Neues Pester Journal, November 1877 (Jahrgang 6, nr. 303-332)

1877-11-08 / nr. 310

p Budapest Donnerstag Die Artillerie s annand­rte bis auf Repolvers Schußmweite und begann ein Batteriefeuer,­ welches­ man­ gehört haben muß, um sich einen Begriff davon zu machen. . Yedes Geo traf. Die Atmosphäre der Nedoute war­ nur noch eine Dichte gelbe Staubwolle, aber­ die hinderte die Türfen nicht, mit derselben Präzision wie des Morgens die angreifenden­­ Abtheilungen zu lichten. Um 5 Uhr­­ formirten sich 20 Bataillone in erster und 10 Bataillone in zweiter Linie zum entscheidenden Sclage. Die Truppen waren begeistert, und als die Kolonnen die Höhe erstiegen und bald im Pulverdampfe verschwunden waren, aus dem heraus das unmittelbar begonnene orfanähnliche Ge­wehrs­feuer hörbar war, da nahmen die Neservetruppen unwille­kürlich ihre Kopfbedekungen ab und befreuzigten sich. 68 mar ein­ ungemein­­ ernster Moment, man­­ dachte, unmili­ Zürlich, daß es unmöglich sei, aus diesem Kugelhagel lebend zurückzufehren. Um halb 6 Uhr wurde das Feuer merklich schwächer;­ man, ‚bereitete, sich zum Bayonnet-An­­­­griff vor. Mittlerweile brannten im Innern der Nedoute die Blochäufer und sonstiges brennbares Material, so daß sich der schwarze Dualm mit‘ dem weißen Pulverdampfe vereinigte und, durch die blutrothen, Strahlen , der, eben untergehenden, Sonne eigenthümlich beleuchtet,­­ ein­ Bild ‚gab, ‚welches ich nie vergessen werde. Schon sah man einzelne Tapfere die Böschung er­­steigen, aber sie stürzten tödtlich getroffen Fopfüber in den Graben. Dafür kamen immer wieder Erftmannscaften mad und endlich um halb 7 Uhr war man im Innern der Neboute. Dort Spann­ sich der Kampf fort, obwohl ‚bereits der größte Theil der türkischen Truppen den Rüde­zug­ gegen Zeli angetreten hatte. Das, was­ fich im ‚Innern der so theuer erfauften Nedoute abspielte, kann sich nur eine franthaft erregte Phantasie vorstellen. Die Bespannung der Batterien, das Vieh, welches die Türken dort hatten, die­ Verwundeten, Todten,­­ allerhand Bors­täthe, Waffen, Furz Alles brannte, und was das Groß- Nichte war: Menschen, Pferde und Schafe, brannten lebendig. 9803 noch die Stellung vertheidigte, wurde ‚niedergemacht, und immer noch hörte man‚ das Geknatter ‚des Gewehrfenerd. 63 waren «die­ ‚massenhaft herums­liegenden Patronen, welche, von den Flammen ergriffen,­­erprobirten. Die Berluste der Türken an Todten und Vermunt "beten betragen 3500 Mann. Die Rufen­­ bezahlten­­ den Tag mit 4000 Mann, worunter­­ 230 Offiziere. Zwei Brigadegeneräle sind schwer verwundet, viele Stabs: ‚Offiziere tobt. Unsere Schilderung macht es wohl über­­flüssig, die Bravour der Türken noch besonders hervorzus­c heben, sie fochten wie Löwen. Mike-Jusqu. 8. November 1877. Die Bankfrage im­ Abgeordnetenhause.: — Wiltung vom 7. November. — Neun Sikungen des Abgeordnetenhauses hat ‘die Generaldebatte über die Bankvorlage bereits in Ansbruch genommen und erst morgen, am zehnten Kampftage, wird­ die definitive Entscheidung fallen. Das Abgeordnetenhaus zeigte wohl schon Heute die Abstimmungsphysiognomie ; die Bänke waren dicht gefüllt und Abgeordnete, die man sonst wochen: Yang weder im Situngssaale, noch in den Gouloird erblich, befanden si heute auf ihren Plänen. 