Neuer Weg, 1952. július (4. évfolyam, 1008-1034. szám)
1952-07-29 / 1032. szám
Dienstag, 29. Juli 1952 Agitator erörtert vor Temesvarer Arbeitern den Verfasstragsentwurf neue Verfassung seht« zur Wirklichkeit Füt® sie wurde die Gleich nach Arbeitsschluss, an einem dieser Tage, schritt Franz Schmidt, Lagerverwalter der Temesvarer Schuhfabrik „Stefan Plavăţ“ und ^Agitator in den kleinen Versammlungssaal im rückwärtigen Teil des Betriebes, wo eine Besprechung mit den Werktätigen deutscher Nationalität aus diesem Betrieb stattfinden sollte. Obwohl im Betrieb und in den einzelnen Abteilungen der Entwurf der neuen Verfassung schon besprochen wurde, hatte sich Genosse Schmidt vorge - nommen, mit den deutschen Arbeitern — von denen es eine beträchtliche Anzahl Im Betrieb gibt — den Verfassungsent - wurf in deutscher Sprache zu erörtern, ihnen alles genau zu erklären und Fra - gen, die gestellt werden, zu beantworten. Zu diesem Zweck hatte sich Genosse Schmidt bereits seit Tagen vorbereitet. Er hatte den Verfassungsentwurf in deutscher Sprache in der Nummer 1023 des Neuen Weg nochmals gründlich durchsludiert sowie zahlreiche in diesem Zusammenhang in der „Scânteia'* erschienene Artikel wie z. B. die Antwort an einige Leser in der Nummer 2403 usw. Bald hatte sich im Sitzungssaal eine Gruppe deutscher Arbeiter eingefunden, und Genosse Schmidt begann: „Einige von Euch werden sich fragen, wozu überhaupt eine neue Verfassung notwendig Ist, und darauf möchte ich. als erstes antworten: Als im Jahre 1944 die Kommunistische Partei Rumäniens dank der Befreiung unseres Landes durch die Sowjetarmee in die Legalität trat und am 6. März 1945 die Regierung Dr. Petra Groza gebildet wurde, dann erst begann schrittweise die Demokratisierung des Landes. Die Agrarreform, die Stabilisierung, der Zusammenschluss der Arbeiterparteien, die Ausrufung der Republik waren die wichtigsten Etappen auf dgm Wege der Demokratisierung. Als unsere erste demokratische Verfassung angenommen wurde, da waren die Betriebe noch nicht volkseigen, die kapitalistischen Elemente in Stadt und Land übten noch ihren Einfluss aus und der Staat hatte noch nicht die Rolle eines Wirtschaftsorganisators,, sondern war lediglich ein Verwaltungsapparat. In den 4 Jahren, die inzwischen verflossen sind, änderte sich jedoch die Lage von Grund auf. Heute liegt die ganze Öko-nomische Macht zum grössten Teil in der Hand des Staates. Wir haben den Weg zum Sozialismus beschritten und arbeiten an der Erfüllung des 2. Jahres unseres Fünfjahrplans. Wir haben schon eine Reihe bedeutender Erfolge errungen, wir haben Rechte und Pflichten, die alle in der Verfassung verankert sind'*. „Richtig“, sagten einige Arbeiter. Allen war es nun klar, wozu eine neue Ver - fassung notwendig ist. ,,Nun möchte ich, da wir alle ja den Verfassungsentwurf kennen, besonders das 1. Kapitel über die soziale Ordnung und das 7. Kapitel über die Grundrechte und Grundpflichten der Bürger besprechen“. In der RVR ist die Arbeit Pflicht und Ehrensache eines jeden arbeitsfähigen Bürgers nach dem Grundsatz: „Wer nicht arbeitet, soll nicht essen *. Der Staat si - chert uns eine gerechte Entlohnung für unsere Leistungen und heute kann niemand mehr die Arbeit anderer ausbeuten und selbst nicht arbeiten“. „Da-’' möchte ich auch etwas sagen'*, — meiute der Arbeiter Petz aus der Fertigungsabteilung. „Ich erinnere mich noch recht gut, wie die Spekulanten, die selbst nichts arbeiteten, die zu faul und zu bequem dazu waren, uns Arbeiter die Haut abzogen. Und wir mussten mit unserer Hände Arbeit diese Zecken erhaL ten'*. Auch der Arbeiter Alois Tillschneider aus der Zwickerei erhob sich: ,,Dass die Arbeit heute eine Sache der Ehre ist, kann ich am besten bezeugen, da ich Bestar - beiter bin und alle Achtung und Anerkennung ’"messe. Früher rümpften die „besseren ueute“ die Nase: ,er ist ja nur ein Schuster'.” „Ja, Genossen“, sprach Franz Schmidt weiter. „Früher hatte man auch keine Freude an der Arbeit, denn man wusste, dass es nur