Neuer Weg, 1970. november (22. évfolyam, 6684-6708. szám)
1970-11-22 / 6702. szám
Seite 2 Neues Kabinett in Syrien Damaskus (Agerpres). — General Hafez Assad, der vom syrischen provisorischen Regionskommando der Baath-Partei mit der Regierungsbildung betraut wurde, hat sein Kabinett zusammengestellt. Der neuen Regierung gehören 15 Mitglieder der Baath-Partei, 9 „Fortschrittliche Unionisten“ und 2 Kommunisten an. Ausser dem Amt des Premiers hat General Assad weiterhin die Leitung des Verteidigungsministeriums inne, dem er auch in der vorangegangenen Regierung Vorstand. Zu Vizepremierministern wurden Aussenminister Abdel Halim Khaddam, Landwirtschaftsminister Mohammed Taleb Hilal und Unterrichtsminister Mahmoud El Ayoubi ernannt. Fünffacher Mord aufgeklärt? Sunburg. — Im Zusammenhang mit dem Mord an einem Farmerehepaar und dessen drei Kindern ist in Sunburg im amerikanischen Bundesstaat Minnesota ein 23jähriger Insasse einer militärischen Nervenheilanstalt festgenommen worden. Wie berichtet, waren die fünf Leichen von einem Mann entdeckt worden, der auf der Farm Milch holen wollte. Alle fünf waren durch Kopfschüsse getötet worden. Die Schüsse waren nach Angaben der Polizei aus einem Gewehr abgegeben worden. Bei dem Festgenommenen fand die Polizei ein Jagdgewehr. Ausnahmezustand In Kalkutta New Delhi (Agerpres). — Die indische Regierung verhängte einen einmonatigen Ausnahmezustand im Hafen von Kalkutta, dessen Tätigkeit seit mehr als zwei Wochen infolge des Streiks der Schauerleute lahmgelegt ist. Die Behörden forderten auf Grund des Ausnahmezustands sämtliche Schauerleute auf, die Arbeit unverzüglich wiederaufzunehmen. Mehr als 40 Gebäude verbrannt Los Angeles. — Der grösste Waldbrand in der Geschichte des San-Bernardino- Nationalparks in Kalifornien ist zu mehr als der Hälfte unter Kontrolle gebracht worden. An der Bekämpfung des Feuers, das etwa 50 000 Hektar Wald- und Buschbestände vernichtete, sind etwa 3300 Menschen beteiligt. Der Bezirk wurde von Gouverneur Ronald Reagan zum Katastrophengebiet erklärt. 44 Gebäude, vor allem Wohnhäuser, sind zerstört worden. Der Brand war vermutlich durch ein Lagerfeuer entstanden. Konflikt zwischen Guatemala und El Salvador Guatemala. — Zwischen den beiden mittelamerikanischen Republiken El Salvador und Guatemala ist es erneut zu Spannungen gekommen. Während die guatemaltekischen Streitkräfte mitteilten, dass Flugzeuge der Luftwaffe 15 salvadorianische Schiffe angegriffen hätten, die Invasionstruppen an Land setzen wollten,wurde in El Salvador erklärt, bei den Schiffen habe es sich um unbewaffnete Fischerboote gehandelt. Bei den Angriffen seien zwei Personen getötet und 15 verletzt sowie vier der Boote zerstört worden. Von guatemaltekischer Seite wurde behauptet, dass die Schiffe keine Flaggen geführt hätten und die Besatzungen sich geweigert hätten, sich auszuweisen. Die Schiffe hätten sich weniger als eine Meile vor der Küste in guatemaltekischen Gewässern befunden. Auf salvadorianischer Seite wurde dagegen erklärt, die Boote hätten Flaggen gesetzt gehabt und sich in salvadorianischen Küstengewässern aufgehalten. Von den guatemaltekischen Streitkräften wurde darauf hingewiesen, dass die Militärbehörden des Landes Informationen erhalten hätten, dass ein Invasionsversuch bevorstehe und deswegen die Luftpatrouillen an der Pazifikküste verstärkt worden seien. Vor einigen Tagen hatte die Regierung von Präsident Arana einen auf 30 Tage befristeten Ausnahmezustand über Guatemala verhängt und eine nächtliche Ausgangssperre angeordnet. Die Massnahme erfolgte im Rahmen eines weitausgeholten Schlages gegen die Guerillabewegung im Lande. Der Balkan, in der Terminologie der diplomatischen Kanzleien einst ein Synonym für verworrene und unsichere zwischenstaatliche Beziehungen, kann