Neuer Weg, 1970. június (22. évfolyam, 6554-6578. szám)

1970-06-03 / 6555. szám

Die Zeitung erscheint täglich (ausser Montag). Abonnements : einmonatig 8 Lei, vierteljährig 24 Lei, halbjährig 48 Lei, ganzjährig 96 Lei. — Bestellungen werden von den Postämtern, den Briefträgern und den freiwilligen Zeitungsverteilern entgegengenommen 22. Jahrgang / Nr. 6555 Starker Auftrieb aus dem Ureis Kronstadt - - _ 4P Ing. loan Bordás: Kreiswirtschaft bringt zusätzlichen Güterwert von 400 Millionen / Von unserem Wirtschaftsredakteur Erich Mesch Kronstadt (NW). — Obgleich der Alt den Kreis Kronstadt nicht auf gan­zer Linie durchfliesst, haben die Wassermassen, die während der letzten drei Wochen zweimal aus den Ufern getreten sind, zwischen Brenndorf und Nussbach und zwischen Reps und Fogarasch rund 23 000 Hektar, davon 10 000 Hektar be­stelltes Ackerland, überschwemmt, Ing. loan Bordás, Wirtschaftssekretär des Kreis­­parteikomitecs, der sich trotz Arbeitsüberhäufung bereitwillig einem Zeitungsge­spräch stellte, hob hervor, dass sich die Hochwasserschäden des Kreises — es wurden auch drei Industrieeinheiten zweimal überflutet — auf mehr als 22 Mil­lionen Lei belaufen. Wenngleich der Alt nach der zweiten Flutwelle in der Vorwoche rascher in sein Bett zurückging, standen noch Frei­rtag—und Samstag~m den liucliwasserge­­schädigten Ortschaften Tartlau, Hamru­­den, Katzendorf und Seiburg Hunderte Hektar Ackerland unter Wasser und wa­ren Dutzende Familien evakuiert. Nach starken Regengüssen am 24. Mai kam es in Seiburg zu Erdrutschen, so dass 13 Bauernwirtschaften geräumt werden mussten. Am letzten Samstag stand der Alt bei Fogarasch noch 40 cm über der Hochwassergrenze, die Ziegelfabrik war teilweise überschwemmt, und Dutzende Familienhäuser konnten noch nicht be­zogen werden. Im Vergleich zu den Nachbarkreisen sind die Hochwasserschäden zwar gerin­ger, doch hat zweifellos . die Einsatzbe­reitschaft Hunderter Arbeiter und Bauern in diesen Teilen Schlimmeres verhüten helfen. Im Repser Industrieviertel (Holz­­verarbeitungs- und Ziegelfabrik) machten sich Belegschaftsmitglieder und freiwil­lige Helfer sofort nach dem Rückzug der Flutwellen daran, verschlepptes Holzma­terial zu bergen und die Produktionsab­teilungen von den Schlammassen zu rei­nigen. 350 Kubikmeter waren es nur in der Repser Ziegellabrik. Am letzten Sonn­tag waren auch in der Fogarascher Zie­gelfabrik 120 Mann zur Stelle, um aus Brenn- und Trocknungsöfen Bruchziegel und Flussschlamm zu entfernen und die Fabrikeimichlungen—zu—überprüfen. Die wichtigste Aufgabe sieht man jedoch ge­genwärtig in den Kronstädter Wirtschafts­einheiten darin, den vom Hochwasser heimgesuchten Kreis- und Schwesterbe­trieben zu helfen. „Die Stärke der Kronstädter Wirt­schaftseinheiten lag in den letzten Ta­gen in dem stufenlosen, tatkräftigen Einschalten in den landweiten Normali­sierungseinsatz“ — so Wirtschaftssekretär Bordaş. Wie der „Neue Weg“ schon be­richtete, haben sich in zahlreichen Kron­städter Betrieben gleich nach Bekannt­werden der Hochwasserschäden spontan Arbeitsgruppen gebildet, um sich der or­ganisierten Hilfeleistung in den über­fluteten Einheiten wie Mediasch, Schäss­burg und Sathmar zur Verfügung ' zu stellen. Das Regionale Elektrizitätsunter­nehmen