Kaschauer Zeitung, Juli-September 1876 (Jahrgang 38, nr. 76-114)

1876-09-12 / nr. 106

€ d nn und Megjelen os a minden kedden, we ae szom­­ un Run Briefe an, die Redaktion werden nicht angenommen. Annonyme Briefe werden nicht berücksichtigt. (KASSA-EPERJESI ERTESITÖ): auf die“,,Kaschauer Zeitung‘ allein (ohne Fondsen-Mellnge):, auf die „Kaschauer Zeitung“ und das „Zluftr, Unterhaltungsblatt“ Ganzjährig für Kaschau: 5 fl. — kr. mit Postversendung 6 fl. — kr. 8. W. Pränumeration, Inserate und Einschal­­t 5 f­ür Kas Mr. 35 § SE ; Halb­jährig in HR 24 50 kr. | 3 Ki­­­lo jú tungen im „Offenen Spryäsaal“ werden ae Sa 217: a­lle rd „zw 2 RE “ We sgt: hr­ierteljä er nehmen auch alle Bestanfta FZ „ re. FEEN "R­ak ágy sé ús 4 BERNER ten und Buchhandlungen Pränumeration an. — 79 ven tel Et an 14 1 ft. 75, kr. " 2 ft. ft. Bei Inseraten wird die fünfmal gespaltene­­ Petitzeile oder deren Raum mit 5 kr. berechnet. — Inseratenstempel 30 kr. für jede Anzeige.­­ „Koschan, Kaschau, Hauptgasse Nr. 60. Manuseripte werden in keinen Falle zurückgestellt. Preis einer einzelnen Nummer 6 kr. Loschon, Dienstag 12. September.­­ 12. September. 8 Inseraten-Annahme Bei Inseraten, welche größeren Raum einnehmen und öfter eingeschaltet werden, wird ein entsprechender Nachlaß­ gewährt. Kundschaftsbla Rokalblatt für Volks-, Haus- u. Landwirthschaft, Industrie u. geselliges Leben. Pränumerations-Bedingnisse für Kaschau und Eperies, Redarctions- und Expeditions-Bureau Zeitung. in den Annoncen-Expeditionen von Laafenstein & Bogler in West und Wien; ferner bei A. Oppelis, Rudolf Mosse und Gebr. Korabek in Wien, sowie bei K. L. Dauble & Comp. in Frankfurt a. M. und deren General-Agenturen. Pränumerations-Bedingnisse "Kaschau, 11. September.­­ Die Energie, welche die Pforte auf dem militärischen Gebiet entfaltet, gilt der Diplomatie als ein Beweis dafür, daß die Türkei nicht geneigt ist einem Drug der Mächte in Bezug auf die Herbeiführung einer längeren Waffenruhe vor vollständiger Niederwerfung der aufständiscen Vasallen nach­­zugeben. Bei diesem Stande der Dinge klingt es sehr unwahr­­scheinlich, daß =­ wie der „Pester Lloyd“ vor einigen­­ Tagen behauptete , das Berliner Memorandum als Grundlage der Politik der drei Kaiser-Mächte proclamirt worden sei. Jeden­­falls würde dieses Memorandum einer durc greifenden Aenderung unterzogen werden müssen, wenn man ihm zu einem praktischen Werth verhelfen, d. h. seine Ausführung ermöglichen will. „­ Wir sind deßhalb der Ansicht daß, obgleich nun zu der wirklichen Friedensvermittlung geschritten werden wird und die Mächte nicht gestatten können, daß die Pforte bereits früher gemachte Zugeständnisse zurücnehme und ihr nicht Concessionen machen können durch welche täglich neue Reibungen entständen, die Lage sich eher verschlimmern könne, als daß sie als verbessert angesehen werden dürfe, denn nun erst kommen die großen Angelegenheiten, deren Summe man die orientaliste Frage nennt, auf die Tagesordnung, und es ist schwer abzusehen, wie zwischen den noch so mäßigen Ansprüchen­ der Pforte und den Absichten Rußlands ein Ausgleich bewerkstelligt werden soll. Auch einen raschen Gang der Verhandlungen darf man nicht erwarten und die Eventualität, daß kriegerische Ereignisse den Fortschritten der Verhandlungen selbst zuvorkommen könnten, muß um so ernster ins Auge gefaßt werden, als Berichte aus Asien vermuthen lassen, daß wenn Rußland ein directes mili­­tärisches Vorgehen beabsichtigen, sollte, „dieses von asiatischer Seite ins Werk gesetz werden dürfte. a SR SE­ee 17 übrig, gebliebenen "Opfer­ zu Aufständen zwingen ; 2) Serbien muß alle seine bisherigen Rechte behalten. An eine Territorial­erweiterung ist nicht zu denken, da der Waffenstillstand die Serben bei Vertheidigung ihrer eigenen Grenzen anträfe. Die Abtretung von Klein-Zwornik und das­ Versprechen die rume­­lischen Bahnen mit „den projectivten serbischen Linien zu vers­binden, wäre der einzige Kampfpreis, auf den man in Belgrad rechnen dürfe .