Der Spiegel, 1829. január-június (1. évfolyam, 1-51. szám)
1829-02-14 / 13. szám
l82C), Sonnabend, 14. Februar. Tito 10. Dev Apiegel» oder: matter für Kunst, Industrie und Mode. Alle Mittwoch und Sonnabend erscheint ein Blatt, jedesmal mit einer Abbildung. — Halbjähriger Preis : 4 fi.und mit freier Postzusendung: 5 fl. C. M. — Man peänumerirt zu Ofen im KommiffionSamt, und bei allen t. k. Postämtern. Nummer Dreizehn. (Sine Skizze in C allst t-Hofs man »'s Manier von Heinrich Smidk. ( F 0 r t f e 5 tt n 3.) Düster und in sich gekehrt stand Ferdinand unter einer hohen Eiche, und starrte in die anbrechende Dämmerung hinaus. ES war ihm so wohl und so weh, ein tiefer Schmerz wühlte in seiner Brust, aber dieser Schmerz löste sich in sausten wehmüthigen Empfindungen auf, und der zarte Glokenton Harmonie vereinte die regellos stürmenden Gefühle. Da schien es ihm plözlich, als ob in der Ferne ein trüber Nebel ausstieg und kleine Lichter aus der Erde austauchten, das verworrene Chaos zu erhellen; er ließ seine Flinte fallen; es trieb ihn mit Gewalt vorwärts in die Dunkelheit hinein. Eine helle Lichtgestalt tauchte aus den Nebeln auf, und winkte den holden Träumer zu sich; dieser aber rief, vor Schmerz und Wonne außer sich: „Elvire, holde Elvire!" und stürzte auf sie zu, und ein sanfter Flötenton ertönte, und „Ferdinand, mein Ferdinand!" erscholl es ans den Nebeln. Der Jüngling aber, solche zarte Akkorde vernehmend, zerschmolz in hoher, begeisterter Liebe, und flehte in wilden Ausdrüken den Himmel und die Erde an, und stürmte aus und nieder, und rief die Unsichtbaren aus, ihm zu helfen und seinen Wünschen forderlich zu sein. Da lächelte die holde Frauengestalt aus den Nebeln ihm noch freundlicher entgegen und breitete sehnsüchtig die Arme nach ihm aus. Und noch einmal wagte er einen Sturm aus die Heißgeliebte, da schwand plözlich das ganze Traumbild und ein fremder Wanderer trat ihm mit einem lauten „Guten Abend!" entgegen.