Neuer Weg, 1970. szeptember (22. évfolyam, 6631-6656. szám)

1970-09-17 / 6645. szám

NEUER WEG / 17. September 1970 Wirtschaft / Kultur Jeder T opf braucht einen Deckel Trotz allem zu viel Herkömmliches und zu wenig Neues im Geschirrangebot / Weshalb werden Kundenwünsche nicht laufend getestet? / Schlechte Verpackung—beschädigtes Geschirr „Bekanntlich fügte das Hochwasser unserem Werk einen erheblichen Schaden zu. Das Wasser stand 2 m hoch. Da wir in den letzten Jahren den Betrieb auf Automatmaschinen und elektronische In­stallationen umgestellt haben, war eine ungeheuere Anstrengung nötig, um diese Maschinen wieder betriebsklar zu ma­chen. Die Belegschaft schaffte es in Zwölf- und Vierzehnstundentag-Arbeit, mit Hilfe von Fachleuten aus dem. gan­zen Land, die Maschinen — mit Ausnah­me von ganz wenigen Installationen, die auch heute noch nicht instand gesetzt sind, —• am 12. Juli wieder anlaufen zu lassen. 7 Millionen Lei Schaden werden wir bis Jahresende wieder aufholen“, sagte Chef­ingenieur Valerian Havriciuc einlei­tend. „Jetzt, da das Schwerste überwun­den wurde, ist es uns möglich, wieder die Fragen der Qualität und der Gestaltung des Geschirrs anzugehen. Wir haben übri­gens vor der Überschwemmung in dieser Hinsicht manches getan... “ „... was im Angebot zum Ausdruck kommt. In Ihrer Fabrik arbeiten sehr vie­le Frauen. Sie sind nicht nur Arbeiterin­nen, sondern zugleich auch Hausfrauen, haben also mit dem Geschirr im Betrieb und zu Hause zu tun. Sie könnten Ihnen gewiss in vieler Hinsicht in Ihren Bemü­hungen um schönes Geschirr helfen. In­wieweit ziehen Sie die Arbeiterinnen Ih­res Betriebes bei der Gestaltung des Plans auf Sortiments heran, inwieweit beraten Sie sich mit ihnen über hergestelltes oder geplantes Geschirr ?“ In den Kaufläden sollten Fragebögen aufliegen V. H.: „Vor etwa zwei Jahren veran­stalteten wir im Betrieb eine Ausstellung, um die Käuferwünsche zu testen. Etwa 3000 Frauen unseres Betriebs und aus der Stadt besuchten diese Ausstellung. Sie stellten Fragebögen aus, aufgrund deren wir viele neue Erzeugnisse in die Produk­tion aufnahmen. Von den etwa 80 aus­gestellten Modellen wurden 65 erzeugt. Allerdings hätten wir in dieser Richtung mehr tun können. Auch Geschmack und Erfahrung unserer eigenen weiblichen An­gestellten hätten wir mehr auswerten kön­nen.“ F. B.: „Wir bieten mehr an, als der ■ Handel anfordert. Wir brachten in den letzten zwei Jahren mehr als 150 Neuer­zeugnisse heraus. Alles, was etwas gewag­ter ist, wird nur mit grossem Vorbehalt angenommen. Neben der Geschirrabtei­lung haben wir auch eine Abteilung für verschiedene andere Haushaltsgegenstän­de. Ein Beispiel : Wir brachten den sehr praktischen und preiswerten Einkaufssack auf Rädern heraus. Man muss nicht schleppen, sondern kann ihn hinter sich herziehen. Der Handel machte nur sehr kleine Bestellungen.“ V. H. : „In den Kaufläden müssten Fra­gebögen aufliegen, damit man die Kun­­dtenwünsche laufend testen kann. Handel und Betrieb könnten sich danach richten, und der Käufer würde manches finden, das wir zwar vorgeschlagen, der Handel aber nicht angefordert hat.“ E. P. : „Die Kundenwünsche sind sehr verschieden, und auch im Geschirrangebot sind Form und Farbe dem Zeitgeschmack unterworfen, wenn auch in kleinerem Masse als in der Konfektionsindustrie bei­spielsweise. Wir sind jetzt hauptsächlich zu hellen Farben übergegangen. Eine ame­rikanische Firma hingegen bestellte bei uns schwarzes Kochgeschirr.