Der Spiegel, 1839. január-június (12. évfolyam, 1-52. szám)

1839-04-20 / 32. szám

Zwölfter Jahrgang« Halbiähriaer Preis 4 fl-, mit Postvcrscndung 5 ff., Auf Velinpapier mit ersten Kupfcrabdrüken 5 ff. 11. postfrei 6 ff. L.M. — Man prännmcrirt im Kommisiionsamt ;u Ofen (Festung, außerhalb des Waffcrlhors), in L. Millers u. F. Tomalas Knnsthandl. in Pesth u. bei allen k.k. Postämtern. jL Sonnabend, 20. April. im Q l e Bull. Wiener Referenten haben der deutschen Sprache alle Superlative, Ver­gleichungen und Hyperbeln geraubt, um die Gefühle, welche das seltene Spiel des gefeierten Virtuosen hervorrief, würdigen zu können; allein dazu mußte man so zu sprechen verstehen, wie er zu spielen versteht. Das Vild des Hekla, über dem bas tiefblaue heiße Firmament des kurzen nordischen Sommers sich spannt, der plözlich und kräftig in die herrliche, ruhige, reine, ihn anlä­chelnde Natur, voll höhnenden Ingrimms, feine gewaltigen und glühenden Erb­massen schleudert — kommt Vulls Kompositionsweise am nächsten noch. Man parallelirte ihn mit Paganini, und doch kontrastirt er eher mit ihm; Ersterer ruht jezt auf seinem mit alten Lorbeer» wohlgefüllten Lager, er hat den Mit­tagspunkt seiner Kunst erreicht und ist fast zweimal so alt als Vull; Lezterem grünen noch die Kränze; er kämpft noch gegen die Wogen der Tongewalten und wie er jezt die w i l d en a u fr ü h r er i sch e n Dämonen des Instrumentes zu bändigen scheint, kann er einst den stummen gehorchenden Geistern sei­ner Empfindung als Meister gebieten. — Die Reinheit, silbertonähnliche Klar- Ijíit feines Striches, die elegante und kraftvolle Bogenführung, bas tauschend vierstimmige Spiel, reißend schnei vorübcrschwinvende Oktavengänge, so wie eine merveilleuse Gewandtheit und Zartheit in allen Lagen der Violine, machen ihn unnachahmlich. Seine Töne gleichen oft durchsichtigen, farbenhellen, aus einer unabsehbaren Tiefe heraufgesponnenen Glasfäden. — Nach einer so vollendeten Produktion ist die verworrene überstürzte Manier seiner Kompositionen keines­wegs so btan ße beweist, daß die Flut der Gedanken- welche wild

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