Neuer Weg, 1969. október (21. évfolyam, 6350-6376. szám)

1969-10-10 / 6358. szám

Die Zeitung erscheint täglich (ausser Montag). Abonnements i einmonatig 8 Lei, vierteljährig 24 Lei, halbjährig 48 Lei, ganzjährig i)6 Lei. — Bestellungen werden von den Postämtern, den Briefträgern und den freiwilligen Zeitungsverteilern entgegengenommen 21. Jahrgang / Nr. 6358 unsere Wochenendau Neuer Wen Politische Tageszeitung in der Sozialistischen Republik Rumänien Bukarest, Freitag, 10. Oktober 1969 Proletarier aller Länder, vereinigt euch! Redaktion und Verwaltung i Bukarest, Piaţa Scínteii, Telefoni 17 60 10. 17 60 20 (Zentrale), 18 12 17 (Redaktion). 18 16 02 (Verwaltung). — Redaktionsvertietungen in Temesvár, Kronstadt. Hermannstadt, Arad, Reschitza, Medinsch, Hunedoara, Lugosch, Agnetheln. Bistritz, Sehässburg, Sathmar Einzelpreis 30 Bani Die Zeit eilt, T raktoren stehen Im Kreis Bistritz-Nassod: Maisfelder stoppen den Pflug Zugmaschinen auf dem toten Gieis / Keine LKWs für Rübentransport? Laut Anbaukalender soll der Kreis Bistritz-Nassod die Herbstaussaat bis zum 25. Oktober beenden. Dies dürfte möglich sein, zumal bis zum 6. Oktober rund zwei Drittel der in diesem Herbst zu bebauenden 21 050 Hektar bestellt wurden. Gegenwärtig wird die geplante Tagesgeschwindigkeit noch erreicht. Wie lange aber wird dies noch der Fall sein ? Da man nicht frühzeitig genug ausreichend grosse Flächen ackerte und für die Aussaat vorbereitete, ist der Abstand zwischen Pflug, Egge und Drillmaschine inzwischen derart zusammen­geschrumpft, dass nun gleichzeitig alle drei Arbeiten bewältigt werden müssen. Einzelnen Wirtschaften, wie etwa Deutschbudak. Mettersdorf, Ungersdorf und Reteag, wird es wahrscheinlich ge­lingen, die Bestellarbeiten noch vor dem Termin abzuschliessen. Monor hat den Anbau sogar schon beendet. Was nutzt dies aber, wenn es noch eine Reihe von LPGs, wie Tekendorf, Sanktgeorgen und Wallendorf, gibt, die beim Anbau weit unter dem Kreisdurchschnitt liegen. Am 6. Oktober hatte Sanktgeorgen nur etwas mehr als ein Drittel und Tekendorf bloss 47 Prozent der Felder bestellt. Was bremst die Anbauarbeiten ? Die Antwort findet man sowohl in diesen wie auch in einer Reihe anderer Einheiten. Vor allem werden die Felder noch viel zu langsam geräumt. Wenn es für Wal­tersdorf und Kleinschogen, die im Berg­vorland liegen, mehr oder weniger ver­ständlich ist, dass sie bisher noch keinen Mais gebrochen haben, da er die Ernte­reife nicht früher erreicht hat, so ist die Ernteverzögerung in Adjud, Blasendorf, Kyrieleis, Mathiasdorf, Urmeniş und eini­gen anderen Einheiten völlig unbegrün­det. All diese Wirtschaften liegen im Süden des Kreises und haben alle schon seit mindestens einer Woche erntereifen Mais, von dem bisher nichts geerntet wurde. Die Hauptursache ist in den mei­sten Fällen die schwache Arbeitsbeteili­gung. Ein Beispiel dafür liefert Teken­dorf. Vor einigen Tagen war es hier (Fortsetzung auf Seite 2) Längst unter Dach müssten die Sonnenblumen sein, die jetzt noch auf den Fel­dern der LPG Punghina, Kreis Mehedinţi, geerntet werden. Da die Sonnenblume zudem als wichtige Vorfrucht für Wintersaaten in Frage kommt, ist es umso wichtiger, diese Flachen mit äusserster Dringlichkeit zu räumen Foto : Agerpres Sie lesen heute: Literatur und Kunst Gaan von Salzburg Uraufführung in