Der Spiegel, 1829. január-június (1. évfolyam, 1-51. szám)

1829-02-21 / 15. szám

1829 Sonnabend, 21. Februar. Tito 1 5. Der KpLegel» ober: Klätttr kür Kunst. Industrie und Mode. Alle Mittwoch und Sonnabend erscheint ein Blatt, icdcSmal mit einer Abbil» düng. — Lalbiährigcr Preis : 4 st.und mit freier Postznsendung : 5 fi.C. M. — Man pranurnerirt zu Ofen im KommiffionSamt, und bei allen k. t. Postämtern. Nummer Dreizehn. Eine Skizze in Callott-Hoffmann's Manier von Heinrich S m i d f. (Fortsezung.) „Was ? " schrie der Alte hizig und drehte sich ans seinen hohen Absäzen umher, „was? ich wüßte nicht zu unterscheiden, was gut oder schlecht wäre? Ich sollte das Gemälde nicht sehen, was hier von dieser Leinewand mir entgegen scheint, wenn auch noch die Vollendung ihm abgeht? Da, seht her!" fuhr er noch hiziger werdend fort, indem er die Leinewand auseinander rollte, und damit dicht vor Fer­dinand hintrat. „Da seht her,'und staunt über den kühnen Entwurf Eures eignen Werks. Seht hier rechts im Vordergründe einen alten Jägersmann von hoher kräftiger Statur, der einen zarten Jüngling zurükreißen will, der auf einer bunten Wiese sorglos spazieren geht, und plözlich untersinkt in einen tiefen Sumpf. Und hier links auf einer Anhöhe eine Jungfrau, die, angstvoll nach dem Sinkenden hin­gewendet, auf den Knieen liegt, und gern beten will, aber nicht dazu kommen kann. Seht Ihr die vollen goldnen Loken, die auf Hals und Busen sich herabschlängeln? das geistvolle blaue Auge, welches, un­­stät umher irrend, den Alten und den Jüngling zugleich in's Auge faßt? Seht Ihr dort im Hintergründe die hohe, göttergleiche Gestalt, das Ideal der Weiblichkeit, deren Erfindung Euren Ruhm bis über die Sterne erheben, und alle Raphael's und Carraccis zu Schanden machen wird? Seht her, wie sich das Purpurgewand so gefällig an die vollen Formen schmiegt, und das schwarze, mit Perlen und Dia­manten besäeteHaar den Naken herabwaltt! Den stolzen, gebietenden

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