Neuer Weg, 1970. március (22. évfolyam, 6477-6502. szám)

1970-03-26 / 6498. szám

Die Zettung erscheint täglich (ausser Montag) Abonnements : einmónatig 8 Lei, vierteljährig 24 Lei, halbjährig 48 Lei. ganzjährig'96 Lei. — Bestellungen werden von den Postämtern, den Briefträgeri) und den freiwilligen Zeitungsverteilern entgegengenommen NeiierWen Politische Tageszeitung in der Sozialistischen Republik Rumänien 22. Jahrgang / Nr. 6498 Bukarest, Donnerstag, 26. März 1970 Proletarier aller Länder, vereinigt euch! Redaktion und Verwaltung 9 Bukarest,' Piaţa Scinteii, Telefon o 17 6010, 17 60 20 (Zentrale), 18 12 17 (Redaktion), 1816 92 (Verwaltung). — Redaktionsvertretungen in Temesvár, Kronstadt, Hermannstadt, Arad, Reschitza, Mediasch, Hunedoara, Lugosch, Agnetheln, Bistritz, Schässburg, Sathmar Einzelpreis 30 Bani Tagung der Grossen Nationalversammlung eröffnet In Bukarest begann. Mittwoch vormit­tag die IV. Tagung der 6. Legislaturperi­ode der Grossen Nationalversammlung. Der hohe Rat des Landes erörtert Do­kumente von besonderer Wichtigkeit für die weitére Entwicklung des sozialisti­schen Rumäniens. Als beredter Beweis für den tiefen Demokratismus, der unser gesamtes politisches, wirtschaftliches und soziales Leben kennzeichnet, sind diese Dokumente das Ergebnis einer umfassen­den Beratung, bei der die Werktätigen, Fachleute auf verschiedenen Gebieten, wertvolle Vorschläge zur Vervollkomm­nung der wirtschaftlichen Tätigkeit, zur noch weitgehenderen Auswertung der ma­teriellen und Mensehenressourcen des Landes machten. Auf der gegenwärtigen Tagung werden die Abgeordneten auch die Hauptfragen der von der Sozialisti­schen Republik Rumänien geführten Au­­ssenpolitik besprechen. An den Arbeiten beteiligen sich die Abgeordneten der Grossen Nationalver- * Sammlung sowie zahlreiche Gäste — Lei­ter von Zentralinstitutionen und gesell­schaftlichen Organisationen, Partei- und Staatsfunktionäre, Persönlichkeiten des . wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und kulturellen Lebens sowie Journalisten.' In den Logen der Grossen Nationalver­sammlung befanden sich die in unserem Lande beglaubigten Chefs diplomatischer Missionen sowie zahlreiche Ausländskor­respondenten. 10 Uhr. Gäste und Abgeordnete be­­grüssten die Partei- und Staatsführer mit langanhaltendem Beifall. In der Loge rechts nahmen Platz die , Genossen : Nicolae Ceauşescu, Ion Gheor­ghe Maurer, Emil Bodnaraş, Paul Nicu- Iescu-Mizil, Gheorghe Rădulescu, Virgil Trofin, Ilie Verdeţ, Maxim Berghianu, Florian Dănălache, Constantin Drágán, Ja­nos Fazekas, Petre Lupu, Manea Mănescu, Dumitru Popa, Dumitru Popescu, Leonte Răutu, Gheorghe Stoica, Vasile Vilcu. In der Loge links befanden sich die Mitglieder des Staatsrates. • Die Tagung wurde von Genossen Şte­fan Voitec, Vorsitzender der Grossen Na­tionalversammlung, eröffnet. Die Grosse Nationalversammlung bil­ligte einstimmig folgende Tagesordnung : 1. Den Gesetzentwurf über Arbeits­organisation und Arbeitsdisziplin in den sozialistischen,, staatlichen Einheiten. 2. Den Gesetzentwurf über Sicherung und Kontrolle der Qualität der Erzeug­nisse. 3. Den Gesetzentwurf über den Schutz einiger Kategorien von Minderjährigen. 