Hermannstadt Di« Mimen in der Töpferwerkstatt Ein Auszug aus dem historischen Roman „Der Meerstier" von Ion Marin Sadoveanu (Seite 3) Theater Gesang und Gestik Gisela May über die Kunst des Chanson-Vortrags Rundfunk- und Fernsehprogramm (Seite 4) Kulturerbe Menschlichste Fassung Zu Rembrandts 300. Todestag Kenner des siebenbürgischen Kunst­gewerbes Albert Eichhorn zum Gedächtnis (Seite 5) Reise / Erholung Zehn Tage im Paddelboot Eine „Fluss-Exoedition" die Marosch hinunter (I) (Seite 6) Ausland Die aussenpolitische Woche (Seite 7) «Sport / Knobelecke / Serie (Seite 8), Wie wird das Wetter? Gestern: Vorwiegend Schönwetter bei veränderlichem, ln Muntenlen leicht bewölk­tem Himmel. Schwache Winde ln weiten La­destellen, mit Ausnahme des Südwestens und der Küste, wo mässiger bis heftiger Wind zu verzeichnen war. Tiefstwerte zwischen 2 Grad (Joseni) und 9 Grad (Cîmpulung Muscel). Ta­geshöchstwerte hei IS Grad (Sathmar, Gross­wardein, Temesvár, Grosssanktnikolaus). Mit­tagstemperatur ln Bukarest : 17 Grad. Wetterentwicklung : Anfangs mil­des und heiteres Herbstwetter, dann leichte Abkühlung hei veränderlichem Himmel. Wol­kenbildungen und Niederschläge vor allem im Westen des Landes. Schwache bis mässige Winde. Tiefstwerte zwischen 4 und 12 Grad, Höchstwerte 14—22 Grad. Am Morgen örtlich Nebel. Gebirge : Merkliche Abkühlung hei leicht veränderlichem Himmel. Mässige Winde. In den Tälern Morgennebel. Erprobung des neuen Lohnsystems in der Landwirtschaft Der Ministerrat fasste vor kurzem zwei Beschlüsse, durch die er die am 1. No­vember d. J. beginnende verallgemeinern­de Erprobung des neuen Lohnsystems und die Erhöhung des Lohnes der Ange­stellten staatlicher Landwirtschaftsbetrie­be, von Betrieben zur Mechanisierung der Landwirtschaft sowie der Fachleute in den landwirtschaftlichen Produktionsge­nossenschaften billigte. Entsprechend diesen Beschlüssen werden die Löhne der Angestellten der staatli­chen Landwirtschaftseinheiten durch­schnittlich um 9 Prozent erhöht. Zusam­men mit der 1967 vorgenommenen Erhö­hung niedriger Löhne wird so insgesamt ein durchschnittlicher .Anstieg von 12,6 Prozent gesichert. Den in landwirtschaftlichen Produk­tionsgenossenschaften tätigen Fachleuten wird ein durchschnittlicher Lohnanstieg von 20,6 Prozent gewährleistet, was ihre Löhne auf- die anderer in staatlichen Landwirtschaftsbetrieben Tätigen besser abstimmt. (Fortsetzung auf Seite 2) A \ • . Rundschau international Kein Knall war zu hören Einzelheiten über den ersten Überschallflug der „Concorde" Toulouse. — Vier Wochen später als ursprünglich vorgesehen hat, wie be­reits berichtet, das anglo-französische Uberschallverkehrsflugzeug „Concorde“ die Schallmauer durchbrochen. Mehrere Einzelheiten über den Flug wurden vor kur­zem bekanntgegeben. Dér zehn Minuten andauernde Uber­schallflug über dem Departement Lot in Südwéstfrankreich verlief ohne Zwischen­fälle. Er blieb mit Mach 1,05 — was einer Geschwindigkeit von 1150 km/h ent­spricht — noch weit unter der vorgese­henen Koristruktionsgeschwindigkeit der riesigen Maschine mit den weit aus­schwingenden Deltatragflächen. Anfang 1970 soll die „Concorde“ ihre Spitzenge­schwindigkeit-erreichen, die über der-dop­­pelten Schallgeschwindigkeit liegt. Die „Concorde“, die je nach Dichte der Bestuhlung zwischen 120 und 140 Passa­giere aufnehmen und in dreieinhalb Stun­den von Europa nach New York beför­dern soll, blieb bei ihrem ersten Uber­schallflug insgesamt 98 Minuten in der Luft. Die Schallmauer durchbrach die Maschine in etwa 11 000 Meter Höhe, 120 km nördlich von Toulouse, knapp -. 