Oedenburger Zeitung, Januar 1921 (Jahrgang 53, nr. 1-24)
1921-01-14 / nr. 10
.10. | »H»».1«0.0«L»si khmtleitunckocge:svutg.l!cå’:vs.56 Sprechsmndeniägiichwanbisuäfm Zalchtlfceallustcecsanstesckxsimes. magunsulchtaneinzczaepemnga cetfelbenutlcdter.kccslvkecizeknr.zs s--»-.-,s. ---.·-.-...««...». Einzelnummer 12 - -«k.»-·« BESTE SITZ . --.--.«.1·.k-.«·«-.» »in-i»s« WMEEMMÆMEÆMH «?ZETDTÆEÆMELESEMHX««| Verwaltung: Oedenburg, Deäkplatz 56 Heiligenunskboauememswemenlu. unserer Verwaltung, Deäkplatz 56 und in unserem Stadtlokal. Grabenrunde 72 angenommen. Fernsprecher Br. 6 und ı9 Gelangt mit Ausnahme von sonntag an jedem Tag pünktlich ums-Uhr nachmittags zur Ausgabe. »Bezugspreise: v Monatlich40R,TQ jährlich120k,1-«"-jährlich 2405x,ganzjährig 480k frei insb ausgclith. -·.. ....... Freit, den 14 .Fänner«1321. FEMW EEE 2aRK » egedäs in Bien. (Draptdericht der „Dedenburger Zeitung“) SB. Budapest, 13. Jänner. Zu einem Mitarbeiter des „Pesti Berhandlungen in Wien fort. gern den Mittelmächten AUTGERDUNGEN | Napfs“ äußerte er sich folgendermaßen: „Zwisschen meiner Auffassung und der Auffassung der drei Liquidatoren der Defterr.ung. Bank ist eine Differenz von 7 Millionen(?) vorhanden. Diese konnte bis fest nicht beseitigt werden und hängt es von den Eigentümern der Waffenscheine ab, ob einen Prozeß führen wollen, sichkeit der friedlichen Lösung zu finden. fie gegen die Defterr.ung. Bank Schloffe jedoch vorher eine Meg: Heute Vormittag besuchte ich den Bundeskanzler Dr. Mayr und den Handelsminister Heinl, um im Namen der ungarischen Regierung den legten Budapester Besuch der Herren zu ermindern. Die Konversation war sehr herzii, da wurden seine aktuellen Jagen berührt. Die Herren interessierten ich für meinen Finanzplan, Den ich auf vorlegte.“ Morgen reist der Finanzminister nach Budapest zurüc. Wien, 12. Jänner. Die zwischen dem Gouverneur der Desterr.ung. Bank, Dr. Spigmüller und dem ungarischen Finanzminister Hegedüs gepflogene Besprechung führte zu einer mündiren Abmachung, wonach die Bank fiy verpflichtet, die Agenden „der Notenbank für Ungarn weiterzuführen, dem Standpunkt, das die Tätigkeit der Defterr..ung. Bank für die ungarische Volkswirtschaft noch einige Monate hindurch notwendig Hegedüs steht auf sein wird. Ob später Staatsnoten oder Banknoten zur Ausgabe gelangen, ist noch nicht bekannt. Wieder eine neue Partei. Budapest, 13. Jänner. Die interessanteste Neuheit im politischen Serben ist die Aktion des Abgeordneten 3. Stephan Kovacs, der die Partei der freien Königswähler ‚organisiert. Die Gründung erfolgt am Nationalfeiertag, am 15. März, der Jahreswende des Ausbruches des 48er Freiheitskampfes. Diesem Datum soll eine symbolische Bedeutung beigelegt werden. Für Die Einberufung der Antionelversammlung, SB. Budapest, 13. Jänner. Mehrere Abgeordnete, die von der Provinz die Nachricht braten. Da Dort Die Souveränität Der Nationalversammlung bezweifelt werde, beantragten die eheste Einberufung der Nationalversammlung wegen der Stellungnahme der Komitate Zala und Reit gegen die Regierung. Der Finanzminister fest seine Kabinettshiife in Sranfrei. SB. Paris, 13. Jänner. In der heutigen Rammerfigung standen drei Interpellationen auf der Tagesordnung, eine über die Entwaffnung Deutschlands und eine über die allgemeine