“ „Sic könnten ja auch bei uns im Land einen Versuch machen. Vielleicht gefällt cs sogar.“ V. H. : „Solche Versuche können wir nur machen, wenn uns der Handel tat­kräftig unterstützt. Ansonsten ist das Ri­siko zu gross. Wir können unsere Produk­tion nicht allzu häufig und für kleine Se­rien umstellen, das kostet zu viel Zeit und Geld.“ „Leidet die Vielfalt unseres Geschirrs nicht eventuell auch darunter ?" F. B. : „Nicht unbedingt. Bereits seit einiger Zeit stellen wir Geschirr her, das von der herkömmlichen Form etwas ab­weicht — so weit dies eben möglich ist. Eine Kasserolle wird immer rund blei­ben. Die Deckel sind gewölbt und wer­den auf einen Innenrand aufgesetzt. So kann das Essen nicht so leicht über den Topfrand kochen und der Dunst tropft nicht vom Deckelrand auf die Herdplatte. Ausserdem erzeugen wir die sehr prakti­schen hohen Kasserollen. Unser Plan sieht etwa 250 neue Sortimente vor. Vor allem wird viel dekoriertes ' Geschirr angefer­tigt. Wir bevorzugen geometrische Mu­sterungen und Tupfen. Zu diesem Zweck wurde im Betrieb eine Vorrichtung ge­baut, die das vordem komplizierte Ver­fahren zur Dekorierung des Geschirrs um einen Arbeitsgang reduziert. Man kann also Vielfalt schaffen.“ Neuerzeugnisse, die gefallen werden „Sie erwähnten Neuerzeugnisse. Wollten Sie nicht gleich aus der Schule plaudern und aufzählen, welche Neuerzeugnisse für die nächste Zukunft vorgesehen sind ?“ E. P. : „Vor allem ein neuer Dampf­druckkochtopf, der die Kochzeit wesent­lich herabsetzt; ausserdem bleiben Vit­amine und Nährwerte erhalten. Ferner ein Dampftopf zum Kartoffelkochen, ein Milchtopf mit durchlöchertem Deckel, der das Überkochen der Milch verhindert, eine Kasserolle für Cremes und Puddings, die man in Dampfbad kocht.“ V. H. : „Ich glaube, man muss in die­sem Zusammenhang auch erwähnen, dass wir im kommenden Jahr 50 Prozent des Geschirrs in 8 bis zehn Farben und 102 Nuancen herausbringen wollen und nur 50 Prozent in dem herkömmlichen Braun- Rot gehalten sein werden.“ „Wer besonders schönes Geschirr haben möchte, wird sich also — auf Ihren Rat hin — bis Anfang nächsten Jahres gedul­den müssen. Wird die Qualität mit der neuen Form und den schöneren Farben Schritt halten 7“ V. H.: „Wir bemühen uns seit langem um beste Qualität. Bekanntlich ist Ge­schirr aus dickerem Blech widerstandsfä­higer. Ist das Blech um 25 Prozent dicker, ist das Geschirr zehnmal dauerhafter. Des­halb gehen wir immer mehr dazu über, Geschirr aus dickerem Blech herzustellen. Bisher produzieren wir 40 Prozent aus dickem Blech. Die Emailschichte aber muss möglichst dünn aufgetragen werden, um elastisch und haltbar zu sein. Wir ar­beiten aus diesem Grund nur mit zwei Emailschichten.. Da Kaltwalzblech vom Email besser gedeckt wird, werden wir ab' nächstem Jahr vornehmlich solches verwenden.“ F. B.: „Vergessen wir die Kompott- und Obstservices nicht, die wir im nächsten Jahr herausbringen wollen. Und ausser­dem wird bei einer Anzahl von Kasserol­len und Töpfen der Rand aus rostfreiem Blech statt aus Email gearbeitet werden; die Hausfrau kann den Kochlöffel am Topfrand abklopfen, ohne Gefahr zu lau­fen, das Email abzuschlagen. Töpfe mit auf der Drehbank gearbeiteten Böden, in denen das Essen zwar langsamer zu ko­chen beginnt, dafür aber rascher fertig wird, wodurch Hitze eingespart wird — sie sind vor allem für elektrische Herde gedacht —, und ein Fruchtentsafter gehö­ren auch zu unseren Erzeugnissen für das nächste Jahr.