heute mit Fug und Recht als Musterbeispiel der neuen Ethik gelten, die von den sozialistischen Staaten nach dem zweiten Weltkrieg ihren Beziehungen untereinander wie mit allen übrigen Staaten zugrunde gelegt wurde. In kurzem zeitlichem Abstand haben zwei Ereignisse, die Besuche des Generalsekretärs der Rumänischen Kommunistischen Partei, Vorsitzender des Staatsrats der Sozialistischen Republik Rumänien, Nicolae Ceauşescu, in Jugoslawien und in diesen Tagen in Bulgarien, einen neuen Beweis dafür geliefert, wie sich das politische Klima in unserem geographischen Raum in den letzten zweieinhalb Jahrzehnten grundlegend verändert hat, wie die hier eingezogene Stabilität als ein wesentlicher Faktor der Sicherheit in Europa fortwirkt. Der Staatsbesuch Präsident Ceauşescus in Sofia bot Anlass zu einem Rückblick auf die erfolgreiche Entwicklung der rumänisch-bulgarischen Beziehungen. Unter anderem wurde festgestellt, dass sich der Umfang der gegenseitigen Austausche in den Jahren 1966—1970 gegenüber dem vorangegangenen Jahrfünft fast verdoppelt hat. „Der ausdrückliche Wunsch und die Entschlossenheit unserer Völker“, sagte Genosse Ceauşescu auf dem Sofioter Freundschaftsmeeting, „in Zukunft noch intensiver zusammenzuarbeiten und zu kooperieren, ihre Freundschaft zum Nutzen des eigenen Fortschritts 'und im Interesse der allgemeinen Sache des Sozialismus und des Friedens zu festigen, findet in dem neuen Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand starken Ausdruck und einen entsprechenden juridischen Rahmen. Verfasst im Geiste des Internationalismus und der zwischenstaatlichen Beziehungen neuen Typs, gründet sich unser Vertrag auf die dauerhaften Prinzipien der Achtung der Unabhängigkeit und nationalen Souveränität, Gleichberechtigung, gegenseitigen Vorteils, der kameradschaftlichen Hilfe und der Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten.“ „Sooft wir uns mit den rumänischen Genossen begegnet und miteinander gesprochen haben“, sagte Genosse Todor Shiwkoff in seiner bei der gleichen Gelegenheit gehaltenen Rede, „haben wir die Nützlichkeit unserer Zusammenarbeit konstatiert. Es besteht kein Zweifel, dass der gegenwärtige Besuch der Partei- und Regierungsdelegation der Sozialistischen Republik Rumänien unter Führung von Genossen Nicolae Ceauşescu der Ausweitung und Vertiefung der Beziehungen und der Zusammenarbeit zwischen unseren Parteien, Ländern und Völkern einen neuen, noch grösseren Auftrieb geben wird.“ Einigende Formel gefunden Während zum ersten Mal ein Roboter den natürlichen Satelliten der Erde durchforscht und vor aller Augen demonstriert, wie weit wir es im Bereich der Technik und Wissenschaft gebracht haben, ertränkt auf unserem Planeten ein Kataklysmus von unvorstellbaren Ausmassen Hunderttausende in Ostpakistan in den Fluten und führt der entsetzten Menschheit vor Augen, wie abhängig sie trotz aller Fortschritte noch von Mutter Natur ist. In dieses widerspruchsvolle Selbstbildnis menschlicher Zivilisation passen sehr wohl die Bemühungen, die zur Zeit unternommen werden, um Beziehungen zu normalisieren, die 25 Jahre nach Beendigung des letzten Krieges noch immer an den Folgen dieser schwersten aller menschlichen Verirrungen kranken. Politische Beobachter meinen schon jetzt, dass die Einigung, die nach neun Monaten Verhandlungen von den Vertretern der Polnischen Volksrepublik und der Bundesrepublik Deutschland in den frühen Morgenstunden des vorigen Samstag im Hotel „Europejski“ in Warschau erzielt wurde, zu jenen Ereignissen gehört, die Historiker registrieren werden. Sie bahnt den Weg zu Entspannung und Zusammenarbeit in Europa, ohne die das grosse Problem, das alle Staaten in steigendem Masse beschäftigt, das Problem der europäischen Sicherheit, nicht gelöst werden kann. Der