Neuer Weg, 1970. szeptember (22. évfolyam, 6631-6656. szám)
1970-09-26 / 6653. szám
CI« Zeitung erscheint täglich (ausser Montag). Abonnements a einmonatig 8 Lei, vierteljährig, 24 W, halbjährig 48 Lei, ganzjährig 98 Lei. — Bestellungen werden von den Postämtern, den Briefträgern und den freiwilligen Zeitungsverteilern entgegengenommen Neuer Wen Politische Tageszeitung in der Sozialistischen Republik Rumänien 22. Jahrgang / Nr. 6653 Bukarest, Samstag, 26. September 1970 Proletarier aller Länder, vereinigt euch I Redaktion und Verwaltung: Bukarest, Piaţa Scînteii, Telefon : 17 60 10, 17 60 20 (Zentrale), 18 1217 (Redaktion), 18 16 92 (Verwaltung). — Redaktionsvertretungen in Temesvár, Kronstadt, Hermannstadt, Arad, Reschitza,. Mediasch, Hunedoara, Lugosch, Agnetheln, Bistritz, Schässburg, Sathmar Einzelpreis 30 Bani Präsident Nicolae Ceauşescu spricht auf lAEA-Konferenz Wien (Agerpres). — Der Vorsitzende des Staatsrates der Sozialistischen Republik Rumänien, Genosse Nicolae Ceauşescu, besuchte Freitag vormittag die Hofburg, wo die 14. Allgemeine Konferenz der Internationalen Atomenergie-Agentur stattfindet. Der rumänische Staatschef wurde von IAEA-Generaldirektor Sigvard Eklund und vom Vorsitzenden der gegenwärtigen Tagung. Dr. Vikram Sarabai, begrüsst, die ihm Erläuterungen im Zusammenhang mit der Tätigkeit der Agentur erteilten und die Persönlichkeiten vorstellten, die dort arbeiten. Dann begab sich Genosse Nicolae Ceauşescu in den Kongresssaal, in dem die Delegierten zur 14. Konferenz versammelt waren, Gelehrte aus den Mitgliedländern der Organisation, Diplomaten' und Wissenschaftler von Weltruf. In seiner Grussansprache dankte Dr. Vikram Sarabai Genossen Nicolae Ceauşescu für seinen Entschluss, den IAEA-Sitz zu besuchen und vor den Konferenzteilnehmern . zu sprechen. Unter dem Beifall der Anwesenden begab sich der rumänische Staatschef zum Rednerpult. Die Rede des Genossen Nicolae Ceauşescu wurde mit starkem Beifall unterstrichen, der, wie Dr. Sarabai abschliessend betonte, der beste Beweis dafür ist, welche Genugtuung seine Worte ausgelöst haben. Besichtigung der „Voest“-Werke in Begleitung von Bundeskanzler Bruno Kreisky und einer Gruppe von Fachleuten Rede des Genossen Nicolae Ceausescu Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Es ist mir ein besonderes Vérgnügen, die mir von meinem Staatsbesuch in Österreich gebotene Gelegenheit wahrzunehmen, um die Teilnehmer der Allgemeinen Konferenz der Internationalen Atomenergie-Agentur zu begrüssen. Ihre Konferenz, die hervorragende Vertreter der Wissenschaft der 85 Mitgliedländer der IAEA vereinigt, ist ein bedeutendes Ereignis im internationalen Leben und lenkt weitgehend das Interesse und die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf sich. Ihre Bedeutung ist dadurch bedingt, dass sie die Fragen eines wesentlichen Bereichs der zeitgenössischen Wissenschaft erörtert, die tiefgreifende Auswirkungen auf den Fortschritt der menschlichen Gesellschaft« auf den Frieden und die Sicherheit der Völker haben. Die Kernphysik, die Enträtselung der Geheimnisse des Atoms, erschloss der Menschheit den Weg zu grossen Errungenschaften bei der Entwicklung der Produktivkräfte, bei der Erweiterung und Vervollkommnung des materiellen und geistigen Schaffens, bei der Hebung der Zivilisationsstufe und des Wohlstandes. Gleichfalls ist bekannt, dass die Kernphysik zur Herstellung der furchtbarsten Vernichtungsmittel, der Atom- und der Wasserstoffbombe, beitrug. Die grundlegende Aufgabe, die die