Neuer Weg, 1971. április (23. évfolyam, 6811-6836. szám)

1971-04-20 / 6827. szám

Setter f Präsident Allende: Gruss an das vietnamesische Volk Santiago de Chile (Agerpres). — Der Präsident der Reöüblik Chile, Salvador Allende, gab zu Ehren der Mitglieder der Handelsvertretung der DR Vietnam in Chile, die vor kurzem- eröffnet wurde, eiri Diner. Bei diesem Anlass würdigte Präsident Allende „die Siege der drei Völker Indochinas in ihrem gerechten Kampf und übermittelte dem: 'tanzen vietnamesischen Volk einen Brudergntss“. meldet die Vietnamesische Nachrichten­agentur. Der Leiter der Handelsvertre­tung der DR Vietnam 'in Chile, Doan Van, beglückwünschte seinerseits Präsi­dent Allende und die Fj-ont der Volks­einheit zu dem bei den jüngsten Muni­zipalwahlen erzielten Erfolg. Hanoi über das Verhältnis zu Norwegen Hanoi (Agerpres). — Die Regierung der Demokratischen Republik Vietnam be­­grüsst die Absicht Norwegens, diplomati­sche Beziehungen zur DRV aufzunehmen, erklärte der Aussenminister der DR Viet­nam, Nguyen Duy Trinh, in einem der Vietnamesischen Nachrichtenagentur ge­währten Interview. Unter Bezugnahme auf die Erklärung des norwegischen Pre­mierministers Trygve Bratteli, worin die­ser von der Absicht seiner Regierung spricht, die DR Vietnam anzuerkennen, wies Nguyen Duy Trinh darauf hin, dass dies den Interessen und den Bestrebun­gen der beiden Völker entspricht. Die Aussenpolitik der Regierung der DR Viet­nam sieht diplomatische Beziehungen zu anderen Staaten auf der Grundlage der Prinzipien der friedlichen Koexistenz vor. Volk und Regierung der DR Vietnam sind der Ansicht, dass sich die Freundschafts­beziehungen zwischen der DR Vietnam und Norwegen zusehends festigen und zur Sache der Unabhängigkeit, Freiheit und zur Sache des Weltfriedens beitragen wer­den. Raumstation „Saljut“ auf Bahn Moskau (Agerpres). — Montag würde in der Sowjetunion die wissenschaftliche Raumstation „Saljut“ gestartet, meldet TASS. Mit Hilfe dieser Station sollen Bauelemente und Bordgeräte erprobt so­wie wissenschaftliche Forschungen und Versuche im Weltraum durchgeführt wer­den. „Saljut" wurde auf eine Bahn mit ei­nem Apogäum von 222 Kilometern und einem Perigäum von 200 Kilometern ge­bracht. Die Umlaufszeit beträgt 88,5 Mi­nuten, der Neigungswinkel der Bahn 51,6 Grad. Wie TASS meldet, arbeiten die Bord­systeme, Aggregate und wissenschaftlichen Geräte von „Saljut“ normal. Im Redl­inings- und Koordinierungszentrum der Bodenstation werden die gewonnenen An­gaben verarbeitet. Hochwasser in Peru Lima (Agerpres). — Infolge der hefti­gen Regenfälle, die seit mehr als einem Monat ohne Unterbrechung über den nördlichen Teil Perus niedergehen, sind der , Amazonen-Strom und seine Neben­flüsse aus den Ufern getreten und haben grosse Überschwemmungen verursacht. Die 15 000 Einwohner der Stadt Mendoza sind von der Aussenwelt zur Gänze ab­geschnitten. In der Stadt herrscht Mangel an Lebensmitteln und 'Medikamenten:'; Das Hochwasser zerstörte zahlreiche Gebäude und Strassen. Auch die Kraftstrombeiie­­ferung wurde unterbunden. Wallonische Farmer unzufrieden Brüssel (Agerpres)/ — Auf einer Presse­konferenz in der Ortschaft Mons äusser­­ten die Vertreter der wallonischen Far­mer ihre Missbilligung über die jüngsten Beschlüsse des EWG-Ministerrates über die Agrarpreise und die Umorganisierung der Landwirtschaft. Die Preisschere zwi­schen den für Agrarprodukte festgesetzten niedrigen Ankaufspreisen und den hohen Verkaufspreisen, zu denen diese Produk­te abgesetzt werden, bleibe bestehen und die erwähnten EWG-Ministerratsbeschiüs­­se befriedigten die Interessen der Mono­pole, doch entsprächen sie nicht