4. Über , die internationale Tätigkeit der Sozialistischen Republik Rumänien im Jahre 1969. Gemäss der Tagesordnung legte der Ab­geordnete Petre Lupu, Arbeitsminister, den Gesetzentwurf über Arbeitsorganisa­tion und Arbeitsdisziplin in den soziali­stischen, staatlichen Einheiten dar. Bekanntlich wurde dieser Gesetzent­wurf vorher in der Presse veröffentlicht, in den Gewerkschaftsorganisationen von den werktätigen Massen: umfassend erör­­tért und bei dieser Gelegenheit Verbesse­rungen gemacht. Der Abgeordnete Gheorghe Vasilichi, Vorsitzender der Kommission für Ge­sundheitswesen, Arbeit und Sozialversi­cherungen, . erstatteté den gemeinsamen Bericht dieser Kommission und der Juri­dischen Kommission zu dem erörterten Gesetzentwurf. Danach begann die allgemeine Diskus­sion. Das Wort ergriffen die Abgeordne­ten : Ştefan Boboş, Erster Sekretär des Kreisparteikomitees Neamţ, Vorsitzender des Kreisvolksrates, Gheorghe Stoica, Mei­ster in den Maschinenwerken „Muscel“, Kreis Argeş, Vasile Ardeleanu, Direktor des Förderbetriebs Boldeşti, Kreis Praho­va, Mihai Ubornyi, Sekretär des Kreis­parteikomitees Harghita, loan Cotoţ, Se­kretär des Zentralrates des Allgemeinen Gewerkschaftsverbandes, Veronica Arde­lean, Direktor der Jassyer Antibiotika- Fabrik, Marin Tudorán, Direktor des Staatlichen Landwirtschaftsbetriebs Med­gidia, Kreis Konstanza, Marin Enache, Sekretär des Parteikomitees der Bukare­stéi- 23.-August-Werke, Constantin Pitaru, Meister in den Grosswardeiner înfrăţirea- Werken, Marcel Dobra, Vorsitzender der Landwirtschaftlichen Produktionsgenos­senschaft in der Gemeinde Girbov, Kreis Ilfov, loan Avram, Minister für Maschi-nenbauindustrie, und Nicolae Rovinaru, Erster Sekretär des VKJ-Kreiskomitees Teleorman. Zu Mittag wurden die Arbeiten des Plenums unterbrochen ; sie werden Don­nerstag vormittag fortgesetzt. Die Juridische Kommission sowie die Kommissionen für Industrie, für Bau- und für Verkehrswesen, für Gesundheitswe­sen, Arbeit und Sozialversicherungen, für Volksräte und , Staatsverwaltung, für Un­terricht, Wissenschaft und Kultur traten zusammen, um die Prüfung der auf dar Tagesordnung stehenden Gesetzentwürfe fortzusetzen. Kurznachrichten Zum 200. Jahrestag Beethovens hat die Safhmarer Staafsphilnarmonié eine Kon­zertreihe eröffnet. Das erste Konzert ent­hielt Beethovens „Hauseinweihung" und die III. Sinfonie. Dirigent war Henry Seibing aus Hermannstadt. Der Bukarester Zirkus tritt im April eine längere Tournee durch die CSSR, die So­wjetunion, Jugoslawien, Israel, Italien und die Bundesrepublik Deutschland an. Zur selben Zeit wird der Zirkus aus der CSSR, „Humberto", in Grosswardein und der gro­sse Moskauer Zirkus in Bukarest und in andéren Städten vor das rumänische Publi­kum treten. Rund 1000 Münzen zählt die Münzen­sammlung des Lyzealschülers Stefan Szelei aus Jibou, Kreis Sălaj. Dem jungen Ama­­feur-Arc’näologen_ gelang es während sei­ner Radfahrten in die Umgebung, in den Besitz einiger sehr wertvoller Gegenstände und Münzen zu geiangfen, darunter eines alten Siegelrings und einer Bronzemünze Trajans. Nach Ausstellungen in Frankreich, der Chinesischen VR und Ungarn veranstaltet der Klausenburger Künstler Gy Szabó Bé­la nun auch im Kleinen Saal des Arader Geschichtsmuseums eine Graphikausstel­lung. Gezeigt werden 40 Arbeiten, zu de­nen neben