Mitgliedstaaten der Internationalen Atomenergie-Agentur anvertrauten, ist gerade die — im Statut der Agentur ausdrücklich vermerkte — die friedliche Nutzung der Atomenergie in der ganzen Weit zu fördern und zu erleichtern. Die Wissenschaft kann sich nur unter Bedingungen des Friedens, in einer Atmosphäre des Vertrauens und Zusammenwirkens der Völker entwickeln und aufblühen. Durch das Wesen ihrer Tätigkeit selbst sind die Wissenschaftler zutiefst daran , interessiert, . dass dás Atom dem Frieden, dem Leben diene,“, sie sind daran interessiert, darüber .zu wachen, dass die Ergebnisse, ihres . Schaffens • für den Fortschritt, und Wohlstand der .Völker genutzt werden. Es liegt auf der Hand : Wenn die materiellen Mittel und ungeheuren Fonds, die zur Zeit die Herstellung der Atomwaffen und die Forschungen für ihre Vervollkommnung verschlingen, dazu verwendet würden, mit Hilfe der Kernenergie Friedensyorbabén auszuführen, könnte bei der Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschheit ein beträchtlicher Schritt voran getan werden. Zu verhindern, dass diese überragende Errungenschaft des menschlichen Genius zu einem Instrument der Verwüstung unseres Planeten verwandelt werde, ihm ausschliesslich dié Bestimmung zu sichern, Fortschritt und Gedeihen, zu bewirken, ist ein grossartiges Ideal unserer Epoche, dem alle Menschen guten Willens ihre Bemühungen und ihre Energie widmen. Indem sie in diesem Geiste wirken, können die Atomwissenschaftler und -forscher eine gemeinsame "Sprache finden, die ihnen,'unabhängig von ihren philosophischen und politischen Überzeugungen, von ihrer Zugehörigkeit zu dem einen oder anderen , sozial-politischen System, gestattet, zusammen zur Förderung der edlen Ziele beizutragen, die sich die Agentur gésetzt hat und die den Bestrebungen der gesamten friedliebenden Menschheit entsprechen. Rumänien erklärt sich nach wie vor konsequent für entschiedene Massnahmen 2ur allgemeinen Abrüstung und insbesondere der nuklearen Abrüstung, da es erachtet, dass: die» einzige Möglichkeit, die Menschheit vor dem 'Alpdruck eines Kernkrieges zu befreien; darin besteht, die Produktion dieser Waffen 'einzustellen,"die vorhandenen Bestände, zu vernichten und den Einsatz von Atomenergie zu militärischen Zwecken endgültig zu verbieten. Infolge-des. Inkrafttretens des Atomsperrvertrages kommt der Internationalen Agentur die Aufgabe zu, die Kontrolle über die Durchführung seiner Bestimmungen auszuüben, so dass jede Verbreitung der Kernwaffen verhindert wird und gleichzeitig allen Staaten der freie Zugang zur friedlichen Verwendung der Kernenergie gewährleistet ist. Die Internationale Atomenergie-Agentur kann durch ihre Tätigkeit dazu beitragen, dass die grossen Vorzüge, die die Nutzung der Kernphysik bieten, möglichst weitgehend in den weltweiten Kreislauf der Werte eingehen und zur Beseitigung der Unterentwicklung, zur Hebung des Zivilisationsstandes aller Völker beitragen. Von besonderer Bedeutung dafür ist in diesem Sinne die Tätigkeit der Agentur für den Ausbau der Kooperation auf dem Gebiet der Kernforschung und der Nutzung der Kernenergie für friedliche Zwecke, für die Regergestaltung des. Informations- und Erfahrungsaustausches, für die -Unterstützung der Bemühungen der Mitgliedländer, die für die Überwindung des Zurückbleibens auf diesem Gebiet kämpfen. Auf diesem Weg vermag die Internationale Agentur zur internationalen Entspannung, zur Völkerverständigung und zur Sache des Weltfriedens vollauf beizutragen. Im Bewusstsein der