Toldy Ferenc: Geschichte der Ungrischen Dichtung von den ältesten Zeiten bis auf Alex. Kisfaludy (Budapest, 1863)

I. Die ungrische Dichtung bis Zrínyi

kes durchaus würdiger Mythus! Aber um zu Almus Weissagung zurückzukehren, so weiss davon auch die Bilderchronik (welche in dieser einen Stelle eine auffal­lende Verwandtschaft mit dem Anonymus zeigt), indem sie theilweise in denselben Ausdrücken schreibt : Porro Eleud, filius Ugek, ex filia Enodbilia in Scythia (Ofner Chronik : in Mogor) genuit filium, qui vocatur Almos ab eventu, quia matri ejus innotuerit avis quasi in forma astu­­ris veniens dum esset gravida, et quod de venti’e ejus egrederetur torrens , ac in terra non sua multiplicaretur, ideoque fatatum (lies : fatum) fuit, quod de lumbis ejus gloriosi reges propagarentur. — Quia vero sompnum in lingua nostra dicitur aim, et illius ortus per sompnum fuit pronosticatus, ideo ipse vocatus est Almos.“ (Cod. Beid.) Auch hier hebt die „terra non sua“ klar das Land der Verheissung, nämlich die aufzusuchende neue Heimat, hervor. — Die übrigen Glieder der Almussage sind: 2. Almus-Wahl. Ausschliesslich bei Anonymus. Die sieben ungrischen Stammfürsten beschlossen wegen Uebervölkerung das Land Dentumogeria (Jászay liest : Dontö-Ungern, d. h. Ungern am Don) zu verlassen, und jenes Land aufzusuchen, welches nach der Tradition („fama volante“) einst Eigenthum des Königs Atila war, „de cujus progenie Almus, pater Arpad descenderat.“ Sie erwählen daher den Almus zu ihrem Oberhaupte, schlies­­sen mit ihm einen Vertrag, und bekräftigen diesen mit dem Bluteid. Interessant ist die Schilderung des Blut­eides, als uralter Nationalgewohnheit, vor Allem wichtig aber erscheint das Bündniss der sieben L ngerfürsten, welches nicht nur einen Hauptanführer, sondern einen Grossfürsten „dominum“ (die Byzantiner nennen ihn Megás Archon) begründet, und dadurch die sieben Stämme

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