45 Minuten nach' dem Start . zu dem Ver­suchsflug, der anfangs wegen schlechten Wetters abgesagt worden war. Etwa zehn Minuten lang hielt die „Concorde 001“ dann die Geschwindigkeit von 1,Q5 Mach. In Cahors, der grössten Stadt, die sie auf der Uberschallstrecke „überflog, wur­de kein' Knall: der Sc.hockwello verspürt, die das Flugzeug hinter sich -herzog. ■ Chef im Cockpit des in'-Frankreich gefertigten Prototyps der „Concorde 001“ war André Turcat, Cheftestpilot de'rSüd- Aviation-Flugzeugwerke. Die „Concorde“ wird gemeinschaftlich von Sud Aviation und den britischen Flugzeugwerken Bri­tish Aircraft Corporation (BAC) herge­stellt. Die vier mit Nachbrennern ausge­rüsteten Triebwerke entstammen der eng­lisch-französischen Triebwerksgemein­schaft Rolls-Royce-Snecma. Vor der „Concorde“ war die Überschall­geschwindigkeit bereits von dem sowje­tischen Prototyp für ein Uberschallver­kehrsflugzeug, der „TU 144“, erreicht wor­den. Genosse Nicolae Ceauşescu empfing den Wissenschaftler Henri Coandă Mittwoch mittag empfing Genosse Nicolae Ceauşescu, Vorsitzender des Staatsrates, den rumänischen Wissen­schaftler Henri Coandă, der sich im Lande aufhält. Dem Empfang wohnte Genosse Manea Mănescu, Stellvertretender Vorsitzender des Staatsrates, bei. Das Gespräch, zu dem es bei dieser Ge­legenheit kam, verlief in einer Atmo­sphäre grosser Herzlichkeit. ★ Nach der Zusammenkunft gaben Ge­nosse Nicolae Ceauşescu mit Gattin zu Ehren des Wissenschaftlers Henri Coandă und seiner Gattin ein Essen, Genosse Manea Mănescu und Gattin wa­ren ebenfalls anwesend. . Zweiter 1700-Kubikmeter-Hochofen in Betriebsproben Galatz. — Wie wir schon berichtet ha­ben, wurde am 19. September im Eisen­hüttenkombinat in Galatz mit der Zwangs­trocknung des feuerfesten Futters des landeszweiten Hochofens mit einem Nutz­raum von 1700 Kubikmetern begonnen. Zuerst wurden die Winderhitzer angeheizt und dann Heissluft in das Hochofeninne­re geblasen. Die eigentliche Feuertaufe erfolgte einige Tage später. Am 7. Okto­ber begann man mit den allgemeinen Warmproben des Komplexes, wobei drei Tage und drei Nächte hindurch jeder Teil des Aggregats kontinuierlich überprüft und alle Betriebsphasen simuliert wer­den. Der neue Hochofenriese unseres Lan­des wird von einem Punkt zentralge­steuert. Bis zu dem Abstich der ersten Roheisencharge dauert es nicht mehr lange. g» Die Bedeutung dieses neuen Hütten- | aggregats ist für unsere Volkswirtschaft “ ausserordentlich. Der reibungslose Pro­benverlauf wird es ermöglichen, das Ag­gregat vorfristig in Dienst zu stellen und somit die Produktionsrückstände des Stahlwerkes aufzuholen. Wegen mangeln­den Roheisens konnten nämlich die drei Sauerstoffstahlkonverter in Galatz bisher nicht voll ausgefahren werden. Trotz der Planüberschreitungen in Hunedoara und Reschitza liegt die Stahlproduktion in diesem Jahr unter dem Soll. Die kurzfri­stige Erreichung der Nennleistung des neuen Hochofens wird es den Stahlköchen ermöglichen, rascher den geplanten Aus­­stoss zu erstellen. ISP berät über italienische Tagesfragen Rückkehr zur traditionellen Roite