63 hatte eben jede Partei ihren Heerbann möglichst vollzählig aufgeboten. Allein man kam, obwohl die Situng beinahe bis 3 Uhr dauerte: Heute noch­ nicht zur Abstimmung; e3 hat nämlich noch der Abgeordnete Chorin­dad Medt, eine Schlußrede a. halten, die­ auf morgen verschoben wer­­den mußte. In der heutigen Sikung ergriff zunächst Bal Somfjtid das Wort, und zwar einzig aus dem Grunde, um unter gesrannter Aufmerk­­samkeit des ganzen Hauses die kurze Erklärung abzugeben, daß die Entscheidung über die Frage der S0 Millionen: Chuld, ganz unabhängig von der Bankdebatte getroffen werden müsse.­­ Sodann Marthesz Sigmund, GHatar und­ Géza Nemete sprachen gegen Den DBankgejekentwurf, wobei die zwei­ legtgenannten­­ Nedner dem­ Hause wiederholt Anlaß,zu Tchallender, Heiterkeit gaben. Nun endlich konnte der Präsident die General- Debatte für geschloffen: erklären, und es­­ begannen die­ Schluhreden. Der ‚Finanzminister, Sz­ol! trat für den­ Gefegentwurf ein, weil man ‚in allen Tragen, welche die materiellen Interessen Ungarns berühren, mit der größten Behutsamkeit vorgehen müsse. Neferent­ Wahrmann bekämpfte die Hauptsächlichsten, Einwendungen, die während der Debatte von der Opposition gegen den Gesekenu­­mwurf erhoben wurden, in fachlicher, objektiver Weise. Sein Appell an die gegenseitige Nespektivung der Weberzeugungen­­ machte große Wirkung. Ignaz HelfyH­­atte Heute einige sehr glückliche Momente. Er svrach mit Verve und einzelne feiner­ Hiebe tra­­fen in’8 Lebendige. Auch seine sachlichen Argumente waren heute zutreffender, als in seiner ersten großen Nee. Zum Schlusse der Sikung interpellirte noch der­ Abgeordnete Eugen B­é­ch h den Minister des Sunern in Angelegenheit der­ bevorstehenden Beam­­ten-Restaurationen. Die Sikung nahm folgenden Berlain: Präsident Ghyezy, eröffnete, die Sikung, um­ 10 Uhr Vormittags. Nach­ Anmeldung einiger­­ Petitionen wurde dem Abgeordneten Friedrich Hartányi der von ihm,in Folge, seiner Ernennung zum­ Regierungskome­missär für die Barijer Weltausstellung waggesuchte fünfe mostatische Urlaub vom 1. April £. S. an bewilligt. — Das Haus jehte hierauf die Banfpebeatte fort. Basti Somilid. Nicht um den vergeblichen Berjuch zu­ machen. Die Gegner zu kapazitiren, ergreife er das Wort, ebenso wenig um die gegen den Bonfgefegentwurf erhobenen Einm­ene­dungen zu widerlegen. Er molle blos gegen die Be­­hauptung protestiven, als verpflichte fich­ig der Abge­­ordnete, der für den Bankgefegentwurf stimmt. Durch dieses Votum selbst zur Uebernahme eines Theiles der 80 Millionen­ Schuld, ferner, als sei die rechtliche Natur der obigen Schuld zweifelhaft. Nebner bestreitet die Richtige Zeit dieser Behauptungen. Die Frage der 80 Millionens Schuld steht heute gar nicht auf der Tagesordnung, diese Frage werde das Haus mit voller Freiheit erst später disfusiren und entscheiden. (Zustimmung im Zentrum.) Den Bantgejeentwurf nimmt Redner an. Johann Marchnot. Redner erklärt, daß er den Gelegentwurf nicht annimmt. Wünschensnwerth wäre es, wenn auch das Parlament ihn ablehnte, denn man hat in Wien nur deshalb so große Ansprüche gestellt, weil man