Neuer Weg, 1970. szeptember (22. évfolyam, 6631-6656. szám)

1970-09-26 / 6653. szám

CI« Zeitung erscheint täglich (ausser Montag). Abonnements a einmonatig 8 Lei, vierteljährig, 24 W, halbjährig 48 Lei, ganzjährig 98 Lei. — Bestellungen werden von den Postämtern, den Briefträgern und den freiwilligen Zeitungsverteilern entgegengenommen Neuer Wen Politische Tageszeitung in der Sozialistischen Republik Rumänien 22. Jahrgang / Nr. 6653 Bukarest, Samstag, 26. September 1970 Proletarier aller Länder, vereinigt euch I Redaktion und Verwaltung: Bukarest, Piaţa Scînteii, Telefon : 17 60 10, 17 60 20 (Zentrale), 18 1217 (Redaktion), 18 16 92 (Verwaltung). — Redaktionsvertretungen in Temesvár, Kronstadt, Hermannstadt, Arad, Reschitza,. Mediasch, Hunedoara, Lugosch, Agnetheln, Bistritz, Schässburg, Sathmar Einzelpreis 30 Bani Präsident Nicolae Ceauşescu spricht auf lAEA-Konferenz Wien (Agerpres). — Der Vorsitzende des Staatsrates der Sozialistischen Repu­blik Rumänien, Genosse Nicolae Ceauşes­cu, besuchte Freitag vormittag die Hof­burg, wo die 14. Allgemeine Konferenz der Internationalen Atomenergie-Agentur stattfindet. Der rumänische Staatschef wurde von IAEA-Generaldirektor Sigvard Eklund und vom Vorsitzenden der gegenwärtigen Tagung. Dr. Vikram Sarabai, begrüsst, die ihm Erläuterungen im Zusammen­hang mit der Tätigkeit der Agentur er­teilten und die Persönlichkeiten vorstell­ten, die dort arbeiten. Dann begab sich Genosse Nicolae Ceauşescu in den Kon­gresssaal, in dem die Delegierten zur 14. Konferenz versammelt waren, Gelehrte aus den Mitgliedländern der Organisa­tion, Diplomaten' und Wissenschaftler von Weltruf. In seiner Grussansprache dankte Dr. Vikram Sarabai Genossen Nicolae Ceauşescu für seinen Entschluss, den IAEA-Sitz zu besuchen und vor den Kon­ferenzteilnehmern . zu sprechen. Unter dem Beifall der Anwesenden begab sich der rumänische Staatschef zum Redner­pult. Die Rede des Genossen Nicolae Ceau­şescu wurde mit starkem Beifall unter­strichen, der, wie Dr. Sarabai abschlie­ssend betonte, der beste Beweis dafür ist, welche Genugtuung seine Worte ausgelöst haben. Besichtigung der „Voest“-Werke in Begleitung von Bundeskanzler Bruno Kreisky und einer Gruppe von Fachleuten Rede des Genossen Nicolae Ceausescu Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Es ist mir ein besonderes Vérgnügen, die mir von meinem Staatsbesuch in Österreich gebotene Gelegenheit wahrzu­nehmen, um die Teilnehmer der Allgemei­nen Konferenz der Internationalen Atom­energie-Agentur zu begrüssen. Ihre Konferenz, die hervorragende Ver­treter der Wissenschaft der 85 Mitglied­länder der IAEA vereinigt, ist ein bedeu­tendes Ereignis im internationalen Leben und lenkt weitgehend das Interesse und die Aufmerksamkeit der Weltöffentlich­keit auf sich. Ihre Bedeutung ist dadurch bedingt, dass sie die Fragen eines wesent­lichen Bereichs der zeitgenössischen Wissenschaft erörtert, die tiefgreifende Auswirkungen auf den Fortschritt der menschlichen Gesellschaft« auf den Frie­den und die Sicherheit der Völker haben. Die Kernphysik, die Enträtselung der Geheimnisse des Atoms, erschloss der Menschheit den Weg zu grossen Errun­genschaften bei der Entwicklung der Pro­duktivkräfte, bei der Erweiterung und Vervollkommnung des materiellen und geistigen Schaffens, bei der Hebung der Zivilisationsstufe und des Wohlstandes. Gleichfalls ist bekannt, dass die Kernphy­sik zur Herstellung der furchtbarsten Vernichtungsmittel, der Atom- und der Wasserstoffbombe, beitrug. Die grundlegende Aufgabe, die die Mit­gliedstaaten der