für die Tasche des Ausbeuters war. Damals schienen die Betriebe wie Gefängnisse, und sie waren es auch. Denken wir nur daran, wie das ehemalige Gebäude der „Fiit‘-Fabrik aussah, und vergleichen wir es mit unserem neuen Be - trieb“. In seinen weiteren Ausführungen kam Genosse Schmidt auf das Kapitel 7 zu sprechen, in dem das Recht der werktätigen auf Arbeit, Erholung, Sozialversicherung, Bildung, auf den Gebrauch der Muttersprache für die nationalen Minderheilen, Gleichberechtigung auf allen Gebieten usw. niedergelegt ist. „Genossen, ich möchte sagen, wie es früher um das Recht auf Bildung stand”. Es war der Arbeiter Anton Kovács der sprach. „Mein Vater war Arbeiter in den damaligen UDR-Werken in Reschitza. Nur unter grössten Entbehrungen konnte er es ermöglichen, dass ich 2 Mittelschulklassen besuchen konnte. Dann musste ich arbeiten, gehen, aber auch da konnte ich mir keine Fachausbildung erwerben. Jahrelang arbeitete Ich so als unqualifizierter Arbeiter, bis ich vor zwei Jahren in unserem Betrieb die Möglichkeit bekam, kostenlos einen Qualifiizierungskurts zu! besuchen”. Hier schaltete sich auch der Arbeiter Tillschneider in das Gespräch ein. ,,Wie ganz anders ist es heute. Meine Tochter besuchte unentgeltlich die Lehrerbildungsanstalt und ist heute Lehrerin, mein kleiner Sohn besucht die Fachschule für Elektrotechnik und wird Ingenieur werden, wenn er auch weiter gut lernt'*. „Und die Freiheiten auf politischem Gebiet, die wir jetzt haben *, fährt Genosse Kovács fort. „Niemals werde ich vergessen, wie im Jahre 1919 die Gewerk. Schaft gesprengt wurde und unser Ge - werkschaftshaus, das wir mit unseren schwer ersparten Groschen erbaut hatten, beschossen und Arbeiter getötet wurden usw. Heute ist die Gewerkschaft eine der grössten Massenorganisationen unseres Landes“. „Dem Stalinschen Grundsatz: ,Der Mensch ist das wertvollste Kapital' wird auch bei uns Beachtung geschenkt“, sagte der Stepper Breyer. Ich war häufig krank in letzter Zeit und wurde vollkommen unentgeltlich behandelt. Mein Junge, er ist Pionier, wird jedes Jahr auf Erholung geschickt“. „Ich war 50 Jahre alt, sagte Genosse Kovács, als ich voriges Jahr zum ersten Mal in meinem Leben nach Sovata auf Erholung ging, dort wo früher die Ausbeuter prassten”. „Ich war in Predeal", fügte auch Ge - nosse Schmidt hinzu. „Ja, Genossen, alle unsere Errungenschaften und unsere Rechte sind in diesem Verfassungsentwurf ent. halten.. Unser Dank an Partei und Re - gieruDig sollen immer höhere Arbeitsleistungen sein, damit wir weitere Fort - schritte machen auf dem Wege des sozialistischen Aufbaus!“. B. MILLITZ N EUER Wf « Nr. 1052 RATSTAGUNG DE Die Hauptstadt unseres Vaterlandes wird im September die Tagung des Rates des ISB, des führenden Forums des Inter • nationalen Studentenbunde« zwischen den Kongressen, beherberget^^ Unter den eingeladenen Studentenorganisationen voin 70 Ländern, die 5,3 Mil - Honen Studenten umfassen, befinden sich die Organisationen aus folgenden Län - dem: UdSSR, Chinesische VR, Ungarische VR, Polnische VR, Tschechoslowakische Republik, Rumänische Volksrepublik, VR Bulgarien, Finnland, Chile, Ecuador, England, Iran, Südafrika, Brasilien, Syrien, Guatemala, Israel u. a. Die Studentenorganisationen, die Mitglieder des Bundes sind, entsenden eine Anzahl von Delegierten im Verhältnis z* der den betreffenden Organisationen sngehörenden Mitgliederzahl. Verschiedene nationale Studentenorg« - nisationen, die dem ISB nicht als Mit -glieder angehören und ihr Interesse an der Tagung bekundeten, wurden eingeladen, Beobachter zu entsenden. Zu diesen gehören der Landesverband der Studenten in den Vereinigten Staaten, die Studentenföderation von Nepal und zahl - reiche andere Organisationen. Ferner baten zahlreiche lokale Studentenverbände aus verschiedenen Ländern, Beobachter entsenden zu dürfen. Die Studentenvereinigung von Wellington (Neu-SeUand) beispielsweise beschloss, zur Ratstagung des ISB einen Beobachter zu senden. Beim ISB laufen immer zahlreichere Gesuche von Studenten aus verschiedenen Ländern ein, die den Wunsch äussern, Beobachter zur Ratstagung des ISB oder Teilnehmer ein den gleichzeitig mit der Tagung organisierten kulturell-sportlichen Kundgebungen und am Sommerlager des ■ ISB zu entsenden. Es werden über 250 Studenten aus 20 Ländern erwartet, die an den künstleri - sehen Kundgebungen zwischen dem 9.