Kaschauer Zeitung, Oktober-Dezember 1885 (Jahrgang 47, nr. 113-151)

1885-10-10 / nr. 117

87 fer 4 EN: WOH a a SE = SEX vg . EIE HARTGE: STEHE TEEN SISTER SRE ANETT SERGEI SICEREN SWIEITERETH ET CICHENTETT 87 zur en ES: Mer Alla LT a SIEREN Sr Bun Bi a TI EE I EINEN E: Nr. 117. XLVIL Jahrgang. 1885. it ee awp ? 4 6.60, 3 ps £ 3.30, ig H 1.65 unb RRMIERR. Mit Polioe N h. N : ee Fe : Redaotlons- und Expeditions - Bureau WE tcu wird e al altene Petit­ en Raum mit Bei we ug Ir. et wen | für er Be 7 Kaschau, Hauptgasse Nr. 60. WE Gs Brämumerationspreis ohne „Illustr. Unterhaltungsblatt“ z­ur Bi­r Kaschau: ganzjährig A. 5.—, halbjähr. Kasch­­ ­­­­ee EEE En GEIER: Kaschauer Beih KASSA-EPERJESI ERTESITC Mit Mutt ERPRER Erscheint jeden Dienstag, Donnerstag : M fl. 2.50, vierteljähr. fl. 1.25 ür Kay,“ ig fl. 7 e Neueste Nachrichten. | Handjery, Herr v. Colmar und Ruth Fried» jz 1 heim — Letterer vertrat den Polizei-Präsidenten bisher­­ un­ Ungarn. Budapest. Der slowakisc e |­­ genannt. | ; 5­um Kulturverein hielt am 7. b. unter dem Vorsike Als zukünftiger Regent Braunschweigs wird Prinz | Jung des Bischofs Czapka eine Sißung ab, in welcher | Albrecht v. Preußen bezeichnet, nachdem dieser | derlic die Herausgabe einer slowakischen Zeitschrift | im Gegensaße zu den Prinzen Neuß, reich genug ist, | Schul „and eines slowakisc­hen Kalenders beschlossen | um den armselig betirten Thron einzunehmen. € wurde. Großbritannien. London. Die Auf­lösung | 29. Sep . Temesvár. Die hiesige Gewerbeforporation vor: | dem Parlament ist für 1. November in Aussicht | Lepte ver .­anstaltet im Jahre 1887 eine Ausstellung für Gewerbe­­ genommen.­­ und Landwirthschaft. ‚ Der Terrorismus der irrigen National Oesterreich. Wien. Man glaubt hier, daß der­­ Liga im Süden und Westen Irlands hat wieder so Unterrigtsminister Baron Konrad aus dem Kabinet­t bedenkliche Verhältnisse angenommen, daß Lord Randolph scheiden werde. An seine Stelle soll Baron Helfert | Chur<ill sich aus diesem Grunde nag Irland begeben hat, In den ı treten. Eine andere Version läßt den Baron Konrad im | um persönlich die dortigen Zustände zu untersuchen. Der Nation3le Ministerium­­ derselben zufolge soll aber Baron Hel­­­­toristische Führer hat bereits dem irischen Vicekönig einen Außer­der fert ins Kabinet eintreten und zwar als „Minister für Böhmen“ In diesem Falle würde Dr. Bra 3­ak das Justizportefeuille behalten. Occupationsgebiet. Alle Truppentheile, die zum Ausmarsch bestimmt waren und nicht abgingen, bleiben bis auf weiteres hier; die Ablö­­sungstruppen lüden aber alle ein. Das ist zwar keine Mobilisirung, aber sieht ihr ver­­dammt ähnlich. Rußland. Petersburg Graf Tolstoi hat dem Czar seine Wiedergenesung angezeigt, worauf dieser den Grafen telegraphisch begrü>wünschte und die Weisung ergehen ließ, Tolstoi solle mit 1. Nov. wieder an die Spithe des Ministeriums des In­­nern treten. Dänemark. Kopenhagen. Am 6. ist die „ische Abgeordneten-Kammer wieder zusammengetreten Man hatte eine stürmische Süßung erwartet, in welcher der Conflict zwischen der Regierung und der National-Vertretung zu schärferem Ausdruck als je gelangt wäre. Die Linke hat es jedoch vorge­­zogen, nicht zu erscheinen — eine stumme De­­monstration, die allerdings in beredterer Weise den tiefen Gegensaß zwischen Volk und Regierung in Dänemark illustrirt, als es die bewegteste Debatte thun könnte. Deutschland. Berlin Die Einberufung des deutschen Reicstages ist für den 17. Novem­ In gut unterrichteten Kreisen verlautet, daß der Botschafterposten in Pari­s weder mit Haßfel­dt, noch mit Herbert Bis­mar­k oder Dönhoff, sondern mit dem Botschafter in London Grafen Münster besetzt wird. Als Nachfolger Ma­d­ai's werden Landrath Prinz 'ber in Aussicht genommen. Besuch abgestattet. Die irischen Liga-Blätter sagen, der Lärm, der mit dem „Boycottiren“ gemacht werde, sei nur ein Versuch, die Regierung zur Erneuerung der Zwangsgefege zu zwingen. Frankreich. Baris. 