Internationalen Atom­energie-Agentur anvertrauten, ist gerade die — im Statut der Agentur ausdrücklich vermerkte — die friedliche Nutzung der Atomenergie in der ganzen Weit zu för­dern und zu erleichtern. Die Wissenschaft kann sich nur unter Bedingungen des Friedens, in einer At­mosphäre des Vertrauens und Zusammen­wirkens der Völker entwickeln und auf­­blühen. Durch das Wesen ihrer Tätigkeit selbst sind die Wissenschaftler zutiefst daran , interessiert, . dass dás Atom dem Frieden, dem Leben diene,“, sie sind daran interessiert, darüber .zu wachen, dass die Ergebnisse, ihres . Schaffens • für den Fort­schritt, und Wohlstand der .Völker genutzt werden. Es liegt auf der Hand : Wenn die ma­teriellen Mittel und ungeheuren Fonds, die zur Zeit die Herstellung der Atomwaf­fen und die Forschungen für ihre Ver­vollkommnung verschlingen, dazu verwen­det würden, mit Hilfe der Kernenergie Friedensyorbabén auszuführen, könnte bei der Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschheit ein beträchtlicher Schritt voran getan werden. Zu verhindern, dass diese überragende Errungenschaft des menschlichen Genius zu einem Instrument der Verwüstung un­seres Planeten verwandelt werde, ihm ausschliesslich dié Bestimmung zu si­chern, Fortschritt und Gedeihen, zu be­wirken, ist ein grossartiges Ideal unserer Epoche, dem alle Menschen guten Willens ihre Bemühungen und ihre Energie wid­men. Indem sie in diesem Geiste wirken, können die Atomwissenschaftler und -forscher eine gemeinsame "Sprache fin­den, die ihnen,'unabhängig von ihren phi­losophischen und politischen Überzeugun­gen, von ihrer Zugehörigkeit zu dem ei­nen oder anderen , sozial-politischen System, gestattet, zusammen zur Förde­rung der edlen Ziele beizutragen, die sich die Agentur gésetzt hat und die den Be­strebungen der gesamten friedliebenden Menschheit entsprechen. Rumänien erklärt sich nach wie vor konsequent für entschiedene Massnahmen 2ur allgemeinen Abrüstung und insbeson­dere der nuklearen Abrüstung, da es erachtet, dass: die» einzige Möglichkeit, die Menschheit vor dem 'Alpdruck eines Kern­krieges zu befreien; darin besteht, die Produktion dieser Waffen 'einzustellen,"die vorhandenen Bestände, zu vernichten und den Einsatz von Atomenergie zu militä­rischen Zwecken endgültig zu verbieten. Infolge-des. Inkrafttretens des Atom­sperrvertrages kommt der Internationa­len Agentur die Aufgabe zu, die Kon­trolle über die Durchführung seiner Be­stimmungen auszuüben, so dass jede Ver­breitung der Kernwaffen verhindert wird und gleichzeitig allen Staaten der freie Zugang zur friedlichen Verwendung der Kernenergie gewährleistet ist. Die Internationale Atomenergie-Agen­tur kann durch ihre Tätigkeit dazu beitragen, dass die grossen Vorzüge, die die Nutzung der Kernphysik bieten, mög­lichst weitgehend in den weltweiten Kreislauf der Werte eingehen und zur Beseitigung der Unterentwicklung, zur Hebung des Zivilisationsstandes aller Völ­ker beitragen. Von besonderer Bedeutung dafür ist in diesem Sinne die Tätigkeit der Agentur für den Ausbau der Koopera­tion auf dem Gebiet der Kernforschung und der Nutzung der Kernenergie für friedliche Zwecke, für die Regergestaltung des. Informations- und Erfahrungsaustau­sches, für die -Unterstützung der Bemü­hungen der Mitgliedländer, die für die Überwindung des Zurückbleibens auf die­sem Gebiet kämpfen. Auf diesem Weg vermag die Internationale Agentur zur internationalen Entspannung, zur Völker­verständigung und zur Sache des Weltfrie­dens vollauf beizutragen. Im Bewusstsein der entschiedenden Be­deutung der