den In­teressen der Produzenten. Eisbrocken fliegen durch die Luft Mexiko-Stadt. — Ein gewaltiger Eis­brocken von 50 Kilogramm Gewicht und einem Durchmesser von fast zwei Metern hat die Decke eines Wohnhauses in der mexikanischen Hafenstadt Tampico durch­schlagen. Bisher ist völlig unbekannt, “Wie sich ein derartig grösser Eisbrorken in der Luft bilden und ohne zu schmelzen auf die Erde stürzen konnte. Ein ähnli­ches Phänomen war bei Tampico jedoch schon vor etwa einer Woche beobachtet worden. Eine Düsenmaschine einer me­xikanischen Luftfahrtgesellschaft wurde im Flug von einem harten Gegenstand, vermutlich gleichfalls einem Eisbrocken, getroffen und, erheblich erschüttert. Der Pilot der Maschine entschloss sich darauf­hin zum Rückflug nach Mexiko-Stadt, wo eine grosse' Beule , am Heck , des. Flug­zeugs festgestellt wurde. 33-m-Sturz überlebt Sydney. — In einten' .33 Meter tiefen Fahrstuhlschächt stürzte ein Arbeiter, der 24jährige Scott Rousell, auf einer Bau­stelle in Sydney. Glücklicherweise stand, 60 Zentimeter hoch Wasser - im Schacht, so dass der Sturz abgefangen wurde. Rousell trug Arm- und Rippenbrüche so­wie Kopfverletzungen davon. 5-Stock-Haus geht „auf die Reise“ Basel. — In Basel rollt ein fünfstöcki­ges Haus mit .20 Wohnungen und zwei Untergeschossen einem neuen Standort entgegen, weil es am alten Platz einer Strassenführung im Wege stand. Das 16- jährige Betongebäude soll rund 30 Meter nach Westen „gerückt“ werden. Die et­wa 60 Mieter müssen nicht einmal das Gebäude verlassen. Die Lage in Nahost Abkommen über „Föderation der Arabischen Republiken . ■ ii'i-iMVQVy.vif Y zwischen VAR, Syrien und Libyen / Interview König Husseins Kairo (Agerpres). — Die Präsidenten Anwar Sadat (VAR), Hafez Assad (Sy­­. , rien) und Moamer El Gedafi (Libyen) Unterzeichneten auf dem . Gipfeltreffen in Betighazi ein Abkommen über die Grün­dung der „Föderation der Arabischen Republiken“. Wie die Kairoer Zeitung ..Al Ahram“ zu berichten weiss. gelang­ten die Staatspräsidenten dér VAR. Sy­riens und Libyens zu einem völligen Ein­vernehmen hinsichtlich der Vertiefung der Zusammmenarbeit und der Einheit der drei arabischen Staaten auf politi­schem, militärischem und wirtschaftli­chem Gebiet. Moskau. — Der Vizepremier und Aussenminister der VAR. Mahmoud Riad, hatte in Moskau eine Aussprache mit dem schwedischen Botschafter in der Sowjet­union, Gunnar Jarring, Sonderbevol'­­mächtigter des UNO-Generalsekretärs für Nahost. Bei diesem Anlass erörterten Mahmoud Riad und Gunnar Jarring „sämtliche Aspekte der Nahostkrise und die derzeitige Lage in diesem Raum“. Das Moskauer Treffen folgt einer Aus­sprache, die kürzlich in Paris zwischen Jarring und Phad stattgefunden hatte. Mahmoud Riad hatte in Moskau über­dies Aussprachen mit dem Aussenmini­ster der Sowjetunion, Andrej Gromyko. Unter Bezugnahme darauf schreibt ..Al Ahram“ : „Die Besprechungen zwischen den beiden Seiten haben die jüngste ägyptische Initiative, den Vorschlag zur Wiedereröffnung des Suezkanals. zum Gegenstand. , Die Sowjetunion schliesst sich dem Standpunkt der VAR an, wo-nach die Freiheit der Schiffahrt auf dem Kanal im Rahmen eines allumfassenden Abkommens geregelt werden muss.