Irene Hallmann-Strauß, Kádár János Miklós (Dorottya utcai Kiállítóterem, Budapest, 1986)

Irene Hallmann Strauß / J ie Verwirklichung des Wunsches, Bildhauerin zu werden, hatte sie gegen die Vorstellungen J ihrer Eltern durchzusetzen. Wenn es unbedingt ein künstlerischer Beruf sein mußte, dann sollte die Tochter Werbegrafikern werden. Doch schon bald verließ sie die Zeichenschule „Die Form" des Kunstmalers Hem König m München, um im Atelier der Bildhauerin Maria Weber zu arbeiten. Diese vermittelte den Kontakt zur Kunstakademie, wo Irene Strauß die Aufnahmeprüfung bestand und von 1954bis 1960bei Professor Heinrich Kirchner studierte. Als seine Meisterschülerin schuf sie ihre ersten, den EMußKirchners deutlich verratenden Bronzeplastiken Brüderchen und Hirtenmädchen. Irene Strauß erkannte die Gefahr, die von der pädagogisch so starken Persönlichkeit ihres Lehrers ausging, und wollte sich lösen. Spiegeltanz, in dieser Phase ihres Studiums entstanden, drückt die mühevolle Suche nach einem eigenen Standort aus. (Eine solche Interpretation drängt sich angesichts des deutlich symbolischen Charakters der Plastik und ihres Titels auf; daß sie jedoch nicht voreilig ist, zeigt der1980geschaffene Ikarus.) Die Kunststudentin wußte natürlich noch nicht, daß sie mit der Spie­geltanz ^-Bronze Aspekte ihrer späteren „Arbeitsphilosophie "in gültiger Form vorweggenommen hatte; sie suchte weiter nach emem ihr gemäßen Profil. 1958schloß Irene Strauß sich dem Berufsverband Bildender Künstler in Bayern an und war für ein paar Jahre auch Mitglied der GedokBorm. Es entstanden die Tänzerin, diei Arbeiten unter dem Thema Jericho 45 (als Kirchenfenster, Bronze und Linolschnitt), die Großplastik Drache als Türschmuck für ein öffentliches Gebäude, Bettler und einige KleinplastAen. Auf Ausstellungen in Köln, Bonn und München konnte sie ihre Arbeiten zeigen und zum Teil verkaufen. Dann aber trat - bedingt durch Heirat (mit Ulrich C. Hallman) und Geburt von drei Kindern - eine über zehn Jahre dauernde Schaffenspause ein, die jedoch (wie wir jetzt wissen) nichts weniger als unfmchtbar war. „Daß ich Mitte der siebziger Jahre einen Neuanfang wagte, habe ich Professor Kirchner und mei­nem Mann zu verdanken", bekennt Irene Hallman-Strauß heute, ln Mädchen mit Katze, der ersten neuen Arbeit, deutet sich schon der Stil an, den die Künstlerin von nun ab weiterentwickelt. Erinnerung an Harald Kreutzberg, Die Erde bebt, Bettlerinnen, Losgelöst, Ikarus, Moses, Quando, Blütentanz (als Brunnenplastik gedacht)-aus allen diesen Arbeiten spricht das Motiv der Bewegung, auch dann, wenn sie als „Momentaufnahme "aus einem (scheinbaren) Ruhezustand erfaßt wird. In jedem der Werke ver­bindet sich Abstraktes mit Gegenständlichem (manchmal überwiegt das eine oder das andere) immer aber konzentrieren sie sich auf das Wesentliche der beabsichtigten Aussage Aufforderungen zur Teilnahme an Ausstellungen treffen ein: Zum Beispiel im Chiemgau mit dem Bauhausarchitekten Friedrich Hirz und seiner Frau, in München mit János Miklós Kádár; andere Aus­stellungen bestreitet Irene Hallmann-Strauß allem mit eigenen Arbeiten Ankäufe von der Europäischen Behörde und anderen Institutionen folgen. Wüßte man nicht um die jahrelange, von Enttäuschungen begleitete Suche der Künstlerin nach einem ihr gemäßen Profil, wäre man überrascht, daß sie nach dem Neubeginn fast übergangslos zu ihrem Stil gefunden