Atomphysik im Leben der zeitgenössischen Gesellschaft unternimmt Rumänien beträchtliche Bemühungen für den Ausbau der^Kemforschi&g und 'die .' Nützung, "der 'Kernenergie in verschiedfe­­nen Bereichen der' Produktion und des sozialen Lebens — von denen ich insbe­sondere den Bau von Atomkraftwerken erwähnen möchte —, für die Nutzung die­ser gewaltigen Kraft bei dem umfassen­den Werk, das es vollbringt — den Auf­bau- einer neuen Gesellschaftsordnung; Deshalb ist unser Land zutiefst daran in­teressiert, die Zusammenarbeit und Koo­peration-mit allen Staaten zu erweitern .und seine' Teilnahme an den Aktionen und Austauschen im Rahmen der Interna­tionalen Agentur für Atomenergie reger zu gestalten. In seiner Eigenschaft als Gründermit­glied der IAEA und im Vollbewusstsein der Bedeutung " der Befugnisse und der Aufgaben, die. dieser Organisation bei der Ausrichtung der Atomforschungen auf friedliche Zwecke und der weltweiten Verallgemeinerung dér Ergebnisse dieses erstrangigen Zweigs der zeitgenössischen Wissenschaft zukommen, wird Rumänien der Tätigkeit der Agentur auch fernerhin seine ganze Unterstützung gewähren. Von ganzem Herzen wünsche ich, dass die Arbeiten Ihrer. Konferenz neue Per­spektiven .ergebnisreicher Zusammenarbeit und Kooperation irr» Bereich der Kernfor­schung und der friedlichen Nutzung von Kernenergie zum Wohle aller Staaten, die sie vertreten, des Fortschritts und der in­ternationalen Sicherheit erschliessen. Ich danke Ihnen, Herr. Präsident, für die mir gebotene Möglichkeit, mich an .die 14. Tagung der Allgemeinen Konfe­renz der IAEA zu wendén. Ich danke Ihnen allen für Ihre Auf­merksamkeit. Toqesspiegel Staatsrat ehrt Sportler Bukarest. —• Mit dem Orden „Für sportliche Verdienste“ wurden gestern, beim Staatsrat die rumänische Kegel­mannschaft (Frauen), die bei der Weltmeisterschaft 1970 den ersten Platz belegte, sowie weitere 11 Sport­ler ausgezeichnet. Die Orden wurden von Genossen Emil Bodnaraş, Stell­vertretender Vorsitzender des Staats­rates, überreicht. Cholera überwunden Moskau. — Die sowjetischen Ge­sundheitsbehörden haben die Quaran­täne in der Region Astrachan, wo be­kanntlich Cholerafälle verzeichnet worden waren, aufgehoben. Auf einer Beratung in Astrachan über die Er­gebnisse des Kampfes gegen die Cho­leraherde in diesem Gebiet erklärte Gesundheitsminister Boris Petrowski: ,,Eineinhalb Monate nach Auftreten von Cholerafällen im Gebiet Astra­chan konnte die Cholera durch die getroffenen sanitären und antiepide­mischen •' Massnahmen Völlig äusge­­merzt werden.“ Petrowski betonte gleichzeitig, dass auch die Herde in anderen Städten . abgeschafft wurden. Pentagon hebt Alarm auf Washington. — Das Pentagon hat die Aufhebung des Alärmzustandes in ei­nigen amerikanischen Luftwaffenein­heiten in Europa bekanntgegeben. Ein Sprecher des amerikanischen Vertei­­digungsministeriums stellte jedoch fest, dass die in Fort Bragg (Nordka­­rolina) und in der Bundesrepublik Deutschland stationierten Einheiten weiterhin in Bereitschaft bleiben. Der allgemeine Alarmzustand war wegen der Ereignisse in Jordanien ausgeru­fen worden. ■ • ■ Bombe in Manhattan New York. — Eine Bombe ist au» Donnerstag in einem Gebäude im New-Yorker Viertel Manhattan explo­diert. Im Gebäude befinden sich meh­rere von der Delegation des Kuweits bei der UNO und vom japanischen Generalkonsulat belegte Appartements. Wie die New-Yorker Polizei mitteilt, hat die Explosion keine Opfer gefor­dert. Die Materialschäden sind unbe­deutend. Luna 16 erschliesst neue Wege Vorteile automatischer Raumstationen