schickte zwei fahrbare Genera­torsätze' nach Mediasch und Alba Iulia, um die Elektrizitätsversorgung der Bäckereien und^anderer Einrichtungen zu gewährleisten. Fachleute der Chemie­kombinate Fogarasch und Viktoriastadt hejfen in Tîrnăveni bei der Instandset­zung der Chemieanlagen. Die Beispiel­reihe liesse sich beliebig verlängern. Diese direkte Unterstützung hochwasser­­geschädigter Einheiten der gleichen Bran­chen trägt gewiss zu deren rascherer Inbetriebnahme bei. Wie jedoch Ing. loan Bordaş weiter ausführte, seien jene landtveiten Initia­tiven besonders zu begrüssen, deren Ziel es ist, die durch die Flutkatastrophen verursachten volkswirtschaftlichen Schä­den raschesten.? zu überwinden. Auch die Kronstädter Werkbelegschaften haben ihre Jahresvorhaben überprüft und nach Möglichkeiten gesucht, sie weiter zu er­­höhen. Die Ergebnisse sind eirtdrucks­­voll. Um eine zusätzliche Warenproduk­tion von insgesamt 150 Millionen Lei will die Kronstädter Industrie ihre Jah­­resverpflichtung erhöhen, die anfangs auf j 250 Millionen Lei lautete. Das bedeutet ein Mehr an vielen Gütern erster Dring- . lichkeit. Das bedeutet ein Plus von | 500 000 Tonnen Mineraldünger, 500 Elek­tromotoren, 2j>00 Tonnen Zement, 750 Quadratmeter Betonfertigteilen. 30 000 Quadratmeter Wollstoffen, 40 000 Stück Wirkwaren, 17 000 Paar Kinderschuhen und vielen anderen Waren. Diese Güter­mengen werden in verlängerten und in Sonderschichten durch bessere Auslastung von Maschinen und Material, eben durch einen ausgeprägten Solidaritätsgeis;. mit dem Wohl und Wehe des Vaterlandes : erstellt. Die Voraussetzungen zu einer ' pünktlichen Einlösung sind gut • am 2ß. : Mai hat die Kronstädter Industrie ihr Fünfmonatesoll erfüllt. Das Fazit der bei- | den letzten Sonntage, an denen die Be­legschaften von 50 Betrieben und elf Baustellen des Kreises arbeiteten, ergab einen Produktionswert von rund 52 Mil­lionen Lei. Wettbewerbsverpflichtungen erhöht Arader Waggonwerk: 17 Millionen Lei Zusatzproduktion Sonderschichten in Reschitza Bukarest, — Mit hohem Verant­wortungsbewusstsein prüfen die Beleg­schaften der Industriebetriebe und Wirt­schaftseinheiten eingehend ihre Möglich­keiten zur Erhöhung des Produktionsaus­­stosses, womit sie zu einer möglichst ra­schen Beseitigung der Katastrophenschä­den beitragen wollen. Ein glänzendes Beispiel von Einsatzbe­reitschaft bieten die Werktätigen der Arader Betriebe. Als ihre Stadt vom Hochwasser bedroht war, standen die Waggonbauer geschlossen wie ein Mann am Maroschdamm. Doch während sie im Kampf mit den Fluten standen, erlitt ihr Werk einen Produktionsausfall von mehr als 12 Millionen Lei. Jetzt arbeiten sie mit ganzer Kraft, um diesen Rück­stand aufzuholen und ihre Planaufgaben -zu überschreiten. Bis Jahresende wollen die Arader Wag­gonbauer eine Zusatzproduktion im Wert von über 17 Millionen Lei — den Ge­genwert von etwa 55 Güterwagen — lie­fern und bis Jahresende monatlich zwei freiwillige Arbeitstage leisten, in denen eine Produktion im Wert von vier Mil­lionen Lei erstellt wird. Auf Kreisebene haben die Arader Betriebe ihre Jahres­verpflichtungen, den Plan bei der Wa­renproduktion zu überschreiten, von 43,6 Millionen Lei auf 67,4 Millionen Lei er­höht. Ihre Wettbewerbsverpflichtungen