653 verlautet, daß die Regierung die Kammer früher einberufen werde, als ur­­sprünglich beabsichtigt war. Cassagnac läßt verbreiten, er komme demnächst in Paris an und werde sofort eine Rolleversammlung einberufen. Nach einer genauen Zählung sind bisher in den Departements 136 Republikaner, 110 Monarchisten und 77 Bonapartisten gewählt worden. Italien. italienische Gesandte Rom. Graf Robilanti, der bisherige in Wien und nun Minister de3 Reußern wird am 11. d. am Hoflager zu Morza erwartet. Türkei, Konstantinopel. Die Pforte hat am 2. Oktober eine neue Note an die Mächte gerichtet des Inhaltes, daß während sie die gerechte Ent­­scheidung der Mächte abwarte, sie ihr Recht reservire für den Fall, als sie die Vorschläge der Mächte nicht accep­­tabel finden sollte. Der bisherige türkische Gesandte in Athen, Te­v­­fik Bey, wurde an Stelle Said Paschas zum Bo­t­­schafter in Berlin und der ehem. Gouverneur von Metelin Aguiah Efendi, an Stelle Beys zum Gesandten in Athen ernannt. Tewfik Ostrumelien. Philippopel. Die Meldung, der Sultan sei bereit, den Fürsten Alexander als Generalgouverneur Ostrumeliens­ anzuerkennen, wurde hier dankbarst aufgenommen ; der Anschauung maßgebender bulgarischer Kreise zufolge bleibe jedoch absolut an der Bedingung festzuhalten, daß 7 | Alexander Csanád. Institution zum B baus aug den­­ Frankreich, worauf , den er Turner: Interpellation verarbeit: Am 8. erledigte d . programm vor Zusammentritt wahrscheinlich Heute, Samstag, b­­ein Expass vorlegen dürfte. Das Magnatenhaus vollzog ständigen Ausschüsse, in die Delegatio misston zur Anfertigung der Hausordi­­ ze Ba­hauntina ÖV sa stana um­an and PUT MND __ BE - General-Congregat des Munizipal-Ausschusses beim Air Comitate. (Schluß) Die am 6. u. Z. tagende General-Congregat weiterem Präsidium des Obergespans Emerich außer den in unserer vorigen Nummer bereits­ Gegenständen noch folgende Punkte ihres Pri erledigt. Mehrere Circulare anderer Municipien einfach notifieirt und zur Kenntniß genommen. Im Circular der Comitate Preßburg und Ve3zor im Interesse der Einstellung des Herums<lenderns Zigeuner ; das des Sohler Comitats wegen geseß Regulirung des Aufsichtsbefugnisses der Regierung ; des Gomitat3 Szatmár die Aufhebung der­­ der Gehaltsmanipulation der Kreisärzte erlassenen I sterial- Verordnung betreffend; ferner das Circular a ee Ein Duell mit Gott. Roman von Maurus Jókai. (9. Fortlegung). "Der Fabrikbesiger, der die ringsum liegenden Lände­­­reien ebenfalls ankaufte, hätte auch den Wald überaus gerne erworben, doch antwortete ihm der Besiter, daß der­­selbe ein Fideikommis und demgemäß nicht verkäuflich sei. Dann wollte er wenigstens die Erlaubniß erwirken, einen Weg durch den Park bis zur Eisenbahn anzulegen. — Aus dem Fidei­­„Xommi“ dürfe kein Baumstamm abgegeben werden, aber auch dies verweigerte der Besitzer. Dieser Eigenthümer war Tiborcy von Starzeghy, der lezte lebende männliche Nachkomme der mächtigen Familie. Sein einziges Eigenthum bildete dieser Urwald,­­aus welchem er keinen Baumstamm veräußert und seine Wohnung bildet jenes weiße Haus, in welchem sein Urs­­ahine Gabriel die Labanczen mit Schwarzbrod bewirthet hatte. Er aber empfängt nicht einmal solche Gäste. Ihn besucht Niemand. Das­­ Unglüc hat keine Bekannten. Was „er macht ? was er sinnt ? wie er in der Mitte des Wal­­­­des lebt . Niemand weiß es. Sein ganzer Wald ist mit einem Zaun umgeben und über jedem Eingang steht­­ die Aufschrift: „Zu jagen ist verboten !