“ Die Zeitung „Journal d'Egvpte“ stellt unter Bezugnahme auf die Besprechun­gen. die Mahmoud Riad vor .kurzem in London mit britischen Regierungsstellen hatte, fest, dass ..Grossbritannien m letz­ter Zeit im Zusammenhang mit der Nah­ostkrise eine positive Haltung angenom­men hat“. London. — König- Huşsein von Jorda­nien befasste sich in einem der Londo­ner „Times“ gewährten Interview mit der Möglichkeit der Gründung eines pa­lästinensischen Staates, wobei er unter­strich. dass mehrere arabische Länder Interesse hierfür an den Tag gelegt ha­ben. Er betonte jedoch, dass es Sache der Palästinenser ist. eine diesbezügliche Entscheidung zu treffen. „Wir müssen den Palästinensern das Selbstbestim­mungsrecht einräumen“, sagte König Hussein. Unter Bezugnahme auf die Beilegung des Nahostkonflikts erklärte König Flus­sein. dass sein Land sich weiterhin zu­gunsten der Durchführung der Resolution des Sicherheitsrates von November 1987 ausspricht. Er betonte, dass Jordanien gegen geringfügige Grenzberichtigungen nichts einzuwenden hat. unter der Be­dingung jedoch, dass diese von den vor Juni 1967 bestehenden Grenzen ausgehen und auf Gegenseitigkeit beruhen. Was Jerusalem anbelangt, lehnte König Hus­sein jeden wie immer gearteten Kom­promiss ab. Anschläge in Mailand Neofaschisten geben keine Ruhe Rom (Agerpres). — In Mailand wur­den auf die Gebäude, wo die Kommu­nistische Partei und die Sozialistische Partei ihren Sitz haben, Sprengstoffan­schläge verübt., die bedeutenden Sach­schaden anrichteten. Die Terroranschläge wurden von Angehörigen der sogenann­ten „Aktionsgruppe Mussolini“ durchge­führt. Das Ständige Komitee zur Verteidigung der republikanischen Einrichtungen ge­gen den Faschismus, dem alle demokra­tischen und fortschrittlichen Kräfte — von den Christdemokraten bis zu den Kommunisten — angehören, veröffent­lichte eine Erklärung, worin di und wirksame Massnahmen gegen den Neofaschismus gefordert werden, der die republikanischen Freiheiten bedroht. Die Mailänder Polizeidirektion gab be­kannt, dass infolge der Zwischenfälle, die sich Samstag nachts in der Stadt ereigneten, acht Personen unter der Be­schuldigung festgenommen wurden, sich den Ordnungshütern widersetzt zu ha­ben. Wie Reuter betont, wurden die Zwi­schenfälle dadurch verursacht, dass rechtsextremistische Gruppen auf den Strassen demonstrierten. antidemokra­tische Losungen riefen und den Sitz der Kommunistischen Partei und der Soziä­nde listischP iberfiek Sonntag kam es in Nordirland neuerlich zu Zwischenfällen. In der Umgebung von Belfast ereigneten sich in den Klubs der extremistischen Protestanten drei Explo­sionen. Die in Ulster stationierten britischen Truppen setzten im Ballymacarett- Stadtviertel von Belfast die Hausdurchsuchungen fort, um Waffen und Munition sicherzustellen. Diese Hausdurchsuchungen lösten sowohl bei Protestanten als auch bei Katholiken zahlreiche Proteste aus, und es kam zu feindseligen Kundgebungen vor den Polizei-Kommissariaten der Hauptstadt. Die 17 000 britischen Soldaten sind nicht imstande, das unruhige Nordirland niederzuhalten. Immer wieder flammen aus geringstem Anlass Strassenkämpfe auf. Hier gehen die mit Schutzschilden be­wehrten britischen Truppen unter einem Hagel von Steinen gegen katholische Ju­gendliche vor Anstand Polnischer Aussenminister reist nach Japan Warschau (Agerpres). — Der polnische Aussenminister Stefan Jedrychowski ist auf Einladung seines japanischen Kolle­gen Kiichi Aichi zu einem offiziellen Be­such nach Japan gereist. Er wird von Ryszard K^shi. Stellvertretender Au­­ssenhandelsminister. und von hohen Be­amten des Aussenministeriums begleitet. Vor seiner Abreise erklärte sich Stefan Jedrychowski auf dem Warschauer Flug­hafen vor Journalisten darüber befrie­digt. dass sich die polnisch-japanischen Beziehungen, vor allem im Bereich der Wirtschaft, in den letzten Jahren entwik­­kelt haben, obgleich das. Volumen des Warenaustauschs noch unbefriedigend ist. Der polnische Aussenminister betonte, dass die Besprechungen, die er mit den zuständigen Stellen in Japan führen wird, die künftige Ausweitung, der