Neuer Weg, 1970. szeptember (22. évfolyam, 6631-6656. szám)
1970-09-17 / 6645. szám
NEUER WEG / 17. September 1970 Wirtschaft / Kultur Jeder T opf braucht einen Deckel Trotz allem zu viel Herkömmliches und zu wenig Neues im Geschirrangebot / Weshalb werden Kundenwünsche nicht laufend getestet? / Schlechte Verpackung—beschädigtes Geschirr „Bekanntlich fügte das Hochwasser unserem Werk einen erheblichen Schaden zu. Das Wasser stand 2 m hoch. Da wir in den letzten Jahren den Betrieb auf Automatmaschinen und elektronische Installationen umgestellt haben, war eine ungeheuere Anstrengung nötig, um diese Maschinen wieder betriebsklar zu machen. Die Belegschaft schaffte es in Zwölf- und Vierzehnstundentag-Arbeit, mit Hilfe von Fachleuten aus dem. ganzen Land, die Maschinen — mit Ausnahme von ganz wenigen Installationen, die auch heute noch nicht instand gesetzt sind, —• am 12. Juli wieder anlaufen zu lassen. 7 Millionen Lei Schaden werden wir bis Jahresende wieder aufholen“, sagte Chefingenieur Valerian Havriciuc einleitend. „Jetzt, da das Schwerste überwunden wurde, ist es uns möglich, wieder die Fragen der Qualität und der Gestaltung des Geschirrs anzugehen. Wir haben übrigens vor der Überschwemmung in dieser Hinsicht manches getan... “ „... was im Angebot zum Ausdruck kommt. In Ihrer Fabrik arbeiten sehr viele Frauen. Sie sind nicht nur Arbeiterinnen, sondern zugleich auch Hausfrauen, haben also mit dem Geschirr im Betrieb und zu Hause zu tun. Sie könnten Ihnen gewiss in vieler Hinsicht in Ihren Bemühungen um schönes Geschirr helfen. Inwieweit ziehen Sie die Arbeiterinnen Ihres Betriebes bei der Gestaltung des Plans auf Sortiments heran, inwieweit beraten Sie sich mit ihnen über hergestelltes oder geplantes Geschirr ?“ In den Kaufläden sollten Fragebögen aufliegen V. H.: „Vor etwa zwei Jahren veranstalteten wir im Betrieb eine Ausstellung, um die Käuferwünsche zu testen. Etwa 3000 Frauen unseres Betriebs und aus der Stadt besuchten diese Ausstellung. Sie stellten Fragebögen aus, aufgrund deren wir viele neue Erzeugnisse in die Produktion aufnahmen. Von den etwa 80 ausgestellten Modellen wurden 65 erzeugt. Allerdings hätten wir in dieser Richtung mehr tun können. Auch Geschmack und Erfahrung unserer eigenen weiblichen Angestellten hätten wir mehr auswerten können.“ F. B.: „Wir bieten mehr an, als der ■ Handel anfordert. Wir brachten in den letzten zwei Jahren mehr als 150 Neuerzeugnisse heraus. Alles, was etwas gewagter ist, wird nur mit grossem Vorbehalt angenommen. Neben der Geschirrabteilung haben wir auch eine Abteilung für verschiedene andere Haushaltsgegenstände. Ein Beispiel : Wir brachten den sehr praktischen und preiswerten Einkaufssack auf Rädern heraus. Man muss nicht schleppen, sondern kann ihn hinter sich herziehen. Der Handel machte nur sehr kleine Bestellungen.“ V. H. : „In den Kaufläden müssten Fragebögen aufliegen, damit man die Kundtenwünsche laufend testen kann. Handel und Betrieb könnten sich danach richten, und der Käufer würde manches finden, das wir zwar vorgeschlagen, der Handel aber nicht angefordert hat.“ E. P. : „Die Kundenwünsche sind sehr verschieden, und auch im Geschirrangebot sind Form und Farbe dem Zeitgeschmack unterworfen, wenn auch in kleinerem Masse als in der Konfektionsindustrie beispielsweise. Wir sind jetzt hauptsächlich zu hellen Farben übergegangen. Eine amerikanische Firma hingegen bestellte bei uns schwarzes Kochgeschirr.