Oedenburger Zeitung, 1919. September (Jahrgang 51, nr. 94-117)

1919-09-11 / nr. 101

? ARIEL-, www­. «.Ej--—T- Osaka-: ·"Me"-sp101..» ae J Donnerstag, 11.­­S­eptember 1919, Einzelpreis 30 Heller, Bezugspreis: per Monat 6 Kronen samt Zustellung dund­ Qoten oder Boft. Einzeigen werden „auf Tarif berechnet, n 2 Schriftleitung und Verwaltung: Dedenburg, Grabenrunde So, ® Berneuf, der Schriftleitung und Verwaltung 25. Zur Geldfrage. Belitit und nichts ala Politik ! Während in Deutschland schon lange intensiv gearbeitet wird, was sie am besten in der Bewertung der Maärkvaluta in Zeutralien bemerkbar macht, während Deutsch­­österreich, oder wie es von nhm ab heißen wird Republik Oester­­reich trog seiner prekären Lage nun auch Daran gegangen ist, allen gegenwärtigen und fommen­ den Bitterniffen zum Trog sich produktivee Arbeit zuzumenden, müssen wir in Ungarn wehmütig zusehen, wie die Teidige Bolitit Alles verschlingt, was nach ernst­­licher Arbeit aussieht. Ritz als P­olitik, Aufwertung politischer Fragen und Probleme ‚beschäftigt die Kreise in der Haupt­­stadt Ungarns, welche den Beistre­­bungen nd Borwärts fördernd, ‚beides noch Beispiel­ und Richtung­­‚gebend voranlehen sollten. persönliche und Machtfragen, von jeher Ba3 Gredenpferd der Budapester Bolitifer und nichts all jene machen sich in einem Reitpunkt geltend, in welchem vom Frieden noch nicht Die leileste Spur vorhanden ist und verlegen Bas Land in eine Situation, die sie von der Armeniens nur wenig unterscheidet. Das Land äczt unter der Um- Klarheit und Ver­worrenheit, in der­­ ich die Volkswirtschaft und vor Allem deren Gradmesser, das Geldiwesen befindet. Wir brauchen gar nicht weit zu gehen, um die besolate Geldfrage und deren Salamitäten zu stu­­dieren und warten vergeblich auf den Berjuch einer Nemedur. Hier in Oedenburg und dessen Komitat z. B. werden weder das soge­­nannte Komitatsgeld, noch die von der ungarischen Profisparkasse emit­­­tierten Noten — vom weißen Geld ganz zu sehweigen — in Zahlung genommen. Weder will und manscht Blaugel — nur Blaugeld. Dieses wird mit allen Kräften thesauriert, bei Seite­­ ge­­bracht, versteht. Gelangt jemand zufällig oder auchh die V­erhältnisse gezwungen zu einer anderen Geld­­sorte, so tritt dieser wieder Den Kreislauf an, im einzigen Bestreben, 5 Io8 zu melden, wieder in Blaugeld zu verwandeln und das legtere verschwindet, wird nicht­s mehr gesehen, macht sich ganz rar. Die ganz­­e Steigerung aller reife, die statt dB erwarteten Abbaues alle­­ au­f a­ei Ministerpräsident Friedrich in Raab. Der Ministerpräsident tourde in Raab von den Sorgen der Be­­hörden und einer ungeheueren Menschenmenge enthusiarti­g empfangen. In seiner­­ Begrüßungsansprache betonte der Ministerpräsident, daß Ungarn auch ohne Mitwirkung der Sozialdemokraten regiert werden könne. Gigentlig gebe es in Ungemm keine Sozialdemokratie mehr, seit sich dieselbe mit dem Kommunismus identifiziert habe. Der Ministerpräsident rechnet auf die Unterftügung der­­Wrovinz bis zu den Wahlen der Nationalversammlung, welche erweisen werden, daß die Nation auf seiner Seite stehe. Die Provinz sol nicht mehr von der Hauptstadt abhängig sein, sondern nicht regieren, er sei ein Freund der weitgehenden­ Dezentralisation, eine und jede andere Regierung müsse sig auf Die Provinz fügen, wenn sie eine wirklich magyarische sein will. Er sei ein Feind des Bolschewismus, den er ebenso energis& unterdrücken male, wie dem roten, aber an den­­weißen Terror, reufsieren. Auf die Gewalt