Pannonia, 1878 (nr. 1-155)

1878-11-22 / nr. 140

5 ea az; Za Redaction und Administration Pannonia-Buchdruckerei und Verlags - Actien - Gesellschaft in Kaschau. Insertionspreis eine 5spaltige Petitzeile 5 kr. BE Inserate ug werden angenommen bei der Admini­­stration des Blattes; ferner bei Haasen­­stein & Vogler in Pest, Wien, Berlin, München, Frankfurt a./M., Stuttgart, Hamburg und Bern Rudolf Mosse in Wien, Prag, München, Hamburg, Frank­­furt a./M., Strassburg, Berlin, Zürich, Breslau und Nürnberg, — L. Lang’s internationale Annoncen-Expedition in Pest. — Hayas Laffite, Bullier & Co. in Paris. — G.L. Daube & Co. in Hamburg und Frankfurt a./M.— Jäger’sche Buchh. und Chr. Herrmann’sche Buchh. in Frankfurt a./M. — K. Schüssler in Hannover. — Stahel’s Annoncen-Bureau in Würzburg. — F. W. Saalbach in Dresden. — A. Retemeyer’s Central- Annoncen-Bureau, Rudolf Mosse und Deutsches Zeitungs-Bureau „Invaliden­­dank’’ in Berlin, — Jacob Türkheim in Hamburg, — E. E. Oblieght in Florenz und Rom. n— Zelter für politische, sociale und volkswirttschaftliche Interessen. vw ORGAN FÜR HANDEL UND­ INDUSTRIE. EINST REA E AKA in Kaschau, Freitag den 22. November IR IR LIRIR IRA a 2 GEN SSS SS TE GB EZ SSS SSL SGGG GL ZZ ZTP GLL TTL STT se Erscheint jeden Sonntag, Mittwoch u. Freitag, _ Pränumerations-Bedingnisse, Für Loco: Ganzjährig 4... 7% 48 6 BIBaHEIR: 055 fl. 5. 20 n 2.56 Vierteljährig 2415 sierung 1.25 Mit Postversendung: GRBSSR a RE, fl. 6.66 EERIPIN ND 15. 01461063 ezés 5 „ 3.30 Vierteäbrie u an te­n 1.65 und wollen sich die P. T. Abonnenten der Postanweisungen bedienen. Unfrankirte Briefe an die Redaction werden nicht angenommen. Anonyme Briefe werden nicht berück­­sichtigt, Manuscripte in keinem Falle zurück­­gestellt. In ee ese ee­e­e­e­e­e­e LIRLSLIR in LIAR 00, Die Attentats-Epidemie. Zum viertenmale in diesem Jahre haben wir die Nachricht von einem versuchten Königsmord gebracht. Zum viertenmale erdröhnt der Telegraph gleig einer uns heilvollen Sturmglocke um die Allarmbotschaft, daß man wieder einem gekrönten Haupte nach dem Leben trachtete. In rascher Folge wurde­ zuerst der deutsche Kaiser zweimal nacheinander vom jüdischen Blei der Attentäter bedroht, dann kam der harmlos jugendliche Regent von Spanien an die Reihe, und heute ist es König Humbert von Italien, der mit genauer Noth, und nur durc die Aufopferung seines Ministers Cairoli den Messerstichen eines wahnsinnigen Verbrec­hers entging. Die Attentate mehren sig in ersc­hreßender Progression, und es ist deshalb an der Zeit, sich mit dem Räthsel dieser grauenhaften Erscheinung zu beschäftigen. Alle Blätter ohne Ausnahme veröffentlichen ihre Ansichten darüber, denn wir haben es mit einem Räthsel zu thun, welches nicht so leicht gelöst werden kann. Gerade das Attentat von Neapel pflanzt sich als solch ein dunkles Fragezeichen vor der prüfenden Betrachtung auf. König Humbert von Italien ist einer der liberalsten Mo­­narchen Europa­s, und seine Vergangenheit ist ein weißes Blatt. Was hat dieser junge Monarc verbrochen, um zur Zielscheibe eines Attentats erkoren zu werden? Ist er ein Tyrann, ein Bedrücker seines Volkes? Nein! Bedroht er die Freiheit, die Verfassung, die bürgerlichen Rechte seiner Unterthanen ? Niemand kann es behaupten ! König Humbert hat bisher das Testament seines Vaters noch nicht gebrochen, er verräth sichtlich das Be­­streben, als ein Volksfürst im besten Sinne des Wortes zu re­­gieren. Wer war der nächste Zeuge, der „Blutzeuge“ des Ver­­brechens; wer saß neben dem König in Wagen, als der Atten­­tat stattfand ? Ein Minister, der in ganz Italien als starrer Republikaner bekannt ist, und den der König trogdem in den Rath der Krone berief, weil das Parlament, die constitutionelle Entscheidung dies verlangte. Und solche Könige sollten den Dolc. “Es m­ache keinem Zweifel, daß diese Attentate auf den Ausbruch einer Art moralischer Epidemie deuten. Die Königsmörder dieses