Kompositionen "aus bekannten Zyklen auch eine Reihe Porträts gehören. Uber 1000 Zuschauer haben an einem Festprogramm teilgenommen, das im gro­ssen Saal des Arader Kulturpalais zu Eh­ren der Bestarbeiter im sozialistischen Wettbewerb gegeben wurde. Das Pro­gramm wurde vom Kammerorchester des UVA-Klubs, vom Frauenchor der Konfek­tionsfabrik u. a, Laienkunstgruppen bestrit­ten. Govora wird Grosslieferant von E-Energie Funktionsproben beim neuen Wärmekraftwerk Govora. — Der erste 50-MW-Turboge­­nerator des Kraftwerks von Govora und ein Dampfkessel mit einer Stundenlei­stung von 420 Tonnen stehen gegenwär­tig in Funktionsproben. Bei normalen Leistungsparametern wird der von diesem Grosskessei erzeugte Dampf für die Ver­sorgung sämtlicher chemischen Anlagen «dieses Gebiets ausreichen. Der irf den Maschinenbauwerken von Reschitza gebaute Generatorsatz, der hier montiert wurde, ist der grösste seiner Art, der bisher in unserem Land herge­stellt wurde. Parallel mit der Überprü­fung der Funktionsweise der in Betrieb genommenen Anlagen wird auch die Montage eines zweiten, gleichstarken Tur­bogenerators vorangetrieben, der schon im Juni dieses Jahres Elektroenergie ins Landesverbundnetz einspeisen soll. Nach Inbetriebnahme dieser beiden ersten Ge­neratoren soll das Kraftwerk von Govo­ra etappenweise um zwei weitere 50-MVV­­Sätze vergrössert werden und wird somit nahezu die gleiche installierte Leistung wie das Wasserkraftwerk am Argeş-Stau­­damm besitzen. Aussaat auch im Norden begonnen Bistritz (NW). — Nachdem die Früh­jahrsackerung bereits in der vergange­nen Woche in Angriff genommen wurde, haben nun mehrere LPGs, darunter die aus Bistritz und Lechnitz, das erste Saat­korn in die Furche gebracht. Vorerst werden nur Hafer und einige Futterpflan­zen angebaut, doch bereitet man sich fast überall auch für die Aussaat anderer Kulturen vor. In flottem Tempo gehen auch andere Feld- und Gartenarbeiten voran. Wie wird das Wetter? Gestern: Durch den Zustrom tropischer Euftmassen in unser Gebiet weiterhin Tem­peraturanstieg bei veränderlichem, im Nor­den stark bewölktem Himmel. Heftige Regen­­fälle im nördlichen Banat, in der Crişana, Maramureş, Nordmoldau und in Nordsieben­bürgen. Nachttiefstwerte zwischen minus 2 Grad (Joseni) und IX Grad (Orawitza). Mit­tagstemperaturen zwischen 5 Grad (Topliţa) und 18 Grad (Karansebesch, Bukarest). Wetterentwicklung: Anfangs an­haltend Warnvwetter, dann vom Nordwesten ausgehend leichter Temperaturrückgang. ört­lich Gewitter in Nordsiebenbürgen und der Nordmoldau. Vorübergehend heftige Winde. Nachttiefstwerte zwischen minus 1 und 9 Grad ; Tageshöchstwerte zwischen 10 und 20 Grad. Gebirge: Leichte Abkühlung, zunehmend bewölkt sowie vorübergehend Niederschläge als Regen, Schneeregen und Schnee. Die Schneedecke: Predeal — 51 cm, Omul — 90, Paring — 60, Hohe Rinne — 51, Sinaia — 75, Fundata — 45, Semenik — Hi, Tarcu — 57, Raräu — 95, Ceahlău — 49, Băi­­şoara — 48, Vlädeasa — 22. Plaste in Spitzenposition Kühlschrank „Fram" mit 43 Kunststoffbestandteilen Plastrohre stellen 25 000 Tonnen Metall frei Bukarest (NW). — Im diesjährigen Produktionsprogramm unserer Chemie­industrie belegen Plaste endlich die Spitzenposition, auf die dieser neuartige Werk­stoff von grösster