“ „Wir werden in Ihren Töpfen also ra­scher und rationeller kochen können. Heute, da alle Welt auf die Wichtigkeit der rationellen Speisezubereitung und Ernährung hinweist, wohl von sehr grosser Bedeutung. Werden wir aber auch für jeden Topf den passenden Deckel fin­den ?“ > Billiger ist manchmal teurer F. B. : „Es stimmt, man hat in letzter Zeit oft keine passenden Deckel gefunden. Wir haben nämlich zuerst Kasserollen, Töpfe usw. hergestellt und sind Monate später zur Deckelproduktion übergegan­gen. Deshalb haben wir die Deckel schwarz gemacht. Schwarz passt zu allen Farben.“ V. H.: „Ich habe bereits erwähnt, dass wir es uns nicht leisten können, die Ma­schinen in allzu kurzen Abständen umzu­stellen. Um für jeden Topf zugleich auch den Deckel liefern zu können, müssten wir einen grossen Lagerraum besitzen — den wir aber nicht haben —,, in dem wir die Töpfe aufstapeln könnten, bis ihre Dek­­kel fertig sind, um dann beide zusammen dem Handel zu übergeben. Das wirft aber wieder eine Reihe anderer Fragen auf, die alle noch nicht gelöst sind.“ „Vielleicht könnten Sie dann nicht nur Einzelstückc liefern, sondern ganze Gar­nituren zusanimenstellen, um nicht allzu grosse Stocks zuriickhalten zu müssen. Et­wa Garnituren aus siebzehn bis Zwanzig Einzelstücken, die dann auch entsprechend verpackt in den Handel gelangen, damit der Käufer die Garantie hätte, tadelloses Geschirr, zu kaufen." V. H.„Wir haben es mit Garnituren versucht, die allerdings aus 33 Einzelstük­­ken bestehen und vom Handel nicht sehr bestellt wurden. Der Handel reduziert oft alles einfach auf den Preis. Gewiss, eine Garnitur kostet eine grössere Summe. Aber man hat dann doch für viele Jahre Geschirr eingekauft, und es hat nicht je­der Topf eine andere Farbe. Es wird manchmal Geschirr zurückgewiesen, weil es etwas teurer ist. Man zieht nicht in Betracht, dass das etwas teurere Geschirr wesentlich besser ist und viel länger dauert, dass man dadurch eigentlich billi­ger eingekauft hat. Und was die Ver­packung anbelangt. : Weil man an Karton spart, der mehr als Papier kostet, wird erstklassiges Geschirr beschädigt, das bei der Zweitauswahl durch den Handel dann als zweite und dritte Qualität klassiert wird, wodurch ein Schaden entsteht, der viel grösser ist als der Preis, den man für Karton hätte bezahlen müssen.“ „Sie sprachen davon, dass der Handel Ncuerzeugnisse nicht mutig genug anfor­dert. Könnte der Betrieb selber nicht mehr Reklame für seine Erzeugnisse ma­chen ? Wäre Ihnen mit einem eigenen Ycrkaufsladen nicht geholfen 7“ V. H.: „Wir geben Verkaufsanweisun­gen mit. Allerdings könnte man in die­ser Hinsicht vielleicht mehr machen. Fra­gebögen wären aber das beste — ich kom­me immer wieder darauf zurück —, da­mit wir die Kundenwünsche unmittelbarer kennenlernen können. Unsere direkte Verbindung mit dem Bukarester Victoria-, Grosskaufhaus bewährt sich.“ „Also wäre ein eigener Verkaufsladen oder — weil Sie für das ganze Land er­zeugen — wären eigene Verkaufsläden in den grösseren Städten doch gut.“ V. H. : „Gewiss. In Mediasch dachte man bisher leider noch nicht daran, uns einen eigenen Verkaufsladen zur Verfü­gung zu stellen. Wir geben uns jedenfalls die grösste Mühe, schönes und gutes Ge­schirr zu erzeugen, und wenn uns die Frauen durch Vorschläge helfen wollen, wären wir nur dankbar. Es schreiben uns übrigens nicht selten Frauen. Manchmal sind ihre Anregungen sehr gut. Den neuen Dampfdruckkochtopf erzeugen wir auf An­regung einer Gruppe Ploieştier Frauen.