Handelsbe­ziehungen, der wirtschaftlichen, wissen­schaftlichen und technischen Zusammen­arbeit wie auch den Kulturaustausch zwischen den beiden Ländern zum Ge­genstand haben werden. Bahnlinie Iran — Westeuropa Iran und die Türkei haben ein Abkom­men über die Herstellung einer Eisen­bahnverbindung zwischen den beiden Ländern unterzeichnet, wie ein Regie­rungssprecher in Teheran mitteilte. Die fast fertiggestellte Strecke soll im Juli in Betrieb genommen werden. Sie schafft erstmals eine direkte Eisenbahnverbin­dung zwischen Iran und Westeuropa. In Westberlin fand ein neues Treffen zwi­schen der Delegation der DDR. unter Führung von Günter Kohrt, Staatssekretär im Aussen­­ministerium, und einer Delegation des West­berliner Senats, unter Führung von Senats­direktor Ulrich Müller, statt. Die Leiter der beiden Delegationen kamen überein, ihre Be­sprechungen am 6. Mai fortzusetzen. Eine Industrieausstellung der SFR Jugosla­wien soll erstmalig in Peking veranstaltet werden. Angaben der Belgrader Zeitung „Po­litika“ zufolge findet die Ausstellung vom 20. November bis 10. Dezember d. J. statt. UNO-Generalsekretär U Thant bleibt bei sei­nem Beschluss, nach Ablauf seiner gegenwär­tigen Amtsperiode am 31. Dezember 1971 nicht mehr um ein neues Mandat anzusuchen. Dies gab der Sprecher der UNO bekannt. Ein künstlicher Erdsatellit vom Muster „Me­teor“ wurde in der Sowjetunion gestartet, mel­det TASS. Mit Hilfe dieses Satelliten sollen meteorologische Angaben gewonnen werden. In Freiburg (Baden-Württemberg) findet vom 25. bis 27. Oktober d. J. der FDP-Parteitag statt. Dies wurde auf einer FDP->Vorstandssit­­zung in Kiel beschlossen. Zwei Jahre waren es am Wochenende, seit­dem Dorothy Fisher (39) mit einem fremden Herz lebt. Die Herzverpflanzung wurde von Prof. Christian Barnärd vorgenommen. Do­rothy Fisher ist die einzige Person in der Südafrikanischen Republik, die mit einem frem­den Herz lebt. Enteignet hat die mexikanische Regierung 750 000 Hektar Forstgebiet. Die meisten dieser Wälder hatten verschiedene nordamerikanische und mexikanische Staatsbürger unter dem Vorwand, eine Konzession für den Bau einer Eisenbahnlinie erworben zu haben, widerrecht­lich in Besitz genommen. Zu einem offiziellen Besuch in Moskau trifft der finnische Premierminister Ahti Kar.jalainen ein. Der Gast leistet einer Einladung der Re­gierung der UdSSR Folge. Selbstmord beging Major Carl Hensley, Mit­glied der Untersuchungskommission des Pen­tagons, die Ermittlungen über die von US-Mi­­litärangehörigen in Südvietnam verübten Kriegsverbrechen durchführt. Hensley war beauftragt worden, sich mit den Fällen einiger hoher Offiziere zu befassen, die beschuldigt wurden, die von unter ihrem Kommando stehen­den Militärs verübten Verbrechen verschwie­gen zu haben. Angaben der US-Militärbehör­­den zufolge konnte vorläufig nicht festgestellt werden, ob der Selbstmord Major Hensleys mit der von ihm geleiteten Untersuchung in irgend­einem Zusammenhang steht. Wegen „subversiver Propaganda“ wurde der Priester Francisco Garcia Salve von einem Ma­drider Gericht zu einem Jahr Gefängnis und 10 000 Pesos Geldstrafe verurteilt. Ein heftiger Waldbrand hat in etWa 50 Kilo­meter Entfernung von Atlantic City (USA) rund 4000 Hektar Forstbestand erfasst. Die Feuersbrunst konnte noch nicht eingedämmt werden und bedroht vier benachbarte Dörfer. Der Botschafter der Sozialistischen Republik Rumänien in Brazzaville, Alexandru Tujon, wurde vom Präsidenten der Volksrepublik Kongo, Marien N’Gouabi, empfangen. Es fand eine herzliche Aussprache über die rumänisch­kongolesischen Beziehungen statt. Zum X. Parteitag der KPB Bulgarien