entschiedenden Bedeutung der Atomphysik im Leben der zeitgenössischen Gesellschaft unternimmt Rumänien beträchtliche Bemühungen für den Ausbau der^Kemforschi&g und 'die .' Nützung, "der 'Kernenergie in verschiedfenen Bereichen der' Produktion und des sozialen Lebens — von denen ich insbesondere den Bau von Atomkraftwerken erwähnen möchte —, für die Nutzung dieser gewaltigen Kraft bei dem umfassenden Werk, das es vollbringt — den Aufbau- einer neuen Gesellschaftsordnung; Deshalb ist unser Land zutiefst daran interessiert, die Zusammenarbeit und Kooperation-mit allen Staaten zu erweitern .und seine' Teilnahme an den Aktionen und Austauschen im Rahmen der Internationalen Agentur für Atomenergie reger zu gestalten. In seiner Eigenschaft als Gründermitglied der IAEA und im Vollbewusstsein der Bedeutung " der Befugnisse und der Aufgaben, die. dieser Organisation bei der Ausrichtung der Atomforschungen auf friedliche Zwecke und der weltweiten Verallgemeinerung dér Ergebnisse dieses erstrangigen Zweigs der zeitgenössischen Wissenschaft zukommen, wird Rumänien der Tätigkeit der Agentur auch fernerhin seine ganze Unterstützung gewähren. Von ganzem Herzen wünsche ich, dass die Arbeiten Ihrer. Konferenz neue Perspektiven .ergebnisreicher Zusammenarbeit und Kooperation irr» Bereich der Kernforschung und der friedlichen Nutzung von Kernenergie zum Wohle aller Staaten, die sie vertreten, des Fortschritts und der internationalen Sicherheit erschliessen. Ich danke Ihnen, Herr. Präsident, für die mir gebotene Möglichkeit, mich an .die 14. Tagung der Allgemeinen Konferenz der IAEA zu wendén. Ich danke Ihnen allen für Ihre Aufmerksamkeit. Toqesspiegel Staatsrat ehrt Sportler Bukarest. —• Mit dem Orden „Für sportliche Verdienste“ wurden gestern, beim Staatsrat die rumänische Kegelmannschaft (Frauen), die bei der Weltmeisterschaft 1970 den ersten Platz belegte, sowie weitere 11 Sportler ausgezeichnet. Die Orden wurden von Genossen Emil Bodnaraş, Stellvertretender Vorsitzender des Staatsrates, überreicht. Cholera überwunden Moskau. — Die sowjetischen Gesundheitsbehörden haben die Quarantäne in der Region Astrachan, wo bekanntlich Cholerafälle verzeichnet worden waren, aufgehoben. Auf einer Beratung in Astrachan über die Ergebnisse des Kampfes gegen die Choleraherde in diesem Gebiet erklärte Gesundheitsminister Boris Petrowski: ,,Eineinhalb Monate nach Auftreten von Cholerafällen im Gebiet Astrachan konnte die Cholera durch die getroffenen sanitären und antiepidemischen •' Massnahmen Völlig äusgemerzt werden.“ Petrowski betonte gleichzeitig, dass auch die Herde in anderen Städten . abgeschafft wurden. Pentagon hebt Alarm auf Washington. — Das Pentagon hat die Aufhebung des Alärmzustandes in einigen amerikanischen Luftwaffeneinheiten in Europa bekanntgegeben. Ein Sprecher des amerikanischen Verteidigungsministeriums stellte jedoch fest, dass die in Fort Bragg (Nordkarolina) und in der Bundesrepublik Deutschland stationierten Einheiten weiterhin in Bereitschaft bleiben. Der allgemeine Alarmzustand war wegen der Ereignisse in Jordanien ausgerufen worden. ■ • ■ Bombe in Manhattan New York. — Eine Bombe ist au» Donnerstag in einem Gebäude im New-Yorker Viertel Manhattan explodiert. Im Gebäude befinden sich mehrere von der Delegation des Kuweits bei der UNO und vom japanischen Generalkonsulat belegte Appartements. Wie die New-Yorker Polizei mitteilt, hat die Explosion keine Opfer gefordert. Die Materialschäden sind unbedeutend. Luna 16 erschliesst neue Wege Vorteile