wirtschaftlicher Bedeutung schon längst ein Recht hat. Es wer­den verstärkte Anstrengungen unternommen, um die Produktion von Ersatzstoffen substantiell zu erhöhen. Sie wird 1970 die 200 000-Tonnen-Grenze überschreiten. Das teilte kürzlich ein Vertreter des Chemieministeriums mit. Gegenwärtig ent­fallen im Jahresdurchschnitt in unserem Land je Einwohner 11,5 Kilogramm Er­zeugnisse der Retorte ; 1975 sollen cs etwa 22,5 Kilogramm sein. Im letzten Jahr des nächsten Planjahrfünfts wird Rumänien sich auf diesem Gebiet dem Stand hochentwickelter Länder nähern. Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Plaste kommt vor allem in der Erwirt­schaftung grosser Mengen Metall zum Ausdruck. In diesem Jahr beispielsweise werden allein durch die Fertigung von Plasteartikeln im Spritzgussverfahren 5500 Tonnen Metall eingespart. Fässer aus Kunststoff erbringen 6000 Tonnen Sparblech und durch weitgehende Ver­wendung von Plastrohren für sanitäre Installationen und vor allem in der Land­wirtschaft (Bewässerungsanlagen) kön­nen auf Landesebene 25 000 Tonnen Me­tall freigestellt werden. Auch als Ersatzstoffe in der Konsum­güterindustrie und im PKW-Bau gewin­nen Plaste immer mehr an Boden. Der Kühlschrank „Fram“ wird jetzt mit 20 Bestandteilen aus Plast gebaut, während die neue Variante, die man noch in die­sem Jahr herausbringt, bereits 43 Plast- Bestandteile haben wird. Der Beitrag der Chemieindustrie für den Bau des PKW .Dacia 1300“ : rund 210 Bestandteile aus Plast. Das Chemieministerium hat einen Perspektivplan ausgearbeitet, der ■ sowohl­­eine forcierte Steigerung der Produktion als auch die Vergrösserung der Verarbei­tungskapazitäten vorsieht, so dass unser Land bis 1975 in die Gruppe der Länder mit grossem Ausstoss an Plasten aufrückt. Allerdings wird man aus ökonomischen Erwägungen eine scharf konturierte Spe­zialisierung vornehmen, d. h. man will seine Kräfte nicht verzetteln, sondern sich auf die Produktion bestimmter Ar­ten von Ersatzstoffen verlegen. DPR: Sieg der NationaSen Front Berlin (Agerpres.) — In Berlin wurden die endgültigen Ergebnisse der Wahlen vom letzten Sonntag für die lokalen Or­gane der Staatsmacht der DDR veröffent­licht. Die Kandidaten der Nationalen Front vereinigten 99,83 Prozent der abge­gebenen Stimmen auf sich. An den Wah­len beteiligten sich insgesamt 97,98 Pro­zent der wahlberechtigten Bürger. NW -Ausländskorrespondenten berichten Vorstoss der Rechten in Nordirland Brief aus London von unserem Korrespondenten Allan Morgan SEIT LETZTEM DONNERSTAG weiss Mr. Chichester-Clark, der Premier von Nord­irland, wer in der eigenen Partei seine Freunde und seine Feinde sind. Eine Ab­stimmung im Stormont über die von der Regierung vorgeschlagenen Reformen — ein erster Schritt zur Beseitigung der. schlimmsten Ungerechtigkeiten, die vor Monaten zu den blutigen Unruhen zwi­schen Protestanten und Katholiken geführt hatten — brachte dem Regierungschef die beruhigende Gewissheit, dass weitaus die Mehrzahl der Abgeordneten seine Politik des Entgegenkommens unterstützen. Fünf Rebellen, an der Spitze mit dem früheren Innenminister und Leader der Rechts­opposition, William Craig, die sich dem Reformprogramm widersetzen, sollen dis­ziplinarisch gemassregelt werden. Was der Premier als