Acta Ethnographica 12. (1963)

1963 / 1-2. szám - E. Moór: Slawischer Einfluss auf des Fischerei- und Jagdwesen der Ungarn im Mittelalter im Lichte des sprachlichen Materials

SLAWISCHER EINFLUSS AUF DAS FISCHEREI­­UND JAGDWESEN DER UNGARN IM MITTELALTER IM LICHTE DES SPRACHLICHEN MATERIALS von Elemér Moór SZEGED Inhaltsübersicht I. Zielsetzung S.l. II. Der slawische Einfluss auf die Fischerei. 1. Die Fischerei bei den Vorfahren der Ungarn. S. 5. 2. Die Übernahme der Tiefwasserfischerei der an der Donau und der Theiss wohnenden Slawen. S. 8. 3. Das Fischen in seichten Gewässern. S. 20. III. D er slawische Einfluss auf das Jagdwesen der Ungarn im Mittelalter. 1. Das Jagdwesen bei den Ungarn vor der Landnahme. S. 31. 2. Das Weiterleben der Jagd mit Jagdvögeln nach der ungarischen Landnahme. S. 33. 3. Die Übernahme der sportmässigen Parforcejagd mit Jagdhunden von den Slawen. S. 35. 4. Die Übernahme von Jagdarten auf Grosswild von den Slawen. S. 37. 5. Die Jagd auf Kleinwild, Pelztiere und Vögel im Lichte der slawischen Lehnwörter. S. 16. IV. Zusammenfassung der Ergebnisse und ihre Auswertung für die Volksgeschichte. S. 50. V. Wortregister. S. 55. I. Zielsetzung Ausser der Viehzucht und dem Ackerbau haben auch die Jagd und der Fischfang für den Nahrungserwerb des Menschen eine gewisse, wenn auch bei den meisten Kulturvölkern nur bescheidenere Bedeutung. Da die Ausge­staltung der ungarischen Landwirtschaft durch die vorungarische slawische Bevölkerung des ungarischen Siedlungsgebietes in hervorragender Weise beeinflusst wurde (vgl. Moór: Studia Slav. II, 31—117), ist es schon im voraus wahrscheinlich, dass die Einwirkung der Slawen auch auf die Techniken des mittelalterlichen Jagdwesens, desgleichen auf die der Fischerei nicht gering gewesen sein mag. Die alten Ungarn sind ja im wesentlichen als ein viehzüch­tendes Nomadenvolk in ihrer heutigen Heimat angelangt, und es ist allgemein bekannt, dass Nomaden Fischfang höchstens in den Zeiten der grössten Not zu betreiben pflegen, aber auch die Jagd pflegt sich bei ihnen im wesentlichen auf die Schutzjagd gegen reissende Tiere zu beschränken. Da die Fischerei in der Wirtschaft der obugrischen Völker heute eine ausschlaggebende Rolle spielt, hat man früher angenommen, dass das auch im Leben des urungarischen Volkes oder sogar noch im Leben des Ungartums der Landnahmezeit nicht wesentlich anders gewesen sei. Man fing also an, die Fischerei als eine richtige »Urbeschäftigung« des ungarischen Volkes 1 Acta Ethnographies XII/1 — 2.

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