Kaschauer Zeitung, Oktober-Dezember 1883 (Jahrgang 45, nr. 111-148)

1883-11-08 / nr. 127

; 3 " Schuster, welcher bei allen Spenden, namentlich aber wo es sich um die Unterstüßung der schönen Künste handelt, in erster Reihe erscheint, den die Ankaufssumme ergänzen­­den Betrag von 35 Gulden spendete. — Die Staatsprüfungen für das Foru­­­schut­z- und technische Hilfs-Personale dauerten von 29. Oktober bis 3. November 1. Jahres. Das hohe Ministerium für Landwirthschaft, Gewerbe und Handel ernannte zum Präses der Prüfungscommission den kön. Forstinspector Adolf Szabs und zu Commissären Em. Haske, Forstmeister der Stadt und Stephan Kávász, kön. Unter:­forstinspector 3; zum Ersatmitglied Mathias Mariussy, k. Unterforstinspector. Die Anzahl der Prüfungs-Candidaten betrug 24. Einer der Gesuchsteller wurde wegen Mangels der nöthigen Erfordernisse vom kön. Inspectorate zur Prüfung nicht zugelassen. Ansonst würde die Anzahl 25 ausgemacht haben. Das Resultat der Prüfung ist fol­gendes : — Todesfall. Am 5. d. verstarb hier Fräulein Sofie Skrabák im 75. Lebensjahre und wurde gestern um 4 Uhr Na<m. unter Theilnahme vieler Verwandten und Bekannten zu Grabe getragen. Friede ihrer Asche! Den Leichenconduct besorgte die Leichenbestattungs­­anstalt „Pietas“. — Auf Volkmann's Grabe, das sich in Buda­­pest über den Resten des auch in Kaschau bekannt gewe­­senen und hier bei seiner öfteren und längeren Anwesen­­heit stets umschwärmten Tonkünstlers erhebt, liegen Kränze aus aller“ Herren Länder und von Personen, die bloß seine Werke kannten, ohne mit seiner Person in Berührung gekommen zu sein; nur aus Kassau, wo seiner­­zeit ein förmlicher Volkmann-Cultus herrschte, liegt kein Zeichen der Erinnerung an jener Stätte, wo ein für unsere Stadt und dessen musikalischen Fortschritt stets warmfühlendes Herz ausruht — — — Wohlthätiges Legat. Der gewesene Pfarrer zu Szinna, S­omitat Zemplön, weiland Michael Hrabovszky, der in seinen früheren Jahren in unserer Stadt als sehr beliebter Kaplan amtirte, erinnerte sich in seinem Testamente auch der guten Stadt Kasc­h­au und legirte zu Gunsten des bürg. Sraufenhauses 100 und zum Besten des Elisabethinums 3 ebenfalls 100 bereits fl. Diese Summen wurden im Wege des EpiScopates dem Bürgermeister Theodor Münster übergeben, damit solche ihrer Bestimmung zugeführt werden sollen. Auf diese Art machte sie Se. Hochwürden weil. Hrabovszky hier ein Denkmal, welches länger als Stein und Erz dauern wird. — Theater. Das vor vollem Hause stattgehabte Benefice Fräulein Medgyasszay’s am 5. d. gestaltete sich zu einem Triumpferfolg für diese allgemein beliebte, strebs­same und talentirte jugendliche Schauspielerin. Sie leistete aber auch als Helene in Scribe's „Feenhände“ das bisher Beste, wollen wir von einigem überflüssigen jämmerlichen Weinen, in welches die um ihr Schiksal besorgte Adelige, die den Muth der Arbeit in sich fühlt, nie und nimmer versinken darf, absehen. Sie that hier unbedingt des Guten zu viel. An Applaus fehlte es selbstverständlich nicht und an Liebesbeweisen von Seite des Publicums haben wir zu nennen: Einen kollossalen Lorberkranz mit weißen Blu­­men und weißen breiten Seidenbänden, auf welchem mit­­­lichen, daß mehr mittellose Hafnergehilfen dort sich auszuts Vergißmeinnicht und Nöschen die Buchstaben M. und E. bilden Gelegenheit bekommen, wurden die Nachbarkomitate angebracht waren: zwei herrliche Bouquets und zwei­­ Zips, Liptau, Beregh und Marmaros, so wie auch die Brillantringe, abgesehen von den Privathuldigungen Ein­­zelner, die gewiß nicht gefehlt haben mochten. Fräulein Medgyasszay ist erklärter Liebling des hies. Publikums; es wäre Schade, wenn sie durch zu vieles Beschäftigtwer­­den am Studi­­en von tieferes Denken erfordernden Rol­­len verhindert werden würde.