gefragt könne sich seine Regierung Die Ausführungen des Ministers wurden mit stürmischer Zur­stimmung angenommen. . ‚ | Vizeadmiral Horty in Kaposvär, Steinamanger, 10. September. Von 8. d. M. traf Vizeadmiral Horty in Kapssvár ein, wo er am Bahnhof von Generalstabschef Sod3 und den Sorgen der Zivilbehörden empfangen wurde. Andreas Saliän der Obernotär BVizegespan-Stellvertreter des Somogyer Fami­­tates richtete Herzliche Begrüßungsworte an ihn. BVizeadmiral­ Horty dankte in einer schöngeschwungenen Rede und betonte die Notwendig­­keit der Aufstellung einer nationalen, disziplinierten Armee, welche die öffentliche Ordnung und die Wahrung des Rechtszustandes gewähr­­leistet. — Bon Raposoär begab sich Horty nach Siöfot, von wo er demnäch­ beabsichtigt alle nennenswerten Orte Transdanubiend der Reihe nach aufzufolgen. Vortragsreise Clemenceaus in Amerika. Amsterdam, 10. September. Der Pariser Berichterstatter des „Daily Herald“ meldet, daß Clemenceau sich auf eine zweiwöcgent­­riege Vortragsreise in den Vereinigten Staaten von Amerika vorbereitet. Dem Vernehmen nach sol damit das gänzliche Sich zurückziehen vom öffentlichen Leben, seinen Anfang nehmen. Auch Lloyd George soll fs mit ähnlichen Absichten befassen. Der deutsche Friedensvertrag vor dem amerikanischen Senat. Delmar, 9. September. Ein Funkspruch besagt, daß der ameri­­kanische Senator Lodge, der Präsident der Kommission für äußere Angelegenhe­ten im Senat gestern erklärte, daß der deutsche Friedens­­vertrag morgen, den 10. d. M. der Kommission übergeben wird. Die Beratungen über den Friedensvertrag beginnen vorausfü­llt nächte ode. ie Aieh­ Be ee u Finanzialamität Gesellschaftsflaffen unter Ich ihmwer trifft, ist Hauptsächlich zuzuschte Denn außer dem seltene nicht zu beschaffenden Blaugel übrigen Zahlungsmittel in Kurs wären, — sie sind es ja faktisch nicht — so würde haupt sein Geld da sein ! alles ins Stohen geraten. Und woran liegt da3? nur an der Politik. Das gesunde Vertrauen des­ Bu in die Budapester Politiker, im eine greifbare Stabilität der Re­­gierung verursacht damit i ten Zusammenhange Zwei die von der Tegteren Defr B Zahlungsmittel. Dieses Mi in die umlaufenden Bap­sorten ist aber gänzlich unbeg det, da es Heute für jeden Logi Denkenden ausgemacht sein m dab jo­wohl das Komitatöge das Bostsparkasfengeld, ja au von Der Regierung mit e Fünftel bewertete, aber wenig mit diesem anerkangte und gara­tierte Weißgeld nichts anderes fi­el. Das in kleine Noten zerlegte Blaugeld. Die kleineren Geldsorten sind von ihren Emissionzjten­ dadurch garantiert, daß ige Ge­wert in Blaugeld bei der öf ungar. Bank deponiert ft, daß nach Ablauf des Kalenderjahr zweifelsohne mit dem so heiß sehnten Blaugeld eingelöst werden. Der verdiente und gewiß ber­trauenswürdige Borland Söhne der hiesigen Bantfiliale gibt nn nur uns, sondern jedem, der wänscht, eine Erklärung in dem Sinne ab. Daß die zirkulierenden P­forten zur Zeit von der Ba­nti in Blaugeld eingewec­t werden können, hat einen Spezie Grund, der freilich wieder im ungarishen Bolitit wurzelt zu großen Kalamitäten führt. ist beispielsweise­­ von 8 und Fabrifebetrieben abgesehen, wiederholt auch die hiesige Finan­­birektion mit dem Grunden um vorschußweites Blaugelb an hiesige Bankfiliale becangetrı und ter notgedrungen abweislie Beicheid macht die Auszahlung , Gehälter, der pensionen und Beser Höchst dringlicher Reif zu unmöglich. Aber die hiesige filigre, deren Borstand als u

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