er­höht habfen auch die Belegschaften der Industriebetriebe des Kreies Karasch-Se­­verin. Danach soll bis Jahresende eine zusätzliche Warenproduktion im Wert von 124 875 000 Lei erstellt werden. In Son­derschichten will man ausserdem Erzeug­nisse im (Wert von 30 875 000 Lei ferti­gen. Konkret handelt es sich um 6000 Tonnen Roheisen, 10 000 Tonnen Roh­stahl, 7700 Tonnen Fertigwalzgut, 3800 Tonnen Industrieausrüstungen, Möbel im Wert von 1,5 Millionen Lei u. a. Erzeug­nisse. Durch verlängerte Arbeitsschichten und Sonntagseinsätze haben die Werktätigen des Kreises die ersten Schritte zur Ver­wirklichung ihrer Vorhaben getan : Die Schmelzer des Reschitzaer Hüttenkombi­nats konnten bis Sonntag bereits 2250 Tonnen Roheisen und 2720 Tonnen Stahl auf ihr Wettbewerbskonto buchen. Rund 100 Tonnen Waggonradkränze wurden im Bandagenwalzwerk zusätzlich erzeugt, während die Reschitzaer Maschinenbauer drei wieder instand gesetzte E.-Motoren von 100 und 200 kW nach Sathmar geliefert haben und zur Zeit weitere drei E-Mo­­toren dieser Grössen instand setzen. 21 Kultivatoren im Wert von 460 000 Lei für die vom Hochwasser betroffene Land­wirtschaft erzeugten die Fachleute des Bokschaner Landmaschinenbauwerks in einer einzigen Sonntagsschicht. Der Ge­samtwert der zusätzlichen Arbeitsleistun­gen der letzten drei Tage beläuft sich auf 3 600 000 Lei. Hermannstadt (NW). — Für die Maschinenbauer der Hermannstädter In­­dependenţa-Werke, die bereits seit zwei Wochen in verlängertem Schichteinsatz stehen, war auch der letzte Mai-Sonntag ein voller Arbeitstag. In der schweren Kesselschmiede z. B. wurde, sechs Wo­chen vor dem festgesetzten Termin, tier 15. planzusätzliche Rohrabschnitt für das Stollendruckrohr des Wasserkraftwerks am Lotru erstellt. Wie wir von Chefinge­nieur Ion Ţichindeleanu unterrichtet wer­den, wird die Belegschaft der Kessel­­(Fortsetzung auf Seit« 3) Motorpumpen und Abflussgräben Alba Iulia. — In den Landwirtschafts­einheiten des Kreises Alba Iulia sind alle verfügbaren Kräfte zur Beseitigung der Hochwasserschäden und zur Kultu­renpflege der unbeschädigten Flächen ein-, gesetzt worden. Auf den Feldern des SLB Alba Iulia, der. zu den am meisten be­troffenen Einheiten gehört, wurden Ab­flussgräben mit einer Gesamtlänge von 25 000 Metern gegraben, während in den Einheiten von Războieni, Lunca Mureşu­lui und Vinţul de Jos Motorpumpen zum Einsatz gelangten. Heute Tag des Volkstheaters Lugoscher Kulturwoche mit vielen Veranstaltungen Lugosch (NW). — Zu den vier Ausstel­lungen, die bereits am Montag eröffnet und in erster Reihe Dokumentarcharak­­ter haben — Geschichte und Gegenwart in Wort und Bild —, kam nun am dritten Tag die fünfte und wohl repräsentativste hinzu. Dies nicht nur, weil der junge Lu­goscher Zirkel des Verbandes der bilden­den Künstler zusammen mit den Malern, Graphikern und Amateuren aus Temes­vár, Reschitza, Karansebesch, Busiasch und Fatschet einen wirklich repräsenta­tiven Querschnitt durchs Banater Bild­schaffen vermitteln, sondern weil dafür auch ein repräsentativer Rahmen gefun­den wurde. In gelungener Kombination von Literatur und bildender Kunst fand sodann ' im gleichen Raum eine Sehrift­­stellerlesung statt. Schauspieler des Volkstheaters trugen Bruchstücke