Neue Zeitung, 2014 (58. évfolyam, 1-52. szám)

2014-02-14 / 7. szám

Neue Zeitung UNGARNDEUTSCHES WOCHENBLATT 58. Jahrgang, Nr. 7 Preis: 200 Ft Budapest, 14. Feber 2014 Gewaltiger Schritt? „Ihre Zeitung habe ich mit gro­ßem Interesse aufgeblättert und gelesen, gibt sie doch einen Ein­blick in Kultur und soziales Leben der Ungarndeutschen. Begeistert hat mich vor allem die Nachricht des Leitartikels ‘Es ruft die Zeit!’, welcher die 3fachen Wahl-Chancen 2014 der deutschen Minderheit in Ungarn bezüglich Mitsprache in Politik, klarer gesagt in den Mit- und Selbstbestimmungsrechten her­vorhebt. Ein gewaltiger Schritt nach vorne wäre das, falls alles richtig läuft!“ Richtig wohl tun die Zeilen der Dichterin Ilse Hehn aus Deutschland in einer Zeit, wo manche Ungarndeutsche noch immer schwanken: soll ich registrieren oder soll ich nicht registrieren? Jahrzehntelang jammerten wir, die Verwirklichung der Paragra­phen des Minderheitengesetzes von 1993 bezüglich der parla­mentarischen Vertretung der Minderheiten scheitert immer wieder am politischen (Un)Wil­­len der Parteien. Nun ist die Chance vorhanden, einen eige­nen Abgeordneten ins Parlament zu schicken. Auch wenn das Gesetz nicht ganz so ausgefallen ist, wie wir es uns wünschten. Wir müssen entscheiden. Wenn wir uns registrieren, uns also ein­tragen lassen ins Nationalitäten- Wahlregister, können wir nicht unter den Parteilisten wählen. Also ist uns ein Teil unseres Wahlrechts und unserer politi­schen Partizipation genommen worden. Wir können dafür einen eige­nen Abgeordneten ins Parlament schicken, der sicher keinen Som­mer machen kann als vielleicht einziger Schwa(l)be. Aber allein durch seine Präsenz kann er bei den Abgeordneten verdeutlichen, dass in Ungarn auch Minderhei­ten mit eigenen Interessen leben. Meine Antwort ist eindeutig: auf dem Formblatt sowohl A als auch B ankreuzen, also sich sowohl für die lokalen Wahlen als auch für die Parlamentswah­len als Deutscher registrieren las­sen. Bis zum 21. März können/ müssen Sie das tun! schuth Präventionspakete an vier Gemeinden Der Vorsitzende der Landesselbstverwaltung der Ungamdeutschen (LdU), Otto Heinek übergab am 7. Februar in der Geschäftsstelle der LdU vier aus Mitteln des Bundesministeriums des Innern der Bundesrepublik Deutsch­land geförderte „Präventionspakete“ an deutsche örtliche Nationalitäten­selbstverwaltungen. Die Präventionspakete beinhalten EKG-Geräte, Defibrillatoren und Langzeit-Blutdruckmessgeräte im Wert von insgesamt 9.410 Euro. Die Geräte dienen der Verbesserung des Gesundheitszustandes und zur Vorbeu­gung von Herz- und Blutgefäßkrankheiten. Sie werden von den Ärzten und Gesundheitsstationen vor Ort im Rahmen eines Vorbeugungsprogramms genutzt. Gefördert wurden die Gemeinden: Bogdan/Dunabogdäny, Tscha­­wal/Csávoly, Lantschuk/Lánycsók und Tarian/Tarján. Das Projekt „Präventionspakete“ läuft seit dem Jahre 2003. In den ver­gangenen Jahren wurden 71 ungarndeutsche Gemeinden mit insgesamt 51 Defibrillatoren, 52 EKG-Geräten, 50 Blutdruckmessgeräten, 17 Waagen, 5 Gefäßdopplern und 50 Laborgeräten gefördert. Im Jahre 2013 wurden vom Sozialausschuss der LdU aus Mitteln des BMI verschiedene Sozialmaßnahmen (u. a. Ausstattung von Altentagesstät­ten mit Computern, Essen auf Rädern, Präventionspakete) in Höhe von ca. 28,4 Millionen Ft verwirklicht. Foto: angeli Auseinandersetzung um Denkmal geht weiter Der Plan der Aufstellung eines Denkmals zur deutschen Besetzung Ungarns, vor allem der Entwurf, habe die Botschaft, jede Sünde, jede Bosheit hätte am 19. März 1944 begonnen und für alles trage aus­schließlich die Besatzermacht die Verantwortung - heißt es in einem Brief des Vorsitzenden der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen Otto Heinek an den Vorsitzenden von Mazsihisz András Heisler. Heinek beruft sich auf die Stellungnahme der Deutschen Botschaft in Budapest, in der es heißt, „Deutschland ist sich seiner Verantwortung für Verbre­chen während des Zweiten Weltkriegs sehr bewusst und nimmt dazu seine Verantwortung wahr - auch was die Verbrechen in Ungarn angeht“ und hält den Prozess der Vergangenheitsbewältigung in Deutschland für beispielhaft. Dort würden nämlich die demokratischen Kräfte gemein­sam, im Konsens gegen extreme Äußerungen auftreten und die Erinne­rungskultur baue sich durch fachliche und gesellschaftliche Diskussionen auf. Der Rundtisch der jüdischen Gemeinschaften am 6. Feber hat nicht nur wegen dem geplanten Denkmal Bedenken geäußert. Er schlägt vor, statt einem Holocaust-Zentrum eine Institution zu errichten, wo die gemein­sam, durch das Zusammenleben von Juden und Magyaren hervorge­brachten Werte präsentiert werden könnten. Solche Zentren könnten nicht nur in Budapest - zum Beispiel in der zu erneuernden Synagoge in der Budapester Rumbach-Straße -, sondern auch in mehreren anderen Synagogen im Lande entstehen. Aus dem Inhalt Ungarndeutsche Christliche Nachrichten Seite 11-12 Großnarad zu Gast im Lenau-Haus __________________Seite 2^ Nachrichten der Inter­­nationaien Medienhilfe _________________Seite 2^ Emanzipierte Theaterpraxis in Pest-Ofen Gesellschaftliche und soziale Verhältnisse reflektieren _______________Seite 3 y Ballsaison Seite 4 Niklas’ Bomben Seite 5-6 „’Neuromantikerin’ würde mir gefallen“ Marie-Thérése Kersch­­baumer: Die Fremde Seite 6 V_____________________________/ Einladung zur akkreditierten Deutschlehrerinnen­weiterbildung in Steinamanger Seite 15 V_____________________________/ KÖZELÍTÉS - ) ANNÄHERUNG - ZBLIZENIA in Berlin Seite 16^ <3 7 :41533 3 5 o!7

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