erwiesen Moskau (NW), — Nach einem 800 008 Kilometer langen Flug und einer Zwi­schenlandung von 26 Stunden auf dem Mond ist — wie bereits berichtet wurde — die automatische sowjetische Raumstation Luna 16 Donnerstag in der Früh an vorher bestimmter Stelle in Kasachstan weich gelandet. Obwohl Luna 16 eine Fortsetzung der im Januar 1959 begonnenen Erforschung des Mondes mit Hilfe einer Reihe von Luna-Fluggeräten darstellt, wird dieses Unternehmen in Fachkreisen als eine Premiere auf dem Gebiet der Raumfor­schung bezeichnet. Es ist das erste Mal, dass ein automatisches Gerät auf einem anderen Himmelskörper niedergeht, hier Gesteinsproben entnimmt und dann er­folgreich zur Erde zurückkehrt. Angesehene Wissenschaftler der ganzen Welt äussem sich anerkennend über die­se hervorragende Leistung der sowjeti­schen Wissenschaft und Technik, die der Erforschung anderer Planeten grosse Per­spektiven erschliesst. Tatsächlich haben die sowjetischen Konstrukteure einige sehr schwierige Aufgaben gelöst, bei­spielsweise die weiche Landung auf dem Mond : Luna 16 näherte sich dem natür­lichen Erdtrabanten mit einer Geschwin­digkeit von 2 Kilometern in der Sekunde, und diese Geschwindigkeit musste mit Hilfe , von Bremsraketen so weit verringert werden, bis die Raumstation zwei Meter über der Mondoberfläche schwebte. Diese Aufgabe ist schwerer zu lösen, schreibt der sowjetische Wissenschaftler Boris Pe­­trow in der „Prawda“, als ein mit voller Geschwindigkeit dahinrasendes Auto nur einige Millimeter vor einer Mauer zum Stehen zu bringen. Die selbsttätige Entnahme von Gesteins­proben aus einer Tiefe von 350 Millime­tern, ihre Verstauung in einem hermeti­schen und gegen alles Unvorhergesehene abgesicherten Behälter (man darf nicht vergessen, dass auf dem Rückflug Tempe­raturen von mehreren Tausend. Graden durchzuhalten waren, während die Ge­steinsproben bei minus 150 Grad entnom­men wurden) erforderten ebenfalls die Lösung schwieriger technischer Probleme, zumal die Hauptaufgabe des Unterneh­mens darin bestand, Mondproben auf die (Fortsetzung auf Seite 2) Grosse Projekte, kleine Initiativen Landwirtschaftliche Investtätigkeit lässt sich zuviel Zelt / Viele Ingenieure und wenig Leistung im Kreis Temesch / Zwei Gegenbeispiele: Konstanza und Arad Von Hermann Frank Bukarest. — Unter den besten Voraussetzungen eines ausgesprochenen Schönwetters verzeiphnete man im September auf vielen Baustellen der LPG-Ko­­operationskomplexe ein Schneckentempo. Nach den Planbestimmungen sollten 1970 im Kreis Arad auf den recht dicht gestreuten Baustellen von Felnak, Semlak und Sanktanna für Bau und Montage ganze 53,4 Millionen Lei verausgabt werden. Als auf dem Baukalender der 10. September stand, waren erst 29,6 Prozent dieses In­­vestvolumens erfüllt. Dabei erreichte man auf der Baustelle Nadlak, wo ein Kom­plex mit einer Jahresleistung von 30 000 Mastschweinen gebaut wird, nur 8,7 Prozent. Die Baustelle befindet sich etwa 2 Ki­lometer neben der Marosch und wurde im Frühjahr überschwemmt. Dies verzö­gerte die Arbeiten bis ungefähr Mitte Ju­li. So weit der Eingriff der Natur, der gerne angerufen wird, wenn es darum geht, einen Rückstand oder die Nicht­erfüllung von Planvorhaben zu entschul­digen. Nach weiteren Faktoren braucht man jedoch nicht allzulange zu suchen. Die Baustelle Nr. 6, die dem Temesvarer Bau- und Montageunternehmen . Nr, 13 angehört, ist ein Beispiel für einen schlecht organisierten Betrieb. Auf der Baustelle kann man überall begonnene und nichtbeendete Bauten anţreffen. Bei den drei grösseren Bauobjekten