aus Werken von Ion Popoviei-Bănăţşanu und Victor Vlad Delamarina vor. ' Sodann lasen die Schriftsteller und Lyriker Ni­colae Breban, Anişoara Odeanu, Constan­tin Miu-Lerca u. a. aus eigenen Arbeiten. Am Abend kam dann die leichte Muse zu Wort: „Almanach auf Noten“ hiess das Estradenprogramm, das der Klub der Textilarbeiter bot. Das heutige Programm ist dem Volks­­theater gewidmet. Am Nachmittag bringt die junge deutsche Abteilung Tudor Mu­­şatescus Lustspiel „Der Student aus Wien“, und am Abend die rumänische Abteilung „Die unsichtbaren Epauletten“ von Silvia Andreescu und Teodor Mă­­pescu. [ßlBLfOT£CA„AS SIBIU Politische Tageszeitung in der Sozialistischen Republik Rumänien Bukarest, Mittwoch, 3. Juni 1970 Proletarier aller Länder, vereinigt euch! Redaktion und Verwaltung: Bukarest, Piaţa Scînteii, Telefon: 17 60 10, 17 60 20 (Zentrale), 18 12 17 (Redaktion), 18 16 92 (Verwaltung). — Redaktionsvertretungen in Temesvár, Kronstadt, Hermannstadt, Arad, Reschitza, JVIediasch, Hunedoara, Lugosch, Agnetheln, Bistritz, Schässburg, Sathmar Einzelpreis 30 Bani Delegation der Grossen Nationalversammlung und des Staatsrates unter Leitung des Genossen Emil Bodnaraş in die Koreanische VDR und die Chinesische VR Eine Delegation der Grossen National­versammlung und des Staatsrates der So­zialistischen Republik Rumänien unter Leitung des Genossen Emil. Bodnaraş, Mitglied des Exekutivkomitees, des Stän­digen Präsidiums des Zentralkomitees der Rumänischen Kommunistischen Partei, Stellvertretender Vorsitzender des Staats­rates, hat Dienstag vormittag die Haupt­stadt verlassen, um auf Einladung der Obersten Volksversammlung und des Prä­sidiums der Obersten Volksversammlung der Koreanischen Volksdemokratischen Republik diesem Land einen Besuch ab­zustatten. \ —Die Delegation—der Grossen National­­versammlung und des Staatsrates wird auf Einladung des Ständigen Komitees der Allchinesischen Volksvertreterver­­sammlung auch «er Chinesischen Volks­republik einen Freundschaftsbesuch ab­statten. Der Delegation gehören an die Genos­sen : Gheorghe Necula, Mitglied des ZK der RKP, Stellvertretender Vorsitzender der Grossen Nationalversammlung, Erster Sekretär des Kreisparteikomitees Ilfov, Ion Circei, Mitglied des ZK der RKP, Abteilungsleiter beim ZK der RKP, Se­kretär der Grossen Nationalversammlung, Dumitru Balalia. Mitglied« des ZK der RKP, Vorsitzender der Ständigen Kom­mission der Grossen Nationalversamm­lung für Volksräte und Staatsverwaltung, Demeter Janos, Stellvertretender Vorsit­zender des Landesrates der Front der So­zialistischen Einheit, Abgeordneter der Grossen Nationalversammlung und Mit­glied des Büros des Rates der Werktä­tigen ungarischer Nationalität, Nicolae Ionescu, Stellvertretender Abteilungsleiter beim ZK der RKP, und Mircea Nicolaes­­cu, Botschafter im Aussenministerium. Auf dem Flughafen Bäneasa hatten sich zur Verabschiedung die Genossen : Gheorghe Pană, Ştefan Voi tec, Vasile Pa­­tilineţ sowie Ilié Murgulescu, Stellver­tretender Vorsitzender der Grossen Natio­nalversammlung, Constantin Stălescu, Se­kretär des Staatsrates, Gheorghe Vasili­­chi, Vorsitzender einer Ständigen Kom­lung, Vasile Potop und Vasile Vlad, Ab­teilungsleiter beim ZK 'der RKP, Stell­vertretender Aussenminister