Vertrag, auf den man sich einigte und der inzwischen von den Aussenministern der beiden Länder paraphiert worden ist, enthält als einen der wichtigsten Punkte die Anerkennung seitens der Bundesrepublik der im Potsdamer Vertrag niedergelegten Oder-Neisse-Grenze als Polens Westgrenze. Wenn die vertragliche Verankerung dieser historischen Tatsache vom westdeutschen Verhandlungspartner einsichtsvoll als Vorbedingung für die Bereinigung aller schwebenden Fragen und die Normalisierung der Beziehungen akzeptiert wurde, so hat sie in den Reihen der westdeutschen rechten Opposition offenbar alle, die noch in gestrigem Denken befangen sind, auf die Beine gebracht und zu verzweifelten Versuchen ispiriert, mit allen Mitteln die Regierung zu stürzen, der sie nach altbewährtem Muster wieder einmal den Prozess wegen „Verrat“, „Kapitulation“ und „Ausverkauf der nationalen Interessen“ machen. Der Fall Geldner In ihrem blinden Eifer, die Bresche, die das Überlaufen von drei rechten Flügelmännern der Freidemokratischen Partei zur Opposition in die Regierungsfront geschlagen hat, durch Abwerbung weiterer FDP-Leute zu erweitern und damit die Regierung in die Minderheit zu drängen, tappten die Führer der Christlich-Sozialen Union, die in Bayern ihre Jagdgründe hat, unversehens in die Falle. Zum Schein ging der FDP-Bundestagsabgeordnete Karl Geldner auf die massiven Versprechungen finanzieller und politischer Pfründe, die ihm seitens der CSU gemacht wurden, ein, nur um die ganze Sache auffliegen zu lassen, als er in den Besitz handfester Beweise gelangt war. Wie „Frankfurter Rundschau“ schreibt, „schreckte eine politische Detonation bemerkenswerter Stärke Bonn auf, als es sich schon zur Wochenendruhe begeben wollte. Als der Knall verhallt war, blieb eine in ihrem Nerv getroffene CSU zurück“. Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ beklagt „solche Handlungsweisen, die im bayerischen Bauerntheater den Beifall des Publikums finden mögen“, in ihren Augen aber „bedenkliche Symptome für die Verwilderung der politischen Sitten“ darstellen. Welche Schlüsse der Wähler aus der Affäre gezogen hat, wird sich am Sonntag zeigen, wenn in Bayern die Landtagswahlen stattfinden. Der Vorsitzende der FDP, um deren politisches Überleben es nach den Hessenwahlen auch in diesem Bundeslande geht, Aussenminister Scheel, zeigt sich optimistisch. Er glaubt seine Ostpolitik ungestört fortsetzen zu können. Brüchige Blockade Auf dem lateinamerikanischen Kontinent gehen bemerkenswerte Dinge vor sich. Am 13. November kündigte Präsident Salvador Allende die Wiederherstellung diplomatischer, konsularischer, kommerzieller und kultureller Beziehungen zur Republik Kuba an. Damit durchbrach Chile als erstes Land des Subkontinents die von Nordamerika über das sozialistische Kuba verhängte Blockade, die die Zuckerinsel in die politische und wirtschaftliche Isolation treiben sollte. Die Reaktion, die diese Massnahme auslöste, musste Washington zu denken geben. Einer von Allendes ehemaligen Gegenkandidaten, Radomiro Tomic (Christdemokratische Partei), erklärte : „Ich war immer gegen die illegale Entscheidung, durch die Kuba aus der Gemeinschaft der amerikanischen Nationen ausgestossen wurde. Ich freue mich über den Beschluss, der im Einklang mit den Interessen der beiden Länder und der Völker ganz Amerikas steht.