einer „Partei der Werktätigen" gefordert Rom (Agerpres.) — Das Zentralkomitee der Italienischen Sozialistischen Partei, das in Rom zu einem Plenum zusammengetre­ten ist, erörtert eine Reihe von wichtigen Tagesproblemen. Hauptpunkt der Tages­ordnung ist die Haltung der ISP ange­sichts der nach der Spaltung in den Rei­hen der Sozialisten eingetretenen Lage im Lande und der Bildung der Uber­gangsregierung Mariano Rumor. Ferner werden die von den Sozialisten .vorge­schlagenen Lösungen für die Regelung ei­niger politischer und Wirtschaftsproble­me, die Perspektiven einer „Wiederauf­nahme“ der Zentrumlinks-Koalition und die Beziehungen, die die ISP zu den an­deren politischen Kräften herzustellen beabsichtigt, erörtert. Auf alle diese Fra­gen versuchte Francesco de Martino, Ge- I neralsekretär der ISP, in seinem Bericht eine entsprechende Antwort zu erteilen. Ausgehend von den wuchtigen sozialen Aktionen, die zur Zeit in Italien im Gan­ge sind, wies de Martino darauf hin, dass die ISP „neuerlich ihre traditionelle Rolle als Partei der Werktätigen ausüben muss“. Unter Bezugnahme auf die Aussenpolitik äusserte er die Ansicht, dass sich heute umfassendere Möglichkeiten für die Ein­berufung einer europäischen Sicherheits­konferenz erschliessen. Der Redner sprach sich zugunsten „einer politischen Lösung in Vietnam aus, die das Selbstbestim­mungsrecht des vietnamesischen Volkes berücksichtigen muss“. Er wies ferner auf die Notwendigkeit hin, dass Italien die Volksrepublik China anerkennt. De Mar­tino erklärte weiterhin, dass die Ein-Par­­teien-Regierung Mariano Rumor nach An­sicht der ISP vorläufig das einzige Mittel ist, „um die für eine befriedigende Lö­sung der Probleme des Landes notwen­dige Zeit 2jji gewinnen“. Er betonte, dass diese Lösurl’en nicht endlos aufgeschoben werden können. Der Redner äusserte die Ansicht, dass es schwierig sein wird, die alte Zentrumlinks-Koalition neuerlich auf die Beine zu stellen, „falls die Ver­einigte Sozialistische Partei auf ihren Be­dingungen beharrt“, fasste jedoch auch die Möglichkeit einer „Zweier-Regierung“ (Christdemokraten und Sozialisten) oder aber einer „Dreier-Regierung“ (zusammen mit den Republikanern) ins Auge. De Martino erklärte, dass man „die Idee einer Abgrenzung der Mehrheit im Sinne einer Ablehnung jeglicher Verbindungen mit der Italienischen Kommunistischen Partei, die umfassende Volksinteressen vertritt und sich für viele der ganzen italienischen Linken gemeinsame Forde­rungen einsetzt, aufgeben müsse“. Rio: Neuer Präsident verlangt Frist für Regierungsbildung Rio de Janeiro (Agerpres.) — General Emilio Garrastazu Medici, der zum Prä­sidenten Brasiliens designiert wurde, er­suchte die Minister, ihm eine zwei- bis dreiwöchige Frist einzuräumen, innerhalb deren er sich auf die Übernahme seines Amtes vorbereiten und eine Regierung bilden wird. Inzwischen sollen France Presse zufolge drei Verfassungsakte und eine, Zusatzbe­stimmung im Zusammenhang mit der Wahl-des Präsidenten durch den Kon­gress erlassen werden. Der erste Ver­fassungsakt soll die Vertreter der,-gesetz­gebenden Versammlungen der brasiliani­schen Bundesstaaten aus dem .Kollegium ausschliessen, das den Präsidenten zu wählen hat, damit dieses Kollegium künf­tig ausschliesslich aus den Mitgliedern des Kongresses besteht. Durch einen an­deren Verfassungsakt