automatischer Raumstationen erwiesen Moskau (NW), — Nach einem 800 008 Kilometer langen Flug und einer Zwischenlandung von 26 Stunden auf dem Mond ist — wie bereits berichtet wurde — die automatische sowjetische Raumstation Luna 16 Donnerstag in der Früh an vorher bestimmter Stelle in Kasachstan weich gelandet. Obwohl Luna 16 eine Fortsetzung der im Januar 1959 begonnenen Erforschung des Mondes mit Hilfe einer Reihe von Luna-Fluggeräten darstellt, wird dieses Unternehmen in Fachkreisen als eine Premiere auf dem Gebiet der Raumforschung bezeichnet. Es ist das erste Mal, dass ein automatisches Gerät auf einem anderen Himmelskörper niedergeht, hier Gesteinsproben entnimmt und dann erfolgreich zur Erde zurückkehrt. Angesehene Wissenschaftler der ganzen Welt äussem sich anerkennend über diese hervorragende Leistung der sowjetischen Wissenschaft und Technik, die der Erforschung anderer Planeten grosse Perspektiven erschliesst. Tatsächlich haben die sowjetischen Konstrukteure einige sehr schwierige Aufgaben gelöst, beispielsweise die weiche Landung auf dem Mond : Luna 16 näherte sich dem natürlichen Erdtrabanten mit einer Geschwindigkeit von 2 Kilometern in der Sekunde, und diese Geschwindigkeit musste mit Hilfe , von Bremsraketen so weit verringert werden, bis die Raumstation zwei Meter über der Mondoberfläche schwebte. Diese Aufgabe ist schwerer zu lösen, schreibt der sowjetische Wissenschaftler Boris Petrow in der „Prawda“, als ein mit voller Geschwindigkeit dahinrasendes Auto nur einige Millimeter vor einer Mauer zum Stehen zu bringen. Die selbsttätige Entnahme von Gesteinsproben aus einer Tiefe von 350 Millimetern, ihre Verstauung in einem hermetischen und gegen alles Unvorhergesehene abgesicherten Behälter (man darf nicht vergessen, dass auf dem Rückflug Temperaturen von mehreren Tausend. Graden durchzuhalten waren, während die Gesteinsproben bei minus 150 Grad entnommen wurden) erforderten ebenfalls die Lösung schwieriger technischer Probleme, zumal die Hauptaufgabe des Unternehmens darin bestand, Mondproben auf die (Fortsetzung auf Seite 2) Grosse Projekte, kleine Initiativen Landwirtschaftliche Investtätigkeit lässt sich zuviel Zelt / Viele Ingenieure und wenig Leistung im Kreis Temesch / Zwei Gegenbeispiele: Konstanza und Arad Von Hermann Frank Bukarest. — Unter den besten Voraussetzungen eines ausgesprochenen Schönwetters verzeiphnete man im September auf vielen Baustellen der LPG-Kooperationskomplexe ein Schneckentempo. Nach den Planbestimmungen sollten 1970 im Kreis Arad auf den recht dicht gestreuten Baustellen von Felnak, Semlak und Sanktanna für Bau und Montage ganze 53,4 Millionen Lei verausgabt werden. Als auf dem Baukalender der 10. September stand, waren erst 29,6 Prozent dieses Investvolumens erfüllt. Dabei erreichte man auf der Baustelle Nadlak, wo ein Komplex mit einer Jahresleistung von 30 000 Mastschweinen gebaut wird, nur 8,7 Prozent. Die Baustelle befindet sich etwa 2 Kilometer neben der Marosch und wurde im Frühjahr überschwemmt. Dies verzögerte die Arbeiten bis ungefähr Mitte Juli. So weit der Eingriff der Natur, der gerne angerufen wird, wenn es darum geht, einen Rückstand oder die Nichterfüllung von Planvorhaben zu entschuldigen. Nach weiteren Faktoren braucht man jedoch nicht allzulange zu suchen. Die Baustelle Nr. 6, die dem Temesvarer Bau- und Montageunternehmen . Nr, 13 angehört, ist ein Beispiel für einen schlecht organisierten Betrieb. Auf der Baustelle kann man überall begonnene und nichtbeendete Bauten anţreffen. Bei