“ „Sic könnten ja auch bei uns im Land einen Versuch machen. Vielleicht gefällt cs sogar.“ V. H. : „Solche Versuche können wir nur machen, wenn uns der Handel tatkräftig unterstützt. Ansonsten ist das Risiko zu gross. Wir können unsere Produktion nicht allzu häufig und für kleine Serien umstellen, das kostet zu viel Zeit und Geld.“ „Leidet die Vielfalt unseres Geschirrs nicht eventuell auch darunter ?" F. B. : „Nicht unbedingt. Bereits seit einiger Zeit stellen wir Geschirr her, das von der herkömmlichen Form etwas abweicht — so weit dies eben möglich ist. Eine Kasserolle wird immer rund bleiben. Die Deckel sind gewölbt und werden auf einen Innenrand aufgesetzt. So kann das Essen nicht so leicht über den Topfrand kochen und der Dunst tropft nicht vom Deckelrand auf die Herdplatte. Ausserdem erzeugen wir die sehr praktischen hohen Kasserollen. Unser Plan sieht etwa 250 neue Sortimente vor. Vor allem wird viel dekoriertes ' Geschirr angefertigt. Wir bevorzugen geometrische Musterungen und Tupfen. Zu diesem Zweck wurde im Betrieb eine Vorrichtung gebaut, die das vordem komplizierte Verfahren zur Dekorierung des Geschirrs um einen Arbeitsgang reduziert. Man kann also Vielfalt schaffen.“ Neuerzeugnisse, die gefallen werden „Sie erwähnten Neuerzeugnisse. Wollten Sie nicht gleich aus der Schule plaudern und aufzählen, welche Neuerzeugnisse für die nächste Zukunft vorgesehen sind ?“ E. P. : „Vor allem ein neuer Dampfdruckkochtopf, der die Kochzeit wesentlich herabsetzt; ausserdem bleiben Vitamine und Nährwerte erhalten. Ferner ein Dampftopf zum Kartoffelkochen, ein Milchtopf mit durchlöchertem Deckel, der das Überkochen der Milch verhindert, eine Kasserolle für Cremes und Puddings, die man in Dampfbad kocht.“ V. H. : „Ich glaube, man muss in diesem Zusammenhang auch erwähnen, dass wir im kommenden Jahr 50 Prozent des Geschirrs in 8 bis zehn Farben und 102 Nuancen herausbringen wollen und nur 50 Prozent in dem herkömmlichen Braun- Rot gehalten sein werden.“ „Wer besonders schönes Geschirr haben möchte, wird sich also — auf Ihren Rat hin — bis Anfang nächsten Jahres gedulden müssen. Wird die Qualität mit der neuen Form und den schöneren Farben Schritt halten 7“ V. H.: „Wir bemühen uns seit langem um beste Qualität. Bekanntlich ist Geschirr aus dickerem Blech widerstandsfähiger. Ist das Blech um 25 Prozent dicker, ist das Geschirr zehnmal dauerhafter. Deshalb gehen wir immer mehr dazu über, Geschirr aus dickerem Blech herzustellen. Bisher produzieren wir 40 Prozent aus dickem Blech. Die Emailschichte aber muss möglichst dünn aufgetragen werden, um elastisch und haltbar zu sein. Wir arbeiten aus diesem Grund nur mit zwei Emailschichten.. Da Kaltwalzblech vom Email besser gedeckt wird, werden wir ab' nächstem Jahr vornehmlich solches verwenden.“ F. B.: „Vergessen wir die Kompott- und Obstservices nicht, die wir im nächsten Jahr herausbringen wollen. Und ausserdem wird bei einer Anzahl von Kasserollen und Töpfen der Rand aus rostfreiem Blech statt aus Email gearbeitet werden; die Hausfrau kann den Kochlöffel am Topfrand abklopfen, ohne Gefahr zu laufen, das Email abzuschlagen. Töpfe mit auf der Drehbank gearbeiteten Böden, in denen das Essen zwar langsamer zu kochen beginnt, dafür aber rascher fertig wird, wodurch Hitze eingespart wird — sie sind vor allem für elektrische Herde gedacht —, und ein Fruchtentsafter gehören auch zu unseren Erzeugnissen für das nächste Jahr.