Oedenburger Zeitung, 1920. März (Jahrgang 52, nr. 50-74)

1920-03-28 / nr. 72

. Zweiundfünfzigster Jahrgang. A Bezugspreise ; Ä ‚Mit Zustellung durch Voten monatlich 10.— Kronen. ‚Wit Zustellung per PBost monatlich 12.50 Stronen. Einzelnummer 50 Heer. — Anzeigen laut Carif. Voriiis coessa agoratr­a a a Nr. 72. Verantwortlicher Schriftleiter : Dr. Stefan YPalovic Priva­tfernruf: Ar. 191. sl a­n Bas Sonntag, 28. März 1920, Schriftleitung und Verwaltung : Dedenburg, Deäkpla Nr. 56: Fernruf: Schriftleitung: 25. Verwaltung: 19. ie politische Lage. Budapest, 27. März. Die Parteikonferenz der R­leinlandwirte beschäftigte si mit der­ Frage des Bors oder Negierungskommissärs. Aubinet fante, Die Partei hat anläßlich dieser Frage­­ meuerlich den Beweis ihrer politischen Neffe geliefert. Die Hauptsache ist Die Kon­­sek­vation.. In dieser Frage hat DBotlit den Ministerpräsidenten mitverstanden. Die Partei­ stellte si ferner auf den Standpunkt, daß die­ leer­ werdenden Ministerposten sofort zu bes­iegen sind, ebenso auch die Obergespangstellen. Nubinet erklärte sich gegen die Beibehaltung‘ der Kreisregierungstommiffäre, schon aus Er­­sparungsgründen. Ueber die Königswahl äußerte sich „Rubi­­ “ek, das dies ein Vorrecht der Nationalver­­sammlung sei. Ferner sagte er, daß: das Militär am­ Ostersonntag den Eid auf die Verfassung abe­iegen wird; in der Hauptstadt vor dem Neid­d=­geriwefer, in der Provinz vor dem fanahöchsten aumeienden Offizier. Die Beamtenschaft wird den Eid auf­­ die D Verfassung in der darauf­ folgenden, Woche­ ablegen. Budapest, 27. März. Die National­­versammlung beschäftigte sr mit der Belegung des Miinisteriums Des Zwiern. ‚Sedne der beiden großen "Parteien würde Diesen Posten gerne selbst bejegen, doch hat ihn der Neidh­verweser der christlich nationalen Bereinigung Zuges sprochen Diese nominierten hie für Beniczky. Doch sind damit die Kleinlandwirte wenig zu­­frieden, da sie ihn mit vers­chiedenen Vorgängen bei den Wahlen in Zusammenhang bringen; gegen Haller würde indessen die Kleinland­­­­wirtepartei seinen Widerstand teilten. Die Nationalversammlung will nach Ostern in erster Linie die Agrarreform­ erledigen, ebenso auch die Gelege über Vermögens- und Kriegs­­gewinnsteuer. Die Preißtreibernovelle so Wontag erledigt werden. Budapest, 27. März. Der Finanzaus­ Fuß hat gestern unter Vorfig des Grafen Riebelsberg eine Litung abgehalten, an­­läßlich welcher an den Finanzminister Poranyi die Anfrage gerichtet wurde, warum auf dem Banknotenstempel die ungarische Krone fehlt. Finanzminister Korandi erklärte Dietl mit techni­ ien Gründen, da die Abstempelungsmaschinen noch während der Karolyiregierung fertiggestellt­­ wurden, und, neue zu verfertigen war unmöglich. Ferner wurde beschlossen, die Indemnität für 5 Dionate zu bewilligen. Die Sigung hat bis 10 Uhr abendS gedauert. Budapest, 27. März Die National­­versammlung hält Weontag ihre legte­­igung vor Ditein; die nächte wird erst Mittwoch nach Ditein stattfinden. Die Wahl in Ofen Budapest 27. März Geltern abends um 8 Uhr war im 1. Wahlkreis die Sperr­­stunde ; diese Zählung wurde noch nicht abges­­chlossen, doch hatte er in Mitternacht den Anschein, daß Margarete Schlachta die absolute Diehrheit erhalten hat. Bu Zur Banknotenabstempelung. Begünstigungen für Westungarn. Budapest, 27. März. Die Presseab­­teilung des Ministeriums für nationale Minder­­heiten gibt bekannt: Der Termin für Die Apsterpelung der Noten der Oesterreichisch- Ungarischen Bank wurde 618 8. April verlängert. Weitere Verfügungen, welche­ besonders für Westungarn günstig sind, werden vorbereitet. MWilton und die Türkei. Wien, 27. März. Aus Washington wird gemeldet, daß Wilson in einer Note an die Alliierten nicht nur die Vertreibung der Türken aus Europa, sondern auch die Nedergabe Konstantinopels an die Neffen fordert, wie dies in einem Vertrag zwischen den damaligen Alliierten im Jahre 1914 beschlossen wurde.. Aus Deutschland. Rene But­chvorbereitungen? Hamburg, 27. März. Nach einer Meldung sol sich Drerst Xedebur, der den M­ilitärputsch in Altona­ gemact hat, nach Schleswig begeben­­ haben, wo er angeblich die Organisation der Truppen begommen hat, wobei­­ ihn die Neid­ ®­­wehr unterfrügen sol.