Der Spiegel, 1829. január-június (1. évfolyam, 1-51. szám)

1829-02-14 / 13. szám

Ferdinand stand wie aus den Wolken gefallen, und starrte den Fremden an, ohne nur irgend ein Wort hervorzubringen. Diesew aber schlug seine» violettfarbcncn Rok zurük, damit die goldgestikte Scharlachweste und die schwarzen Sammtbosen sichtbar wur­den, sezte trozig seinen vorher abgezogenen Hut wieder auf und hüpfte einen Schritt näher an ihn heran. „Nun gelt, Ihr wollt mich wohl nicht einmal wieder kennen, Gevatter! und habt mich doch früher oft zu Euch eingcladen, und verlangt, daß ich Euch im liehen Vaterlanre besuchen solle, und nun ich Wort halte und vie'e Meilen zu Euch da­her gewandert bin, wendet Ihr Euch schier von mir ab, und wollt mich nicht einmal kennen." Ferdinand besann sich. und sagte, wie aus einem Traum er­wachend: „Irre ich nicht, so hat eine ähnliche Gestalt, wie die bei# nige, auf der italienischen Grenze mich umschwebt, und ist mir dort in vielen und sonderbaren Momenten erschienen?" „Ihr irrt nicht, Ihr irrt nicht! mein werther Freund ! " jvief der Kleine hell ausiachend, und hüpfte um den unruhig dlikendeu Fer­dinand herum und lachte ihn an. und riß seine schwarzen Feueraugen dabei so weit auf, als wolle er die ganze Gestalt des zitternden Jä­gers für ewig in sich anfnehmen. „Guten Abend, Magnolto!" rief Ferdinand endlich, als er den springenden Kleinen von unten bis oben betrachtet hatte. „Ich bitte Euch, was führt Euch zu mir, hoch im Norden, hieher? Was wollt Ihr hier? Redet l" „Euer Wohl, mein schmuker junger Herr, Euer Wohl, und Nichts weiter l“ kreischte der Kleine uud sprang in immer kürzeren Säzen um ihn herum, „ich muß nun einige Zeit in Eurer Nähe blei­­den und darf nicht von Euch weichen, denn es werden besondere Dinge geschehen, wo Ihr meinen Rath und meine Hilfe von Nöthen habt, und darum bin ich dahergekommen aus fernen Landen zu Euch, und will Euch jezt auch nicht mehr verlassen, als bis Alles eine fröhliche Endschast erreicht hat." Damit nahm ec einen Saz und sprang ihm um den Hals und herzte, küßte und drükte ihn, so daß jener sich kaum der Liebkosungen desselben erwehren konnte. „Laßt mich jezt nach Hause gehen!" rief Ferdinand, „denn es wird spät, und meine Aeltern warten auf mich." „Ich gehe mit Euch, Gevatter! ich gehe mit Euch! Ich muß unter Eurem Dache wohnen, und an Eurem Tische essen und trinken!" rief der Kleine eifrig und troknete sich den Schweiß von der Stirne. — „Denkt Ihr, ich bin zu Euch daher gekommen, um Euch zu helfen, und sott noch fremde Herberge suchen? Hab' ich mich darum noch auf

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