“ „Wir werden in Ihren Töpfen also rascher und rationeller kochen können. Heute, da alle Welt auf die Wichtigkeit der rationellen Speisezubereitung und Ernährung hinweist, wohl von sehr grosser Bedeutung. Werden wir aber auch für jeden Topf den passenden Deckel finden ?“ > Billiger ist manchmal teurer F. B. : „Es stimmt, man hat in letzter Zeit oft keine passenden Deckel gefunden. Wir haben nämlich zuerst Kasserollen, Töpfe usw. hergestellt und sind Monate später zur Deckelproduktion übergegangen. Deshalb haben wir die Deckel schwarz gemacht. Schwarz passt zu allen Farben.“ V. H.: „Ich habe bereits erwähnt, dass wir es uns nicht leisten können, die Maschinen in allzu kurzen Abständen umzustellen. Um für jeden Topf zugleich auch den Deckel liefern zu können, müssten wir einen grossen Lagerraum besitzen — den wir aber nicht haben —,, in dem wir die Töpfe aufstapeln könnten, bis ihre Dekkel fertig sind, um dann beide zusammen dem Handel zu übergeben. Das wirft aber wieder eine Reihe anderer Fragen auf, die alle noch nicht gelöst sind.“ „Vielleicht könnten Sie dann nicht nur Einzelstückc liefern, sondern ganze Garnituren zusanimenstellen, um nicht allzu grosse Stocks zuriickhalten zu müssen. Etwa Garnituren aus siebzehn bis Zwanzig Einzelstücken, die dann auch entsprechend verpackt in den Handel gelangen, damit der Käufer die Garantie hätte, tadelloses Geschirr, zu kaufen." V. H.„Wir haben es mit Garnituren versucht, die allerdings aus 33 Einzelstükken bestehen und vom Handel nicht sehr bestellt wurden. Der Handel reduziert oft alles einfach auf den Preis. Gewiss, eine Garnitur kostet eine grössere Summe. Aber man hat dann doch für viele Jahre Geschirr eingekauft, und es hat nicht jeder Topf eine andere Farbe. Es wird manchmal Geschirr zurückgewiesen, weil es etwas teurer ist. Man zieht nicht in Betracht, dass das etwas teurere Geschirr wesentlich besser ist und viel länger dauert, dass man dadurch eigentlich billiger eingekauft hat. Und was die Verpackung anbelangt. : Weil man an Karton spart, der mehr als Papier kostet, wird erstklassiges Geschirr beschädigt, das bei der Zweitauswahl durch den Handel dann als zweite und dritte Qualität klassiert wird, wodurch ein Schaden entsteht, der viel grösser ist als der Preis, den man für Karton hätte bezahlen müssen.“ „Sie sprachen davon, dass der Handel Ncuerzeugnisse nicht mutig genug anfordert. Könnte der Betrieb selber nicht mehr Reklame für seine Erzeugnisse machen ? Wäre Ihnen mit einem eigenen Ycrkaufsladen nicht geholfen 7“ V. H.: „Wir geben Verkaufsanweisungen mit. Allerdings könnte man in dieser Hinsicht vielleicht mehr machen. Fragebögen wären aber das beste — ich komme immer wieder darauf zurück —, damit wir die Kundenwünsche unmittelbarer kennenlernen können. Unsere direkte Verbindung mit dem Bukarester Victoria-, Grosskaufhaus bewährt sich.“ „Also wäre ein eigener Verkaufsladen oder — weil Sie für das ganze Land erzeugen — wären eigene Verkaufsläden in den grösseren Städten doch gut.“ V. H. : „Gewiss. In Mediasch dachte man bisher leider noch nicht daran, uns einen eigenen Verkaufsladen zur Verfügung zu stellen. Wir geben uns jedenfalls die grösste Mühe, schönes und gutes Geschirr zu erzeugen, und wenn uns die Frauen durch Vorschläge helfen wollen, wären wir nur dankbar. Es schreiben uns übrigens nicht selten Frauen. Manchmal sind ihre Anregungen sehr gut. Den neuen Dampfdruckkochtopf erzeugen wir auf Anregung einer Gruppe Ploieştier Frauen.