“ Der peruvianische Aussenminister, Edgardo Mercado Jarrin, ging soweit, auf der jüngsten Sitzung der UNO-Vollversammlung zu erklären, „die Präsenz Kubas in der amerikanischen Gemeinschaft muss Gegenstand dringlicher Überlegungen auf regionaler Ebene“ werden, womit er sich auf die Organisation der Amerikanischen Staaten bezog, in der dieser heute bereits von manchen als illegal betrachtete Beschluss über die Entfernung Kubas aus der OAS gefasst wurde. Wenn es auch verfrüht wäre anzunehmen, dass hier eine Lawine im Begriff ist, ins Rollen zu geraten, so ist doch die Sympathie, die in den meisten lateinamerikanischen Ländern mit dem Beschluss der chilenischen Regierung bekundet wird, ein unverkennbares Zeichen dafür, dass man die politische Bevormundung durch den grossen Bruder im Norden satt hat und gern eigene, von den nationalen Verhältnissen diktierte Wege gehen möchte. In Washington tritt man daher auch behutsam auf. Der Sprecher des Staatsdepartements, Robert McCloskey, äusserte lediglich sein höfliches Bedauern, dass Chile nicht auf den Beschluss der Aussenminister der OASStaaten, sich zu konsultieren, Bedacht genommen habe. Die aussenpolitische Woche Ein Beitrag zur Stabilität auf dem Balkan / Einigung in Warschau / Chile auf neuem Kurs / Von Erwin Alder Ausland Zur Wiederherstellung der legitimen Rechte Volkschinas UNO-Mehrheit stimmte für 18-Staaten-Resolution Vertreter Rumäniens: Theorie der Zweidrittelmehrheit juridisch nicht stichhaltig New York (Agerpres). — Freitag nach Abschluss der Debatte über die Wiederherstellung der legitimen Rechte der Chinesischen Volksrepublik in der UNO — ein Problem, das auf Initiative einer Gruppe von Staaten auf die Tagesordnung einbezogen worden war — schritt die Vollversammlung zur Abstimmung über die Resolutionsentwürfe. Die Resolution der 18 Staaten, darunter auch Rumänien, die die sofortige Wiederherstellung der Rechte der Chinesischen VR und den Ausschluss der Tschang-Kai-schek-Leute aus der UNO verlangte, vereinigte 51 Stimmen auf sich ; gegen die Resolution stimmten 49 Delegationen, während 25 Delegationen Stimmenthaltung übten. In den 20 Jahren, seitdem das Problem der Zulassung Volkschinas zur UNO auf der Tagesordnung der Vollversammlung steht, ist es das erste Mal, dass eine Resolution, die sich für die Beseitigung der China gegenüber geübten Diskriminierung ausspricht und das legitime Recht des chinesischen Volkes anerkennt, in der Organisation vertreten zu sein, die einfache Mehrheit der abgegebenen Stimmen erzielt. Damit hat die Vollversammlung im Grunde genommen anerkannt, dass das grosse China unteilbar ist : China — Gründungsmitglied der UNO, China — ständiges Mitglied des Sicherheitsrates. Normalerweise müssten nach diesem Stimmergebnis die Tschang-Kai-schek- Leute sofort den Platz Chinas räumen, den sie willkürlich und illegal in der UNO besetzt halten. Infolge eines prozeduralen Winkelzugs jedoch, der von mangelndem politischem Realismus zeugt und das Ansehen der UNO beeinträchtigt, wird der 18-Staaten-Entwurf nicht in die Tat umgesetzt. Die USA, denen sich weitere 18 Staaten anschlossen, reichten nämlich einen Resolutionsentwurf ein, worin die einfache Verfahrensfrage der Anerkennung der legitimen Rechte Chinas in der UNO und der Ausschluss der Tschang-Kai-schek-Leute zu einem „wichtigen Problem“ erhoben wird, das nur mit einer Zweidrittelmehrheit gelöst werden könne. Da dieser Resolutionsentwurf 66 Stimmen erzielte, während 52 Delegationen dagegen stimmten und 7 Stimmenthaltung übten, bleibt die Wiederherstellung der Rechte Chinas weiterhin in der Schwebe, obgleich die 18ner-Resolution die einfache Stimmenmehrheit auf sich vereinigt hatte. Beobachter in der UNO heben hervor, dass die Resolution über die Wiederherstellung der Rechte der Chinesischen VR in diesem Jahr drei Stimmen mehr erzielte, während die Zahl der Gegner sich im Vergleich zu 1969 um sieben verringert hat und die Zahl der Staaten, die die amerikanische Resolution befürworteten, um fünf zurückgegangen ist, wobei die Zahl derer, die gegen diese Resolution stimmten, um vier gestiegen ist. Diese in politischer Hinsicht äusserst kennzeichnenden Zahlen veranschaulichen, dass sich Jahr für Jahr immer mehr Staaten