­­ Alle übrigen Rollen waren in den besten Händen und zeichneten sich Frau Temesváry vorzüglich aus, welche Dame die Modenärrin mit einer unübertrefflichen Natür­­lichkeit, die Aristokratin aber mit feinster Noblesse wiedergab, sodann Frau Ebergenyi und Frl. Kovács, nicht zu verges­­sen Frau Szathmáry, welche mit der gelungenen Darstel­­lung der reichen Emporgekommenen das Publicum förmlich überraschte ; ihre Haltung, Tournure und einer geübteren Schauspielerin würdig und Sprache waren sie wurde auch herausgerufen. Von Männern ist Herr Szathmáry zu nen­­nen, der den mühevollen Part des Stotterers glänzend überwand, so wie auch Herr Hegedüs, der wie immer, den Meister der Darstellung zeigte. Herr Temesváry, dessen Diction stets vortrefflich, dessen Action tadellos, sollte sei­­nes Alters und Gmbempoints wegen zu Liebhaberrollen nicht mehr verwendet werden, obwohl ihm unsere beiden Liebhaber nicht das Wasser reichen können. Das lebens­­friste Spiel Aller war ausnehmend gut. In „Falu­rossza" bot Frl. Marietta Erdélyi, welche mit einem Bouquet beehrt wurde, als „Finum Rózsi“ die erncte Leistung einer routinirten Bühnenkünstlerin und Sängerin, wofür sie auch reichlich applaudirt wurde. Neben ihr erntete Frl. Medgyasszay als Teresi berechtigtes Wohl­­gefallen über ihre reizende Wiedergabe der ländlichen un­­schuldvollen Waise — die nur in Momenten des Affektes mehr den „ländlichen“ Ton beibehalten hätte sollen. Daß Bn Kovacs als Boriska allerliebst war, ist selbstver­­tändlich. Auch sonst ging das Stü> sehr gut zusammen. — Vedreß' Benefice. Heute gelangt das sensa­­tionelle Stück „Pälinka“ (Der Todtschläger) zum Benefice des Herrn Vedress zur Aufführung. Die stets vorzüg­­lichen Leistungen unseres alt­­n bestbekannten Künstlers ber­­rechtigen zu der Annahme, daß die Zuneigung des Publi­­kums sich aue heute durch zahlreichen Besuch des Theaters zeigen wird. — Die Karten für Helmesberger's Concert Anfang­ Dezember können blos in Herrn A. Maurer's Buchhandlung in Vormerkung genommen werden. — Hausiriicitation. Am 15. Dezember 10 Uhr Vorm. findet im städtischen Waisenamt die Versteigerung das in die Verlassenschaft des verstorbenen Johann Bakos gehörigen Hauses Nr. 11 sammt Zubehör in der Mühl­­gasse statt. Aufrufspreis 14.000 fl. und sind die Bedin­­gungen — in obigem Waisenamte einzusehen. Lieferungs-Angelegenheten. Das gemein­­samen Kriegsministerium hat der Commission des Landes- Industrievereines­ für Lieferungswesen eine Offertaussc­hrei­­bung bezüglich der freier Mitbewerbung vorbehaltenen Ge­­genstände behufs Mittheilung an die betreffende Gewerbe­­treibenden zugesandt. Die Ausschreibung bezieht sich auf allerlei Bogen, aus Halina verfertigte Sträflings-Anzüge, Verbrämungen, Tidhátós und Maben, Messingknöpfe, Cra­­vatten, Handschuhe, Sporen, Steigbügel, Sattelzeug, Spa­­ten, Hauen, Essgeschirre, musicalische Instrumente, Trom­­meln, Stride, Wassereimer*2c. Einreichungstermin läuft mit dem 30. November ab. Sowohl die Offertbedingungen, als auch das Vertrags-Formular und das detaillirte Ver­­zeichniß der zu liefernden Artikel sind in der Canzlei des re (Neue Weltwasse Nr. 14.) einzu:­ehen. — Die keramische Schule in Unghvár geht, Dank den Bestrebungen unserer Handels: und Gewerbe­­kammer, einer erfreulichen