soll die Verfassungs­­bestimmung vergesetzlicht werden, derzu­­folge der Staatspräsident, falls er ausser­­stande ist, sein Amt auszuüben, durch den Vizepräsidenten ersetzt wird. Durch einen dritten, Verfassungsakt sollen die in den beiden erwähnten Verfassungsakten ent­haltenen Bestimmungen in die alte Ver­fassung •. einbezogen werden. Schliesslich- soll ein '• Verfassungsakt zur Einberufung des Kongresses — der im Dezember 1968 suspendiert : wurde — er­lassen werden, damit der Kongress den Staatspräsidenten wählen - kann. Katastrophale Ausmasse der Überschwemmungen in Tunesien t Tunis (Agerpres.) — Die grossen Über­schwemmungen, die in Tunesien in der letzten Woche zu verzeichnen waren, ha­ben im ganzen Lande eine äusserst schwierige Lage geschaffen. Im Gebiet von Kairouan, Sfax, Gafsa und Kasserine regnet es seit mehr als drei Tagen ohne Unterbrechung. Zehn von den insgesamt 13 Departements des Landes wurden ; von der Hochwasserkatastrophe betroffen. Die IJälfte der Bulldozer und Schlepper, die zur Rettungsaktion eingesetzt wurden, sind im Schlamm festgefahren. Die Be­völkerung der von der Aussenwelt abge­schnittenen Gebiete kann nur auf dem Flugwege versorgt werden. Die Militär­flugzeuge und Hubschrauber stehen fast ständig ,im Eihsatz, was ihre Flugsicher­heit sehr beeinträchtigt. Infolge der Na turkatastrophe wurde die gesamte Berg­bauindustrie lahmgelegt, und im Gebiet von Gafsa mussten 15 000 Arbeiter ihre Tätigkeit einstellen, da die Einsenbahnlinie, auf der die Phosphate befördert werden, zur Gänze zerstört wurde. Der Kelbia-See ist aus seinen Ufern getreten und hat die Stadt Kairouan überschwemmt. Rund 20 Prozent des Tierbestandes sind umgekom­men. Die tunesische Regierung wandte sich zum zweitenmal an die Weltöffent­lichkeit mit einem Ansuchen um Hilfe Export­möglichkeiten nicht erschöpft Hermannstadt: Erzeugnisse von 60 Millionen Lei zusätzlich ausgeführt Direkte Verbindung mit den Abneh­mern nötig 1 Von Karlheinz Reschner, Sekre­tär des Munizipalkomitees der RKP Hermannstadt Den Industriebetrieben des Munizipiums Hermannstadt kommt eine .wachsende Rolle im Export unseres Landes zu. Im Verlauf der letzten drei Jahre ist die Hermannstädter Exportproduktion auf mehr als das Doppelte gestiegen. Erzeug­nisse mit dem Warenzeichen Hermann­städter Betriebe, wie Chemieausrüstungen der „Independenţa“, Brückenwaagen und Messgeräte der „Balanţa“, Werkzeugma­schinen des Maschinenwerks, Fertigklei­der, Strümpfe, Leder- und andere Waren der Leichtindustrie sowie ein ansehnliches Sortiment der Lebensmittelindustrie, sind nicht nur in Europa, sondern auch in Afrika, Asien und Amerika anzutreffen. Seit Beginn dieses Fünfjahrplans stieg beispielsweise die Exportproduktion des Hermannstädter Maschinenwerks um 180 Prozent, die der Süsswarenfabrik „Victo­ria“ sogar auf das Fünffache. Diese Bei­spiele zeigen, dass die Belegschaften un­serer Bertiebe bemüht sind, die Richtli­nien der Partei in dieser Etappe zu be­folgen. Die angeführten Tatsachen widerspie­geln jedoch bei weitem nicht alle Mög­lichkeiten unserer Betriebe auf diesem Gebiet. Obzwar der Exportplan im ersten i Halbjahr um 17,8 Prozent überboten und Erzeugnisse für mehr als 60 Millionen Lei zusätzlich geliefert wurden, hinken einige Betriebe nach. Die Leder- und Schuhfa­brik „13 Decembrie“ hat beispielsweise