Oedenburger Zeitung, 1920. September (Jahrgang 52, nr. 199-223)

1920-09-17 / nr. 212

‘ New-MEDIUM« » WMNIUIOWU—. Instituts-Ies- Wust-IN stehen«­MINIS- Ink.21., Issistgnnnsis Unnviizing takes pottuiss » Inblvttdeutschwestungarns WIWWUMMMM UCUUWIUIIIICIIO wiwssststssthch WUMIIIMIMCI IIIIIIIISIWIIIIII GelangtmittiusnedmevonSonntag-niederncagpiiniiiiichnm'ASUdknncdminngsvntinsgade Iliungspkeisnwonatii QZOIL«­.sämtlichdoR·I-2 sädtlich 120R, ganzjährig 240iitken­leans zugestellt.. | Sreiten, 11. September 19%. 52. Jahrgang. Me­ demobilisierung in Bolen. (Drahtbericht der „Oedenburger Zeitung“) Kriegsminister Hat mit Nachsicht auf die Frontlage und auf die kommende Winterzeit­ angeordnet, dab die Militärangehörigen der Jahrgänge 1889 bis 1885 und der Jahrgänge 1890 bis 1903 unverzüglich auf unbestimmte Zeit und ohne Berechtigung zum Soldbezuge beurlaubt seien. Die Einberufung vorläufig zu unterbleiben, der Jahrgänge 1901 bis 1896 Hat Warshau, 16. Sept. Der Die französische Präsidentschaftstrife. (Drahtbericht der „Oedenburger Zeitung“) Baris, 16. Sept. Im einem Ar­­tikel, der ich mit dem Grsundheits­­­zustand des Präsidenten Deschanel­­ befaßt, schreibt der „Ligaro“, es sei möglich, daß Freitag eine wichtige Kon­­­ferenz zwischen hervorragenden "politi­­schen Persönlichkeiten stattfinden wer­­de. Man wird die Kandidaturen ert­wägen, die der dem Bersailler Kongreß vorhergehenden W­orversammlung vor­­zulegen wären. Politische Kreise nen­­nen bereits Namen. Jener des Mini­­sterpräsidenten Milleramd findet bei allen Gruppen­ besonderen Anklang. Wenn sich der Ministerpräsident Groß aller Bitten dagegen aussprechen sollte, daß ji die zahlreichen Sympathien, die er bei allen Parteien geniekt, auf seinen Namen vereinigen, werden als mög­­liche Kandidaturen die von Jonnard, Pieret, Bourgeoins, Nibot, Bams und George Leygues ge­nannt. Der „Matin“ meldet, daßs sich der Zustand Deschanels am Sekten­bei­­tag­ plögli­ verschlimmert habe. Es habe sofort eine ärztliche Konferenz­tattgefunden. Minister des Innern. Steeg Hat sich dann nach Wil­les Bains begeben, um Millerand über die Lage zu unterrichten. * 73ürich, 16. Sept. . Die Nachrich­ten über den Rücktritt des Präsidenten Deshanel erhalten ss mit­ der größten Hartnädigkeit und­ besagen, daß das Ereignis unmittelbar bevorstehe. Als sein Nachfolger wird der Minister­­präsident Millerand genannt. Der Chef der neuen Regierung soll Briand sein und Finanzminister soll Proin­­care werden.­ ­ Boltsgemeinschaft - K­ulturgemeinschaft. il. Die Boltsgemeinschaft ist nir nur eine Arbeitsgemeinschaft. Die Gemeins­tändige, wenn fi­ zur Arbeitsgemein­­schaft des Boltes ist erst dann eine voll­­haft die Kulturgemeinschaf­t geselt. Nur ein Wolf, das ji dur Kultur verbunden fühlt, it stark, nur gemeinsame Arbeit und gemeinsame ein solches Bolt hat einen festen inneren Zusammenhalt.­­ » Zwischen Arb­eits-und­ Kultur­­g­em­ein­schaft best­eht eine enge Wechsel­­wirku­ng,die eine ist ohne­ ich sie an­dere nit zu verwirkliccen; daher müssen neben den wirtschaftlichen zugleich auch die kulturellen Fragen gelöst werden. Nur ein beängstigend kleiner. Teil unseres Bolfes it heute im Belite wirtliche Kultur, ein weitaus größerer Teil glaubt­ durch „Zivilisation“ den unausgeglichenen Zustand in der Aus­­bildung seiner Empfindungen, Borstel­­lungen und Gefühle und seines Cha­­rakters bemänteln zu können. Bil­­dungsdünfel und Bildungshochmut sind die häufigen Kennzeichen dieses bloß äuß­erlichen K­ulturanstriches. Die brei­­ten Massen des Volkes aber, die der Pflege wahrer Kultur bedürftig sind, blieben durch fast bewachte Vernachläs­­sigung von dem Kulturerrungenschaften