Zukunft entgegen. Dieselbe ges nießt derzeit eine jährliche Subvention von Seite der Regie­­rung von 1700 fl. und von der Handels- und Gewerbes­kammer von 400 fl. jährlich, während die Stadt für diese Schule um 500 fl. ein Haus gepachtet hat. Un zu erm­ög hochherzigen Herrschaften Gräfin Ilona Hadik-Barkóczy, Erbgraf Schönborn, Graf Anton Sztáray etc., dann die Geldinstitute dieser Gegend ersucht, dazu behilflich zu sein, daß mehrere Stipendien a 115 fl. jährlich gestiftet werden. Die Erfolge, welche in dieser Schule bereits erzielt wurden, geben Beweis­e von deren großer Nüßlichkeit und Lebensfähigkeit. Mögen die Bestrebungen unserer Handels­­kammer auch fernerhin stets von den besten Resultaten begleitet sein. A­n Ausstellung von Werken der Goldschmie­­dekunst. An dieser in der Hauptstadt zu Stande kom­­menden Exposition wird sich das oberungarische Museum duch die Ausstellung folgender Gegenstände betheiligen : Eine vergoldete Silberschale mit eingelegten polnischen Gedenkmünzen 3 — eine Kupferkanne, bläulich-grün mit rosenfarbiger Emaillirung; = eine Dose von gleicher Beschaffenheit 3; — ein Silber-Pokal mit Rococco-Verzie­­rungen; — eine Schnupftabakdose aus gelbem Horn mit Renaissancefiguren ; = ein Schnupftabafoose aus braunem Horn mit cinesisc­hen Figuren; das Siegel der Kaschauer Gold- und Silberarbeiter-Innung vom Jahre 1476 3 da3= selbe aus dem Jahre 1584, und endlich ein silberner ai Korb mit vier Füßen und zwei Email­­­ildern.­­ — Strittige 2 fl. deponirte gestern der Produc­­tenhändler Bernhardt Preisz aus Goeiie 3 bei der Stadt­­hauptmannschaft, welche er vorigen Markt zu sich nahm, als zwei zankende Händler dieselben auf die Erde warfen und feiner dieselben behalten wollte Der berechtigte Bei figer kann dieselben bei der Polizei zurückerhalten. — Ein Spendensammler geht hier mit einem Büdelchen herum, für einen Herrn Ferdinand Keczer aus Bolgar Gaben fordernd z; derselbe ist mit einem gewöhn­­lichen Spenser und zwischen Stiefelhosen bekleidet. Der Mann wäre bei dem nächsten Betreten sogleich anzuhal­­ten und zu arretiren. ; — Berfehlt. Ein Gast des Bügler wollte neulich Nachts 11 Uhr nor Docskalik’s Restauration besuchen, verfehlte aber das Haus und ging in das Nebenhaus des Herrn Madarassy, woselbst er bei der herrschenden Dunkelheit in die 4—5 Fuß tiefe Senkgrube fiel, aus welcher er mit Mühe herausgezogen und gereinigt werden konnte. — Die Kartenaufsschlägerin Maria Csonka, welche troß allen Bestrafungen und troß allem Schaden, den treibt, sie s<an den Beh­örten zufügte — ihr Handwerk fort, betrog dieser Tage wieder die Dienstmagd Maris Hasgut Fabrik­gasse Nr. 1 um Hab­ und Gut, angeblich ihr einen vielbegehrten Mann versprechend und wurde auf's Neue eingezogen. — Heu, Krummet und Futterrüben werden zu kaufen gesucht. Anträge an die Administration der „Ka­­ssauer Zeitung“. — Für Gesangsvereine. Eine besondere Bedeut­tung für den Männergesang hat der vor kurzem veranstal­­tete Aachener Wettstreit durch die Veranstaltung der Primavista-Vorträge gewonnen. Wenn dieses­ Beispiel, wie vorauszusehen, Nachahmungen findet, wenn­ auf künftigen Konkursen die höchsten Preise für so un­­einstudirte, vom Blatt gesungene Com­­positionen verliehen werden, erst dann werden die Gesang-Wettstreite den Männergesang fördern und heben. Während bei der bisher beliebten Methode, wonach die Preischöre lange vorher zum Einstudiren den Vereinen zugesandt werden, nur das virtuo­­senhafte Ginpauken gefördert wird, werden bei der Einführung von Primavista-Konkursen wenigstens die be­­deutenderen Vereine genöthigt, auf die musikalische Ausbildung ihrer Mitglieder größe­ren Werth zu legen, und das ist es, was beson­­ders unseren Gesang:Vereinen auch jegr noth thut . | Benennung des Forst­ „Die „Haut; Vorzüg.