­­3) Montenegro hat feindliches Territorium er­­obert und fast ununterbrochen Siege erfochten. Der Fürst würde beim Friedensschluß volles Recht haben als Ersatz des eroberten Terrains in Alt-Serbien und­ der Herzegowina einige türkische Besitzungen an seiner Grenze, die Montenegro Zutritt zum­ Meere geben, zu beanspruchen". Zur Situation. Die russischen Blätter führen gegenwärtig eine Sprache, welche nach den legten Erfolgen der Türken höchst befremdlich klingt. So hebt der „Golos“­ hervor, es liege ein Widerspruch darin, daß die Türkei gleichzeitig Serbien als „kriegführende Macht anerkenne, und dabei sich weigere, unter­­ den gewöhn­­lichen Umständen einen Waffenstillstand­­ abzuschließen. Es­­ sei ferner wesentlich, daß­­ die­ Pforte sich berechtigt fühle „Bedin­­gungen“ zu stellen, während die Friedensverhandlungen doch in die Hände der Großmächte übergangen“ seien, die ihre­ Reprä­­sentanten in „Konstantinopel mit identischen Instructionen ver­­sehen haben. „Die Türkei muß es wissen, daß es augenblick­­lich auf ihre Anschauungen wenig ankommt. Man sc­hlägt ihr vor, unter gewissen Bedingungen. “ Über­­ welche die Großmächte si geeinigt haben, die Feindseligkeiten­ einzustellen. Darauf kann sie, nur bejahend oder verneinend antworten­, eine­­ andere Antwort, eine „bedingte Einwilligung, werden die Mächte ohne Zweifel nicht acceptiren. Die Minister. Hamid's­ 1]. irren gewaltig, wenn sie glauben im Weigerungsfalle den Krieg gegen die Slaven, in ‚bisheriger Weise fortlegen zu können. Die Di­­plomatie wußte was sie that, als sie dem Fürsten Milan ihre Vermittlung anbot. Sie hatte begriffen, daß der kritische Moment genommen, wo Europa ‚nicht mehr, theilnahmslos, zusehen durfte. Sie hat­ sich offenbar fest, zur, Intervention entschlossen, , und wird, unter weit günstigeren Umständen, als zur Zeit des Ber­­liner Memorandums die Sache. zu. Ende führen. Jekt sind sogar, in. England, alle von, der Nothwendigkeit überzeugt, die Türkei zu, Concessionen zu zwingen,­ welche eine Wiederkehr des Aufstandes unmöglich machen. Die­ Türkei kann­ sich der Errei­ Hung dieses Zieles nicht widersetzen, und, wenn sie­ es versucht, so­ seht sie, damit ihre Hoheitsrechte über die zu schaffenden autonomen Staaten einer ernstlichen Controverse aus, deren Resultat sehr verschieden sein kann... Hoffentlich besinnt man sich in Konstantinopel, noch. Die Fortdauer des Krieges­ kann nur die letzten, Ressourcen der­ Türkei , endgültig erschöpfen. Manche Siege sind eben so schlimm wie Niederlagen, und solcher Art gerade wären. „die schließlichen. Siege, der­ Türken, falls es „ihnen doch noch, gelänge die Oberhand, über die Slaven zu­ gewinnen“. Als­ Unterlage. des fünfzigen Friedens be­­trachtet v dasselbe Blatt. folgendes als une­ndlich : 1) Alle christ­­lichen Provinzen„der Türkei, nicht ‚nur dies in Waffen stehen­­den, sondern ausnahmslos alle, erhalten E 3281 Geschieht das nicht, „werden die Türken „nur daran, gehindert die Skagen zu­ bedrühen, während "sie über die Griechen in­ Epirus, Thes­­salien „und Kandia, die­ sie, bisher allerdings noch einigermaßen ges<ont haben, frei­­schalten dürfen, so werden sie durch­ ihre anersättrige Gier und Grausamkeit" vajda genug "die­ einzig, no Kriegsdepefchen. Belgrad, 7. September. Zu den Kämpfen bei Alexi­­na" am 1., 2. und 3. b. wird nachträglich noch Folgendes bekannt :­ Die Serben hatten 300 Todte und 1500 Verwun­­dete, der türkische Verlust war, weil die Türken in ungedechten Stellungen kämpften und in dichten Colonnen dem heftigen Gescingfeuer ausgesezt waren, bedeutend größer und beträgt an Todten und Verwundeten zusammen 6000 