Mihai Ma­rin und andere offizielle Persönlichkei­ten ejngefunden. Ferner waren Kang Iyng Syp, Bot­schafter der Koreanischen VDR, und Wan Tsen-iuen, interimistischer Ge­schäftsträger der Chinesischen VR, an­wesend. A. W. Bassow, Botschafter der Sowjetunion, hatte sich ebenfalls einge­funden. Montag gab der . Botschafter der Ko­reanischen VDR in Bukarest, Kang Iyng Syp, zu Ehren der Delegation der Gro­ssen Nationalversammlung und des Staatsrates der Sozialistischen Republik Rumänien unter Leitung des Genossen Emil Bodnaraş ein Essen. Raumschiff „Sojus 9“ auf Erdbahn An Bord Andrian Nikolajew und Witali Sewastjanow Moskau (Agerpres.) — Am 1. Juni wurde in der Sowjetunion das Raumschiff „Sojus 9“ auf eine Bahn um die Erde gebracht, däs vom Kosmonauten Andrian Nikolajew gesteuert wird. An Bord des Raumschiffes befindet sich' auch der Kos­monaut Ing. Witali Sewastjanow. Wie TASS meldet, hat die Besatzung des Raumschiffs ein umfassendes For­­schungs- und Versuchsprogramm durch­zuführen. Hierzu gehören Untersu­chungen über den Einfluss der Raumflug­­fakioren auf den menschlichen Organis­mus während des Fluges auf einer Erd­bahn, das Beobachten und Fotografieren von geologischen und geographischen Ob­jekten verschiedener Zonen der Erde, um Methoden zur Nutzung der erzielten An­gaben für die Volkswirtschaft auszuarbei­ten. Die Kosmonauten werden gleichzei-tig meteorologische Erscheinungen und die von Schnee bedeckten Zonen und Gletscher beobachten und fotografieren. Es werden Versuche im Zusammenhang mit der Handsteuerung und der automa­tischen Steuerung des Raumschiffs, mit seiner Orientierung und Stabilisierung so­wie die Überprüfung einiger Navigaticns­­mittel unter verschiedenen Flugbedingun­gen vorgenommen. Die Kosmonauten befinden sich wohl und sind zur Durchführung ihrer Mission übergegangen. Der Kosmonaut Oberst Andrian Nikolafew (Bild links) wurde am 5. Sep­tember 1929 in Schor­­sehely in der Tschuwa­schischen Autonomen Re­publik geboren. 1962 führte er seinen ersten Raumflug an Bord von „Wostok 3“ durch. Bordingenieur Witali Sewastjanow (Bild rechts), Kand. der Tech­nischen Wissensfhaften, vmrde 1935 in der Stadt Krasnouralsk im Gebiet Swerdlow geboren. In der Kosmonauteneinheit absolvierte er einen Aus­bildungskurs für Raum­flüge. Egge und Hacke entscheiden jetzt Rund 800 OOO Hektar zu bestellen / Unkrautbekämpfung auf Millionen Hektar erforderlich Bukarest (NW). — Das Wasser hat nicht nur die Kulturen in den über­schwemmten Gebieten, sondern indirekt weit grössere Landwirtschaftsflächen in Mitleidenschaft gezogen. Während annähernd 800 000 Hektar effektiv betroffen wa­ren, und es auch heute noch insofern sind, als die Gesamtfläche noch nicht wie­der bearbeitet werden konnte, sind Millionen Hektar Hackfrüchte durch das üppig wuchernde Unkraut bedroht, das wegen der anhaltenden Regenfälle nicht auf •Fr. breiter Front bekämpft werden konnte. Die Lage ist solcher Art, dass man we­der der Wiederaussaat noch der Kultu­renpflege den Vorrang geben kann — die Dringlichkeit beider Arbeiten zeigt nicht zu überbietenden Höchststand. Die Wirk­samkeit aller Unternehmungen auf sämt­lichen Ebenen der Landwirtschaftsarbeit wird entscheidend durch ihre Schnellig­keit bestimmt. Dies ist