den drei grösseren Bauobjekten Felnäk, Semlak und Nadlak werden ungefähr 220 Arbeiter beschäftigt — normalerweise müssten es 800 sein —, deren Zähl von einem Tag zum anderen einer beträchtlichen Schwankung unterliegt. Was man auf diesen Baustellen und besonders in Nadlak nicht findet, ist eine entsprechende Arbeitsproduktivität. Es fehlt nicht nur an Arbeitern, sondern auch an der nötigen Ausrüstung — wie sollte man da von Arbeitseinteilung noch sprechen können? Die Zementsilos stehen leer, die entsprechende mechanische Vorrichtung zum Füllen, fehlt. Während die zentrale Dienststelle im Kreis TemesCh 100 Ingenieure beschäftigt, sind es im Kreis Arad für Bauobjekte gleichen Umfangs nur 6. Worauf diese stiefmütterliche Behandlung zurückzuführen ist, könnte einzig und allein die Témésvarer Zentrale für Bau- und Montagearbeiten Auskunft, geben. Dabei sind die Baustellen des Kreises1 Temesch wie die von Freidorf, Lowrin, Wärjasch, wo Treibhäuser grösseren Umfangs gebaut werden, noch - lange kein Beispiel guter Arbeitsorganisa tion: Auch, hier wurden nur 13,1 Prbzent des Septemberpläns erfüllt. Im Kreis Kronstadt konnte der Septemberplan am 10. dieses Monats zu 44,1 Prozent erfüllt werden. Im Vergleich zu den Kreisen Arad und Temesch verzeichnet man hier zwar einen Vorsprung, doch ist dies bei einem Tnvestvoiumen von trat" 6,6 Millionen Lei keine Riesenleistung. Vergleicht man jedoch Temesch und Arad mit dem Kreis Konstanza, der ein Investvolumen von 73,2 Millionen- hat, so ist die Grundlage realer. Es zeigt sich, dass hier die Bauarbeit bedeutend besser* voranschreitet. Hier wurden 68,7 Prozent des Investplans 1970 erfüllt, und auch im September sind die Bauarbeiten entsprechend vorangeschritten. Konstanza hat den Arbeitsablauf besser organisiert. Im allgemeinen mangelt es auf, den Baustellen der verschiedenen Kreise an Baumaterial, besonders an Bauziegeln. Daraus . entstand zum Teil die Verzögerung verschiedener Arbeiten — ein Zeitverlust, der nur schwer wieder wettgemacht werden kann. Auf. einer gut organisierten Baustelle (Beispiel Konstanza) findet man jedoch immer Mittel und Wege, um einen Arbeitsstillstand auszuschalten, indem man Arbeiten verrichtet, die nicht unmittelbar von Sofortlieferungen an Baumaterial abhängen. Durch entsprechende Organisierung der Arbeit ist auf jeder Baustelle viel zu erreichen. Entscheidend ist eine durchgreifende Mechanisierung der Arbeiten. Man erreicht dadurch erstens eine grössere Arbeitsproduktivität und zweitens, wird den Arbeitern die Möglichkeit geboten, . durch Normerfüllung mehr zu verdienen. Dadurch gewinnt man erfahrene und wertvolle Arbeitskräfte, die nicht aus’ verschiedenen Landesteilen herbeigeholt werden müssen und unbeständig sind.. Auch muss daräuf geächtet werden, dass die Bestimmungen des Arbeitsschutzgesetzes eingehalten werden. Dadurch wird nicht nur Unfällen vorgebeugt, sondern auch ein entsprechender Arbeitsplatz geschaffen, der gute Voraussetzungen für produktive Arbeit bietet. lin Kreis Hermannstadt: Saatbettvorbereitung noch in weitem Feld Kunstdünger , kommt zu spät / Besten Anbautermin nicht verpassen Hermannstadt (NW). — Von den nahezu 47 000 Hektar, die in diesem Herbst im Kreis Hermannstadt zu ackern sind, entfallen auf die 86 LPGs insgesamt 37 000. Obwohl man mit dieser Arbeit — bei einem Bestand von über 1000 Traktoren und einer vorausberechneten wöchentlichen Durchschnittsleistung von 5000 Hektar — bereits am 25. August begonnen hat, konnten im Kreis Hermannstadt bis