zugunsten der Ausschaltung der unzulässigen Diskriminierung China gegenüber, zugunsten der Verstärkung der internationalen Rolle und des Ansehens der UNO aussprechen. Überdies ist es ein unbestreitbarer Beweis dafür, dass sich immer mehr Staaten zu der Überzeugung durchringen, dass kein wichtiges Problem der Gegenwart ohne die direkte Beteiligung der Vertreter des zahlreichsten Volkes der Welt, der nuklearen Grossmacht, der Chinesischen Volksrepublik, gelöst werden kann. Zwecks Erläuterung der Stellungnahme Rumäniens bei der Abstimmung sagte Constantin Ene : „Es geht darum, dass die Vollversammlung sich damit einverstanden erklärt, dass der Platz eines Mitgliedstaates im Einklang mit der Charta und mit den Tatsachen von dem Vertreter der Regierung eingenommen wird, die die Autorität effektiv ausübt und die Rechte und Pflichten gewährleisten kann, die die Eigenschaft als Mitglied der Vereinten Nationen für die Mitgliedstaaten schafft. Im Falle Chinas wird der souveräne Willen des chinesischen Volkes unzweifelhaft von der Regierung der Chinesischen Volksrepublik zum Ausdruck gebracht. Die Behauptung, die Wiederherstellung der legitimen Rechte der Chinesischen Volksrepublik in der UNO würde gleichbedeutend mit dem Ausschluss eines Staates aus der UNO sein, ist in rechtlicher Hinsicht mindestens aus zwei Gründen verfehlt. Erstens, weil die Staaten und nicht die Regierungen Mitglieder der UNO sind. Zweitens, weil der angebliche Staat, der ausgeschlossen würde, nicht existiert ; dafür gibt es jedoch Personen, nämlich die Tschang-Kaischek-Leute, die ausgeschlossen werden müssen. Die Theorie über die Zweidrittelmehrheit ist somit juridisch unstichhaltig und bildet einen taktischen Winkelzug, der darauf abzielt, den Willen der Mehrheit der Mitgliedstaaten, einer schwerwiegenden Ungerechtigkeit ein Ende zu setzen, zu vereiteln. Die Geschichte der diesbezüglichen Resolutionsentwürfe, die der Vollversammlung seit 1961 aufgezwungen wurden, veranschaulicht, dass zu diesem Winkelzug nur gegriffen wurde, um die bevorstehende Wiederherstellung der Rechte der Chinesischen Volksrepublik in der UNO als Folge der alljährlichen Vermehrung der Staaten, die China gegenüber eine realistische und den Interessen des Friedens sowie des internationalen Einvernehmens entsprechende Haltung angenommen haben, zu vereiteln. Weil wieder festgenommen Westberlin (Agerpres). — Eckehardt Weil, der am 7. November auf einen Sowjetsoldatsn, der am sowjetischen Ehrenmal im britischen Sektor von Westberlin Wache hielt, einen Mordanschlag verübt hatte und dem es Donnerstag gelang, zu flüchten, wurde nach 28 Stunden wieder festgenommen. Der Westberliner Bürgermeister Klaus Schütz erklärte vor Pressevertretern, dass dieser Zwischenfall so skandalös sei, dass er zwar erklärt, jedoch „in keiner Weise entschuldigt werden könne“. Er gab bekannt, dass über die an der Flucht Weils Schuldigen Disziplinarstrafen verhängt werden. Für 64 Prozent kein Studienplatz Frankfurt a. M. — Bei der Zentralen Registrierstelle in Hamburg haben sich zum Wintersemester 1970/71 insgesamt 19 681 Personen um einen Studienplatz für Medizin, Zahnmedizin, Tiermedizin, Pharmazie, Psychologie und Architektur beworben. Angenommen wurden 36 Prozent der Bewerber, während 64 Prozent keinen Studienplatz erhielten. Die Ablehnungsquote in den einzelnen Fächern betrug : Zahnmedizin 85 Prozent, Pharmazie 77 Prozent, Medizin 73 Prozent, Psychologie 52 Prozent, Tiermedizin 51 Prozent und Architektur 48 Prozent Der Libanon begeht heute seinen Nationalfeiertag : Vor 27 Jahren, am 22. November 1943, wurde die Unabhängigkeit des Landes proklamiert. — Unser Bild zeigt den Hafen von Beirut, der für den Welthandel von grosser Bedeutung ist „Rumänien — Land des Tourismus“ lautet der Titel einer