annahm, 008 ungarische Ministerium werde nachgiebig sein und habe, über­ eine, große gefügige, Majorität zu­ verfügen. Sigmund Gsotär. Ungar­r hat 17.000 Gemeinden, in denen e3 noch möglich­­ sein sollte, 150.000 Aktien der ungarischen selbst­­ständigen Bankı unterzubringen, für die er, „wenn. .e3 nöthig ‚sein sollte, ‚ selbst, feine ‚goldene Uhr, und. ‚Kette hingeben würde. (Nebner zeigt Uhr und Kette vor. Große Heiterkeit.) Er nimmt den Gelegentwurf nicht an. Géza Remete. 1 „ Nedner nimmt den Baron Ludwig Simonyi gegen Die, gestrigen, Ausfälle Albert Némethő in Schub. ‚Sein Beispiel sollten auch die übrigen gewesenen Minister­ befole­gen, denn im Käfig verkinmert der Löwe. (Große Heiter­ teit.) Gegen ‚Kaas ‘gewendet, bemerkt Nedner, es sei ein muthiges, aber fruchtloses Beginnen, den Grafen Lónyay in Schuß zu nehmen, der rommt Wilhelm­ Tóth zu, den Lebendigtodten des Landes gehört.­­(Heiterfeit.) Des Lebe­neren Wahlmandver überstiegen alle Grenzen , wurde doch Redner, der nur ein einfacher Fiskal ge­wesen sei (große Heiterkeit), d­urch Militär verhindert, sich zu­ seinen M­ähz­lern zu­ begeben und Soldnrechte,griffen ihn an seiner Ehre an. (Heiterkeit. Csemeghi lacht) Nemete: „Sa, ja, Herr, Esemeghi ! (Große Heiterkeit.) Sein P­atriotismus verbiete ihn, für die Negierungsvorlage zu­ Stimmen. Präsident Ghyezy : Da sein Redner mehr vorges­terkt­ ist, erkläre ich die­ Generaldebatte für geschlossen. Nun folgen­ die Schluhreden. Finanzminister SZEM Niemand leugnete, daß­ nur die Errichtung­­ einer solventen Bank die einzige gesunde Lösung der Bankfrage wäre, ‚und Redner ‚behauptet auch, daß das­ Land eine solche Bank nicht entbehren könne, sobald die Vorbedin­­gungen zur Grrichtung einer solchen vorhanden sind. Ned­­ner berührt dann das Gefährliche des Experiments der Errichtung der Bank bei ungeregelter PValuta. Die Bank ist nicht Selbstzweck, nur. Mittel 5. und» um , bes. Mittels willen sollen wir jene Interessen:gefährden, zu deren Schuß diese Institution eben bestimmt it, umso mehr, wenn sich eine Modalität bietet, welche die Situation erträglich macht ? Worin bestehen die Gefahren der anderen Lösung ? Unses ver Ansicht nach in der­­ Werthdifferenz und den daraus entstehenden Webern. Darin liegt­ der Kern der ganzen Frage. Unstreitig würde swischen den Noten zweier selbste Händiger Notenbanfen eine Werthdifferenz eintreten, welche wieder andere wesentliche, Hebel, hervorrufen müßte.­­ Eine solche­­ Werthdifferenz würde schon aus dem Grunde eins treten, weil jene einzige Garantie, welche sie verhindern könnte, nämlich die wechselseitige Annahme der beiderseiti­­gen Noten, bei der von den Separatsgutachten empfohle­­nen Lösung­­ ausgeschlossen ist. Der Minister übergeht nun auf die Erörterung des Geietentwurfes und hält Denselben im Allgemeinen für befriedigend. Unter den obwaltend­e­n Verhältnissen ist eine Uebereinkrift nur mit der österreichischen Nationalbank möglich. Der Minister anerkennt, daß die Dotation­ nicht so hoch sei, als die Negierung selbst gewünscht hat ; allein die in Aussicht genommenen 50 Millionen feinen ja feine Maximale, sondern eine Minimal-Dotation, welche nach Bedarfe erhöht werden könne. 