Mann. Im Ganzen waren zwischen dem 1. und 3. September auf tür­­kischer Seite 50.000 bis 60.000 Mann Infanterie, über 60 Geflhte­ und 24 Escadrons Cavallerie, auf serbischer Seite 20 Bataillone Infanterie, 102 Gefüge und 6 Escadronen in Action. Nachdem am 4. die türkische Oberleitung zur Einsicht gekommen, daß die Erstürmung der Alexinatzer Schanzen un­­möglich sei, griffen sie Preslovica an, um, längs dem Ufer der­­ Morawa vordringend, Deligrad zu umgehen und linken sich in den Resit­zer Communicationen von Krusevac und des Morawathales zu setzen. Diesen Plan rechtzeitig durchschauend, zog sich Tschernajeff, in Aler­nag eine Besatzung zurüclassend und sämmtliche Geschoße aus den Positionen des linken Ufers mit sich führend, in das versc­hanzte Lager von Deligrad zurück. Der Rückzug geschah, das Terrain schrittweise vertheidigend, unter zwanzigstündigen heftigen Kämpfen, welche den Türken 2000 Todte kosteten. Die teu ü­bernnommene Aufstellung Tschernajeff's nöthigt die hier 40.000 Mann starken Türken auf dem Vormarsch gegen den Straßenknotenpunkt Djunis Halt zu machen. Während dieser Kämpfe operirte Oberst Horvatovics mit drei Brigaden im Rücken der Türken selbstständig, um durch diese Diversion­ die Aufmerksamkeit der Türken auf die eigenen bedrohten Positionen zu lenken. Belgrad, Abdul­­ Kerim Pascha 8. September. Der türkische Generalissimus hat an den Großvezier die telegraphische Erklärung gerichtet, daß er das Obercommando niederlegen müsse, wenn man von ihm fordere, seiner Armee den Befehl zu einem Waffenstillstande zu geben, bevor sie Alexinatz besetzt hat und so die Niederlage der Serben bestätigt, da er eine offene Auflehnung seiner 'siegreichen Truppen gegen die er­­niedrigende' Zumuthung, vor den besiegten Rebellen die Waffen niederzulegen, befü­rchten müsse. Belgrad, 9. September. „Die hiesigen Blätter ver­öffentlichen eine Darstellung­­ der Kämpfe vom 1. bis 6. Sep­­tember, dergemäß „die Türken “den Kürzeren gezogen“ haben, indem Tschernajeff einen­ glänzenden, tactisch sehr vortheilhaften Rückzug nach Deligrad angetreten habe und die Türken uner­­meßliche Verluste erlitten. Cettinje, 8. September. Das Journal „Glas Crag­­gorca!! veröffentlicht, die, Details­ über­ den vorgestrigen Sieg der Montenegriner,­­ wodurch Derwisch Pascha's Absicht, in das „Innere Montenegro's einzudringen, vereitelt wurde. 2000 Türken blieben, am Schlachtfelde, über 1000 Mann er­­tranken und der Rest floh nach Bodgorika zurück. Die Mon­tenegriner, hatten 57 Todte und 122 Verwundete. Wien, 9. September. Dem­ „N. W.- Tybl." wird aus Berlin telegraphirt, daß die Minister der drei Kaiserreiche über ein an die Pforte ‘zu stellendes Ultimatum mit Androhung der militärischen“ Execution sich geeinigt hatten Ein solches Ulti­­matum würde also die Festigkeit des " Drei-Kaiser-Bundes von Neuem documentiren "und ein Krieg zwischen Oesterreich und Rußland wäre dann in keiner Weise zu fürchten. Berlin, 1. September. In gut eingeweihten Kreisen will man wissen,­­daß zwischen­ dem hiesigen und dem Petersz­burger Cabinet eine H neue MOE TORRE für alle Eventualitäten getroffen sei. Petersburg, 8. September. Die Pforte erklärte auf die Vorstellung der Botschafter wegen allseitiger Waffenruhe, daß letztere bei der gegenwärtigen militärischen Sachlage nicht in ihrem Interesse liege und stellte gleichzeitig die baldige Auf­­stellung der Freideitsbedingungen in Aussicht. Gegenüber den auch anläßlich der Sistirung russischer Volontärs in Pest, der russischen Regierung gemachten Vor­­würfen, daß sie der Parteinahme des russischen Volkes für Stammverwandte und Glaubensgenossen nicht entgegentrete, wird von russischer Seite bemerkt, daß die Regierung nach reiflicher Erwägung zu derartigem Entgegentreten keinen Anlaß habe. Rußland habe kein „Foreign-Enlifterm­ent-Gefegt