Fotoausstellung, die das Landesamt für Touristik Rumäniens und die Generaldirektion für Touristik beim Ministerrat der UdSSR in Moskau eröffnet haben. Der Ständige RGW-Ausschuss für Aussenhandel tagte am 17. und 18. November in Moskau. An dieser Zusammenkunft beteiligten sich die AusseHhandelsminister der RGW-Mitgliedländer und eine Delegation der SFR Jugoslawien. Als Beobachter waren Vertreter der DR Vietnam und Kubas sowie Vertreter der Internationalen Bank für Wirtschaftszusammenarbeit zugegen. Der Arbeitsplan 1971 gelangte zur Erörterung und wurde genehmigt. In Paris wurde ein rumänisch-französisches Protokoll über den Warenaustausch 1971 unterzeichnet. Der Patsy-Zyklon, der die Philippinen heimsuchte, forderte 105 Tote. Weitere 60 Personen werden vermisst. Patsy wird als der heftigste Wirbelsturm bezeichnet, der seit 1881 die Hauptstadt der Philippinen, Manila, verheerte. Das britische Unterhaus hat die Verteidigungspolitik der konservativen Regierung Edward Heath, wie sie in dem Ende Oktober veröffentlichten Weissbuch dargelegt wurde, genehmigt. Ein Tadelsantrag der Labourpartei wurde mit 284 gegen 248 Stimmen abgelehnt. Die Liberale Partei Österreichs wird die Budgetvorlage der SPÖ-Minderheitsregierung unterstützen, erklärte der Führer der Liberalen, Friedrich Peter. Damit hat sich Kanzler Kreisky gegen die Notwendigkeit eines vorfristigen Rücktritts und die Vorverlegung der Wahlen abgesichert. Die CSSR und Indien haben ein Warenprotokoll für das Jahr 1971 abgeschlossen. Im Einklang mit dem in New Delhi Unterzeichneten Protokoll wird sich der Warenaustausch auf 1 Milliarde Rupien belaufen. Im Jahre 1969 machte dieser Austausch nur 590 Millionen Rupien aus. NEUER WEG / 22. November 1970 Abkommen Rumänien - DR Vietnam unterzeichnet Rumänische Regierungsdelegation von Le Duan empfangen Hanoi (Agerpres). — Vom 15. bis 20. November fanden in Hanoi Besprechungen zwischen einer Regierungsdelegation der Sozialistischen Republik Rumänien unter Führung von Genossen Gheorghe Rădulescu, Mitglied des Exekutivkomitees, des Ständigen Präsidiums des ZK' der RKP, Stellvertretender Ministerpräsident, und einer Regierungsdelegation der DR Vietnam unter Führung von Genossen Le Thanh Nghi, Mitglied des Politbüros des ZK der Partei der Werktätigen Vietnams, Vizepremier der Regierung der DR Vietnam, statt. Auf Grund der Besprechungen, die im Geiste herzlicher Freundschaft und vollen Einvernehmens verliefen, Unterzeichneten die Leiter der beiden Delegationen ein Wirtschaftsabkommen, ein Abkommen über die nichtrückzahlbare Militärhilfe für das Jahr 1971, die Rumänien der DR Vietnam gewährt, wie auch ein Waren- und Zahlungsabkommen für das Jahr 1971 zwischen den beiden Ländern. Anschliessend gab Le Thanh Nghi zu Ehren des Leiters der rumänischen Regierungsdelegation ein Essen, das in einer Atmosphäre herzlicher Freundschaft verlief. In seinem Trinkspruch würdigte Vizepremier Le Thanh Nghi die Ergebnisse des Freundschaftsbesuchs und der Verhandlungen mit der rumänischen Delegation. Die heute Unterzeichneten Abkommen, sagte er, sind ein neuer Ausdruck der kämpferischen Solidarität und der brüderlichen Freundschaft, die die Völker unserer Länder verbinden. Im Aufbauwerk des Sozialismus und im Kampf gegen die amerikanische Aggression wurde dem vietnamesischen Volk immer die wertvolle Hilfe und Unterstützung der Partei, der Regierung und des rumänischen Brudervolkes zuteil. Ich ersuche Sie, der Partei, der Regierung und dem rumänischen Brudervolk, Genossen Nicolae Ceauşescu und den anderen rumänischen Partei- und Staatsführem den Dank der vietnamesischen Regierung und des vietnamesischen Volkes für diese von der Sozialistischen Republik Rumänien gewährte militärische und ökonomische Hilfe zu übermitteln, die für das vietnamesische