheilung der diesfälligen Sachlage so bei noth­­wendig erscheint, diesen Umstand stets im Auge zu behalten. Die Wiener Blätter veröffentlichen nämlich hierüber, daß Principien als Vorfrage behandelt sellte zur Personalunion einer besonderen hievon eintreten zw. lautet die­­: Ist eine Trennung des Bantzetteltwesens in Oesterreich- Ungarn möglich, ohne die Grundlagen des Dualismus zu ver­­legen und zu führen ? Hierauf sollen die österreichischen Minister auseinander gesetzt haben, daß mit dem­­ Tage der Errichtung ungarischen Zettelbank das jetzige Zoll- und Handelsbündniß erschüttert werden müsse, und die Aufstellung von Zollschranken zwischen Oesterreich und Ungarn als weitere Folge wenn beispielweise die billigerem,­gründung sie an, daß Spiritusfabrikanten in dem einen Lande weil inlechterem Gelde arbeiten würden, dann in dem Lande zur Ausgleichung in dem die dieser einen Lande schlechteres Geld gegenwärtigen Einrichtungen anderen und ähnlicher Differenzen ein entsprechender Zoll erhoben werden müsse ; weiters daß, wenn das Militär erhält, als in den anderen, die abgesonderte Administration desselben ein­­treten und müßten. Der König, in dessen Gegenwart diese Argumente erz­wähnt wurden, soll dieselben vollkommen gebilligt und seinen Wunsch betont Reiches dessen Wirkung als der bisherige An­sicht zu haben, die zerreissen.­­d­elsen Forderungen aber bestehende dualistische Form Auch auf unsere Minister sollen diese Argumente einen tiefen Eindrug gemacht haben und deren Erklärung erfolgt sein, daß auch die un­­garische Regierung die Gemeinsamkeit des Zettelwesens anstrebe, wenn nur die berechtigten Forderungen Ungarns hierbei Berück­sichtigung finden. Nachdem dann von österreichischer Seite hervor­­„gehoben worden war, daß die österreichische Nationalbank das am meisten geeignete Institut sei, durch welches diese finanzielle Gemeinsamkeit ihren Anspruch finden könne, noch Nach langen Erörterungen soll bezüglich nicht gegenwärtig war, daß die soll die Achtzig­­millionen­ Schuld und die Verlängerung des Bankprivilegiums zum Gegenstande der Erörterung, ungarischen der Achtzigmillionen- Schuld ein neuer Modus besprochen worden sein, der zur beiderseitigen Einigung Sobald zwischen den Ministerien Stande gekommen sein wird, noch auf jungen mit der österreichischen Nationalbank beginnen­den Derlin: nur dahin lauten, Pester Lloyd“ bemerkt, daß die Situation mit , s des als 97 vorging und die es steht, in einer volkswirthschaftlichen 3 spe­­nicht eingegangen worden sein, sollen soll die Aussicht vorhanden sein, daß die ungarischen Forde­­rungen noch namhafte Modificationen erleiden werden. Gegen diese Berichte der Wiener Journale polemisieren die Pester Blätter, aus welchen wir die diesfälligen Bemerkun­­gen des „Pester Lloyd“ und des „Pesti Napl““ als besonders beachtenswerth hervorheben. Das lehtgenannte Journal stellt in Abrede, daß Se. Majestät der König bei den in Rede stehen­ Ausspruch gemacht CEL er ue immer das Endübereinkommen der beiderseitigen Regierungen in dieser Angelegenheit sein möge, die Möglichkeit, daß WEN verschiedenen Werthes in Umlauf gesetzt werden, u690 He bleiben muß, und daß endlich von bei diesen Conferenzen der Achtzigmillionen- ka 3 gar nicht DEN ee De da ezug f­fe­itf örtigen Mugenblide nodh bird den be- Angelegenheit im gegenwärtigen Iugen MN EEE sonderen Umstand schwieriger gestaltet wird,daß Ministerium die Zustimmung der Bartel, aus we 4 e Bús­theilung des Reiches zu erreichen, nicht die allergeringste Aus­­sicht hat. Die Verfassungspartei habe bisher zwar ohne Vor­­liebe, jedoch fest und treu an dem Ausgleiche vom Jahre 1867 festgehalten, allein der Ausgang der jüngsten Delegationsab­­stimmung über das Heeresbudget habe bei demselben eine tiefe Mißstimmung erzeugt und sie dem Ausgleiche abgeneigt ge­­macht. Heute nun dieser Partei auch noch tief einsc­hneidende Veränderungen in den volkswirthschaftlichen Beziehungen der beiden Reichshälften vorschlagen, hieße das Ministerium Autersperg geradezu dem sicheren Sturze durch die eigenen Freunde prei­sgeben und neuerdings eine Krise heraufbeschwö­­ren, welche dem constitutionellen, und namentlich dem