hat. Angesichts des Ikarus kann man wohl auch sagen: wiedergefunden, erinnert diese Bronze doch an den Spiegeltanz der fünfziger Jahre Der damals noch ein wenig aufdringlich wirkende geometrische Aufbau ist nun verfeinert, nicht auf den ersten Blick zu durchschauen; und das Moment der eigenen Betroffenheit greift von persönlichen Erlebnissen hinüber auf allgemein-menschliches Schicksal. Irene Hallmann-Strauß gehört zu der Generation, die als Kind die Schrecken des Zweiten Welt­kriegs erlebt hat. Auf den zahlreichen Auslandsreisen, die sie seit mehreren Jahren mit ihrem Mann unternimmt, sucht sie Begegnung und Gespräch, weil sie die Gefahr kennt, die von Menschen für Men­schen ausgeht, die sich nicht kennen. Unwissenheit bewirkt Unsicherheit, und diese erzeugt Angst, Haß und schließlich Gewalt. Angst bestimmt in unserer Zeit weitgehend die Lebensqualität. Leben durch Augst aber ist unfruchtbar und deshalb menschenunwürdig, un-menschlich im einfachsten Sinn des Wortes. Wie ein roter Faden durchzieht diese Thematik das Werk Frau Hallmans in den vergange­nen Jahren: Aus den fröhlich tanzenden Mädchen HINEIN aus dem unbeschwerten Ballspiel ANGST. Dichter und bildende Künstler wollen nicht moralisieren, keine Rezepte zur Nutzanwendung lie­fern. Aber sie können auf Zeiterschemungen aufmerksam machen, diese analysieren und interpretie­ren. Mit den Namen haben sie eins gememsam: Sie dürfen - ungestraft - die Wahrheit sagen. - Aber wer hört auf sie? Bernd Fischer 1933. augusztus 21-én született Berlinben 1954 -1960 a Müncheni Művészeti Akadémián Kirchner Heinnch professzornál tanul (mesterképzős) 1958 óta tagja a Müncheni Képzőművészeti Szakmai Szakszervezetnek. Egyéni kiállítások: München, Bonn, Köln, Bad Godesberg, Achental és Chiemgau. 1985 München Szabadalmi Központ Kádár János Miklóssal. Tanulmányutak: Magyarország, Dánia, Franciaország, Hollandia, Olaszország, Jugoszlávia, Luxenburg, Lengyelország, Svédország, Svájc és Szovjetúnió. Munkái megtalálhatók: Müncheni Pénzügyigazgatóság, Európai Szabadalmi Hivatal, különféle bankok és magánmegbízások. A budapesti kiállításra kiválasztott művek rövid áttekintést nyújtanak a művésznő munkásságáról. Kádár János Miklós 25. Februar 1939. geboren in Budapest 1956- 61an der Ungarischen Hochschule der bildenden Kunst studierte er bei Gyula Pap, István Szönyi und Aurél Bemäth Seit 1964freischaffender Künstler Selbständige Ausstellungen: 1973 Institut für Kulturelle Beziehungen (Dorottya Str); Budapest 1974Zalaegerszeg; Dorog; 10 Städten Frankreichs selbständige Graphik-A usstellung 1977Agentina; Japan; István Csók Galerie, Budapest \ 1981 Kunsthalle, Budapest 1982István Csók Galerie, Budapest 1984 Gronau, BRD; Csepeler Schulgalerie, Budapest ^ 1985München, Europäische Patentamt, mit Irene Hallmann-Strauß Gruppenausstellungen: Teilnahme an der Ausstellung der Buchkunst in Leipzig, Moskau, Lodz, Sofia, Prag, Bratislawa, Krakau, Stockholm, Damaskus, Mongolien, Vereinigte Staaten von Amerika, Berlin, Intergraßk. Preis: 1968-71Derkovits-Stipendium 1970Sommer-Kunstausstellung Preis Szeged 1976Munkäcsy-Preis In den Jahren 1961-85Studiemeisen m mehreren Ländern Europas und in den USA, und Stipendium von Rom. Seit 1975untenichtet an der Ungarischen Hochschule für Design. 1985Mitglied der ungarischen Delegation zum Europäschen Kultmellen Forums. Irene Hallmann-Strauß

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