Klarstellung be­­grüssfe, das, so meinen die Rechtsabweich­ler, sei eine optische Täuschung. Nicht sie seien die schwarzen Schafe, sondern der Premier, der den Willen des Volkes igno­riert. Was ist nach Meinung der Rechts­extremisten Willen des Volkes ? Darf man ihnen glauben, so wäre die Errichtung eines zentralen Wohnungsamtes, mit des­sen Hilfe die oftmals schreienden Unge­rechtigkeiten, begangen an den in Nord­irland lebenden Katholiken, beseitigt wer­den sollen, ein öffentliches Ärgernis. Auch die Abschaffung der Royal Ulster Consta­bulary, der sogenannten Specials B, einer Polizeitruppe, die sich durch ihre brutalen Ausschreitungen einen üblen Namen ge­macht hat, erregt angeblich den Unwillen der Bevölkerung. Es ist klar, wohin der Hase läuft. Die Vorrechte, die viele Protestanten gegen­über den in der Minderheit befindlichen Katholiken gemessen, wirken sich in den Wohnverhältnissen besonders krass aus. Jeder Veränderung, die ihnen Verzicht auf materielle Vorteile oder eine Einbusse an Sozialpresfige zumutet, widerseizen sich die rechtsgerichteten Kreise mit Er­bitterung. Da solche Ungleichheiten auf die Dauer nur durch Waffengewalt tu be­wahren sind, wollen sie von einer Auf­lösung der „Ordnungstruppe", die in ihren Augen eine Garantie für den Fortbestand des Unrechtsregimes und einen persönli­chen Schutz darstelh, nicht einmal hören. Daher der flugs zitierte Volkswillen, der angeblich gegen jede Veränderung dieser Verhältnisse ist. DIE ABSTIMMUNG IM STORMONT war ein Sieg für Chichester-Clark, doch ist der Premier damit noch keineswegs am Ende seiner Nöte. Die Fünf wollen jetzt eine Aktion in allen lokalen Organisatio­nen der Unionspartei starten, wo zweifel­los noch viele ihrer Anhänger sitzen. Wenn es ihnen gelingt, durch Stimmungsmache gegen die Regierung und ihr Reformpro­gramm die Mehrheit zu erobern, so kommt es, das lässt sich mit Sicherheit voraussehen, zu neuen Unruhen, denn die Katholiken sind seit langem überzeugt, dass sie nur unter Gewaltanwendung zu ihrem Recht kommen werden. Im April finden Teilwahlen in zwei Wahlkreisen statt, in denen die Anhänger der extre­men Rechten durch je einen Kandidaten vertreten sind. Die Ergebnisse werden schon jetzt als Test für die Aussichten gewertet, die ihr Marsch zur Macht haben wird. Fernsprechautomaten Europa — USA Bonn (Agerpres.) — Die Einwohner von sprach zu nehmen. Das neue Durchwähl-Bonn, München und Frankfurt a. M. wer- verfahren gewährleistet besondere Ope­­den ab 1. April Telefongespräche mit . ......... . . , . , / Fernsprechteilnehmern auf dem amerika- ‘rativitat, ohne dadurch die Kosten eines nischen Kontinent führen können, ohne Telefongesprächs mit Ubersee allzu sehr die Dienste eines Telefonamtes in An- zu verteuern. Australien: Spekulationen mit fiktiven Bodenschätzen Tumulte an der Londoner Börse / Millionenbeträge wechseln Besitzer London. — Der Präsident der australischen Bergbaugesellschaft „Tasminex“, William Singline, feierte die angeblich riesigen Funde seiner Gesellschaft. Diese Tatsache, mittels Fernschreibers um den halben Erdball gejagt, genügte, um wenige Stunden später an der Londoner Börse eine gigantische Spekulationswelle auszu­lösen. Für einen Tasminex-Anteil schnellte der Kurs fast zweitausendfach