so gut wie ausgeschlossen. An der Kultur, die durch Zusammen­­wirten aller entsteht, miüssen aber alle Anteil haben. Gleiche Verichägung aller Wolfsangehörigen ohne Unterschied des Standes und des Kleides muß plan­­greifen. Das Bolf muß für geistige Werte wieder ausnahmsfähig gemacht werden, es muß an ihrer Weiterentwick­lung und Veredelung unmittelbar An­­teil nehmen und mitarbeiten können. Die Einrichtung einer Selbstverwaltung und Mitverwaltung in allen kulturellen Angelegenheiten auf breitester Grund­­­lage wäre ein Weg zur Erreichung dieses Zieles. Erst eine Verbreiterung der Kultur­­gemeinschaft wird es ermöglichen, alles geistige Leben, das heute so sehr unter der einseitigen parteimäßigen Herrschaft der politischen Machtfaktoren und unter volfsfremden Einflüssen­ steht, wirklich frei zu machen, es auf den fruchtbaren Boden der Wolfseigenart, auf dem allein es gedeihen kann, zurückzuführen. Die­­ Zahl der für die­­ Wiederaufrichtung und Verbreitung unserer Kultur­­ Täti­­gen würde ss vermehren und die gei­­zigen Höchstleistungen, deren die Kultur bedarf, wenn sie nicht erstarren oder gar absterben soll, würden begünstigt und gefördert werden. Der von fremder Geistesrichtung starr beeinflußte Liberalismus hat nur der Ausbildung des Berstandes Beach­­tung geschenkt, die seelische Kultur aber versümmern­ lassen; auch hat er infolge seiner materialistischen Wirtschaftsan­­schauung den Erwerbstrieb in den Vor­­dergrund gestellt. Der Großteil unseres Volkes stand dieser einseitig verstandes­­mäßigen Richtung ohne innere Anteil­­nahme gegenüber. Es ist daher groß­wissenschaftlicher Höchhstleistungen und trot allgemeiner Schulbildung immer mehr­ ein Zustand der Gleichgültigkeit gegen die geistige Weiterentwicklung bei unserem Volfe eingetreten;­­ zudem wurde alles ü­berwuc­hert von der Gier nach Geld und Genuß.­­ Der ebenfalls unter volfsfremder Führung stehende Internationalismus der Sozialdemokratie ist troß seiner kulturellen Forderungen ebenso wenig. F kulturfördernd, weil er ich auf den Itr­­wahn stößt, daß alle Nationen die gleiche geistige Veranlagung und Ent­­wicklungsfähigkeit besäßen, und weil­ er daher die besonderen Entwicklungsmög­­lichkeiten, die auf der völfischen Eigen­­art beruhen, leugnet oder bewußt ver­­nachlässigt. Dasselbe gilt ans vom römisch-hierarchischen Internationalis­­mus, der überdies duch die Bindung der Horinung an­­ Dogmatisch voraus­­bestimmte Endergebnisse die freie,­­gei­­stige Entwirlung hemmt und nationale Eigenart als Hindernis für sein Streben nach Weltherrschaft betrau­en und be­­sämpfen muß. So, im wahrsten Sinne des Wortes­­ entwurzelt, in einander­­ bekämpfende Gruppen zersplittert, ist unser Volk un­­fähig­­ geworden, seinen gemeinsamen Kulturbefig zu pflegen.­­ Weder Die historisch-materialistische, noch die rö­­mischshierarchische M Weltanschauung Hat unserem Bolte jene Aufstiegsmöglich­­keit verschafft, die auf Grund seines Jahrhunderte währenden Ringens um die Güter des Geistes zu erwarten ge­­wesen wäre. Mir wurden Verächter unserer­ kulturellen Eigenart,­­ wurden Nachahmer fremden Denkens und ge­­rieten schließlich volls­tändig unter die Herrschaft des­­ wolfsfremden Geistes. Mir müssen Daher neue Wege be­­schreiten. Wir müssen überall die frem­­den Einflüsse aufrieden und bekämpfen, die­ wölfische Eigenart entwickeln und pflegen. Nur so kann unser Bolf­ aus dem­­ allgemeinen Zusammenbruch wie­­der Herausgeführt werden. Wiefriedensverhandlungen. (Deaktbericht der „Oedenburger Zeitung“) M­alihau, 16. Sept. Das Preh­­büro des Ministeriums des Weußers verlautbart: Gestern erhielt der Außen­­minister Fürst Sapieha von dem polnischen