Magyar Botanikai Lapok 30. (1931)

1931 / 1-12. szám - Bornmüller, Josef: Zur Bryophyten-Flora Kleinasiens

2 ■dortige dürftige Mooswelt ausgeprägt mittel- oder s Lid europäischen Charakters nicht allzusehr zum Sammeln einladet und im Ver­gleich zur Phanerogamenflora hier kaum etwas an neuen Arten erwarten lässt. Unter solchen klimatischen Umständen darf es somit auch nicht Wunder nehmen, dass diese landschaftlich wenig verlocken­den, öden Ländereien gewaltiger Ausdehnung bisher vom Bio­logen arg vernachlässigt wurden, freilich nicht minder aber auch die in Nord und Süd das inneranatolische Hochland einschliessen­­den pflanzenreichen Hochgebirgsketten Paphlagoniens und Cili­­ciens, die biologisch noch völlig terra incognita sind. Ist doch aus Paphlagonien bisher nur ein einziges Moos nachgewiesen, und aus dem Cilicischen Taurus, wo ein Kotschy, Balansa und Bourgeau botanisch glänzend gesammelt und geforscht haben. wo AV. Siehe drei Jahrzehnte hindurch ansässig war und floristisch viel geleistet hat, ist uns bis jetzt überhaupt kein Moos bekannt geworden. Schliessen wir in unseren Betrachtungen die regenreichen .AValdgebiete des nordöstlichen Kleinasiens, dh. die Landschaft Pontus, die klimatologisch und somit auch pllanzetigeographisch grundverschiedenes, ja fast subtropisches Gepräge tragen — mit­hin auch eine ausserordentliche Moosflora reich an Hypnaceen etc. sowie Lebermoosen aufweisen — völlig aus, so stützt sich unser AVissen über die Bryophyten der westlichen und mittleren Teile der Klein asiatischen Halbinsel — sagen wir der Gebiete westlich des 34-ten Meridian, der von Samsun zum Golf von Alexandretta führt — nur auf ganz wenige Abhand­lungen Schiffner’s, Handel Mazzetti’s, Beimer’s und Matouschek’s. Diese letztere ist für unser Gebiet die bedeutendste und zählt 46 Arten, die während der österreichischen Erdschias-Expedition d. J. 1902 von Zederbauer aufgebracht wurden. Auch handelte es sich hier nicht um einen flüchtigen Besuch dieses Bergriesen und somit nicht um zufällig gemachte Funde, sondern um eine gründlichere Durchforschung dieses Gebirgstockes, die mehr als drei Monate beanspruchte und uns somit auch ein leidliches Bild von der dortigen Mooswelt gewähren dürfte. AVas ich persönlich in Anatolien an Moosen sammelte und zwar auf meinen ersten beiden Reisen 1889 u. 1890 im Gala­tischen Pontus pinner-Anatolien). Kappa dozien und Paphlagonien, dann i. J. 1899 in Bithynien und Phry­­gien und i J. 1906 in Lydien und Karién wurde s. Z. von Schiffner in 3 Abhandlungen (siehe unten) bekannt gegeben, die zwar nur einen sehr bescheidenen Beitrag zur Kenntnis der anatolischen Moosflora liefern, immerhin im Laufe der letzten 2—3 Jahrzehnte nur wenig Zuwachs — seitens anderer Reisende gleichen Gebiets—erfahren haben. Meine letzte Beise schliesslich des Jahres 1929 erstreckte sich auf die Landschaften Bithynien,

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