in die Höhe, um dann wieder blitzschnell abzusinken, wobei Millionenbeträge den Be­sitzer wechselten. Obwohl seit einigen Wochen in Australien offiziell gegen die „Tasminex“ ermittelt wird, glaubt man. dass sich derartig gefährliche Spekula­tionen blit fiktiven Bodenschätzen nicht verhindern lassen werden. Die australische Minengesellschaft „Po­seidon“ war die erste, die an der Londo­ner Börse Anteile für noch nicht ent­deckte Nickelvorkommen offerierte und damit Millionen verdiente. Den Beweis für tatsächliche Funde blieb „Poseidon“ jedoch bisher schuldig. Im November ver­gangenen Jahres kam der ehemalige Strassenarbeiter William Singline auf die Idee, ebenfalls eine B.ergbaugesellschaft zu gründen. Er bot Anteile zu Schleuder­preisen zum Kauf an und erklärte gleich­zeitig, dass seine Gesellschaft in Tasma­nien mit .der Suche nach Edelmetallen begonnen habe. Doch Singline verschwieg, wo und unter welchen Voraussetzungen gesucht werde. Tatsächlich ist es in Australien unge­mein einfach, sich Schürirechte zu sichern. Um wenig Geld kann der Inter­essent praktisch überall und für jedes Mineral die Rechte erwerben. So kam es zum Beispiel vor, dass sich Geschäftsleute für den Kricketplatz von Melbourne die Schürfrechte für Gold sichern liessen, Vor zirka drei Monaten hatten drei Angehö­rige des Wongi-Stammes die Schürfrechte für den Mount Venn mitten in der west­­austi-alischen Wüste. erworben. Diese Rechte hätten sie an den Abenteurer Kenneth Woods veräussert. Dieser wieder verkaufte sechzig Prozent dieser Anteile an die „Tasminex“, die sich in der fol­genden Zeit so zu betragen pflegte, als ob die riesigen Mineralfunde am Mount Venn bereits Tatsache wären. Dass nun tatsächlich Nickel in diesem Gebiet ge­funden wird, ist nicht unwahrscheinlich, jedoch würden die Förderung und der Transport des wertvollen Metalls die (Fortsetzung auf Seite 5)' Kommentar / Information Neuer Text zu alter Melodie Wie rasch wird in Reschitza Wohnung gebaut? Anina zwischen schwarz Kommt die Kulturarbeit Schwung? Raketenpost lg Grosslassler Schüler begeisterten Schässburger Publikum Pioniere schreiben Gedichte Beethovens „Pastorale" Zum Zeitvertreib (Seite 3 und 4) Ausland Der Job mit dem Enterhaken (III) Fast wie ein Märchen aus Tausend­undeiner Nacht (Seite 5) Sport / Motor / Serie Mexiko-Pokal 1970 Fussballwettbewerb während der WM Wieder Sowjetunion Von der Eishockey-WM und weiss .wieder in (Seite 2) für A-Ligisten (Seite 6) Frühling nicht mehr aufzuhalten Von Heinrich Lauer Iir wissen, dass es bis zum Mai noch schneien kann ; die Bodenfröste sind um so wahrscheinlicher, je klarer die Nächte sind — mindestens so sicher ist aber unser Wissen darüber, dass der Bo­den, die Luft, das Wasser mit jedem Tag, der täglich um 3 Minuten wächst, mehr an Wärme aufnehmen, speichern, die grosse Offensive des Wachstums vorbereiten. Innerhalb weniger Tage mit Märzsonne höben nicht nur viele Sommersprossen das Licht der V/elt erblickt, sondern auch auf dem Gesicht der Wiesen beginnt es unver­sehens grün zu schimmern, die Akustik des Waldes verstärkt sich hörbar, die Gegen­stände gewinnen in. dem neuen Licht ihre eigentlichen Konturen zurück und es ist Zeit geworden zu mancherlei Neubeginn. Verlassen wir jedoch das Feld der