| gut | genüg.|Fir unbef ä grundbefigerd hate fünf are pe erklärt K. u. Aerarium h 1i 1 2 7 1 K. u. Fundationen. 1 1 ErlauerGrzbisthum 4 2 en Jäßöoer Probstei 2 1 1 Stadt Kafdan . 2 2 „, Schmöllniß 1 1 Fideicommiß der Fa­­milie Semsey . 2 2 Gf. Hadik-Barköczy 1 1 Im Ganzen 24 4 8,54 1 1 1 == a en ee BER SCORE V. al GES 35 AS ENG a BERNER 2 7 SIE <== == Die Ballade die Verfochten. Nach dem Französischen des Paul Branda (Erinnerungen aus der Navigations-Schule.) (Fortsetzung). Alle meine Bemühungen, um sie im Theater oder bei meiner Tante zu treffen, waren vergebenő. Eines ein­zigen Tages bemerkte ich sie an ihrem Fenster : als uns­­ere Blicke sich begegneten, schien sie von derselben Betäu­­bung, wie bei unserer ersten Zusammenkunft, ergriffen ; sie verließ langsam das Fenster, indem sie immer dieselben unbeweglichen Augen, die mich so seltsamerweise außer Fassung brachten, auf mich geheftet hielt. Während einer schönen, lauwarmen Sommernacht, unter den Fenstern ihres erleuchteten Zimmers fißend, sann ich über ein Mittel nach, sie wiederzusehen und sie zu sprechen ; der Mond schlug seine weißen Strahlen durch die erhobene Laubwerk-Kuppel der alten Bäume hindurch ; die Feuer der Schiffe schimmerten auf der Rhede, die weiße Marmor-Dryade, am Ende der langen Allee, glich einem langen Gespenste. Die Spaziergänger waren zu dieser vor­­gerückten Stunde in ihre Wohnungen zurückgekehrt . . . Wo fand sie diese so traurigen Melodien, welche das Kla- 181 in ihren Fingern zu seufzen und zu schluchzen .n Das Piano­­ s­ wieg alsdann, auf der Promenade herrschte tiefe Stille. Ohne Zweifel durch einen bösen Luftgeist angetrieben, sang ich mit leiser Stimme jene Ballade unserer Mutter, in welcher ein in Palästina ge­­storbener Ritter, seine ungetreue Verlobte dem Hochzeits- Gelage entreißen kommt. Eine weiße Gestalt erschien am Balkon, und als ich mit diesen Worten endigte : *) Craignez, eraignez, ő jeues filles ! Craignez, de trahir un serment, verschwand die weiße Gestalt, und ich hörte sie sich zur Erde baden. Den darauffolgenden Tag meldete mir meine Tante die Abreise der Gräfin nach den Meerbädern von X***. Der Admiral begleitete sie. Er kannte mich nicht. IH machte mich sogleich auf den Weg, um sie wieder ein­ SEN *­ Scheuet, scheuet, oh junge Mädchen! Scheuet zu brechen einen Eid 08 je AUE EHM RN . ER I< fürchtete mich wohl ein wenig vor unserem Zu­­sammentreffen, bei welchem wahrscheinlich auch der Admi­­ral zugegen sein würde, doch ich beruhigte mich, indem ich an die wunderbare Kaltblütigkeit der Frau dachte, wenn ihre Liebe auf dem Spiele steht. Der Zufall, das Verhängnig vielmehr, unterfragte meine Pläne. Bei meiner Ankunft im Kasino, fand ich eine von der, der Gräfin benachbarte Wohnung­­; das Zimmer des Grafen allein trennte uns. Die lezten Scheine der Abenddämmerung verbreite­­ten ein so wankendes Licht; das Orchester spielte seit eini­­gen Augenblicken, als der Admiral von seiner in Schwarz gekleideten Frau begleitet, — bei dem Tode meines Bru­­ders hatte sie die Trauer angenommen um sie nicht wieder zu verlassen — in den Garten hinabstieg. Die beiden Gatten fegten sich in den Schatten eines dichtlaubigen Gewölbbogens. Als ich bei der grünen Bogenlaube vorbei­­passirte, erreichte ein unterdrückter Seufzer mein