Neue Zeitung, 2010 (54. évfolyam, 1-53. szám)
2010-02-05 / 6. szám
4 GEMEINSCHAFTEN DER UNGARNDEUTSCHEN NZ 6/2010 Zur Zeit der Schlacht um Mohatsch (29. August 1526) haben die Türken auch die etwa 15 Kilometer vom Schlachtfeld entfernte Ortschaft Surgetin/Szederkény nicht ungeschoren gelassen. Einen endgültigen Niedergang erlitt die Gegend beim Rückzug des türkischen Heeres 1686/87, denn die Osmanen setzten nach der Plünderung auch die Dörfer selbst in Brand. Die Neubesiedlung der menschenleeren Gegend begann im Jahre 1720, als vor allem aus der Fuldaer Region, aus Hessen deutsche Siedler kamen. Die Matrikel von damals bezeugen, daß auch ein Lehrmeister, ein Tischler, ein Schmied und zwei Müller unter ihnen waren. An der Stelle des einstigen ungarischen Dorfes folgte die Straßenführung des neuerbauten Dorfes dem Lauf des Karasica-Baches (Altdorf). Die andere, neuere Straße zweigt von der Hauptstraße ab, hat einen regelmäßigen Grundriß, mit breiten Grundstücken (Neudorf). Eines der schönsten Häuser der deutschen Siedler, einen mehr als 200 Jahre alten Fachwerkbau, finden wir gerade hier im (damals) neuen Teil des Ortes. Fachkundige Architekten machten bereits in den 1960-70er Jahren darauf aufmerksam und schlugen seine Nutzung als Heimatmuseum vor. 1973 kam das ganze Grundstück unter Denkmalschutz, aber erst 30 Jahre später kaufte es die Gemeinde für gemeinnützige Zwecke. 2002 begann die örtliche Selbstverwaltung mit den Rekonstruierungsarbeiten: das Gebäude wurde nach dem alten Grundriß wiederhergestellt, die Fenster und Türen kamen auf ihren ursprünglichen Platz, die Brandwand wurde erneuert und in der Küche wurden unter dem offenen Rauchfang der Backofen und der Kesselstand nach alter Weise hergerichtet. Im Herbst 2005 wurde das Landschaftshaus als Heimatmuseum feierlich übergeben, aber seine Einrichtung ist noch provisorisch, das Sammeln der Gegenstände und das Aufstellen des Interieurs in den Stuben ist Aufgabe der nächsten Jahre. Die Ausstellung ist nach Anmeldung zu besichtigen! Adresse: Dózsa Gy. u. 4 Telefon: 06 69/354-154 Häuser, die uns erzählen Surgetin - Heimatmuseum Schwabenbälle in Weißenburg Als einen Durchbruch bezeichnete Franz Schmidt, Vorsitzender der Deutschen Komitatsselbstverwaltung Weißenburg, den Umstand, daß in Stuhlweißenburg am 30. Jänner der erste Komitatsschwabenball veranstaltet werden konnte. Dank der Organisationsarbeit £ sÄT ger städtischen Deutschen Selbstverwaltung ist der Ball so gut gelungen, daß er sicher eine Fortsetzung finden wird. Im Mittelpunkt stand die Traditionspflege; Franz Schmidt, der auch Parlamentsabgeordneter ist, rief die Teilnehmer auf, sich bei den im Herbst anstehenden Kommunal- und Minderheitenwahlen als Deutsche zu registrieren und bei der Wahl der deutschen Minderheitenselbstverwaltungen mitzumachen. Mehr Fotos auf: www.mezohir.info in Schorokschar Das Antal-Hermann- Akkordeonensemble in Schorokschar, vor zehn Jahren in der Galambos-Lajos- Musikschule gegründet, lud am 30. Jänner zum ersten Jugend-Schwabenball ins örtliche Táncsics-Kulturhaus ein. Die Idee kam durch die Biemachmittage in Saar, des wegen wurde auch die dortige Tanzgruppe eingeladen (Foto). Die Schorokscharer Deutsche Selbstverwaltung unterstützte gern die Realisierung der Idee, auch fanden sich zahlreiche örtliche Sponsoren für die Tombola. Es war eine stimmungsvolle Ballnacht, die hoffentlich Fortsetzung findet! • • in Odenburg Zum 15. Mal wurde zum Jahresanfang in Ödenburg, und zwar im Kinderund Jugendzentrum, der Ball des Deutschen Kulturklubs Ödenburg und Umgebung veranstaltet. Zum traditionellen Bündelball hatten alle von zu Hause Sandwiches, Gebackenes, Süßes und was Gehaltvolles zum Trinken mitgebracht. Üblicherweise wurde vor dem Ball auch die Generalversammlung abgehalten, wo Rechenschaft über die Aktivitäten 2009 gegeben und die Pläne für 2010 vorgestellt wurden. Die wichtigste Veranstaltung im Jahre 2010 wird die Enthüllung des Gedenksteins an die 1946 Verschleppten - ein Werk des Budapester Bildhauers László Kutas - samt den angeschlossenen Kulturprogrammen sein, und zwar am 15. Mai. Die Statue ist auch als Mahnung für zukünftige Generationen gedacht, so etwas nie wieder zuzulassen. Gäste und auch Auftretende des Bündelballs waren der Niederösterreich Albenland Männerchor, anwesend waren auch Ödenburgs Bürgermeister Dr. Tamás Fodor und Rezső Hirschler, Vorsitzender der Deutschen Nationalitätenselbstverwaltung Ödenburgs. An die 350 Ballgäste, Ödenburger, Wandorfer, Brennberger, Agendorfer und Österreicher, amüsierten sich beim diesjährigen Ball, tanzten und sangen zur Musik von Ernő Kostevc und seiner Band.