Ein­drücke und des Erlebnisses, dessen Wege zu weit führen würden — es gibt von pnserem Gesichtspunkt aus das Blickfeld der prak­tischen Arbeit, namentlich der Saisonarbeit, die totale Aufmerksamkeit und Bereitschaft erfordert. Es sind mehrere Millionen Hektar, die vom Winter befreit, von des Bauern Hand noch unberührt, bestellt werden müssen : Hunderltausende Hektar Obst- und Weingärten, Gemüsegärten, Rüben- und Sonnenblumenfelder und Millionen Hektar mit Mais, der verbreitetsten Frühjahrskultur. Und wie in jedem Jahr hat uns diese Sai­son viel zu wenig Zeit gelassen. Der Winter war nicht schlimm, aber er hat wie in den meisten Jahren lange gedauert. Gestern noch trugen wir die Wintermäntel, und heute ist es uns im Frühjahrsmantel bereits zu warm. Ein ausserordentliches Ungestüm liegt im Einbruch des rumänischen Früh­jahrs, das besonders südlich des Karpaten­bogens mit unbändiger Unrast vom Land Besitz ergreift. Das Frühjahr 1970 hat, von der grossen Zeitkrise abgesehen, eine Reihe von guten Voraussetzungen, die bei prinzi­piell ähnlicher Artung gebietsweise recht verschiedene Verhältnisse aufweisen. So ist der gute Stand der Bodenfeuchtigkeit für den Bărăgan, die Dobrudscha und andere traditionell wasserdefizitäre Gebiete ein, vorzüglicher Ausgangspunkt für die weitere Landwirtschaftsarbeit; anders ist dies im Westen des Landes, wo das überschüssige Nass parzellenweise zwangsläufig zu Ar­beitsverzögerungen führen wird. Während man im .Banat, in der Crişana, im Sathmarer Land und in einigen Teilen der Moldau sich jetzt intensiv mit der Trockenlegung der An­bauparzellen beschäftigen muss, kann irrt Süden schon breit mit der Sämaschine ein­gefahren werden. > Die erste Anbaumeldung des Landwirt­scharrsministeriums ist noch recht mager — 51 000 Hektar bis zum 21. März —, was aber richtig bedenklich stimmt, ist nicht so sehr der zaghafte Beginn als der allzu geringe Vorsprung des Pfluges auf den LPG-Feldern: Erst 13 Prozent der Anbauparzellen sind vorbereitet, bei den SLBs sind es 31 Prozent. Bedenkt man den Umstand, dass Sämaschi­nen fast zehnmal so schnell wie der Pflug fahren, so ist es angezeigt, einen möglichst grossen Teii der maschinellen Zugkraft vor den Pflug zu spannen Die Tagundnachtgleiche liegt bereits eine knappe Woche zurück. Seit dem 21. März -hat die Nacht weitere 15 Minuten an den Tag abgegeben, Ein wertvoller Arbeitszeit­gewinn. Man kann also bei Tageslicht schon mehr als 12 Stunden arbeiten, über eine Woche sind es nahezu 13 Stunden und bpld sind es noch mehr. Die Maschinenleistung kann im gleichen, zumindest im glei­chen Massstab mitwachsen : Multipliziert man nur eine einzige Arbeitsminute mit un­serer Traktorenanzahl (rund '100 000 Stück), so kommt eine stattliche Zahl von Arbeits­tagen, eine unübersichtlich grosse zusätz­lich bestellte Ackerfläche heraus. Wie in den meisten entscheidenden Ab­schnitten des Landwirtschafsjahres haben die Mechanisatoren auch jetzt das Steuer in der Hand. Damit sie eine gute Fahrt ma­chen, reicht es jedoch nicht aus, dass die Maschine funktionstüchtig ist und mit allen befriebsnotwendigem Zubehör ausgestattet ist. Auch der Traktorisfen-Service von seiten (Fortsetzung auf Seite 2)

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