verzeichnet neue Erfolge Kommuniqué über die Planerfüllung im ersten Quartal Sofia (Agerpres). — In Sofia wurde ein Kommuniqué der Generaldirektion für Information beim Ministerrat über die Entwicklung der Volkswirtschaft der VR Bulgarien im ersten Vierteljahr 1971 ver­öffentlicht. Dank dem sozialistischen Wettbewerb zu Ehren des X. Parteitags der Bulgari­schen KP wie auch dank der besseren Nutzung der materiellen Gegebenheiten und der Arbeitskräfte wurden neue gro­sse Erfolge bei der Entwicklung der Wirtschaft und ihrer Effektivität erzielt, heisst es im Kommuniqué. Gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres hat sich die Industrieproduktion um 11,1 Pro­zent erhöht und die Gesamtproduktion des Jahres 1958 übertroffen. Das Plan­soll wurde um 4,8 Prozent überboten. Viel rascher als das vorgesehene Durch­schnittstempo erfolgt die Entwicklung der petrochemischen und chemischen Indu­strie, des Maschinenbaus und der Me­tallverarbeitung. Diese Sparten liefern nahezu die Hälfte des gesamten in die­sem Vierteljahr erzielten Produktions­zuwachses. Das Kommuniqué gibt über­dies an. dass sich der Tierzuchtsektor bedeutend entwickelt hat. Das Viertel­jahr-Bausoll wurde um 4,9 Prozent über­boten. Bedeutende Erfolge waren auch im Bereich des Verkehrswesens zu ver­zeichnen. Die bei der Entwicklung der Volks­wirtschaft im ersten Vierteljahr erzielten Ergebnisse bilden einen guten Auftakt zur Durchführung des neuen Fünfjahr­plans für die sozial-ökonomische Ent­wicklung der VR Bulgarien, heisst es ab­schliessend in dem Kommuniqué. Die Beschlüsse des X. Parteitags werden eine weitere Beschleunigung des Wachs­tums der Volkswirtschaft und eine Ver­stärkung der Wirtschaftseffektivität her­beiführen und die erfolgreiche Durch­führung der Aufgaben des Aufbaus der allseitig entwickelten sozialistischen Ge­sellschaft in der VR Bulgarien bewirken. Auf der Fahrt nach Sofia KPdSU-Delegation durch Rumänien Die Delegation, der Kommunistischen Partei der Sowjetunion unter Leitung von Genossen Leonid Breshnew, Gene­ralsekretär des ZK der KPdSU, die sich nach Sofia begab, um am X. Parteitag der Bulgarischen Kommunistischen Par­tei teilzunehmen, weilte auf der Durch­reise in unserem Lande. Der Delegation gehören an : W. Stscherbizki. Mitglied des Politbüros des ZK der KPdSU, Vor­sitzender des Ministerrates der Ukraine, K. Russakow, Mitglied des ZK der KPdSU, Abteilungsleiter beim ZK der KPdSU, W. Basowski, Stellvertretendes Mitglied des ZK der KPdSU, Erster Sekre­tär des Regionsparteikomitees Nowgorod, und A. Pusanow, Mitglied des ZK der KPdSU, Botschafter der UdSSR in Bul­garien. Sonntag abend, auf dem Bahnhof Chi­­tila, wurde die Delegation von Genossen Paul Niculescu-Mizil. Mitglied des Exe-kutivkomitees. des Ständigen Präsidiums, Sekretär des ZK der RKP, und von Funk­tionären des ZK der RKP begrüsst. Bei dieser Gelegenheit kam es zwi. sehen den Genossen L. I. Breshnew und Paul Niculescu-Mizil zu einem kurzen, freundschaftlichen Gespräch. W. S. Tikunow, interimistischer Ge­schäftsträger der Sowjetunion in Buka­rest, und Botschaftsmitglieder waren eben­falls zugegen. Bei der Ankunft in unserem Lande wurde die KPdSU-Delegation von den Genossen Miu Dobrescu. Stellvertreten­des Mitglied des Exekutivkomitees des ZK der RKP. Erster Sekretär des Kreis­parteikomitees Jassy, und Vasile Vlad, Stellvertretendes Mitglied des ZK der RKP, Abteilungsleiter beim ZK der RKP. empfangen, die die Gäste während ihrer ganzen Reise durch unser Land begleiteten. NEUER WEG f 20. FÄprfl 1971 Droht den amerikanisch-japanischen Beziehungen eine Krise? New York (Agerpres). — Die Beziehun­gen zwischen den USA