auch heute noch nicht die Handelsverträ­ge für den gesamten Exportplan gesichert. „Independenţa“ hat diesbezüglich ebenfalls einige Lücken zu schliessen. Obwohl im Vergleich zu vergangenen Jahren auf dem Gebiet der Qualität unvergleichlich besse­re Ergebnisse erzielt wurdeil, muss auch hier noch einiges getan werden, um den Anforderungen des Weltmarktes vollauf zu entsprechen. Die Belegschaft der „Re­publica“ müsste ihre Exportmöbei ver­bessern, und die „Sibiana“ könnte auch einiges tun, um die Qualität der Milch­erzeugnisse und vor allem der Käsewaren zu verbessern. Allerdings müsste die „Si­­biana“-Belegschaft auch die Unterstützung der Landwirtschaftseinheiten finden, da noch manche LPG die Milch in unsaube­ren Kannen anliefern. Die Fremdkörper im Weisskäse (Telemea-Käse) sind nicht der Belegschaft anzulasten, da die LPGs ihn aus ihren Sennhütten beziehen und ihn als Fertigprodukt liefern. Bestimmte Käsesorten der „Sibiana“ werden heute in viele Länder exportiert, und es wäre we­nig erfreulich, wenn die Handelspartner die Qualität der Erzeugnisse beanstanden würden. Im Betrieb ist man sich darüber im klaren und setzt alles daran, um die Abnehmer zufriedenzustellen. Die Direktiven des X. Parteitags der RKP sehen Massnahmen zur Intensivie­rung der Exporttätigkeit zu einem wei­teren Aufschwung auf diesem Gebiet vor. Es liegt nun an den einzelnen Betrieben, den Industriezentralen und Aussenhan­­delsunternehmen, diese Aufgabe operativ und gewissenhaft durchzuführen. Die all­gemeinen Interessen, vor allem aber die der Betriebe, erfordern es, zeitgerecht Ver­träge für das Jahr 1970 oder aber lang­fristige Abkommen mit den Aussenhan­­delspartnern abzuschliessen. In diesem Sinne wurde heuer bereits einiges un­ternommen. Betriebe wie „13 Decem­brie“, „Libertatea“, „Balanţa“ und andere stellen ausserdem auf den Messen in Leipzig, Brüssel, Teheran usw. Erzeugnisse aus und testen die Nachfrage auf inter­nationalen Märkten. Es wäre jedoch an­gebracht, den Direktionskomitees etwas mehr operative Selbständigkeit einzu­räumen, Die Erfahrung der letzten Jahre hat gezeigt, dass wir es uns nicht leisten können — wie es noch häufig vorkommt —, Exportwaren über längere Zeitspanne in Lagerräume zu stapeln, bis ein Ab­nehmer dafür gefunden wird. Diese Er­scheinung könnte ausgeschaltet werden, wenn die Aussenhandelsverträge aufgrund direkter Besprechungen zwischen Liefer­betrieb und Abnehmer abgeschlossen wor­den. Das Aiissenhandelsministerium sollte ausserdem entsprechende Formen der ma­teriellen Mitinteressierung der Betriebe finden, um auch auf diese Art die Ex­portproduktion zu fördern. Unsere bisherige Exporttätigkeit hat Früchte getragen, die Hermannstädter Be­triebe erfreuen sich eines guten Rufs auch ausserhalb der Landesgrenzen. Damit ist jedoch noch nicht alles getan. Wir wollen unser Ansehen auf dem Weltmarkt festi­gen und neue Absatzmöglichkeiten finden. Daher müssen wir den. erwähnten Proble­men grosse Aufmerksamkeit widmen. Die politisch-organisatorische. Tätigkeit unse­rer Parteiorganisationen ist darauf ausge­­richtet. und wir sind überzeugt, dass die Belegschaften der Hermannstädter Betrie­be den Weisungen des X. Parteitags der RKP auf diesem anspruchsvollen Wirt­schaftsgebiet vollauf nachkommen werden.

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