Politik der Regierung. Der Ministerpräsident Leygues lehnte es ab, viele Interpellationen, sofort zu beantworten und verlangte Die Vertagung, die jedoch bei der Abstimmung von der Kammer abgelehnt wurde. Das Ministerium ist darauf zurückgetreten. . Churchill reist nach Paris, NB. Berlin, 13. Jänner. Aus Rondon wird gemeldet: „Daily Erpreß“ berichtet, Churchill sei für einige Tage nach Paris abgereist, angeblich zur Erholung. Anscheinend hängt jedoch die Reise mit der Absicht zusammen, auf den Obersten Rat einen gewissen Einfluß auszuüben. Ungarn und, feineut Dedenburg, 13. Jänner. . Die Friedensverträge von Trianon, St. Germain, Bersailles, Senres und Reuilly, Die von den sogenannten Gier wurden, nehmen jedem der betroffenen Bänder blühende Provinzen. Ungarnr wurde zerstüdelt, Oesterreich wurde zertrümmert, Deutschland in Ost und Mehr ' gewaltiger N Reichsteile beraubt, Bulz' gaben gewaltig verkleinert und die Tür | sei nahezu ‚aufgeteilt. Und tooß alledem könnte das Kleine, zerstüdelte Ungarn durch Die in den Bodenverhältnissen und in der Beschäfti gung seiner Bewohner begründete Sach: ' lege am glimpflichsten daran sein. Kein Friede, als wenn er noch glauzsamer und ungerechter wäre, als es der Zrianoner Friedensvertrag ist, konnte Ungarn das nehmen, was ihm die Natur hefhert hat. .. .Während Deutschlandfeines anJ n« dass triseudeos dsen schätzen reischsten Pro zinzenckbtvchten mußte,—Oesterreich ist,gensau betra æchtet,inemmer annähernd | hat Ungarn nur‘esen solche Gebiete verloren, wie sie ihm al in weichem Mage geblieben sind: ähnlichen Lage — | namlich fruchtbare Aderbaugebiete: Ungarn war immer ein Agrarstaat und wird es voraussichtlich auch wo Dieustrie spielte nur eine ganz untergeordnete Rolle und war vielfach nur fünftlich aufgepäppelt. Der schwere Schlag, den der Krieg und die Nachkriegszeit für die Industrien aller Länder, auch der Siegerstaaten, bedeutet, trifft daher Ungarn nur in geringem Maße. Die Ertragsfähigkeit seines Bodens ist wohl herabgemindert, aber ihre Hebung it fast von gar nichts anderem abhängig als von dem Arbeitswillen der Bewohner. Während den anderen Staaten, mögen sie nun zu den Siegern oder zu den Besiegten gehören, die für die Industrie so nötigen Rohstoffe mehr oder minder fehlen, hat Ungarn auch noch nach der Zerstüdelung das im reifen Mahe aufzuwessen, was seit jeher die Stärke seiner ontera , nämlich den igrum und die unermekliche Fruchtbarkeit seines Bodens. En Es fühute also, relativ gekimmen, in einer viel günstigeren Rage sein, als alle anderen Staaten, speziell als die gleich ihm besiegten Staaten. Aber die Rückständigkeit seiner aderhauttreibenden Bevölkerung, der mangelnde Gemeinsinn, Die fehlende Initiative und die 10 reichlich vorhandene Arbeitsunlust bewirken, daß es — Derzeit wenigstens — genau is elend, ja vielleicht noch schlechter daran ist, als die anderen Länder, die der Krieg hart mitnahm. Denn e 5 bedarf dringend der in den anderen Staaten erzeugten Industrieartikel und muß dafür nicht nur den Preis für die Rohstoffe bezahlen, sondern auch die für die Herstellung aufgeweideten Arbeitslöhne. Wäre ein Ueberihug an Baden und er müßte bei Anspannung aller Kräfte treiblich vorhanden sein , dann künnte Ungarn damit die so notwendigen Industrieartikel, die