liberalen Principe kaum sonderlich zu Gute kommen dürfte. In Erwägung dieser Gründe, deren Wichtigkeit von unserem Finanzminister nicht in Abrede gestellt wurde, habe derselbe zugestanden, daß allerdings die Einheit der Firma für die Zettelbank erforderlich sei, dieß schließe jedoch nicht aus, daß dieselbe Firma eine österreichische und eine ungarische An­­stalt etablire, daß diese letztere die Zahl und den Ort der un­­garischen Filialen bestimme und daß für die Gesammtheit der legteren nach dem Quotenverhältnisse von 32 : 68 auch eine Gesammtdotation festgestellt werde, deren Vertheilung unter die einzelnen Fi­lialen eine unter Intervenirung der ungarischen Regierung zu regelnde interne Angelegenheit Ungarns sei. Aus allem dem geht nur so viel hervor, daß die öster­­reichisch-ungarische Bankfrage nunmehr in das entscheidende Stadium getreten ist und die Wahrscheinlichkeit vorliegt, es werde durch ein Uebereinkommen der beiderseitigen Regierungen auf legalem Wege ein solches Abkommen mit der österreichischen Nationalbank getroffen werden, welches den voranstehenden Forderungen des ungarischen Finanzministers, wenigstens der Hauptsache nach, entspricht, dieser Frage bisherigen dessen Verhandlungen über die Bankfrage führten den Verhandlungen jenen je einen wurden, u. ein mit 5"va ; daher nur Uebereinfommen in die werde. Zur Be­­sofort aufhören leichter führen dürfte, und zu die öffentlichen Verhand­­es ferner die Erklärungen daß, „was der auch Kaschau, Samstag 19. Oktober. Die Baupolizei. Kaschau, 18. October. Einen wichtigen Theil der Präventivjustiz bildet die Fürsorge des­ Staates oder der Gemeinden im übertragenen Wirkungskreise für die Sicherheit des Lebens u­nd des Eigen­­thums der Bürger mit Bezug auf das Bauwesen. Dieser Zweig der Präventivjustiz wird „die Baupolizei“ genannt und ihre Aufgabe besteht einerseits in der Prüfung der Baupläne und Baustellen, ob dieselben die Gewähr bieten, gesunde menschliche Wohnungen auf Grundlage dieser Ent­­würfe zu erhalten, zum Andern ob aus den darin angege­­benen Constructionen und Materialien die erforderliche Sicherheit gegen den Einsturz und die Feuers­gefahr mit voller Beruhigung abgeleitet werden könne ; ferner in der Ueberwachung der Ausführung des concessionirten Baues, damit er genau nach dem bewilligten Bauplane ausgeführt, und endlich in der Verhütung dessen, daß der vollendete Neubau oder Umbau nicht früher zur Wohnung bewüßt werde, bis das Mauerwerk hinreichend ausgetrognet ist, um durc seine Ausdünstung die menschliche Gesundheit nicht mehr zu gefährden. Mit Bezug auf die schon vor­­handenen Gebäude ist es der Baupolizei aufgegeben, ihr Augenmerk auf die Baufälligkeit und alle diejenigen, im Laufe der Zeit entstehenden Baumängel zu richten, die der menschlichen Gesundheit abträglich erscheinen, wie die­ bei Brunnen, Canälen, Aborten, Stallungen u. dgl. einzutreten pflegt, um auf deren Abstellung zu dringen, eventuell die Autorität der Gesetze hiebei geltend zu machen. Der Wir­­kungskreis der Baupolizei erstrekkt sich aber nict allein auf die Gebäude, sondern auch auf die gemeinsamen Communi­­cationen, öffentlichen Pläne, die Ufer von fließenden und stehenden Gewässern, Abzugskanälen u. dgl. und man erkennt hieraus deutlich die große Wichtigkeit, welche die Baupolizei, zumal in einem größeren, durc die Mannigfaltigkeit der Gewerbe und sonstiger Culturzwe&e­­ complicirt gestalteten Gemeinwesen heut zu Tage erlangt hat. In dem städtischen Ingenieurdienste nimmt daher die Baupolizei mit Recht die erste Stelle ein und aus der Beschaffenheit ihrer Aufgabe geht deutlich hervor, daß zur entsprechenden Ausübung der­­selben kenntnißreiche, vielseitig gebildete Ingenieure von Energie und Charaktertüchtigkeit erforderlich sind. Die Prüfung der Baurisse, welche von den Bauun­­ternehmern bei dem städtischen Bauamte vorgelegt werden, geschieht gewöhnlich in aufmerksamer, kritischer Weise und ist eben die bequeme Bureauarbeit, wobei die statischen Ver­­hältnisse des auszuführenden Baues vornämlich nach Erfah­­rungsmäßen über die Festigkeit der Baumaterialien berechnet werden, Constructionsfehler leicht zu entdecken und deren Beseitigung