und Japan könn­ten in eine „ernste Krise“ einmünden, da US-Präsident Nixon beschlossen hat, die Rückgliederung Okinawas an Japan mit­tels eines Vertrages, anstatt mittels eines Abkommens vorzunehmen, stellt „New York Times" in einem Leitartikel fest. Unter Hinweis darauf,' dass ein Ver­trag vom US-Senat mit einer Zweidrittel­mehrheit ratifiziert werden muss, wäh­rend ein Abkommen von den beiden Häu­sern des Kongresses nur einer Billigung mit einfacher Stimmenmehrheit bedarf, hebt das Blatt hervor, dass die Rückglie­derung Okinawas auf diese Weise in den Konflikt über den Textilimport Japans in die USA .einbezogen werden könnte. Die Anhänger der Schutzzollpolitik im Kon­gress könnten sich der Ratifizierung des Vertrages als Druckmittel bedienen, um Japan zu zwingen, seinen Import in die USA zu drosseln. Dies könnte Japan je­doch in eine schwierige Lage bringen, da „jeder Aufschub der Rückgliederung Oki­nawas Premierminister Eisaku Sato schä­digen könnte, der sich verpflichtet hat, bis zum Jahre 1972 durchzusetzen, dass die Insel Okinawa unter japanische Ver­waltung zurückkehrt“, stellt „New York Times“ abschliessend fest. A. ( y t> Aus der Auslandspresse • Aus der Auslandspresse Vierte Front Auch Portugal hat seinen Burgos-Prozess / Lissabons Koionialpolitik stösst auf wachsenden Widerstand Lissabon, letzter Mohikaner des Kolonialzeitalters, hält stur an der Theorie von den „Überseeprovinzen“ fest und setzt alle, die die Unabhängigkeitsbewegung in seinen afrikanischen Kolonien unterstützen, erbarmungsloser Verfolgung aus. Einen Überblick über die Widerstandsbewegung vermittelt der nachstehende Bei­trag aus dem Hamburger JÄaehrichten-Magazin „Der Spiegel“. Fast zwei Jahre lang sass der angola­nische Geistliche Joaquim Pinto de An­drade, 43, in portugiesischen Gefängnissen —. davon 86 Tage lang in einer zwei Quadratmeter grossen Zelle. Fünf Monate verbrachte er in der Ver­bannung auf einer kleinen Insel vor der westatrikamscnen Küste, eit Monate un­ter Hausarrest in einem portugiesischen Kloster. Drei Jahre lang musste er unter Polizeibewachung in einem Priestersemi­nar leben. Knapp elf Jahre nach seiner ersten Verhaftung kám ér1 — im vergangenen Februar '•— erstmals Vor ein Gericht. In der’ letzten ' Woche läuft wurde im Lissa­boner Justizpalast Boa Hora (deutsch : gute- Stünde) erstmals ein Urteil gegen ihn gefällt. Der Priester, den die Behörden des katholischen Portugals als Staatsfeind verfolgen, habe, so formuliert die Ankla­geschrift, „konspirative Kontakte“ zu ; ei­ner Organisation gepflegt, welche die „ge­waltsame Lostrennung; der Uberseepro­vinz Angola vom Mutterland“ ■ Portugal anstrebe : der „Volksfront zur Befreiung Angolas“ (MPLA). Die angolanische Unabhängigkeitsbewe­gung, zu deren Führern auch ein Bruder Pinto de AndradeS gehört, hatte den Geistlichen während seiner Gefangen­schaft im Jahre 1962 zu ihrem Ehrenprä­sidenten gekürt. Gemeinsam mit Pinto de Andrade stan­den neun weitere Angeklagte vor dem Richter. Sieben von ihnen stammen, wie der Priester, aus Portugals grösster Afri­ka-Kolonie Angola. Sie werden der Sym­pathie oder Zusammenarbeit mit der MPLA beschuldigt. Portugiesische Oppositionelle nennen den Prozess in Anlehnung an das Ver­fahren vom vergangenen Dezember gegen 16 baskische Widerstandskämpfer in der Nachbardiktatur Spanien „unser Burgos". Denn wie im Prozess von Burgos mani­festierte sich auch im Verfahren von Lissabon Willkür der Justiz : Alles Be­weismaterial der Verteidigung war einer Vorzensur unterworfen ; die Richter stütz­ten sich bei der Urteilsfindung vor al­lem auf den Schlussbericht der Polizei. Wie in Burgos konnte auch