Der Spiegel, 1829. január-június (1. évfolyam, 1-51. szám)

1829-03-28 / 25. szám

eingeschrumpften Rumpfe viel zu groß. — Mein Angesicht ist so ziem­lich glatt geblieben und Kopfhaare hesize ich hinreichend, um eine Per­cüké entbehren zu können; jedoch sind (dem bekannten Sprichworte *) zum Troze) viele gebleichte darunter. Meinen blauen Augen man­gelt nichts, ich sehe scharf damit, und meine spize Nase besizt ein feines Geruchsvermögen. Meine Zähne sind nicht so weiß als früherhin, und haben auch bereits der Natur ihren Zehnten abgetragen. Meine Ober- und Unterschenkel, welche anfangs einen stumpfen und dann einen graden Winkel bildeten, haben auch diesen jezt wiederum gegen einen spizen vertauscht. Noch einen zweiten Winkel bildet mein Unterleib mit den Oberschenkeln. — Dieser und mein Kopf, der sich zum Magen hinab­­senkt, geben meinem ganzen Körper die Form eines Z. — Eben so gekrümmt sind auch meine obern und untern Extremitäten, selbst mei­ne Finger sind krampfhaft zusammcngezogen, kurz ich bin eine komplette Verkürzung, ein Bild menschlichen Elends. — So und nicht anders ist meine Gestalt, und weil ich einmal im Zuge bin, will ich dich auch in mein Inneres t'iiten. lassen, und dir meinen Humor beschreiben. Ich war von jeher ein wenig aufbrausend, dabei träge und ein Leker­zahn ; obendrein höchst launenhaft und veränderlich. So konnte ich den einen Augenblik meinen Bedienten einen ,,F l e g e l" schelten und im nächstfolgenden wieder „meinen lieben Jungen" nennen, denn Je­manden zu Haffen, das ist mir unmöglich. — Glüklich fühle ich mich, sobald ich Geld habe, und meinem Glüke würde es an Vollkommenheit nicht fehlen, wenn ich meine Gesundheit hätte. In Gesellschaften bin ich heiter und froh; aber auch nicht mißvergnügt, sobald ich allein bin, und meine Geduld kann selbst durch die nagendsten Schmerzen und Qualen nicht erschöpft werden." — Die Mutter des Königs Louis XIV. gab ihm eine Pension von 1500 Livres, jährlich. — Fragte man ihn: wofür ihm diese ausbe­zahlt werde? dann pflegte er zu antworten: „Sie ist mein (9 e; halt al s Ho fkrüpp el. der Königi n." — Scarron verhci­­rathete sich im Jahre 1652. , Kurz vor seinem Hochzeitstage sagte er seiner Braut: „Du darfst getrost mit mir zum Altäre gehen, zur Ei­fersucht werde ich dir keinen Anl«ß geben." — So arm er auch war, • so behauptete er doch stets, daß ihn sein Finanzminister, — wie er Wahrscheinlich will Scarron hier aus das bekannte Sprichwort: „Tete de fern ne blanchit jamiis“ ( Narren lassen sich keine grauen Haare wachsen) anspielen. —

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