wie England, könne aber darauf verweisen, daß England troß dieses Gesetzes, während des ersten Karlisten-Krieges die Bildung der Evan'schen Legion gestattete ; für die Engländer handelte es sich damals um abstrakte constitutionelle Grundlage, für das russische Volk handle es sich um den Ausdruß des Glaubens und der Nationalitäts-Sympathien, diesen dürfe die Regierung, die mit andern Mächten offiziell für die Besserung der Lage der Chri­­sten in der Türkei gegen die türkischen Gräuelthaten eintrat und ferner energisch eintreten wolle, nicht entgegentreten. Preß­­ausschreitungen seien, wie die Suspension der Journale „Graschda“ und „Ruskimir“ beweisen, bestraft worden. Die Aeußerungen der nationalen Stimmung preßpolizeilich einzu­­dämmen, fühlte man sich nicht berufen; der Thätigkeit des rothen Kreuzes werde, wie von jeder europäischen Regierung, Vorschub geleistet. Die Organisationen für massenhaften Ueber­­tritt und Bildung von Freischaren habe die Regierung nicht gestattet.­­ Die Friedensbedingungen der Türkei. Die Pforte hat ihre Bedingungen für den Frieden be­­kannt gegeben. Das „N. Wr. Tgbl.“ erhält über dieselben die folgenden telegraphischen Berichte. Aus Konstantinopel wird dem Blatte telegraphirt : „Die Situation ist eine äußerst gespannte. Die Pforte wird heute folgende Friedungsbedingungen bekannt geben: 1. Die Absetzung des Fürsten Milan und die Wahl eines­ neuen Regenten in Serbien. 2. Besetzung­ der­ Festungen von­­ Belgrad, Semendrig, Schabag und Kladowo.: Die­ Pforte. betont,­­ daß 1867 die kaiserliche Regierung die Festungen dem Fürsten Michael zur Verwaltung übergab, sie hat aber die festen Plätze, die sie nach dem Pariser Frieden noch besaß, niemals. Serbien in dauerhaften Besitz überlassen. 3. Serbien hat über eine Million türkische Goldlires Kriegsentschädigung zu zahlen. 4. Die Institution der Miliz “muß aufgehoben werden. Serbien soll streng den Ferman von 1830 befolgen, der nur so viel Truppen dem Fürsten zu halten gestattet, als zur Auf­­rechterhaltung der­ Ordnung­ und der öffentlichen Sicherheit im Lande nothwendig sein sollte. Weierdies ist es der Wunsch des Sultans, daß die Ver­­fassung von 1838, die:,die­ Pforte dem Fürsten Milofch Obre­­nowics I. auf oktroyirte, und die bis 1862 zu Ret bestand, hergestellt werde. Dieser „Ustav“ verkürzt die Rechte des Fürsten und, erweitert gewaltig, die Rechte­ des Suzeräns. Sollte es dem Großvezier, der versöhnlich gestimmt ist, während Mithad Pascha,­­ dessen Einfluß allgewaltig ist, die Vernichtung des­­ Revolutionsherdes verlangt, selbst gelingen, in der lezten­ Stunde eins und das Andere von diesen Präliminarien auszumerzen, so bliebe. dennoc. so. viel, das die Botschafter als unannehmbar bezeichnen, übrig,­­ daß. die Befürchtung, hier die Oberhand bekommt,­­ das Friedenswert werde sich total zerschlagen. Hier wird „bestimmt angenomm­en, Sir Henry Elliot siehe diesen harten Friedensbedingungen nicht allzuferne“. a. 4 Au 2 Der rate s­­ £, ung. Fischzucht in Igls. <)­ Es­ war, einmal eine­ Zeit, eine schöne, goldene Zeit, v der, heute epidemisch grassirende . „Meberfluß­ an Geld­­mangel“, eine unbekannte „Größe war, mit­ der zu rechnen Niemand sich veranlaßt fühlte, eine Zeit, wo das von Milch und Honig überfließende Land wo nicht das Kanaan der Gründungen und Gründer­­ war. Auch doch unser Zipser Ländchen, schlängelte sich damals ein goldenes Bächlein, das die Räder der Maschinen in den wie Pilze aufgesrhoffenen Fabriken, denen zumeist die Grund­­bedingung der Existenz fehlte, in de : Ko3marker Spinn-, Beraer Sad- und Leinwandfabrik u. v. a. in lustige Bewegung seßte. he APEN] FE lk NR BR Ar BER EEE BENENNEN EN REES Een IDEN AKK EAST NET Nee % EN ee N Re See EEE N a É LB wis Bee RR N H ©

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