Volk einen wertvollen Ansporn bildet. Genosse Gheorghe Rădulescu übermittelte seitens des ZK der RKP, des Genossen Nicolae Ceauşescu, Generalsekretär der Partei, Vorsitzender des Staatsrates der Sozialistischen Republik Rumänien, wie auch seitens der rumänischen Regierung und des ganzen rumänischen Volkes dem Zentralkomitee der Partei der Werktätigen Vietnams, der Regierung und dem ganzen vietnamesischen Volk einen herzlichen Brudergruss und den Ausdruck der kämpferischen Solidaritätsgefühle. Die Hilfe, die Rumänien der DR Vietnam auch im Jahre 1971 gewähren wird, ist einer der zahlreichen Beweise der Solidarität unseres Volkes mit dem heldenmütigen Kampf des vietnamesischen Brudervolkes. Wir sind der Ansicht, dass die positiven Ergebnisse, mit denen die Verhandlungen zwischen unseren Delegationen abgeschlossen wurden, einen neuen beredten Ausdruck der internationalistischen brüderlichen Beziehungen zwischen den Parteien, Regierungen und Völkern der beiden Länder bilden. ★ Genosse Gheorghe Rădulescu wurde von den Genossen Le Duan, Erster Sekretär des ZK der Partei der Werktätigen Vietnams, und Farn Van Dong, Mitglied des Politbüros des ZK der Partei der Werktätigen Vietnams, Ministerpräsident der DR Vietnam, empfangen. An der Aussprache, die in einer Atmosphäre herzlicher Freundschaft verlief, beteiligten sich die Mitglieder der rumänischen Delegation. Genosse Gheorghe Rădulescu übermittelte den Partei- und Staatsführem, dem ganzen vietnamesischen Volk seitens des Genossen Nicolae Ceauşescu und der anderen Partei- und Staatsführer Wie auch seitens des rumänischen Volkes einen herzlichen brüderlichen Freundschaftsgruss. Die Genossen Le Duan und Farn Van Dong dankten dem rumänischen Volk, seiner Partei- und Staatsfiührung, wie auch Genossen Nicolae Ceauşescu persönlich aufs herzlichste für die wertvolle materielle und politische Hilfe, die sie der gerechten Sache des vietnamesischen Volkes angedeihen lassen. •k Genosse Gheorghe Rădulescu stattete sodann der Sondervertretung der Revolutionären Provisorischen Regierung der Republik Südvietnam in Hanoi einen Besuch ab. Das Treffen verlief in einer Atmosphäre herzlicher Freundschaft. Herzlicher Empfang in Peking Peking (Agerpres). — Genosse Gheorghe Rădulescu, Mitglied des Exekutivkomitees, des Ständigen Präsidiums äes ZK der RKP, Stellvertretender Ministerpräsident der Sozialistischen Republik Rumänien, und die rumänische Regierungsdelegation, die der DR Vietnam einen Besuch abgestattet haben, sind in Peking eingetroffen. Auf Einladung der chinesischen Regierung statten Genosse Gheorghe Rădulescu und seine Begleiter einen Freundschaftsbesuch ab. Tausende Einwohner Pekings hatten sich zur Begrüssung der rumänischen Gäste auf dem Flughafen eingefunden. Auf den mitgeführten Spruchtafeln standen Willkommensgrüsse in rumänischer und chinesischer Sprache. Genosse Gheorghe Rădulescu und seine Begleiter wurden herzlich begrüsst von : Li Sien-nien, Mitglied des Politbüros des ZK der Chinesischen KP, Vizepremier des Staatsrates, Tschiu Hui-tso, Mitglied des Politbüros des ZK der Chinesischen KP, Stellvertretender Gemeralstabschef der Chinesischen Volksbefreiungsarmee, Li Tschan, Mitglied des ZK der Chinesischen KP, Stellvertretender Aussenhandelsminister, Tschao Kuan-hua, Stellvertretender Aussenminister, Sie Huai-da, Stellvertretender Vorsitzender des Komitees für Wirtschaftsverbindungen mit dem Ausland, und andere offizielle Persönlichkeiten. Die Volksmenge, die mit rumänischen und chinesischen Fähnchen winkte, skandierte ununterbrochen Losungen zu Ehren der Freundschaft zwischen den beiden Völkern und Ländern und bekundete die Gefühle der hohen Wertschätzung, die das chinesische Volk für das rumänische Volk hegt. England mit Exportüberschuss London. — Die englische