durch den Einsatz aller Kräfte, einschliesslich (örtlich so­gar vorzugsweise) der Gespanne, zu errei­chen. Wo Maschinen und selbst Gespan­ne nichts ausrichten — der Boden ist teils verschlammt und daher ohne festen Unterbau —, soll von Hand gesät wer­den. Alle leichteren und handlichen Ar­beitsgeräte, die leichte Egge und soweit wie möglich auch die Scheibenegge, Hak­­ke und Rollhacke sollen eingesetzt wer­den. Von den überschwemmten Kulturen sind nicht alle vernichtet worden, son­dern vor allem die Nichtgetreidearten, sowie Kulturen, welche die. Strömung mit­­gerisSen hat. Saaten, die das Wasser über­dauerten, und dazu gehört vor allem das Wintergetreide, sollten möglichst so­fort eine Kopfdüngung (Stickstoff) erhal­ten, die jetzt beim Ährenschiessen beson­ders gut verwertet wird. Das Landwirt­schaftsministerium hat zu diesem Zweck rund 30 000 Tonnen Düngemittel zur Ver­fügung gestellt, womit man die gesamte wassergeschädigte Fläche vorzüglich ein­decken kann. Hackfrüchte, die nur kurze Zeit vom Wasser bedeckt waren, sollen soweit wie möglich mit der Rollhacke (Bodenlockerung, Lüftung und Erwär­mung) bearbeitet werden, die nicht nur ein vorzügliches Gerät in dieser Situa­tion, sondern auch eine schnelle Maschi­ne ist. Wo eine Nachsaat erforderlich ist — nach vorläufigen Ermittlungen ist dies auf einer Fläche von 250 000 bis 300 000 (Fortsetzung auf Seite 2) Handhoch ist die Schlammschicht, die jetzt, zu Steinfliesen getrocknet, in breiten Rissen Spuren der vormaligen Vegetation erkennen lässt : Es ist eines der Rüben­felder der LPG Bogota im Kreis Muresch. Soweit es das Gelände zulässt, fahren die Traktoren mit der Scheibenegge, ein, um aus dem geschädigten Boden wieder eine keimtragende Ackerkrume zu bereiten Foto : Agerprei Sie lesen Jiéute Ilia erwacht wieder zum Leben über den Wiederaufbau dieser zer­störten Ortschaft schreibt Wirli Po­­toesnik Weitere Einzelheiten über die An­wendung des Partei- und Regierungs­beschlusses (Seite 2) Das ganze Land : Ein Wille, eine Tat Donau-Deiche müssen halten Dammaufstockungen werden weiter fortgesetzt (Seite 3) Wissenschaft und Technik Ziele und Wege künftiger Wasserbe­wirtschaftung Bedeutende Objekte im Landespro­gramm vorgesehen Ersatzstoff für Blut ? Kunstblut soll Transfusionsgefahr aus­schalten (Seite 4) Ausland Auf jede Frage eine Antwort (Seite 5) Sport / Serie Uni Temesvár — Handballmeister 1970 Entscheidungen blieben aus Noch ausstehende Spiele in der Fuss­­ball-B-Liga werden bis zum 14. Juni ausgetragen (Seite 6) i Höherer Produktionsanreiz durch besseren Ankaufspreis VVichtige Massnahmen zur Förderung der Tierproduktion und der Versorgung mit tierischen Erzeugnissen n unserer gestrigen Ausgabe veröf­fentlichten wir den Beschluss des Exekutivkomitees des ZK de;' RKP und des Ministerrates über die Verbesse­rung der Ankaufspreise von Vieh und tieri­schen“ Erzeugnissen sowie über andere Massnahmen zur Förderung der Tierzucht. Neben dem in diesem Frühjahr ausgear­beiteten Landesprogramm der Tierzucht ist dies das zweite, im Detail betontere, im Hinweis auf . den durch die Preispolitik be­wegten Wirtschaftsmechanismus anschau­lichere Dokument, das diesen wichtigen Abschnitt unserer Landwirtschaft betrifft. Ohne sich in allgemeinen