65 wird im Interesse der Bank selbstj liegen, daß sie über die 50 Millionen Linz ausgehe. Redner will übrigens dieses Thema nicht weiter aus­spinnen,denn dazu werde die Spezialdebatte reichlich Veranlassung bieten;nur einige Punkte wolle er nachher­­ausheben,N­amentlich­ was der Abgeordnete Lukács bezüg­­lich des Widerspruches gesagt,der darin liege,daß einer­­seits der Ausschu­ß die finanzielle Lage in den despexatesten Farben schildere,nur um die Vorlage durchzusetzen, während andererseits der Finanzminister fast zur selben Zeit in seinem Export die fortwährende Besserung im Staatshaushaltes konstatirte.Ich—sagt der Finanzminister —sehe dam­it gar keinen Widerspruch,ich glaube,wir haben eben Beide Recht.Aus der Konstatirung der fort­­dauernden Besserung der Bilanz im Staatshaushalte folgt noch nicht die Berechtigu­ng zu der Behauptung,unser« Staathaushalt befinde sich bereits in dem Zustande,um jede Erschütterung,alle Wirren zu errmgen im Gegen­­theil,dieVesserung,welche ich konstatiren zu können so glücklich gewesen­ bin,enthält zugleich die Mahnung für uns,diese Besser­ung nicht aufs Spiel zu setzen,behutsam vorzugeben und keinen Sprung in UZ Ungewisse zu thun. Möge es mir der Herr Abgeordnete Béla Banhidy nur glemben,daß wir nicht,wie er sich ausgedrückt hat,der Politik des Kleinmuthesl­uldigen­.Unsere Politik sieht nicht blos die eventuell möglichen Vortheile,sondern­ auch den hohen Preis,w­elche i­ wir zu bezahlen hätten,falls wir diese Vortheile aufs Spiel setzen wollten.Wir,befolgen nicht die Politik des KleinI­uthes,sondern jene der Selbstbe­­schränkung,die allerdings oft große Opfer erkreischt,aber stets sicherer zugiele führt.Es ist wahr,diese Politikere reicht nicht Alles,sie läßt sich sogar manchmal den einen und den anderen Vortheil jener waghalsigen Politik entgehen, die uns­ durch die Phantasie vorgezaubert werden,aberx111- sere Politik bewahrt uns vor Uebeln,sichert uns die Wwirtz­lichen Bortheile und ich glaube, geehrtes Haus, bag dies­e Bolitit für uns die rathsamste und wünschenswerthefte it. (Lebhafter Beifall im Centrum.) Diejenigen, von deren­ entscheidendem Worte es ab­­hängt, welch’ eine Situation geschaffen werden sol, müssen mit ganz anderer Behutsamkeit vorgehen, als die Herren auf der entgegengesehten Seite dei Hause (Zusti­mmung im Gentrum), weil wir mit einem ganz anderen Maße der Bers­antwortlich feit gemessen werden, als die Herren drüben. Wenn Sie nun sagen, ob wir denn dazu da seien, das Land eines Lieblingsgedankens zu berauben, dann antworte ich Ihren meinerseits ganz unverhohlen: Sa, wenn unser Gemi­ten uns sagt, daß wir den Anteressen destlandes besser so dienen, wenn mir­ die­ Behriedigung nomentaner Liebe­lingemänsche zwar nicht herbeiführen, dafü­r aber dem Lande dasjenige bringen, was uns die höhere Pflicht für das Bas­terland als das Beste erscheinen läßt. 34 — so ídirekt der Finanzminister — habe den Banfausgleich niemals als­ etwas vollständiges, Fertiges angesehen; ich sah und sehe darin auch heute blos einen modus vivendi, welcher mit Hilfe eines gesicherten Kredit­­organismus eine wenn auch nicht vollständige, jo doch zus­reichende Sicherung unserer