“ , „Vielen Dank für Ihre Ausführungen, und im nächsten Jahr werden die Frauen gewiss die Geschirrläden stürmen, wenn der Handel das schöne Geschirr, das ich in Ihrer Ausstellung gesehen habe und das zum Teil in Produktion genommen werden soll, vertraglich anfordert. Das glaube ich Ihnen als kochende Frau versi­chern zu können.“ Anni Fronius sprach im Mediascher Emailul-Roşu-Werk mit Chefingenieur Valerian Havriciuc, Ing. Friedrich Barth, Leiter des technischen Dienstes, und Ing. Eduard Pauer, Leiter der Projektionsabteilung Trotz schwerer Hochwasserschäden der komplizierten Anlagen produziert die „Emailul Roşu" seit dem 12. Juli wieder in allen Sektoren Prosa. Lyrik und „Neue Literatur“ Nr. 7, Juli 1970 Das Juli-Heft der „Neuen Literatur“ stellt sich im ganzen als reichhaltiges Produkt von überdurchschnittlichem Ni­veau vor. Die Beiträge sind fpst aus­nahmslos interessant und lesenswert. Und vor allem fehlen diesmal Texte, die als Füllmaterial empfunden werden könnten. Im Prosa-Teil stehen an erster Stelle die Beiträge zum Thema Hochwasserkata­strophe : der erste Teil eines längeren Berichts von Paul Schuster und je ein Text von Ştefan Bănulescu und Adrian Päunescu. Das Thema, der zeitlich unmit­telbar aktuelle Anlass, führte die Auto­ren in diesen Fällen mit grösster Selbst­verständlichkeit zu einer Gattung, die aus unserer literarischen Landschaft beinahe schon verschwunden war: zur Reporta­ge, zu einer beinahe nackten Bestandsauf­nahme. Was vielleicht gegen die Veröf­fentlichung solcher Texte in einer Mo­natsschrift sprechen mag : Bei aller Kon­zentration auf das, was die Natur des Menschen betrifft, auf Reaktionen und Verhaltensweisen, auf den Versuch, die perspektivenverändernde Wirkung ' dieser Ausnn.hinesituationen zu erfassen, wirkt das unmittelbar an den Anlass Gebunde­ne leicht deplaciert — es kommt als Be­­wusstmachung des Schocks zu spät und als Dokument zur Erinnerung an das Ge­schehene zu früh. Der Prosateil umfasst ausserdem drei Kurzgeschichten von Franz Storch und vermittelt die Bekannt­schaft mit. einer jungen ungarischen Au­torin unseres Landes. Was an den beiden Skizzen aus dem Debütband von Zsuzsan­na Ferencz auffällt, ist die offene und mutige Behandlung von Problemen aus_ unserem Leben. Es werden Fragen auf­geworfen, die es nur für die Nachkriegs­generation gibt und geben kann. Die Reihe der Interviews mit sich selbst wird durch Klaus Kessler fortge­setzt, von dem auch neue Gedichte ab- ein Lustspiel gedruckt wurden. Sie stehen den besten aus seinem kürzlich erschienenen Band um nichts nach. Der Lyrikteil enthält ausserdem Gedichte von Roswith Cape­­sius und einen neuen Zyklus von Ane­mone Latzina. Sie ist nach wie vor un­verkennbar: unruhig, unverfroren, witzig­selbstironisch, mitunter etwas unbequem­provokant, das alles in einer scheinbar gängigen (an Gassenhauer und Schlager erinnernden)' Form. Unverkennbar Brecht­­sche Schule. Von Wolf Aichelburg wird das Lust­spiel in drei Aufzügen „Nochmals Odys­seus“ abgedruckt. Man wird den Lyriker Aichelburg unschwer wiedererkennen, der mit viel Feingefühl und äusserster Zurückhaltung Abgründe menschlichen Innenlebens belauscht, Nichtsagbares nach und nach in Sprache umsetzt, fühl­bar macht. Der Prozess des Alterns und der Ablöse durch eine neue Generation wii-d gestaltet, es werden Fragen nach Wesen und Dauer des Glücks gestellt. Das Juli-Heft stellt drei junge deut­sche Autoren der Schweiz vor : die Lyri­ker Heinz Hänni und Silvia R. Baviera und den Prosaautor Peter Bichsei. Auch der Rezensionsteil enthält einen Autor aus dem Ausland. Gerhardt Csejka