in Lissabon die Anklage keine Schuldbeweise vorle­gen, wurden Angeklagte während der Untersuchungshaft gefoltert. Und wie das. Tribunal gegen die Basken in Francos..Regime, verhärtete auch der Prozess gegen die AngoTäner in Caetanos Diktatur die Fronten zwischen dem Re­gime und seinen Gegnern, verschärfte er den Widerstand von links und die Reak­tion der Rechten, Wenige Tage nach Prozessbeginn traten Mitte des vergangenen Monats alle 9000 Studenten der Universität Coimbra in ei­nen zweitägigen Vorlesungsstreik, der erst beendet wurde, als 300 bewaffnete Polizi­sten das Universitätsgelände besetzten. Während eines Protestmarsches ins Stadt­zentrum wurden 20 Studenten verhaftet. In Lissabon zogen Hunderte von Hoch­schülern vor den Justizpalast und boykot­tierten die Vorlesungen der Universität; in den Lokalitäten der Studentenverbän­de wurden Polit-Poster gegen Portugals koloniales Engagement aufgehängt. Die Verteidiger des lusitanischen Im­periums ihrerseits überschwemmten die Strassen der portugiesischen Hauptstadt mit Durchhalteplakaten, auf. denen sie „Wir lassen Afrika nicht im Stich“ schworen und ein „komplettes Portugal“ forderten. Den Traum vom „kompletten Portugal“ hält das Lissaboner Regime seit nunmehr einem Jahrzehnt nur noch mit Waffen­gewalt aufrecht — in den portugiesischen Afrika-Besitzungen Angola, Mozambique und Guinea-Bissau liefern Partisanen der Ipfvfpn l mrhäicr‘Vie»n ’K'nlnninlmnr*}Tf' pinpn erbitterten Kleinkrieg. Jahrelang erfuhren die Bürger im Mut­terland wenig von diesem Krieg : Die zensierte Presse berichtete allenfalls kom­mentarlos über Truppenbewegungen und kaschierte die Höhe der portugiesischen Verluste, indem sie Gefallene als Ver­kehrstote rubrizierte. Erbarmungslos verfolgte die politische Polizei „Pide" — die seit dem vorletzten Jahr unter neuem Namen, aber mit alten Methoden arbeitet — jeden, der. die Lissa­boner Koionialpolitik öffentlich auph nur zu erörtern wagte. Kritik am Krieg in Afrika gilt bis heute als Landesverrat und wird mit Haft oder Deportation bestraft. So gab es Widerstand gegen den Kolo­nialkrieg fast nur in sporadischen Ein­zelaktionen : Der Hauptrpann Henrique Galvao entführte aus Protest gegen den Krieg im. Jahre 1961 den Luxusdampfer „Santa Maria“ mit über 600 Passagieren nach Südamerika — und blieb schliess­lich resigniert im damals noch freieren Brasilien. Oppositionelle Militärs unter Führung des Hauptmanns Varela Gomes versuch­ten 1962 in der Garnison von Bej a einen vergeblichen, Aufstand gegen das Regime — ihr Anführer verschwand für Jahre in Einzelhaft. Eine Gruppe von Rebellen, die sich „Liga zur Einigung der revolutionären Aktion“ (Luar) nannte, überfiel im Mai 1967 eine Bank in der Kleinstadt Figueira da Foz und schleppte vier Kartoffelsäcke voll Geld fort, mit dem der Kampf ge­gen den Kolonialkrieg finanziert werden sollte. Ein Jahr später scheiterte die glei­che Gruppe bei dem Versuch, die Textil­stadt Covilha zu okkupieren — Luar-Chef Herminio da Palma Inacio wurde samt Gefährten verhaftet, konnte jedoch ins Ausland fliehen. Als im. September 1968 Premiermini­ster Marcelo Caetano die Nachfolge des Dauerdiktators Salazar antrat, wurden die ohnehin nur spärlichen Aktionen gegen den Krieg zunächst noch rarer... Doch bald zeigte sich, dass Caetano so wenig wie sein Vorgänger daran dachte, die Kolonien freizugeben ... Die Streiter der „Patriotischen Front“ — die in Algier Kontakte zu Vertretern der angolanischen Befreiungsfront MPLA unterhalten — befürworten den bewaffne­ten Kampf nach Guerilla-Art auch in Por­tugal. Um den Krieg in den Kolonien zu beenden — so der Führer der „Patrioti­schen