“ , „Vielen Dank für Ihre Ausführungen, und im nächsten Jahr werden die Frauen gewiss die Geschirrläden stürmen, wenn der Handel das schöne Geschirr, das ich in Ihrer Ausstellung gesehen habe und das zum Teil in Produktion genommen werden soll, vertraglich anfordert. Das glaube ich Ihnen als kochende Frau versichern zu können.“ Anni Fronius sprach im Mediascher Emailul-Roşu-Werk mit Chefingenieur Valerian Havriciuc, Ing. Friedrich Barth, Leiter des technischen Dienstes, und Ing. Eduard Pauer, Leiter der Projektionsabteilung Trotz schwerer Hochwasserschäden der komplizierten Anlagen produziert die „Emailul Roşu" seit dem 12. Juli wieder in allen Sektoren Prosa. Lyrik und „Neue Literatur“ Nr. 7, Juli 1970 Das Juli-Heft der „Neuen Literatur“ stellt sich im ganzen als reichhaltiges Produkt von überdurchschnittlichem Niveau vor. Die Beiträge sind fpst ausnahmslos interessant und lesenswert. Und vor allem fehlen diesmal Texte, die als Füllmaterial empfunden werden könnten. Im Prosa-Teil stehen an erster Stelle die Beiträge zum Thema Hochwasserkatastrophe : der erste Teil eines längeren Berichts von Paul Schuster und je ein Text von Ştefan Bănulescu und Adrian Päunescu. Das Thema, der zeitlich unmittelbar aktuelle Anlass, führte die Autoren in diesen Fällen mit grösster Selbstverständlichkeit zu einer Gattung, die aus unserer literarischen Landschaft beinahe schon verschwunden war: zur Reportage, zu einer beinahe nackten Bestandsaufnahme. Was vielleicht gegen die Veröffentlichung solcher Texte in einer Monatsschrift sprechen mag : Bei aller Konzentration auf das, was die Natur des Menschen betrifft, auf Reaktionen und Verhaltensweisen, auf den Versuch, die perspektivenverändernde Wirkung ' dieser Ausnn.hinesituationen zu erfassen, wirkt das unmittelbar an den Anlass Gebundene leicht deplaciert — es kommt als Bewusstmachung des Schocks zu spät und als Dokument zur Erinnerung an das Geschehene zu früh. Der Prosateil umfasst ausserdem drei Kurzgeschichten von Franz Storch und vermittelt die Bekanntschaft mit. einer jungen ungarischen Autorin unseres Landes. Was an den beiden Skizzen aus dem Debütband von Zsuzsanna Ferencz auffällt, ist die offene und mutige Behandlung von Problemen aus_ unserem Leben. Es werden Fragen aufgeworfen, die es nur für die Nachkriegsgeneration gibt und geben kann. Die Reihe der Interviews mit sich selbst wird durch Klaus Kessler fortgesetzt, von dem auch neue Gedichte ab- ein Lustspiel gedruckt wurden. Sie stehen den besten aus seinem kürzlich erschienenen Band um nichts nach. Der Lyrikteil enthält ausserdem Gedichte von Roswith Capesius und einen neuen Zyklus von Anemone Latzina. Sie ist nach wie vor unverkennbar: unruhig, unverfroren, witzigselbstironisch, mitunter etwas unbequemprovokant, das alles in einer scheinbar gängigen (an Gassenhauer und Schlager erinnernden)' Form. Unverkennbar Brechtsche Schule. Von Wolf Aichelburg wird das Lustspiel in drei Aufzügen „Nochmals Odysseus“ abgedruckt. Man wird den Lyriker Aichelburg unschwer wiedererkennen, der mit viel Feingefühl und äusserster Zurückhaltung Abgründe menschlichen Innenlebens belauscht, Nichtsagbares nach und nach in Sprache umsetzt, fühlbar macht. Der Prozess des Alterns und der Ablöse durch eine neue Generation wii-d gestaltet, es werden Fragen nach Wesen und Dauer des Glücks gestellt. Das Juli-Heft stellt drei junge deutsche Autoren der Schweiz vor : die Lyriker Heinz Hänni und Silvia R. Baviera und den Prosaautor Peter Bichsei. Auch der Rezensionsteil enthält einen Autor aus dem Ausland. Gerhardt