— 13. September teilnehmen werden. Zwischen dem 27. August und dem 13. September wird anlässlich der Tagung das Sommerlager des ISB in unserem Lande organisiert werden. Studenten aus England, Frankreich, Italien, Dänemark, Norwegen, Holland, Belgien, Südafrika, Lateinamerika, Ceylon und Nordafrika haben darum angesucht, sich am Lagerleben zu beteiligen. Die Ratstagung des ISB und die bei dieser Gelegenheit stattfindenden internationalen Studentenkundgebungen werden einen neuen Beitrag zur Festigung der Freundschaft zwischen den jungen Friedensanhängern, ln der ganzen Welt und zum Kampf um die Wahrung des Friedens bilden. S ISB Tagung des Verwaltungsausschusses des Internationalen Gewerkschaftsverbandes der Land- und Lufttransportarbeiter In der Freitagssitzung des Verwaltungs. ausschusses des Internationalen Gewerkschaftsverbandes der Land, und Lufttransportarbeiter erstattete der Sekretär des Internationalen Verbandes Raymond Guyot einen Bericht über das Programm der wirtschaftlichen und sozialen Forderungen der Transportarbeiter. Die Delegierten der Transportarbeiter der kapitalistischen Länder wiesen auf den entschlossenen Kampf hin, den diese um‘ihre wirtschaftlichen und sozialen Forderungen, um die Verbesserung ihrer Lage und um den Frieden führen. Der Generalsekretär der italienischen Eisenbahnergewerkschaften, Cesare M-assinl, hob hervor, dass es den Eisenbahnern in Italien dank der Bildung ständiger vereinigter Sektionen gelungen sei, der Regierung zur Erfüllung ihrer Forderungen über 61 Milliarden Lire, die sonst für Rüstungszwecke bestimmt waren, abzuringen. Die Transportarbeiter Frankreichs glngen und gehen gegen die im Auftrag der amerikanischen Imperialisten ergriffenen antidemokratischen und faschistenfreundlichen Massnahmen der Verräterregierung Pinay kampfbereit und erfolgreich vor, betonte der Generalsekretär der Nationalen Föderation der Transportarbeiter Frankreichs, Charles Garcias. Sie unterstützten nachdrücklich und erfolgreich die Organisierung des Generalstreiks zur Befreiung von. Jacques Duclos, Andre Stil und der anderen französischen Patrioten. Die Delegierten der Transportarbeiter aus den volksdemokratischen Ländern wiesen in ihren Darlegungen auf die Tätigkeit der Gewerkschaften hin, die eine immer aktivere Aufbietung der Arbeiter zur Steigerung der Produktion und der Arbeitsproduktivität, zur Senkung der Selbstkosten und zur ständigen Verbesserung des Lebensniveaus der Werktäti - zen zum Ziele hatte. Sie betonten, dass die im Transportwesen und in den anderen Zweigen erzielten Erfolge in erster Linie der brüderlichen und vielseitigen Hilfe seitens der Sowjetunion zu verdanken seien. Ewgeni Tseherednitschenko, Vizepräsident des Internationalen Gewerkschafts - verbandes und Vorsitzender des Zentralkomitees der Eisenbahnergewerkschaften in der UdSSR betonte, dass es die Hauptaufgabe des Internationalen Verbandes sein müsse, die Aktionen zur Festigung der internationalen Solidarität der Arbeiter im Kampf um die Wahrung des Friedens zu organisieren. Am Schluss der Verhandlungen hob der Vizepräsident des Weltgewerkschaftsbundes Abdullaye Diallo bei der Analyse der Lage in Afrika und auf Grund der von mehreren dem Internationalen Verband angeschlossenen Landesorganisationen gemachten Vorschläge hervor, wie not - wendig es sei, dass der Internationale Gewerkschaftsverband der Land, und Lufttransportarbeiter sich mit dem Internationalen Verband der Matrosen und Dockarbeiter zusammenschliesse. Seit« S 1 Für die Festigung der errungenen Rechte Beim Lesen des Entwurfs der neuen Verfassung der RVR fühlte ich gross* Genugtuung und Stolz. Ich