Anfang dieser Woche nur 49 Prozent bewältigt werden. Die LPGs liegen mit 16 767 Hektar sogar nur bei 45 Prozent. Zurückgeblieben ist man auch mit der Düngung und Saatbettvorbereitung — Arbeiten, die bloss zu 27 bzw. 13 Prozent durchgeführt sind. Diese Lage ist keineswegs nur der, Ernteverspätung zuzuschreiben (bekanntlich; reifen der Mais, die Kartoffel und Zuckerrübe im Siebenbürger Hügelland etwas später), denn die Halmfruchtemte ist hier schon seit Wochen abgeschlossen. Aus diesem Grund wurde, um einer Verzögerung des Herbstanbaus vorzübeugen, die Weizenaussaat auf 10 000 Hektar nach Halmfrüchten festgesetzt. Was die Anbauarbeiten demnach verzögerte, ist einerseits der flaue , Arbeitsrhythmus hei den Ackerungen, (etwa drei Hektar Tagesleistung pro Traktor), andrerseits das Fehlen von chemischen Düngemitteln, hauptsächlich Superphosphaten, die für die Saatbettvorbereitüng unbedingt* notwendig sind. Nachdem die Hermannstädter Kreislandwirtschaftsdirektion alle Schritte unternommen hat, um chemische Düngemittel zu beschaffen, werden .3800 Tonnen Kunstdünger aus Năvodari erst in den ersten Oktobertagen eintreffem. Trotz dieser Schwierigkeiten ist die Leistung der einzelnen LPGs recht unterschiedlich. Während einige LPGs, darunter Mediasch, Neustadt, . Schorsten, Grosspold, Dobring, Gieshübeln und Tömén, mit ihren Ackerungen weit über dem Kreisdurchschnitt stehen, hat man damit in Grossscheuem, Bürgisch, Pröbstdorf, Scharosch, Almen, Bell usw. kaum begonnen. Völlig unverständlich ist die Einstellung der LPG-Leitungsräte von Armeni, Salzburg, Kleinkopisch, Wurmloch und Kerz, die zu Beginn dieser W'oche mit der Saatbettvorbereitung noch gar nicht angefangen hatten. Wenn diese Wirtschaften nicht alles daran setzen, bis zum 1. Oktober, den letzten Termin für Anbaubeginn im Kreis Hermannstadt, ihre Vorbereitungen abzüschliessen, so wird es kaum noch möglich sein, die Herbstaussaat zeitgerecht zu beenden. Dafür muss sich nicht nur jede LPG-Leitung, sondern auch die Hermannstädter Kreislandwirtschaftsdirektion einsetzen. Stephan-Ludwig-Roth-Gedenkhaus in Mediasch eröffnet Von unserem Korrespondenten Paul Binder Mediasch. — ln Mediasch ist gestern das Stephan-Ludwig-Roth-Gedenkhaus eröffnet worden. An der Eröffnungsfeier nahmen teil : Ion Pricä, Sekretär des Hermannstädter Kreisparteikomitees, Maria Fanache, Vorsitzende des Hermannstädter Kreiskomitees für Kultur und Kunst, Adalbert Millitz, Sekretär des Landesrates der Werktätigen deutscher Nationalität,' Prof. Heinrich Sitzler, Vorsitzender des Hermannstädter Kreisrates der Werktätigen deutscher Nationalität, Costicä Pórimé, Bürgermeister von Mediasch, sowie Sekretäre des Mediascher Munizipalparteikomitees. Die im Haus Nr. 10 in der Steingasse, in dem, wie eine Tafel bereits seit längerem bekanntgab. der sächsische Revolutionär gewohnt hat, eingerichtete Gedenkstätte vermittelt ein umfangreiche und dokumentarisch umfassendes Bil über das Leben und Schaffen Stepha Ludwig Roths, angefangen vön, seine Kindheit in Kleinschelken über die i Tübingen und im Pestalozzi-Institut vei brachte Zeit bis zu seiner späteren Tä tigkeit. Bei den Eröffnungsfeierlichkeiten wa auch der Nestor der Stephan-Ludwig Roth-Forschung, Prof. Dr. Otto Folbertl Salzburg, zugegen, der für das Gedenk haus seine Werke über Roth und G« genstände aus dessen Nachlass zur Vei fügung stellte. Es sprachen : Bürgermei ster Costicä Porime, Maria Fanach« Ewalt Zweier. Chefredakteur der „Her mannstädter Zeitung", und Prof. Dr. Ott« Folberth.