“­­ Und die Jagd ist doc ein großes Vergnügen, beir­­denschaftliche Jäger suchen weite Landstreben auf, wo sich „irgend ein seltenes Wild aufgält und das rauhe Wetter versammelt gar oft in einer Niederung der Drau, oder in den Marmaro8­er Wäldern in einer Fisterhütte oder­­ in der Höhle eines Ziegenhirten solle Männer, die in vier verschiedenen Enden des Landes wohnen und einan­­­der nur niemals gesehen haben. An einem der lezten Tage des Oktober versammel­­ten sich in einer verlassenen Marmaros­er Hütte vier vor­­nehm aussehende Jäger, die das plößlich entstandene Scneegestöber nach­einander dort einzukehren zwang und die alle auf der Jagd nach Auerhähnen waren, die in­­ Ungarn bereits so selten sind, daß es sich s<on verlohnt, ihrethalben eine Reise von dreißig Meilen zu unternehmen. Die Herren machten ein Feuer an, nahmen aus ih­­ren Jagdtaschen den Proviant hervor, logerten die Pfro­­pfen ihrer Feldflaschen und amüsirten sich vortrefflich, während draußen das Unwetter tobte. Unter ihnen be­­fand sich ein alter Mann, eine mächtige, athletische Ges­­talt, eine unterseßte, runde Figur und ein stattlicher jun­­ger Mann mit dichten Schnurrbart. Lauter Gesichter, würdig de3 Malerpinsel3. Wenn unser Stammvater Arpad, der irgendwo in diesen Bergen begraben ist, aufwachen und die vier Män­­ner hier erblidhen würde — sicherlich würde er sie anspre­­chen: „Du greiser Kind! Du Zuard! Huba! Du stattlicher Leventa!“ Nachdem die vier Herren sich gegenseitig durch lustige Anekdoten und Einfälle erheitert hatten, sprac­h der Eine: „Es ist doch hübsch, daß inmitten dieser blos von Slowaken bewohnten Wüste der Zufal vier Kern­­magyaren zusammenführt. Nennen wir jeht unsere Namen, damit wir wissen, in wessen Gesellscchaft wir uns befinden“. Ein wenig zögernd nannte der alte Mann seinen Namen: „So heiße Brauenfel3.“ Der zweite antwortete schon etwas heiterer: „Mein Name ist Kahlenberg.“ Der Frager nannte den seinigen nunmehr soon lächelnd : „Und der meinige Trautenam.“ Der junge Mann lachte laut auf: „Und ich Heiße Otto Siebelmann!“ Nun lachten alle vier nur noch mehr. Die drei ersten sind bereits allbekannte Namen im Lande, sie sind Grundherren, Familienväter, Parteiführer. Der Vierte ist noch neu, doch hat auch er bereits Wur­­zel gefaßt. Und uns hatte­­ es geschienen, wie wenn Huba, Kund,­­Zuard und Leventa in ihnen auferstanden wären. Und dies trug sich in Wahrheit zu. 658 liegt eine Zauberkraft in der Erde Ungarns, in diesen Pflanzen, die im Staube der Märtyrer der Frei­­heit wurzeln, in dem kräftigen Händedrum der Männer, in dem bezaubernden Bild der Frauen, in der seelenvollen Lust, in der freien Ebene, in dem allgemeinen Schmerze des Vergangenen, in dem Nichtverzagen der männlichen Energie, im Liede und in der Liebe, — eine Zauberkraft sage ich, die den Fremden, der ein edles Gemüth besißt, binnen kurzer Zeit zum glühenden Patrioten macht. 1 dies ist feine Schmeichelei, weder für die Ungarn, r­n die Fremden. Dies ist eine statistisch bewiesene Tr­ache. Die ungarischen Herren erzählten einander DB auf welche Weise sie hierhergekommen. Die Gru“ hatten die Ernte bereits unter Dach und der Zuckerfabrikant seine Arbeit noch nit Fo­­r­men konnte, da die Rüben noch in der Erd ginnt das Sammeln einmal, dann giebt es seine Ruhe. Bis dahin mag er immerhin lauern. „IH kenne unten im Alfeld ganz na" -Wald, in welchem der Auerhahn noch in g vorkommt,“ sagte Siebelmann. teind. „Auerhähne ? He?“ fragte der alte Heu „I< kenne keinen solchen Ort, obwohl Ungarn sehr gut kenne. Wo soll das sein?“ „Im Csatár der Walde.“ „Ah! das ist etwas anderes !“ riefen al einmal. „Dort mag es schon Auerhähne, ja ocsen geben.“ Nun erzählten sie einander, was sie vom über den Bewohner des Csatárder Waldes , soll man ja nigt auf Schußweite nahekommen „Man sagt, er schieße auf jeden, der so überschreitet. “­ Ehe er einen einzigen Bay seinem Walde verkauft, hungert er blos von rohem Fleische, Brod giebt lieber. ei­nem Hause. — Der Wein, den er fü­rhoffenen Wildes eintauscht, ist ihm rauschend, er giebt noch Baldrian im Zeug erst so. — E53 ist no> ““ den um sich duldet, wenn­­ lebende Menschen sedi" danach genüger stellt und die‘ rüdter M beharrte nehme t­ Di­­­­s ‘ £ ; —

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