Handelsbilanz hat im Oktober mit einem Überschuss von 27 Millionen Pfund abgeschlossen. Der Export stieg auf 749 Millionen Pfund gegenüber 724 im Vormonat, der Import erreichte 788 Millionen Pfund (795 im Vormonat). Obwohl die Zahlen noch immer verzerrt seien, zeichnet sich nach Ansicht des Handelsministeriums nun doch eine Entwicklung zum Exportüberschuss ab. In den ersten zehn Monaten dieses Jahres weist die Handelsbilanz ein Defizit von 22 Millionen Pfund auf. Den Exportüberschuss in der Bilanz des sogenannten unsichtbaren Aussenhandels, also Dienstleistungen und Kapitalnutzungen, schätzt man gegenwärtig auf über 40 Millionen Pfund im Monat. Empfänge • Abreisen Die Hauptstadt verlassen hat die Delegation der Kongolesischen Partei der Arbeit (Brazzaville) unter Leitung von Justin Lekoundzou, Mitglied des Politischen Büros der Kongolesischen Partei der Arbeit, Bevollmächtigter für staatliche Industriebetriebe, die auf Einladung des ZK der RKP unser Land besucht hat. Der Delegation gehörte Ekamba Elombe Nicodeme, Mitglied des ZK der Kongolesischen Partei der Arbeit, an. Pierre Gensous* Generalsekretär des Weltgewerkschaftsbundes, hat die Hauptstadt verlassen. Er hat unserem Land auf Einladung des Zentralrates des Allgemeinen Gewerkschaftsverbandes einen Besuch abgestattet. Bei der Abreise auf dem Flughafen Otopeni wurde der Gast von Florian Dănălache, Vorsitzender des Zentralrates des Allgemeinen Gewerkschaftsverbandes Rumäniens, und von Larisa Munteanu, Sekretär des Zentralrates, sowie von Funktionären des Allgemeinen Gewerkschaftsverbandes verabschiedet. In der Hauptstadt eingetroffen ist Freitag die Delegation des Grossen Volkshurals unter Leitung von Dondogiin Tevegmid, Vorsitzender des Grossen Volkshurals, Mitglied des Zentralkomitees der Mongolischen Revolutionären Volkspartei, Rektor der Staatlichen Universität in Ulan-Bator, die unserem Land auf Einladung der Grossen Nationalversammlung einen Besuch abstattet. Der Delegation gehören an : M. Damdinpurev, Mitglied der Kommission für Plan und Budget des Grossen Volkshurals, Vorsitzender des Exekutivkomitees des Volkshurals des Bezirks Süd-Gobi, S. Hansurert, Abgeordnete. Mitglied der Kommission für Kultur. Unterricht und Gesundheit des Grossen Volkshurals, Leiterin einer Arbeitsbrigade im Lederkombinat in Ulan-Bator, M. Altangerel, Abgeordneter des Grossen Volkshurals, Traktorist, A. Codnambaljur. Beamter des Grossen Volkshurals. und B. Cimidors, Referent beim Aussenministerium. Die mongolische Delegation hat am gleichen Tage beim Denkmal der Helden des Kamofes für Freiheit des Volkes und des Vaterlandes, für Sozialismus einen Kranz niedergelegt. Die Delegation des Grossen Volkshurals der Mongolischen VR stattete der Grossen Nationalversammlung einen Besuch ab und hatte mit dem Vorsitzenden der Grossen Nationalversammlung, Ştefan Veitec, eine Besprechung. Stefan Voitec gab am gleichen Tage anlässlich des Besuches der mongolischen Delegation in unserem Lande ein Diner. Die Delegation des Grossen Volkshurals der Mongolischen VR hat Freitag eine Reise durch unser Land angetreten. Aussenhandelsminister Cornel Burtică ist in die Hauptstadt zurückgekehrt. Er hat der Chinesischen Volksrepublik einen Besuch abgestattet und Gespräche im Zusammenhang mit der Entwicklung der Handelsaustausche zwischen den beiden Ländern geführt. Der rumänische Minister hat auch der Sowjetunion einen Besuch abgestattet, und das langfristige Handelsabkommen zwischen Rumänien und der UdSSR für die Zeitspanne 1971—1975 unterzeichnet. Die Delegation des Ministeriums für öffentliches Gesundheitswesen Marokkos unter Leitung von Driss Zaari, Generalsekretär dieses Ministeriums, wurde von Gesundheitsminister Dan Enăchescu empfangen. Die Delegation stattet unserem Land einen Besuch ab.