es nicht selbst erzeugen auf Lange Zeit hinaus bleiben. ‚erzeugnisen vorhanden, — | 3 · | | ! ' fann, leicht im Auslande eintaufen. Denn jene Staaten, in denen es D die die Industrieartikel beschaften künnte, würden sie eine Bezahlung mit ungarischen Getreide sehr wohl gefallen lassen, da sie es nur zu sehr benötigen. — Aber leider muß Un-gia·rn,.d«ascsdestzcsit keinen nennenswertenlieberschuß an Bodenprodukten aufweist,mit feixien schlechten Basacknoteni bezahslsen Us und isst Tun-durchi n eben derselben traurigen Lage,wiefesine«Nsachtbiarn. Daher wäre es Pflicht der Regierung und aller maßgebenden Faktoren, Die Produktion mit allen nur ordentlichen Mitteln zu heben und zu fördern. Um erzielen, wäre es erstes Gebot für alle Landwirte, es dem Boden alles herauszuholen, was nur menschenmöglich it. So lange dies nicht der Fall ist, — und allem Anscheine nach werden auch die kommenden Jahre seine, merstenziwerte Besserung in Dieser Beziehung bringen — wird allerdings auch Ungarn in ebenderselben mikliden Lage sein, wie seine Nachbarstaaaten und vor ihnen nichts, aber auf gar nichts voraus Baben.. Raffen fidg jedoch seine Bewohner, seine Behörden auf. Den Reichtum, den ihm die Natur geschenkt, richtig auszubeuten, dann will es — trot seiner Zerstüdelung — ih früher vom Zusammenbruche erholen, als es derzeit noch den Anbindet, wird es auch im verklainerten Umfange seine alte Mehl- Fabenheit wieder erreichen. Hoffentlich wird diese Weberzeugung einen Ueberihug an Bodenprodukten zu Gemeingut aller, denen das Mehl des Staates, der Voltsgemeinschaft und des eigenen Ichs am Herzen liegt. Heute und wir allerdings Davon weiter eine als je! 9.4 a5 * 4 r 225 NERATRIDERDIRAU TEE 2. 5 ’ ‘ Aumäniens Yngft. (Brachtbericht der „Oedenburger Zeitung”.) EB. Budapest, 13. Jänner. Wie aus Paris gemeldet sird, äußerte ich der Bariier rumänische Gesandte zu einem Mitarbeiter des „Matin“ über die Truppenansammlungen an den rumänischen Grenzen folgendermaßen: „Ich sage nicht, da wir uns um die Truppenkonzentrationen an den Grenzen gar nicht fimmern, aber ich sehe gar seinen Grund zu ernsten Befürchtungen. Am Digjester sind wohl bolschemistische Divisionen konzentriert, diese fin jedoch blok GSfelettdivisionen zu Hhodhitens 3000 Mann. Wenn also 18.000 russiische Soldaten an den Grenzen stehen, bedeutet dies noch seine Beunruhigung. Es it auch wahr, Da wir die Aufmerksamkeit des Botschafterrates auf die ungarischen Truppenkonzentrationen senften mee das Maß der Trianoner Friedensvertragsbestimmung um vieles überund andeuteten, daß die ungarische Art steige, aber wir hoffen, daß die Vereinbarungen, die zwischen Ungarn und den Nachbarstaaten zustande genommen sind, nötigenfalls Geltung erhalten werden. (Drahtbericht der „Oedenburger Zeitung”.) NB. Berlin, 13. Jänner Aus Mailand wird gemeldet: Blätter berichten, ist es in Podgora zu einer großen Wolfsfundgebung der Montenegriner gegen die Serben zur gunsten Nikolaus gekommen. Als Gegenmaßnahme hat die serbische Regierung 3000 Montenegriner aus der Stadt und Umgebung verhaften hafien. St Liestopoli kam es zu blutigen und Montenegrinern.. Erstere Hatten ‚5 Tote und 3 Verwundete, 12 Tote und 2 Verwundete, um D Mentenegriner gegen Serben. Wie Die Zusammenstößen zwingen den Genben legtere.