erinnere mich, dass es auch zur Zeit der Bourgeoisie Verfassungen gab, aber diese verurteilten einen direkt zum Niedergang, zur Arbeitslosigkeit, zu den Schläge^ tier Spürhunde der Siguranţa, der unterwürfigen Diener der Ausbeuter des Schlages Auschnit, Pop und anderer, die damals die Werke in Reschitza in den Händen hatten. Unsere neue Verfassung jedoch, die von der demokratischsten Verfassung der Welt inspiriert ist — der Stalinschen Verfassung—unterscheidet sich himmelhoch von den Verfassungen der Bourgeoisie. Sie sichert durch ihre Artikel die umfassendsten Rechte und Freiheiten. Wie grossartig ist die Bedeutung der Worte: „In der Rumänischen Volksrepublik ist die Arbeit Pflicht und Ehrensache eines jeden arbeitsfähigen Bürgers nach dem Grundsatz „wer nicht arbeitet, soll nicht essen“. Der Verfassungsentwurf bestätigt das Recht auf bezahlte Urlaube; Erho - lungsheime stehen den Werktätigen zu* Verfügung; die kostenlose ärztliche Behandlung wird garantiert, ebenso die materielle Versicherung im Alter, in Krankheitsfällen oder bei Arbeitsunfähigkeit usw. Unsere Werke haben sich in den Jahren des volksdemokratischen Regimes vollständig verändert. Dank der Hilf« der Sowjetunion wurden neue Sektionen gebaut und mit modernen Ausrüstungen ausgestattet. Hier wuchsen neue Menschen heran, die der Partei und unserem Regime ergeben sind. Als Stachanowarbeiter und Träger des Staatspreises stelle ich all meine Kräfte in den Dienst der Festigung und Verteidigung der durch die Verfassung bekräftigten Errungenschaften, in den Dienst unseres grossartigen Fünfjahrplans. AUGUSTIN LIBAL Träger des Staatspreises und Stachanowarbeiter „Sowrommetall“ Reschitza Der Verfassungsentwurf —eine Gewähr für den Aufbau des Sozialismus (Ven unserem Hermannstädter Korrespondenten). — In immer mehr Fabriken versammeln sieh die Arbeiter, Techniker und Beamten nach Arbeitsschluss, um den Entwurf zur neuen Verfassung zu besprechen. Viele Arbeiter bringen bei dieser Gelegenheit ihre Überzeugung zum Ausdruck, dass die neue Verfassung ein leuchtender Beweis für den Fortschritt des Aufbaus des Sozialismus in unserem Lande ist. Auoh in der Hermannstädter Wattelin- Fabrik versammelten sich am 22. Juli die Arbeiter und Beamten nach Arbeite- Schluss, um den Entwurf gründlich zu besprechen. Nachdem der Meister der Watte-Abteilung, Hans Mai, einige Kapitel aus der Verfassung erläutert hatte, ergriff die Arbeiterin Frieda Weber das Wort und dankte der Partei und der Regierung für die Rechte der Frauen im wirtschaftlichem und' politischen Leben, die in der neuen Verfassung verankert sind. „Ich begrüsse den Entwurf der neue« Verfassung, in der den nationalen Minderheiten die vollen Rechte eingeräumt werden und verpflichte mi eh, meine Norm täglich um 30*/» zu überbieten“, sagte stolz die Spitzenarbeiterin Maria Kovács anschliessend. Desgleichen übernahmen auch die Arbeiterinnen Rozian Hann und Margareta Brezoiu die Verpflichtung, mehr Erzeug, nisse über den Plan zu liefern und ausserien, dass der Verfassungsesntwurf auf einer breiten uemokratisehen Grundlage aufgebaut ist, welche eine Gewähr fiftr den Aufbau des Sozialismus in unserem Vaterlande und den Frieden ist. ★ SCHULNACHRICHT Das Unterrichtsministerium 'gibt bekannt, dass die Nachprüfungen in den Schulen des Unterrichtsministeriums ein, schliesslich der frequenzlosen Kurse ab 1. August abgehalten werden. Die Schüler der VII. und der XI. Klasse werden als erste geprüft, damit ihnen die Möglichkeit gegeben wird, sich zu den Aufnahmeprüfungen in die technischen Mittelschulen, pädagogischen Schulen und höheren Lehranstalten einschreiben zu lassen und diese Prüfungen abzulegen. Die Deutsche Elementarschule in Bukarest, Str. Luterana 12 gibt bekannt, das* die Einschreibungen für das Schuljahr 1952/53 ab sofort beginnen. Folgende Akten sind vorzulegen; Abschrift des Geburtsscheines des Schülers, Zeugnis über die Staatsbürgerschaft des Vaters (bezw. der Mutter), Impfschein, Schulzeugnis (bei Neueingeschriebenen).