Felnäk, Semlak und Nadlak werden ungefähr 220 Arbeiter beschäftigt — normalerweise müssten es 800 sein —, deren Zähl von einem Tag zum anderen einer beträchtli­chen Schwankung unterliegt. Was man auf diesen Baustellen und besonders in Nadlak nicht findet, ist eine entsprechen­de Arbeitsproduktivität. Es fehlt nicht nur an Arbeitern, sondern auch an der nötigen Ausrüstung — wie sollte man da von Ar­beitseinteilung noch sprechen können? Die Zementsilos stehen leer, die entspre­chende mechanische Vorrichtung zum Füllen, fehlt. Während die zentrale Dienststelle im Kreis TemesCh 100 Ingenieure beschäf­tigt, sind es im Kreis Arad für Bauobjek­te gleichen Umfangs nur 6. Worauf diese stiefmütterliche Behandlung zurückzu­führen ist, könnte einzig und allein die Témésvarer Zentrale für Bau- und Mon­tagearbeiten Auskunft, geben. Dabei sind die Baustellen des Kreises1 Temesch wie die von Freidorf, Lowrin, Wärjasch, wo Treibhäuser grösseren Umfangs gebaut werden, noch - lange kein Beispiel guter Arbeitsorganisa tion: Auch, hier wurden nur 13,1 Prbzent des Septemberpläns er­füllt. Im Kreis Kronstadt konnte der Septem­berplan am 10. dieses Monats zu 44,1 Pro­zent erfüllt werden. Im Vergleich zu den Kreisen Arad und Temesch verzeichnet man hier zwar einen Vorsprung, doch ist dies bei einem Tnvestvoiumen von trat" 6,6 Millionen Lei keine Riesenleistung. Vergleicht man jedoch Temesch und Arad mit dem Kreis Konstanza, der ein Invest­­volumen von 73,2 Millionen- hat, so ist die Grundlage realer. Es zeigt sich, dass hier die Bauarbeit bedeutend besser* voran­schreitet. Hier wurden 68,7 Prozent des Investplans 1970 erfüllt, und auch im Sep­tember sind die Bauarbeiten entspre­chend vorangeschritten. Konstanza hat den Arbeitsablauf besser organisiert. Im allgemeinen mangelt es auf, den Baustellen der verschiedenen Kreise an Baumaterial, besonders an Bauziegeln. Daraus . entstand zum Teil die Verzöge­rung verschiedener Arbeiten — ein Zeit­verlust, der nur schwer wieder wettge­macht werden kann. Auf. einer gut or­ganisierten Baustelle (Beispiel Konstanza) findet man jedoch immer Mittel und We­ge, um einen Arbeitsstillstand auszuschal­ten, indem man Arbeiten verrichtet, die nicht unmittelbar von Sofortlieferungen an Baumaterial abhängen. Durch entspre­chende Organisierung der Arbeit ist auf jeder Baustelle viel zu erreichen. Ent­scheidend ist eine durchgreifende Mecha­nisierung der Arbeiten. Man erreicht da­durch erstens eine grössere Arbeitspro­duktivität und zweitens, wird den Arbei­tern die Möglichkeit geboten, . durch Normerfüllung mehr zu verdienen. Da­durch gewinnt man erfahrene und wert­volle Arbeitskräfte, die nicht aus’ ver­schiedenen Landesteilen herbeigeholt werden müssen und unbeständig sind.. Auch muss daräuf geächtet werden, dass die Bestimmungen des Arbeitsschutzge­setzes eingehalten werden. Dadurch wird nicht nur Unfällen vorgebeugt, sondern auch ein entsprechender Arbeitsplatz ge­schaffen, der gute Voraussetzungen für produktive Arbeit bietet. lin Kreis Hermannstadt: Saatbettvorbereitung noch in weitem Feld Kunstdünger , kommt zu spät / Besten Anbautermin nicht verpassen Hermannstadt (NW). — Von den nahezu 47 000 Hektar, die in diesem Herbst im Kreis Hermannstadt zu ackern sind, entfallen auf die 86 LPGs insge­samt 37 000. Obwohl man mit dieser Arbeit — bei einem Bestand von über 1000 Traktoren und einer vorausberechneten wöchentlichen Durchschnittsleistung von 5000 Hektar — bereits am 25. August begonnen hat, konnten im Kreis Hermann­stadt bis Anfang dieser Woche nur 49 Prozent bewältigt