Kreditbedürfnisse garantirt, welcher die Situation nicht verschlechtert, sondern verhessert, die Rechte des Landes nicht preißgibt, sondern­ ausdrücklich wahrt. (Lebhafte Zustimmung im Centrum ) Mori; Wahrm­ann, Medner verspricht, sich Kurz zu faffen, denn..wa er nur ausnahmsweise den Referentenji einnehme, sonst aber auf seinem Platz als Abgeordneter sie, wisse er recht gut, welche, Last die, referenten-Schlußreden für das Haus sind. Deshalb wolle er auf, persönliche Angriffe, auf­ Entstellungen seiner, Worte, auf die zahlreichen ober­­flächlichen Einwendungen si nicht, einlafen, sondern ausschließlich mit voller­ Aufrichtigkeit und Objektivität zum­ Gegenstande der­ Debatte, selbst sprechen. Obwohl die­­ Debatte ihr große Dimensionen annahnı, beschränkte sie sich,im Wesen doc auf die Erwägung dessen, ob die auch vom. Redner­ anerkannten, drei Fehler des. Banfausgleichs, nämlich die, Zusammenstellung ‚des Generalrathes, der geringe Wirkungskreis der Direktionen und, die Unzu­­länglichkeit der, Dotation, so groß und wichtig­ sind, hat selbst Diejenigen, die für­ die Aufrechthaltung der Ba: Tutaeinheit selbst zu Opfern ‚bereit sind, das ganze Uebers­einkommen ablehnen­ müssen ; ferner, ob die, gefährlichen, wachtheiligen Folgen der, Errichtung, einer selbstständigen ungarischen. Bank in der. Größe eintreten würden, wie Die Majorität der, Finanzkommission besorgt. j S in diesen Beziehungen herrschen zwar an jegt, noch sehr divergirende Ansichten, aber sie haben sich während der Debatte doch einigermaßen geklärt. Der Abgeordnete Falk glaubt, der Generalrath werde nach der Ertheilung­­ des Privilegiums Ungarn gegenüber ganz­ anders gestimmt sein, als er vor Ertheilung des Privilegiums war. Der Abgeordnete Xiányi dagegen meint, der, Generalrath werde ‚unter allen Umständen, die, Interessen Ungarns vernach­­lässigen. , Redner, erblich, diesen Ansichten gegenüber das beste Korrektiv in den $$. 25 und 62 der Statuten, welche bestimmen, daß beim Vorsebußs und Essompte-Geschäft in beiden Staaten dieselben ‚Prinzipien und Beischlüffe zur Anwendung kommen müssen., Chorin hat zwar gefragt, ob ‚denn, nicht auch solche Beischlüffe dentbar sind, welche Die Interessen Ungarns benachtheiligen. Redner hält dies für undentbar. Denn die Bestimmungen über die erforder­­lie Zahl:von­ Unterschriften .auf den zu, essomptivenden Wecseln, ein niedrigerer Zinsfuß Für Wechsel kurzer Sicht, Bestimmungen über die Höhe, bis zu welcher Werthpapiere bombardirt werden sollen, Erhöhung oder­ Herabießung des Zinsfußes können doch dies und jenseits der Leitha nur gleiche Folgen haben.. Der einzige Halt, in welchen der Generalrath, Mißgunst gegen Ungarn an den Tag, legen könnte, ist der, ‚daß die Budapester zu Zeiten größeren Geldbedarfes eine zeitweilige Erhöhung der 50 Millionens Dotation fordern, der Generalrathb­aber — der jedoch diese­­ Forderung ohne gegründete Ursache nicht abweisen wird — hinsichtlich­ der Höhe der Summe und der Nach­­erstattungszeit weniger bewilligen könnte, als die Direk­­­ion verlangt. Daraus aber kann man doch seinen casus belli machen. In Betreff des Wirkungskreises der Direk­­tionen­ hätte M­iedner ebenfall gewünscht, daß