Gesandten in Riga die Mit­­teilung, daß ji die Lettische Regierung erbötig gemacht habe, zwischen Polen und Litauen zu vermitteln. Diese Ver­­mittlung habe zum Zweckk, die zwischen den beiden Staaten bestehenden Streit­­fragen in freundschaftlicher und fried­­licher Weise zu bereinigen. Die Lettische Regierung schlage vor, daß die polnische und litauische Abordnung in Riga zur Jammentreffe. In Beantwortung dieses Vorschlages beauftragte Fürst Sapieha den polnischen Gesandten in Riga, der lettischen Regierung seinen Dank für ihre­ Anregung auszubrücken und Die­­selbe zu verständigen, daß sie in Ueber­­einstimmung mit den Entschließungen der polnischen und litanischen Regie­­rungen die beiderseitigen Einleitungen zu Verhandlungen am 14. September in Calvaria eröffnen werden, wohin js die­ polnischen Bevollmächtigten bereits begeben haben. Die polnische Regie­­ru­ng werde der Litauischen Regierung die Verlegung der Verhandlungen von Calvaria nach Riga binnen fürzester Zeit in Vorschlag bringen. Bolen verlangt Bilne. (Drahtbericht der „Oedenburger Zeitung“.) Genf, 16. Sept. Aus Paris wird gemeldet, daßs die polnische Regierung­­ Komweno begehen will. Im franzö­­sischen Kriegsministerium wird der pol­­nisch litauische Konflikt lebhaft debat­­tiert. Die Polen stehen auf dem Stand­­punkt, der sie Wilna unbedingt erhalten müssen, der bolnische Frontbericht. (Drahtbericht der „Oedenburger Zeitung“.) Warschau, 16. Sept. Frontbericht vom 14. Sept. Bolschemwijtische Abtei­­lungen, denen es gelungen war, in die Gegend von Krohatyn einzudringen, wurden auf der Linie Scherz aufge­­halten. An den übrigen Frontteilen im Ge­­biete von Sofal haben unsere Truppen den Bug überschritten, dem Feinde in schweren Kämpfen blutige Verluste bei­­gebracht und die Ortschaft Tartafow be­­legt. Unsere im Kampfe mit der Rei­­terei Budjenis vorgehenden Divisionen belegten Wladimir-Molinst. seine besonderen Ereignisse. Diobilisierung in Litauen. (Drahtberiegt der „Dedenburger Zeitung“,) Stansfut a. M., 16. Sept. Aus Stocholm wird gemeldet: Die litauische Regierung hat nach einer Meldung des „Artonbladet“ auf Grund der Entwick­­lung der polnisch-litauischen Grenz­­streitigkeiten die " Schleunige Mobilisie­­rung aller Yitauer von 17 bis 35 Jah­­ren beschlossen. « ..--.-­­- Kamenemvisiorwenen (Drahtbericht der „Debdenburger Zeitung“.) Christiania, 16. Sept. Rame­new erhielt die Erlaubnis, sich drei Tage in Norwegen aufzuhalten und er wird während dieser Zeit mit Litwi­­now verhandeln. Die tschechische Kabinettstrife, (Dualtbericht der „Debenburger Zeitung“.) Prag, 16. Sept. Der Präsident der Republik hat heute das neue Kabinett ernannt. Der Präsident der politischen­ Landesverwaltung von Mähren, Czerny, erhielt­­ das Portefeuille des nnern und wurde zugleich als Mitvol­­igender in der Regierung betraut. * Prag, 16. Sept. Zu den Meldun­­­gen von dem Rücktritt des bisherigen tschechischen Gesandten in Berlin, Dr. Körner, erfährt das „Prager Tag­­blatt“, was Tujar den Berliner Ge­sandtenposten übernehmen werde. ” Prag, 16. Sept. Der Präsident der Republik hat heute an den Minister­­präsidenten ein Handschreiben gerichtet, worin er den Rücktritt der Regierung genehmigt und allen Mitgliedern sei­­nen Dank ausspricht. „Sie scheiden“, heißt es in dem Schreiben, „in einen Augenblick, wo Ihre Politik­­ sehr be­­deutende Erfolge im Auslande­ und in der Heimat erzielt hat. Die sogenannte „Kleine Entente“.­­ist wirklich ein bes­deutender Erfolg.“ ' - s­u a # » .. -.s e«-’ . --«·--! ««..» .-is... .-.«.-3«».L-«-s«.Æ-g ...-· ask-Les RR h­­­ER re a —Ä—s«-.h- Fi TERROR ERLERNEN

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