Front", Fernando Piteira Santos —, müsse ausser in Angola, Mozambique und Guinea-Bissau „eine vierte Front in Por­tugal“ eröffnet werden. Im vergangenen Oktober hatte das Caetano-Regime an der vierten Front die ersten Verluste zu beklagen : Eine Bom­be riss ein Loch in die Bordwand des 16000-Tonnen-Schiffes „Cunene“, das vom Lissaboner Hafen aus mit Truppen und Kriegsmaterial in die K°l°men auslau­­fen sollte. Vier Tage später krachte es auch auf dem Truppentransporter „Vera Cruz“. Für die Attentate verantwortlich zeich­nete die bis dahin unbekannte „Bewaff­nete Revolutionäre Aktion" (Ara)... Portugals Verteidigungsminister Sä Viana Rebelo witterte überall Verrat : Die „Zentren der Subversion“ seien in Por­tugals Universitäten und Hochschulen zu suchen, erklärte er Anfang des Jahres. Vcm dort aus werde der Kampfeswille der Afrika-Armee durch verräterische In­­tellektuellen-Offiziere unterwandert. Erst­mals gab der General zu, dass in den ver­gangenen Monaten die Desertionen inner­halb der portugiesischen Kolonialarmee angestiegen seien. .Noch im vergangenen September hatte er die Rate der Fahnen­flüchtigen als „unbedeutend“ abgetan. Verrat an den Kolonien witterten auch andere Ultras — sogar bei ihrem eige­nen Regierungschef : Premier Caetano kündigte eine seit geraumer Zeit geplan­te Verfassungsreform an, die den Afrika- Kolonien unter portugiesischer Oberauf­sicht etwas mehr Autonomie als bisher einräumen soll. Mit Hilfe des Prozesses gegen Pinto de Andrade und seine neun Leidensge­nossen versuchten die Rechtsaussen des Regimes, so interpretiert ein Lissaboner Journalist, die geplante Reform zu unter­laufen und eine eventuelle Liberalisierung abzublocken. Das scheint ihnen fürs erste gelungen zu sein. Die Ara-Revolutionäre nahmen den Prozess zum Anlass für ihre bisher spektakulärste Aktion : Sie überfielen den etwa 100 Kilometer von der spanischen Grenze entfernten Luftwaffenstützpunkt Táncos. Durch Bomben mit Zeitzündern zerstörte das Ara-Kommando, dem offen­bar auch einige mit Táncos wohl vertrau­te Soldaten angehörten, elf Hubschrau­ber, drei Übungsflugzeuge und einige in Reparatur befindliche Maschinen. Men­schen kamen nicht zu Schaden. Das Caetano-Regime, glaubt Ara-Gesin­nungsfreund Piteira, „wird nun seine Li­beralisierungsmaske fallen lassen“. Erstes Anzeichen für den Sieg der Ultras scheint der Ausgang des Angola-Prozesses zu sein : Pater Pinto de Andrade erhielt drei Jahre Haft mit anschliessender — zeitlich nicht begrenzter — Sicherheitsverwah­rung. • Aus der Auslandspresse • Aus der Auslandspresse • Aus der Auslandspresse J Interessantes Experiment Künstliche Bariumwolke über Mittelamerika Washington (Agerpres). — Wie NASA bekanntgibt, beabsichtigen amerikanische und westdeutsche Wissenschaftler, in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch ein in­teressantes Experiment durchzuführen, nämlich in 134 0Q|) Kilometer Höhe über Mittelamerika eine künstliche Barium­wolke zu erzeugen. Der Versuch soll neue Erkenntnisse über das Magnetfeld der Erde in der genannten Höhe vermitteln. Zu diesem Zweck soll am 20. April eine Rakete gestartet werden, die . in einem Behälter 17 Kilogramm Bariumoxid mit sich führt. In 134 000 Kilometer Höhe wird das Barium aus, dem Behälter ent­weichen und eine Wolke bilden, die 15—20 Minuten auf der ganzen westlichen Erdhalbkugel mit freiem Auge gleich ei­nem Vollmond zu sehen sein wird. Die Wolke wird sich, sobald sich das Barium ionisiert, allmählich verflüchtigen. Die Bariumionen werden sich entlang der Kraftlinien des Magnetfeldes anordheh und so mit Hilfe der Geräte der Boden­stationen ermittelt werden können.

Next