die Budas ‚peiter Direktion ihre Beamten selbst ernennen könnte und wenn die Direktion über , das Geschäft in Ungarn der Generalversammlung direkt und nicht im Wege des Gene­­ralrathes Bericht zu erstatten hätte. Allein es ist doch nicht zu übersehen, daß die Gtatuten das Kreditgeschäft, der Bank in Ungarn innerhalb der fiven Dotation ganz in die Hand der Budapester Divession geben. Der Abg. Lichten­­stein hat die Bank wegen ihres vor dritthalb­jahren bes­chätigten Verhaltens gegenüber den Provinzipallassen und Kreditinstituten heftig getadelt. Nedner hat dies vor dritthalb Jahren ebenfalls gethan , wenn nun aber die Wiederkehr sol­­cher Vorfälle unmöglich­ gemacht wird. So ist das doch nicht ein Rücfall, sondern ein Schritt zum Besseren. » Die Direktionen sin­d mit allen,im engeren Sinne zum­­ Kreditgeschäft, gehörenden Agenden betraut, danegen von allen Agenden ausgeschlossen, die­ mit der N­otenemit­­tirung und­ der Bankpolitik im Zusammenhange stehen. Thorelli­ . fann dies bei einer gemeinsamen Bank nicht anders sein, und praft sich läßt sich die Gadde bei einer gemeinsamen­ Bant, die­ für Ungarn eine fire Dotation feststellt, nicht anders durchführen. Zur Bantpositif gehört. Hauptsächlich die Für­rung des Zinsfußes, ‚die Ber fınmung der P­roportion der zum Defompte- und Lom­­bardgeschäft zu verwendenden Summen, die Designirung der Werthpapiere,­­ die lombardirt werden können, die Beftttelung des Ausmaßes, der­ zu ertheilenden Vorschüffe und die sorgfältige Berückschtigung der allgemeinen res ferven. Würden mit diesen Agenden die Direktionen bes­traft, so könnten zwischen Wien und Budapest Abmeldhun­­gen vorkommen; Wien könnte z. B. den Zinsfuß auf 5 P­erzent, Budapest auf 4 Perzent, festlegen. In diesem Falle würde das­ Ausland, würden die Länder westlich der Leitha ihre Wechsel in Budapest zur ESromptirung brin­­gen und die für die Interessen Ungarns bestimmte Dota­­tion wäre bald durch Ausländer erschöpft. Wer im Bankgeschäft nicht bewandert ist, wird­ sagen, man künne dem leicht, abhelfen, indem man nur ungarische Wechsel eöfomptirt; allein das Kreditgeschäft hat so manigfache Formen, dab man der Ausbeutung des Budapester Wlaßes bei verschiedenem Zinsfuße nicht vorbeugen könnte. Aehnliches könnte beim Lombardgeschäft vorkommen. ‚Die zwei Hauptinstitute künnen daher ihre Dotationen nur dadurch Schagen, dab für sie gleichmäßige Bestimmungen eb­en. Die Opposition bezeichnet die Dotation als zu niedrig ;­terN­edner ebenfalls, allein aus viel­ höher stehen­­den Gesichtspunkten. Ein großer Theil Ungarns suchte und fand die­ Befriedigung seiner Kreditbedürfnisse nicht in Budapest, sondern in Wien; das Ausland ernennt Budaz veft selbst heute noc nicht als Börsenplan an. Um das Eine Hinfort zu verhindern, das Andere zu erreichen, braucht Budapest eine größere Dotation. Wenn man von diesem­ Gesichtspunkte absteht, ist Die Dotation nicht zu sein. Man sagt wohl, das Estemptegeschäft stieg in Yuda=­pest binnen zehn Jahren von 10 auf 50 Millionen, wie fol dann eine Dotation von 50 Millionen für den zu er­­wartenden wirthschaftlichen Aufschwvung Ungarns während jé

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