Der Spiegel, 1833. július-december (5. évfolyam, 53-104. szám)

1833-10-19 / 84. szám

derfpricht, ift in der Ordnung, daS thun alle Verliebt« gern, tini sich desto süßer zu versöhnen. Am wichtigsten aber ist hier die Frage: ob du mit einer Erklärung deiner Liebe schon gegen sie herausge, rükt bist, oder nicht?“ „Ich bin seit einem Jahre um sie," stotterte Eduard, „und habe fast nie den Muth gehabtz Amalie steht geistig zu hoch, — und meine alte unselige Schüchternheit gegenüber von Weibern hemmt mich hier wieder, während ich mich sonst nicht vor dem Teufel fürchte." „Der Teufel ist auch zuweilen weniger schlimm, als jene," meinte der Kammerherr. „Inzwischen ist eS nicht zu verwundern, wenn Amalie nicht recht weiß, wie sie mit dir daran ift." „Meine Mutter hat ihr gewiß schon die Augen geöffnet." „Wird wohl nicht nöthig sein, die Damen sehe» in so etwa­­schärfer als wir. Aber sie wird doch am Ende an dir irre, wenn btt dich nicht bald ihr zu Füßen wirfst und flüsterst: Mademoiselle, je vous aime !" „Das ist Alles vorbei! Sie liebt nicht mehr! Fedor ist der Glükliche." „Nun, da ist dir nicht zu helfen, wenn du eS nicht selbst thun willst." „Das ist bereits geschehen, ich habe Fedor gefordert." „Oho ! das geht schnell! Aber, liebster Neffe, brdenke doch, —“ „Das that ich bereits. Ich nahm ihn vor zwei Stunden ab­seits, und fragte geradezu, warum er eben Amalien fortdauernd mit Artigkeiten überhäufte. Er meinte, das könne ich mir wohl selbst ans ihrer eigenen Liebenswürdigkeit erklären. Ich erwiderte, mir wäre das unangenehm, — ein bischen heftig bin ich auch wohl dabei geworden, — genug, es kam so weit, daß wir diesen Morgen um sechs Uhr uns schießen wollen. Wenn er doch gut träfe, mir liegt am Leben gar nichts mehr." „Ich würde deinen Leichnam dem anatomischen Museum schen­ken, damit sie dort ein Normal-Exemplar eines Hypochondristen hät­ten. — Doch, Scherz bei Seite, fest steht, daß du Fedor gefordert hast, und er acceptirt hat?" „So ist's, lieber Onkel. In etwa fünf Stunden schießen wir uns." „Nun kriegt die Sache freilich ein Ansehn. Zu redressiren geht eS nicht mehr. wie?" „Unmöglich! <5it wollen mich doch nicht feig halten?"

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