Der Spiegel, 1840. január-június (13. évfolyam, 1-52. szám)

1840-06-03 / 45. szám

für Kunst, Eleganz und Mode. Dreizehnter Jahrgang. Halbjähriger Preis 4 fl., mit Postvcrscndung 5 fl. Auf Velinpapier mit ersten Kupferabdrüken 5 fl. u. vostfrci « fl. L.M.—Man pränuincrirt im Koinmisiionsamt zu Ofen (Festung, anberhalb de- Wafscrthors), in L. Millers u. I. Wagners Kunsthandl. in Pesth u. bet allen t.f. Postämtern. 45* Mittwoch, 3. Juni. 1840* ---------------------------------------—--------— —- -------------------------------­Der Scharsrichter. (Fortfezung.) Als der freundliche Wirth die aufmerksamen Blike seines Gastes eine Zeit lang ans diesen ernsten Mahnern eines verstokten Gewissens ruhen sah, da un­terbrach er das Stillschweigen und sprach, auf die Schwerter deutend: „Sehen Sie, junger Herr, ein solcher Stahl in meiner Hand, obgleich auf ein unbewaff­netes Leben gezükt, darf eben so wenig wie der Ihrige rechtlos niederfallen. Der meine soll nach wohlerwogenem Richterspruche den Staat auch von einem Fein­de — dem Verbrecher — befreien, so wie des Ihrige in der jezt so erhabenen Zeit mitwirkt, das Vaterland aus den Klauen des Feindes zu reißen. Doch nicht immer war dies der Fall bei Denen. denen Gott die Gewalt gab, die Schwer­ter zu vertheilen, und blindlings mußten wohl manchmal ihre Werkzeuge die Klingen auf schuldige und unschuldige Naken fallen lassen. Jenes alterthümliche Richtschwert, welches Ihnen in die Augen zu fallen scheint, bleibt ein Räthfel, ob sein lezter Streich gerecht oder ungerecht siel, und so oft ich es anblike, be­fällt mick» selber ein Grauen vor dem blutigen Handwerke, von dem ich den Na­men führe. Dieses Schwert hat mich, den Erbhesizer der Scharfrichterei, von

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