Csejka untersucht in einem Aufsatz Peter Handkes (BRD) neues Buch „Die Innenwelt der Aussen weit der Innenwelt“. Paul Schuster schrieb die Rezension zu Bettina Schullers Kurzgeschichten-Band „Die tägliche Strasse“. Dass das Buch dabei, vielleicht etwas forciert als Vorwand für den Vortrag eigener theoretischer Überlegungen verwendet wird, ist zwar ungewöhnlich, aber nicht von vornherein zu verwerfen. Man kann eben auch so über Bücher schreiben: Man sagt, was man zu sagen hat, auch wenn es nicht immer mit dem Objekt zu verbinden ist. E. R. Die roten Geschirre sollen ihre Monopol Stellung im Haushalt einbüssen. Im kommenden Jahr will die Mediascher „Emailul Roşu“ Geschirr in zehn Farben und 102 Nuancen herausbringen Foto : Agerpres Die „Schwäne des Bosporus“ 75 Jahre rumänische Passagierschiffahrt Bukarest. — Am 26. September werden 75 Jahre seit ,der ersten Fahrt eines rumänischen Hochsee-Passagierschiffes gefeiert. Die vor einem Drei Vierteljahrhundert in Betrieb genommene erste regelmässig befahrene rumänische Schifffahrtslinie verband 'die beiden Häfen Konstanza und Konstantinopel (das heutige Istanbul). Die Strecke wurde vom ersten rumänischen Passagierschiff „Meteor“ befahren, das eine Geschwindigkeit von 15 Knoten (28 km) in der Stunde entwickeln konnte. Das Schiff gehörte dem „Rumänischen Seedienst“ (Serviciul Maritim Român), aus dem sich die heutige NAVROM entwickelte. Da sich die Passagierfahrten als besonders rentabel erwiesen, kaufte der Staat im Jahre 1896 zwei weitere Schiffe an, die dreimal wöchentlich nach Konstäntinopel ausliefen. 1898 erlitt die „Meteor“ Schiffbruch. Das Schiff konnte nicht mehr gefunden werden. Bereits einige Jahre später — 1905—1907 — jedoch wurden weitere drei Schiffe — die „România“, die „Dacia“ und die „împăratul Traian“, die 1927 unterging — in Verkehr genommen. Mit diesen Schiffen wurden die Strecken Konstanza—Smyrna und Konstanza—Piräus (mit einer Verlängerung nach Alexandrien) befahren. Diese drei Schiffe wurden wegen ihrer weissen Farbe auch die „Schwäne des Bosporus“ (Lebedele Bosforului) genannt. Zur Feier des 75. Jahrestages der rumänischen Hochseepassagierfahrt hat das Ministerium für Post- und Fernmeldewesen vor kurzem eine Gedenkmarke herausgebracht. Sie zeigt den NAVROMPavillon in Konstanza und eines der mehr als 50 Schiffe, das die rumänische Schiffahrt zur Zeit besitzt. Die „Dacia", eines der ersten rumänischen Passagierschiffe, im Hafen Konstanza IVIord In der Prainiui-Sirass© geklärt Der Täter war ein Nachbar des Opfers Bukarest. — Der Mordfall in der Prutului-Strasse in Bukarest, über den wir zur Zeit, als er verübt wurde, berichtet haben, ist nun von der hauptstädtischen Miliz geklärt worden. Bekanntlich wurde in der Nacht vom 25. auf den 26. August die 55jährige Sevastiţa Ene (Prutului - Strasse 10) ermordet. Durch die sofort aufgenommenen Untersuchungen konnte nun der Mörder ausfindig gemacht werden. Es ist der 42jährige Costicä Toporan, ein Nachbar Sevastiţa Enes, wohnhaft im Haus Nr. 13 jn der gleichen Strasse. Nach Abschluss der Untersuchungen wird Toporan, der ein volles Geständnis vor den Milizbehörden abgelegt hat, dem Gericht übergeben werden. Costicä Toporan war bereits achtmal vorbestraft. Tödlicher Unfall Bukarest. — Zu einem tödlichen Unfall kam es vor zwei Nächten auf der Eisenbahnstrecke Bukarest — Konstanza, zwölf Kilometer von der Hauptstadt entfernt, als ein PKW in den vorbeikommenden . Güterzug fuhr. Dabei wurde