ohne Schwierigkeit vorzuzeichnen sind. Allein es werden hierbei bestimmte normale Beschaffenheiten der Baumaterialien, nämlich der Bausteine, der Ziegel, des Mör­­tel 38 u. s. w. vorausgesezt und die Erfahrung lehrt, daß diese Voraussezungen nicht immer bei der thatsächlichen Ausführung eintreffen und daß die Sünden gegen die Bau­­polizei zumeist bei der Ausführung der Baupläne begangen werden. Der sogenannte practische Theil der baupolizeilichen Aufgabe besteht daher in der Ueberwachung der Baufüh­­rungen und zwar mit Bezug auf die genaue Einhaltung des vorgeschriebenen Bauplanes und auf die Beschaffenheit der zur Verwendung gelangenden Baumaterialien. Jeder verständige Bauherr weiß, daß die Knauserei bei den Bau­­materialien eine falste Oekonomie ist, und er wird daher selbst dafür Sorge tragen, daß der Mörtel gut, die Ziegel gleich- und regelmäßig geformt, sowie hart gebrannt sind, das Bauholz gesund 2c­ ist. Er wird aus diesem Grunde diese Materialien entweder selbst ankaufen oder, wenn er mit dem Baumeister den Bau gänzlich accordirt hat, darauf sehen, daß derselbe gute Materialien beistellt. Alle Bauherrn sind jedoch nicht verständig und alle Baumeister nicht ge­­wissenhaft, insbesondere dann, wenn sie eigene Ziegeleien be­­sitzen und auch ihre mißlungene, halbgebrannte Ziegelwaare gut anbringen wollen, und es tritt daher an die Staats--, beziehungsweise Gemeindebehörde, die Pflicht heran, diejenigen Bürger vor Sc­haden oder Unglüc zu wahren, welche in Hinkunft durc die fahrlässige, knauserische oder gewissenlose Bauführung ohne ihr Verschulden dieselben zu erleiden hätten. Was nun die Handhabung der Baupolizei in unserer Stadt Kasc­hau anbelangt, so war dieselbe bis in die jüngste Zeit eine herzlich schlechte, wie sich Jedermann an den Cenk­mälern überzeugen kann, welche sie sich selbst vom Berge Tabor angefangen bis zum See Genezareth, d. i. die Pfüße, welche rings um das Glacis läuft und Straße genannt wird, errichtet hat. Und was für Malter und welche Ziegel wer­­den bei uns noch jetzt verbaut ! Jeder Laie hält sich, was die Beurtheilung von Ziegelwaare anbelangt, für einen Sachverständigen und betrachtet die keramische Kunst so recht als das ureigene Zigeunergewerbe , daher es ja nicht so schwer fallen dürfte, die klanglosen, in der Hand bei so wachem Drude zerbrötelnden, unter heftiger Abneigung gegen ebene Flächen und gerade Linien erzeugten, sc­hwefelgelben Ziegeln, welche in so großer Zahl alltäglich vom Berge Tabor zur Stadt herabgeführt werden, als dasjenige zu erkennen, was sie wirklich sind, nämlich als polizeiwidriges Baumaterial, welches in Pest, Wien, Graz u. s. f. von den Organen der Baupolizei zum Besten des Armenfonds confiscirt würde, auch dann, wenn es das Erzeugniß von reichen Baumeistern zur eigenen Verwendung wäre. Die Dimensionen der Mauer­­ziegeln sind zwar aus bautechnischen Gründen behördlich vorge­­schrieben, allein das hat nicht verhindert, daß die Ziegel in Kaschau auf jedem Ziegelwerke ein verschiedenes Format besitzen ; darunter zeichnen sich diejenigen von der städtischen Ziegelei durc die kleinsten Dimensionen aus, wahrscheinlich deßhalb , um mit gutem Beispiele voran zu gehen. Wenn daher ein hiesiger Bauherr sich gezwungen sieht, seinen Be­­darf an Ziegeln von verschiedenen Ziegeleien zu beziehen, so kann man sich vorstellen, wie sowierig es dann wird, in dem Mauerwerke einen ordentlichen Verband herzustellen. In den Mauern der alten Häuser unserer Stadt findet man vortrefflich gearbeitete und sehr gut gebrannte Ziegel, die vormals sämmtlih zu Bürgerpreisen von unserer holz­­reichen Stadtgemeinde geliefert wurden, welche dabei aller­­dings weniger als nicht verdient hatte. Heute aber ist die städtisce Ziegelei mit ihrer veralteten Einrichtung schon jahrelang verpachtet gewesen, neue Ziegeleien sind neben ihr entstanden, die Concurrenz drückte die Preise, das Holz wurde theurer und die Baupolizei erwies sich als sehr nach­sichtig, woher es dann kam, daß die Kaschauer Ziegel schlech­­ter wurden wie in guter, alter Vorzeit. . 01 474 WAR EENVNEE HIELT: R ze EE RAIT. „einen EE

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