Jahres sind Leute, denen das Leben zur Last geworden ist und die­ss gleichsam nach einem sensationellen Gerichtssaal und nach einem sensationellen Ende, nach einem Tode mit Eclat sehnen. Es widerstrebt uns, eine andere Auslegung zu suchen ! Wir können und wollen nicht an eine geheime europäische Verbrecher- Gesellschaft glauben, die im Finstern Dolche schleift und die so­­ciale Wiedergeburt der Welt mit der Waffe des Königsmordes zu erzielen glaubt. Die Attentats-Epidemie ist ein Unglück für den Fortschritt, ein Unglück für die Völker. Sie muß das Herz der Könige mit Mißtrauen und Bitterkeit erfüllen, und listige Hofschranzen werden das ihrige dazu thun, um die Kronenträger noch mehr mit dem Gifte düsteren Argwohns zu erfüllen. Ist es nicht natürlich, wenn sich die Regierenden unter solchen Umständen der Reaction in die Arme werfen, wenn sie wie in der guten alten Zeit des Absolutismus in der Kutte, im Säbel und im­­ Polizeisto> die Stüken ihrer Throne suchen ? Soviel steht fest, jeder Versuch des Königsmordes ist nur verbrecherischer Wahn­­sinn, nur ein Dollstich in die Brust der bürgerlichen Gesellscaft, ein Attentat auf die Ruhe und Freiheit der Völker­­ der Mörder herausfordern? SSS === TITEL RR GE GLL GLL LLL SSE ZZ ZZ ZZ IT 1870. Gegen die Pfandreißgewerbe. Kassau, 21. November. Der Secretär der Handels- und Gewerbe-Kammer Herr Eugen Deil entfaltet in seiner Eigenschaft als städtischer Re­­papara eine lobenswerthe hat­, feit, die nicht unbeachtet blet­­en darf. In letzter Zeit hat derselbe einen Antrag eingereicht, der dahin geht, den „Geldauf alles-Gestäften“ den Garaus zu machen. Dieser Antrag lautet : In Anbetracht, daß der VII. Ges­tartikel vom Jahre 1877 die höchste Summe, wer gefordert werden kann, welche als Zinsen von dem Sould­­mit acht Percent feststellt ; in Anbetracht, daß das Pfandleihgeschäft nicht zu jenen Geschäften gehört, welche in dem 9. 8 des erwähnten Geseß­­artikels als solche angeführt werden, auf welche die Bestimmun­­gen des Gesetzes keine Anwendung finden ; in Anbetracht ferner, daß die Privatpfandleihhäuser mit ihrem Rechte, für gewährte Darlehen beliebige Zinsen zu for­­dern, in der Regel besonders dem armen, unwissenden Volke gegenüber einen frevelhaften, unmensc­hlichen Mißbrauch getrieben und das Volk unter gesezlichem Schule und unter den Augen der Behörden systematisch geplündert haben ; in Anbetracht endlich, daß das bisher in Kraft stehende Pfandleihgewerbe-Statut die Interessen der ärmeren Volksclas­­sen in ungenügender Weise wahrt ; in Anbetragt und in Erwägung aller dieser Umstände stelle ich den Antrag, der löbliche Municwal-Ausschuß möge durch die Annahme des folgenden Anhanges die Bestimmungen des Pfandleihgewerbe-Statutes amendiren werden. : _ 17­8: Der Zinsfuß für Pfandleigeschäfte wird mit acht Percent festgestellt. 9.8 In dieser höchsten Summe, melche von dem Sculdner gefordert werden kann, ist die Geschäftsprovision und Assecu­­ranzgebühr, und jede Leistung inbegriffen, zu welcher der Prand­­sculdner mit Ausflug der von ihm zu entrichtenden Stempel­­gebühr verhalten werden kann. Der Befiger des Pfandleihgewerbes darf unter keinem Vorwande von dem Vierpfänder mehr einnehmen, als die er­wähnten acht Percent und die geießliche Stempelgebühr. 3. 8. Die erste Alinea des 11. 8. des Statutes vom 20. Mai 1874 wird folgendermaßen modifieirt : „Die zwei, resp. sechs Monate wag Ablauf der auf dem Pfandscheine verzeichneten Frist nicht ausgelösten Pfänder" u. s. w. Der erwähnte 8. wird mit folgender Alinea ergänzt: „Verpfändete Gold- und Silberfachen, Juwelen, Edelsteine und Werthpapiere dürfen nur 6 Monate nach Ablauf der­ im Pfandscheine angeführten Frist auf die im Statute festgestellte Weise veräußert werden." 4. 8. Die­ letzte Alinea des 12. 