der Fahrer des PKWs (Moskwitsch 0135-B), Andrei Sima, tödlich verletzt. Zum internationalen Bergbausymposion Hunedoara (NW). — Am internationalen Symposion der Bergbaumuseen in Banska Swianica in der Tschechoslowakei wird sich auch der Direktor des Bergbaumuseums in Petroşeni, Prof. Ion Poporogu, beteiligen. Er wird eine Studie über die Anfänge des Bergbaus in der Senke von Petroşeni vorlegen. Die Dokumentation geht besonders auf die Goldförderung und -Verarbeitung im Schiltalbecken ein, die sich bereits zur Zeit der Daker und Römer in dieser Gegend nachweisen lassen. Römerschatz gefunden Bacău. — Ein Schatz von römischen Silbermünzen ist dieser Tage bei Grabungsarbeiten in der Nähe des Dorfes Iteşti im Kreis Bacău gefunden worden. Nach der Untersuchung der Münzen konnten Fachleute feststellen, dass sie aus der Zeit der römischen Kaiser Hadrian, Domitian und Trajan stammen. Die Münzen befanden sich in einem Tongefäss, das alle Anzeichen der dakischen Töpferkunst trägt. Der Fund beweist erneut den bedeutenden römischen Einfluss in Dakien vor der römischen Eroberung sowie die ausgedehnten Beziehungen zwischen Dákén und Römern, Seite 3 Fortsetzung des Leitartikels Sämtliche angeführten Beispiele beruhen darauf. Peter Riesz wurde schliesslich nicht beauftragt, ein Adundartsfück zu schreiben, und die Gründung des Neupetscher Ensembles geht sonst auf keinen Beschluss zurück, als auf den eigenen seiner Mitglieder. Darauf hinzuweisen scheint uns um so wichtiger zu sein, da es örtlich auch weniger erfreuliche Tatsachen zu verzeichnen gibt als die bisher angeführten. So konnte sich das sonst so rührige Heltauer Ensemble im letzten Jahr kaum zu einer grösseren Aufführung aufraffen, und die hervorragende deutsche Theatergruppe in Kronstadt scheint einer Auflösung immer bedrohlicher näherzurücken. Vergessen wir dabei nicht, dass noch vor relativ kurzer Zeit die Frage nach einem deutschen Volkstheater in Kronstadt berechtigt aufgegriffen wurde, dass also alle Voraussetzungen dafür gegeben scheinen, vor allem ein leistungsfähiges und theaterbegeistertes Ensemble. Wir wollen nicht gleich schwarzsehen, einen ähnlichen Tiefstand wie in Kronstadt erlebten wir vor Jahren gerade mit dem heute wieder so vielzitierten Neupetsch. Entscheidend für eine Wende ist hingegen, dass man nicht allein auf sie hofft, sondern dass etwas für sie getan wird. Das beste Beispiel dafür sind sich übrigens die Kronstädter selbst. Paul Badura-Skoda (Fortsetzung von Seite 1) sieh an dem reinen, kristallklaren, zugleich farbenfreudigen Spiel, an den geschmackvollen Wendungen dieser edlen Tonsprache, auch an den dezentgelungenen persönlichen Formulierungen, die dem Ganzen den Stempel der Individualität aufdrückten. Von der Technik des Künstlers nicht zu reden : sie ist stupend. Dirigent und Orchester fanden sich in dem vom Solisten diktierten Rahmen gut zurecht. Es wurde sauber musiziert und nirgends auf die Tube gedrückt. Mehr als einwandfrei, den Absichten des Autors entgegenkommend, war die Wiedergabe der gedankenschweren sechsten Sinfonie (der „Harmonie“) von Wilhelm Berger. Und Bartoks Musik für Streicher, Schlagzeug und Celesta kam diesmal, kurze Zeit vor dem Todestag des grossen Komponisten, symbolhafte Bedeutung zu. Georg Hromadka Das waren die Musiker, die ihre beiden Abende zu Gipfeln dieses Festivals machten. Das New-Yorker Juilliard-Quartett: Robert Mann, Earl Carlyss, Claus Adam, Samuel Rhodes (v.l.n.r.) Fotos : Edmund H ö f e r