Kategorien der Volkswirtschaft bewegen zu müssen, kann vorneweg gesagt werden, dass der Preis, der für ein Produkt bezahlt wird, ein ent­scheidendes Mittel dafür ist, ob das Er­zeugnis in kleinerer oder grösserer Menge, in niedriger oder höherer Güte produziert und angeboten wird. Auch unter Verhält­nissen unserer Planwirtschaft, die sich den Gesetzen von Angebot und Nachfrage, der marktwirtschaftlichen Realität, weder völlig verschreibt noch verschliesst, ist das in ei­nem gewissen Masse so, und zwar in einem Masse, das durch die Wirtschaftsvernunft bestimmt wird. Auf den vorliegenden Fall angewandt: Werden die sozialistischen Landwirtschaftseinheiten und die Einzelpro­duzenten per Kilogramm Fleisch oder Liter Milch einen höheren Ankaufspreis von sei­ten des Vertragspartners erhalten —: es sind die Organe des Zentralen Staatsfonds —, so gibt es für den Produzenten neben der prinzipiellen Produktionsbereitschaft noch den speziellen Anreiz, eine möglichst höhere Menge dieser Erzeugnisse zum. besseren Preis abzusetzen. Im Interesse unseres Staates ist es nun/ die Versorgung der Bevölkerung mit Nah­rungsmitteln tierischer Herkunft, die einer­seits durch ihren hohen Nährwert, ande­rerseits durch die stärker gewordene Kauf­kraft der Bevölkerung zu immer gefragte­ren Artikel werden, fühlbar zu verbessern. Obgleich der Verbrauch bei Fleisch im Vergleich zu 1960 im Vorjahr um 38 Pro­zent, bei Wurstwaren und Konserven sogar um 94 Prozent, bei Milch um das 3,2fache, bei Käse um 94 Prozent und bei Eiern 2,6mal höher war, läuft das steigende An­gebot mit der noch mehr steigenden Nach­frage nicht bei all diesen Artikeln parallel. Es muss also vor allem mehr produziert werden — und das ist nicht allein durch umfangreiche Investitionen (20 Milliarden Lei sind bis 1975 vorgesehen), nicht nur durch die Schaffung grosser und moderner Anlagen, sondern nicht zuletzt durch die unmittelbare Koppelung von erhöhter Pro­duktionskapazität und erhöhtem Produk­tionsinteresse zu erreichen. 1975 soll der Umfang der Tierproduktion (Fleisch, Milch, Eier) den des Jahres 1969 um das Doppelte übertreffen. Das ist, besonders wenn man die Verhältnisse der landwirtschaftlichen Produktionsdynamik berücksichtigt, ein ge­waltig grosser Schritt. Es ist verständlich, dass die Landwirt­schaftsproduzenten, sozialistische Einheiten der Landwirtschaft und Einzelproduzenten, die rnit dem Staat Lieferverträge abschlie­­ssen, diesen Beschluss mit Genugtuung und grossem Interesse aufgenomrnen haben. Für eine erhöhte Fleisch- und Milchpro­duktion, für gesteigerte Bemühungen ist ab 1. Juni ein höherer Preis zu erwarten als bis zp diesem Datum. Bis Jahresschluss kann die Bauernschaft allein durch die ver­besserten Preise und die erlassenen Steuern für bestimmte Projekte, sowie durch die Zuchtprämien mit zusätzlichen Einnahmen in der Höhe von 850 Millionen Lei rechnen. Es ist bemerkenswert, dass auf die Qualität dieser Erzeugnisse ein spezielles und auf die Nachzucht bei Rinderfi ein grosses Gewicht gelegt wird. Für jedes Erstkalb einer Kuh wird je nach der Qualität des Züchtlings eine Prämie von 300—500 Lei gezahlt. Wer mit dem Staatshandel Liefere . (Fortsetzung auf. Seite 2) I

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