un­tersucht in einem Aufsatz Peter Hand­kes (BRD) neues Buch „Die Innenwelt der Aussen weit der Innenwelt“. Paul Schuster schrieb die Rezension zu Betti­na Schullers Kurzgeschichten-Band „Die tägliche Strasse“. Dass das Buch dabei, vielleicht etwas forciert als Vorwand für den Vortrag eigener theoretischer Überlegungen verwendet wird, ist zwar ungewöhnlich, aber nicht von vornherein zu verwerfen. Man kann eben auch so über Bücher schreiben: Man sagt, was man zu sagen hat, auch wenn es nicht immer mit dem Objekt zu verbinden ist. E. R. Die roten Geschirre sollen ihre Monopol Stellung im Haushalt einbüssen. Im kommenden Jahr will die Mediascher „Emailul Roşu“ Geschirr in zehn Farben und 102 Nuancen herausbringen Foto : Agerpres Die „Schwäne des Bosporus“ 75 Jahre rumänische Passagierschiffahrt Bukarest. — Am 26. September werden 75 Jahre seit ,der ersten Fahrt eines ru­mänischen Hochsee-Passagierschiffes ge­feiert. Die vor einem Drei Vierteljahr­hundert in Betrieb genommene erste re­gelmässig befahrene rumänische Schiff­fahrtslinie verband 'die beiden Häfen Konstanza und Konstantinopel (das heu­tige Istanbul). Die Strecke wurde vom ersten rumänischen Passagierschiff „Me­teor“ befahren, das eine Geschwindigkeit von 15 Knoten (28 km) in der Stunde entwickeln konnte. Das Schiff gehörte dem „Rumänischen Seedienst“ (Serviciul Maritim Român), aus dem sich die heu­tige NAVROM entwickelte. Da sich die Passagierfahrten als be­sonders rentabel erwiesen, kaufte der Staat im Jahre 1896 zwei weitere Schiffe an, die dreimal wöchentlich nach Kon­­stäntinopel ausliefen. 1898 erlitt die „Me­teor“ Schiffbruch. Das Schiff konnte nicht mehr gefunden werden. Bereits einige Jahre später — 1905—1907 — je­doch wurden weitere drei Schiffe — die „România“, die „Dacia“ und die „împă­ratul Traian“, die 1927 unterging — in Verkehr genommen. Mit diesen Schiffen wurden die Strecken Konstanza—Smyrna und Konstanza—Piräus (mit einer Verlän­gerung nach Alexandrien) befahren. Diese drei Schiffe wurden wegen ihrer weissen Farbe auch die „Schwäne des Bosporus“ (Lebedele Bosforului) genannt. Zur Feier des 75. Jahrestages der ru­mänischen Hochseepassagierfahrt hat das Ministerium für Post- und Fernmelde­wesen vor kurzem eine Gedenkmarke herausgebracht. Sie zeigt den NAVROM­­Pavillon in Konstanza und eines der mehr als 50 Schiffe, das die rumänische Schiffahrt zur Zeit besitzt. Die „Dacia", eines der ersten rumänischen Passagierschiffe, im Hafen Konstanza IVIord In der Prainiui-Sirass© geklärt Der Täter war ein Nachbar des Opfers Bukarest. — Der Mordfall in der Pru­­tului-Strasse in Bukarest, über den wir zur Zeit, als er verübt wurde, berichtet haben, ist nun von der hauptstädtischen Miliz geklärt worden. Bekanntlich wurde in der Nacht vom 25. auf den 26. August die 55jährige Sevastiţa Ene (Prutului - Strasse 10) ermordet. Durch die sofort aufgenommenen Untersuchungen konnte nun der Mörder ausfindig gemacht wer­den. Es ist der 42jährige Costicä Topo­­ran, ein Nachbar Sevastiţa Enes, wohn­haft im Haus Nr. 13 jn der gleichen Strasse. Nach Abschluss der Untersuchun­gen wird Toporan, der ein volles Ge­ständnis vor den Milizbehörden abgelegt hat, dem Gericht übergeben werden. Costicä Toporan war bereits achtmal vorbestraft. Tödlicher Unfall Bukarest. — Zu einem tödlichen Unfall kam es vor zwei Nächten auf der Eisen­bahnstrecke Bukarest — Konstanza, zwölf Kilometer von der Hauptstadt ent­fernt, als ein PKW in den vorbeikommen­den . Güterzug fuhr. Dabei wurde der Fah­rer