werden. Die LPGs lie­gen mit 16 767 Hektar sogar nur bei 45 Prozent. Zurückgeblieben ist man auch mit der Düngung und Saatbettvorbereitung — Arbeiten, die bloss zu 27 bzw. 13 Pro­zent durchgeführt sind. Diese Lage ist keineswegs nur der, Ernteverspätung zu­zuschreiben (bekanntlich; reifen der Mais, die Kartoffel und Zuckerrübe im Siebenbürger Hügelland etwas später), denn die Halmfruchtemte ist hier schon seit Wochen abgeschlossen. Aus diesem Grund wurde, um einer Verzögerung des Herbstanbaus vorzübeugen, die Weizen­aussaat auf 10 000 Hektar nach Halm­früchten festgesetzt. Was die Anbauar­beiten demnach verzögerte, ist einerseits der flaue , Arbeitsrhythmus hei den Ackerungen, (etwa drei Hektar Tageslei­stung pro Traktor), andrerseits das Feh­len von chemischen Düngemitteln, haupt­sächlich Superphosphaten, die für die Saatbettvorbereitüng unbedingt* notwen­dig sind. Nachdem die Hermannstädter Kreislandwirtschaftsdirektion alle Schritte unternommen hat, um chemische Dün­gemittel zu beschaffen, werden .3800 Tonnen Kunstdünger aus Năvodari erst in den ersten Oktobertagen eintreffem. Trotz dieser Schwierigkeiten ist die Lei­stung der einzelnen LPGs recht unter­schiedlich. Während einige LPGs, dar­unter Mediasch, Neustadt, . Schorsten, Grosspold, Dobring, Gieshübeln und Tömén, mit ihren Ackerungen weit über dem Kreisdurchschnitt stehen, hat man damit in Grossscheuem, Bürgisch, Pröbst­­dorf, Scharosch, Almen, Bell usw. kaum begonnen. Völlig unverständlich ist die Einstellung der LPG-Leitungsräte von Armeni, Salzburg, Kleinkopisch, Wurm­loch und Kerz, die zu Beginn dieser W'oche mit der Saatbettvorbereitung noch gar nicht angefangen hatten. Wenn diese Wirtschaften nicht alles daran setzen, bis zum 1. Oktober, den letzten Termin für Anbaubeginn im Kreis Her­mannstadt, ihre Vorbereitungen abzü­­schliessen, so wird es kaum noch mög­lich sein, die Herbstaussaat zeitgerecht zu beenden. Dafür muss sich nicht nur jede LPG-Leitung, sondern auch die Hermannstädter Kreislandwirtschafts­direktion einsetzen. Stephan-Ludwig-Roth-Gedenkhaus in Mediasch eröffnet Von unserem Korrespondenten Paul Binder Mediasch. — ln Mediasch ist gestern das Stephan-Ludwig-Roth-Gedenkhaus er­öffnet worden. An der Eröffnungsfeier nahmen teil : Ion Pricä, Sekretär des Hermannstädter Kreisparteikomitees, Ma­ria Fanache, Vorsitzende des Hermann­­städter Kreiskomitees für Kultur und Kunst, Adalbert Millitz, Sekretär des Landesrates der Werktätigen deutscher Nationalität,' Prof. Heinrich Sitzler, Vor­sitzender des Hermannstädter Kreisrates der Werktätigen deutscher Nationalität, Costicä Pórimé, Bürgermeister von Me­diasch, sowie Sekretäre des Mediascher Munizipalparteikomitees. Die im Haus Nr. 10 in der Steingasse, in dem, wie eine Tafel bereits seit län­gerem bekanntgab. der sächsische Revo­lutionär gewohnt hat, eingerichtete Ge­denkstätte vermittelt ein umfangreiche und dokumentarisch umfassendes Bil über das Leben und Schaffen Stepha Ludwig Roths, angefangen vön, seine Kindheit in Kleinschelken über die i Tübingen und im Pestalozzi-Institut vei brachte Zeit bis zu seiner späteren Tä tigkeit. Bei den Eröffnungsfeierlichkeiten wa auch der Nestor der Stephan-Ludwig Roth-Forschung, Prof. Dr. Otto Folbertl Salzburg, zugegen, der für das Gedenk haus seine Werke über Roth und G« genstände aus dessen Nachlass zur Vei fügung stellte. Es sprachen : Bürgermei ster Costicä Porime, Maria Fanach« Ewalt Zweier. Chefredakteur der „Her mannstädter Zeitung", und Prof. Dr. Ott« Folberth.

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