Ohr. . ich war erkannt. Der Ruchedurft, das Delirium der Leidenschaft regte mich auf... . die Musik forderte mich heraus, die Menge reizte mich, ein Streit hätte mir Erleichterung verschafft. Was dachte sie? Was konnten si die beiden Gat­­ten sagen? Ach! wenn der Satan nur die Seelen kaufte, welche er jezt umsonst hat, ich würde die meinige verkauft haben, um unsichtbar bei diesem düsteren töte-ä-töte zuge­­gen zu sein. Endlich kündigte ein geräuschvoller Galop den Schluß dieses unendlichen Konzertes an. Mein Herz schlug mit doppelter Heftigkeit, als die Gräfin ihre Schritte gegen den Pavillon des Hotels senkte. Da ich sicher war, dem Admi­ral unbekannt zu sein, so folgte ich ihnen, indem ich die Arie des in Palästina gestorbenen Ritters trillerte, und ich trat im Momente, als meine Nachbarn sich zu Hause einschlossen, in mein Zimmer ein. Sie wußte mich neben sich. Bei meinem Fenster sir­gend, betrachtete ich maschinenmäßig die Wiederscheine der Lichter auf dem ruhigen Meere, nachher, durch das Ge­­räusch der Wellen auf dem Uferkiesel des Kasino-Gebäu­­des eingeschläfert, war ich öfters von dieser Frage in Anspruch genommen: Und fest, was thun? (S<lupf.) . zu holen.­­­ ­ » Wiener Briefe. Allerseelen! Das scöne Fest der Todten ist vorüber ! Man hat die Gräber seiner Lieben, Theueren, Bekannten und Verwandten mit Blumen und Lichtern ver­­­schmüht, der Piätet, der Erinnerung Genüge geleistet. Heuer hatten wir am 1. und 2. November die herrl­ichsten und angenehmsten Herbsttage, die man sich nur denken kann und viele Tausende, Tausende wallten hinaus. auf den Centralfriedhof, um die lieben Heimgegangenen­ zu besuchen — ein Gebet zu verrihtn! —_ Aber am Allerheiligentage da gab's in Wien großen­ Spektakel, denn die Bäder hatten beschlossen und durch­ Placate kund gemacht, daß von nun an keine „Heiligen­­stritzl“ und „Osterfle>e“, welche früher dem­­ Publi­­kum, (mehr für die Kinder) gegeben wurden. Ueber die­ Bäcker wurde fest losgezogen und wehe ! Einem, wenn er sich er sich dieser Tage in einem Gasthause sehen ließ, dem erging es sehr so leßt. 7 Diese armen (?) vier- bis fünfste>hohen Hausherrn-­­Bäcker sind aber auch zu bedauern; die verdienen bei diesen­ niederen Mehrpreisen schon rein gar nichts mehr ! Gestern Sonntag wurde unter großem Andrange des Publikums die elektrische und historische Ausstellung ges­chlossen. Beide haben große Reingewinne ergeben und­ Aussteller sowie Publikum waren zufrieden. Die elektrische Ausstellung hat besonders zur Hebung­ des Fremdenverkehres beigetragen und viel Geld wurde in Wien gelassen. Man wird sich dies wahrscheinlich auch an „gewissen“ Orten für die Zukunft merken und dies, zur Richtschnur nehmen! 3 Aber trogdem pilgern die „Schwaffer”, in Wien genannt werden, nach Hernal5 zum „höchsten, eurigen“ und vertilgen da dieses theure, saure Wie verlautet, soll die Weinernte Gesäuf in „Massen“, in Ungarn eine qualitative viel heuer in Oesterreich und werden von den hiesigen Wirthen viele Bestellung aus Ungarn gemäht. Demzufolge­­erhielt auch das bestrenommirte Wein-Expor­tges­chäft von Roth „ES Lipot welches bestens zu empfehlen und der Provinz. ist ja daher in Wericdek, ist, viele Aufträge aus Wien. allbekannt, beliebt ist der­ Wein aus dem Ungarland ! E. J. Richter. Die Weinlese ist beißer“ uige“ gar sie so süß vorüber und die alten ist — wer lacht da?! bessere ; „Weins He wie sein, als Ungarn, machen ein „saures“ Gesicht, weil der „Heu­­BEIN ie ei BEER B­AZÉ 2

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