­­ Ludendorff in Schweden. Baris, 27. März. Mus. Malmnd wird gemeldet, daß Ludendorff ji bereits in Schweden befindet. ROH beetie Die Regierungsbildung in Deutschland. Berlin,­27.März.Das Kabinett Bauer hat demissioniert.Reichspräsiden­t Ebert hat den bisherigen Minister des Aeußern Müller m­it der Kabinettsbildung betr­aut.Die L­osung der Krise wird dadurc­h­ sehr erschwert,daß sich die Gewerkschaften ständig in die Politik mischen und­ besonders die Personenfrage nach ihren Wünschen erledigt sehen wollen Die Mehrheitssozialisten wollen,daß auch die Un­­abhängigen in die Koalition einbezogen werden, diese aber wü­rden nur dann­ ein­treten,wenn die Regierung ohne bürgerliche Parteien g­­bildet würde.Die Dem­okraten erklärten,wenn­ m­an sich weiterhin von den Gewerkschaften beeinflussen lasse,aus der Koalition auszus­treten.Die Demokraten bestehen auf die Bes­setzung desB­inisterspostens für Aeußerei durch Grafen Brockdorff-Rantzau,Reichswehrminister soll ein republitanisch gesinnter General werden; genannti werden Löffler und Reinhardt. Gelingt Müller die Kabinettebildung und­h so dürfte wahrscheinlich Legien damit beauftragt werden,der wahrscheinlich eine reine Arbeiter­­regierung zu bilden versuchen wird,jedenfalls aber­ würde die neue Regierung einen scharfen Ruck nach links bederstein dürfte sich aber gegenüber­ der Obposition der bürgerlichen Parteien nicht haten können. Rittertum der Arbeit. Ein nemistes „Rittertum der Arbeit“, eine gewisse edle Humanität und praktische Letztlichkeit der Arbeit wird noch auf dieser­ Erde realisiert werden. Aber warum­ wird ? marum betem wir zum Simmel, ohne­ die eigne Schulter and Rad zu fiegen? Die Segenwart muß selbst anfangen, wenn sie will, daß die Zukunft vollende. Du, der Du prophezeiest, der Du glaubest, beginne Du auch zu erfüllen.. Strebe Deine Hand, aus in Gottes Namen; wife, daß das Wort „unmöglich“ da, wo Wahrheit und Erbarmen und die ewige Stimme der Natur befehlen, in dem Wörterbuch des braven Mannes seinen Pla­kat; du wenn ale Deeniden „unmöglich” gesagt haben und geräuschvoll anderswohin ge­­­­taumelt sind und Du allein noch übrig ‚bist, dann erst Deine Zeift und Deine Möglichkeit ‚gefommen ist. Nun bist Du­­an der Reihe. ‘Tue es und frage feinen­­ Menschen:. um.<seinen . Rat, „sondern­ bloß Dich und’ Gott. Bruder, e8 liegt in Dir die Möglichkeit zu vielem — die Möglich­­keit, die Geschi­chte eines heroischen Lebens­­auf den ewigen Himmel zu schreiben. Der Merih it kämpfen, und man definiert ihn vielleicht am bften dls einen geborenen Krieger, geboren, um zu und sein Leben als „eine Schlacht um einen Marsch“ unter dem rechten Syeld­­bern. Der Men hat fortmäszend zu fämpfen, bald mit Notwendigkeit, mit Un­­frugpibarkeit, mit Mangel, mit Sümpfen, mit ungensamen Wäldern, mit unge­­fämmter Baumwolle,­­ bald auch mit den Verblendungen seiner armen Mit­­menschen. ZTrügerische Visionen steigen in dem Kopfe meines armen Mitmenschen auf und veranlassen ihn, Rechte über mich zu beanspruchen, die ihm nicht gebühren. Aler Kampf ist das Ringen von Kräften, von welchen jede fi für die stärtste, oder, mit anderen Worten, für die gerechteste hält, — von Mächten, welche, wenn es um und um kommt, wie dies in diesem gerechten Weltall fte:8 der Fol sein wird, Rechte bedeuten. Im Kampfe fliegt der vergängliche Teil derselben, nachdem er Hinreichend geschlagen worden, in­ Staub empor, und wenn dieser Prozeß vorüber ist, kommt das Unvergängliche, das Wahre und Richtige zum Vorschein. Und nun wollen wir bemerken, wie bei diesen verhängnisvollen Vorgängen ein edler, frommherziger Kavalier und wie i­ ­­n Dedenburg, Szechenyiplatz 17. Karl Willig empfiehlt sich als velte Einkaufsquelle E 54

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