des PKWs (Moskwitsch 0135-B), An­drei Sima, tödlich verletzt. Zum internationalen Bergbausymposion Hunedoara (NW). — Am internationa­len Symposion der Bergbaumuseen in Banska Swianica in der Tschechoslowa­kei wird sich auch der Direktor des Bergbaumuseums in Petroşeni, Prof. Ion Poporogu, beteiligen. Er wird eine Studie über die Anfänge des Bergbaus in der Senke von Petroşeni vorlegen. Die Doku­mentation geht besonders auf die Gold­förderung und -Verarbeitung im Schiltal­­becken ein, die sich bereits zur Zeit der Daker und Römer in dieser Gegend nach­­weisen lassen. Römerschatz gefunden Bacău. — Ein Schatz von römischen Silbermünzen ist dieser Tage bei Gra­bungsarbeiten in der Nähe des Dorfes Iteşti im Kreis Bacău gefunden worden. Nach der Untersuchung der Münzen konn­ten Fachleute feststellen, dass sie aus der Zeit der römischen Kaiser Hadrian, Do­mitian und Trajan stammen. Die Münzen befanden sich in einem Tongefäss, das alle Anzeichen der dakischen Töpferkunst trägt. Der Fund beweist erneut den be­deutenden römischen Einfluss in Dakien vor der römischen Eroberung sowie die ausgedehnten Beziehungen zwischen Dá­kén und Römern, Seite 3 Fortsetzung des Leitartikels Sämtliche angeführten Beispiele beruhen darauf. Peter Riesz wurde schliesslich nicht beauftragt, ein Adundartsfück zu schreiben, und die Gründung des Neupetscher En­sembles geht sonst auf keinen Beschluss zu­rück, als auf den eigenen seiner Mitglieder. Darauf hinzuweisen scheint uns um so wichtiger zu sein, da es örtlich auch weni­ger erfreuliche Tatsachen zu verzeichnen gibt als die bisher angeführten. So konnte sich das sonst so rührige Heltauer Ensem­ble im letzten Jahr kaum zu einer grösse­ren Aufführung aufraffen, und die hervor­ragende deutsche Theatergruppe in Kron­stadt scheint einer Auflösung immer be­drohlicher näherzurücken. Vergessen wir dabei nicht, dass noch vor relativ kurzer Zeit die Frage nach einem deutschen Volkstheater in Kronstadt berechtigt aufge­griffen wurde, dass also alle Vorausset­zungen dafür gegeben scheinen, vor allem ein leistungsfähiges und theaterbegeister­tes Ensemble. Wir wollen nicht gleich schwarzsehen, ei­nen ähnlichen Tiefstand wie in Kronstadt erlebten wir vor Jahren gerade mit dem heute wieder so vielzitierten Neupetsch. Entscheidend für eine Wende ist hingegen, dass man nicht allein auf sie hofft, sondern dass etwas für sie getan wird. Das beste Beispiel dafür sind sich übrigens die Kron­­städter selbst. Paul Badura-Skoda (Fortsetzung von Seite 1) sieh an dem reinen, kristallklaren, zu­gleich farbenfreudigen Spiel, an den geschmackvollen Wendungen dieser edlen Tonsprache, auch an den dezent­gelungenen persönlichen Formulierun­gen, die dem Ganzen den Stempel der Individualität aufdrückten. Von der Technik des Künstlers nicht zu re­den : sie ist stupend. Dirigent und Orchester fanden sich in dem vom Solisten diktierten Rah­men gut zurecht. Es wurde sauber musiziert und nirgends auf die Tube gedrückt. Mehr als einwandfrei, den Absichten des Autors entgegenkommend, war die Wiedergabe der gedankenschweren sechsten Sinfonie (der „Harmonie“) von Wilhelm Berger. Und Bartoks Musik für Streicher, Schlagzeug und Celesta kam diesmal, kurze Zeit vor dem Todestag des grossen Komponi­sten, symbolhafte Bedeutung zu. Georg Hromadka Das waren die Musiker, die ihre beiden Abende zu Gipfeln dieses Festivals machten. Das New-Yorker Juilliard-Quartett: Robert Mann, Earl Carlyss, Claus Adam, Samuel Rhodes (v.l.n.r.) Fotos : Edmund H ö f e r

Next