8. des mehrgenannten Statutes wird, wie folgt, modificirt : Das Verzeichniß der zu versteigernden Gegenstände, wel­­chem die Angabe des Tages und der Stunde der Licitation bei­­gefügt sein muß, ist in Form von auffallenden Plakaten an der Außenseite des Pfandleihgeschäftes und an jenen Orten, wo ge­­wöhnlich die behördlichen Kundmachungen affiliirt werden, we­­nigstens acht Tage vor dem Licitationstermine zu veröffent­­lichen­­ und wenigstens dreimal in den gelesensten Localblättern zu annonciren. 5. 8. Der 17. 8. des genannten Statutes tritt außer Kraft und wird dur< folgende Bestimmung erregt: Die Uebertretung der Bestimmungen des Pfandleihstatutes wird mit einer Ordnungsstrafe bis zur Höhe von 500 fl., im Wiederholungsfalle mit Verlust der Gesc­häftsberechtigung und Schließung des Geschäftes bestraft. 6. 8. Ueber alle im Bereiche des Pfandleihgewerbes vorkommen­­den Unregelmäßigkeiten und Uebertretungen entscheiden in der gesetzlich festgestellten Reihenfolge die Gewerbebehörden. * + * So weit der Antrag des Herrn Deil, der so wichtig ist, daß wir es nicht unterlassen können, einige kritische Bemerkun­­gen an denselben zu knüpfen. Wenn man einen Begriff von dem Elend und der Noth der ärmeren Bevölkerung erlangen will, so braucht man nur den Blic in das Magazin eines Pfandleihgewerbe-Inhabers zu Jeder Gegenstand, der sich da befindet, ist ein stummer Zeuge, daß sein Besitzer sich in bejammernswerther­ Lage befin­­det. Und erst wenn diese mannigfachen Gegenstände alle spre­­chen könnten ? Wie viel könnten sie von Jammer und Noth erzählen ! Es ist deshalb kein Wunder, wenn der fühlende Mensch sich eines Schauders nicht erwehren kann, wenn er bedenkt, daß die Armen, welche hier das Letzte als Pfand zurücklassen muß­­ten, für das Darlehen, welches sie erhielten, 30—60 *­, an Zinsen zahlen müssen. Wenn also jemand auftritt, um diesen Krebsschaden der Gesellschaft zu heilen, so wird derselbe gewiß die Unterstützung aller Menscen und die dankbare Anerkennung der gesammten Bevölkerung finden. Der Secretär der Kaschauer Handelskammer hat sich so­­mit unstreitig ein Verdienst erworben, daß er diese Frage an passendem Orte aufgeworfen hat. Wis jedoH den Antrag selbst betrifft, so müssen wir troßdem unumwunden erklären, daß derselbe in seiner gegenwart Wenilletoyn. Der neunundzwanzigste April. Nach dem Französischen von E. B. Er ist dreißig Jahre alt, sie zwanzig. Keiner von ihnen hat den anderen aus Spekulation geheirathet, sie liebten sich lange vor der Hochzeit. Jetzt, nach zweijähriger Ehe, beten sie sich an, und es giebt kein scöneres Bild, als diese beiden Gat­­ten, die wie ein Tunneltaubenpaar durchs Leben fliegen. Wel­­cher Himmel aber, und wäre er auch noch so blau, hat nicht zu­­weilen auch dunkle Wolken ? So auch hier ! Nach einem gemeinsam eingenommenen Diner figen die beiden Garten vor dem Kamin und sind im Auslaufg alter Er­­innerungen begriffen. Marguerite erwähnt zufällig, sie sei in irgend­einem Frühjahr mit ihrer Mutter am 29. April in die Pyrenäen gereist . Max behauptet, es sei am 3. Mai ge­­en­ehen. So geringfügig diese Differenz war, es ging eben, wie es so gen. oft im Leben geschieht, kleine Ursachen Haben große Wirkung Man streitet erst feherzend hin und her, der Streit wird ernster, soließlich fällt ein unfreundliches Wort von irgend einer Seite, und die offene Fehde ist da. Marguerite: „Aber ich sage Dir, Max, Du recht, Dein grenzenloser Eigensinn läßt es Dir nur bist im Uns nicht einse­­hen!" und bei diesen Worten nimmt sie von einer Etagere ein kleines Kofferchen aus Rosenholz und sucht in den darin einge­­schlossenen Briefen. Mai: „Ja, ich weiß, daß ich ein unerträglicher Mensch bin, Du hast miré ja nun mehrfach gesagt, ic bin ein Monstre ; re<t so! Von meiner Ansicht bekehrst Du mich aber darum da nit !“ . Marguerite: „Nun, so überzeuge Dich, hier ist Dein eigener Brief, den ich an dem Morgen unserer Abreise mit jenem reis­­enden Veilchenstrauß von Dir erhielt, den ich noch drüben im Schlafzimmer aufbewahre. Sonnabend, den 29. April !" Bist Du nun gesc­hlagen ? Da sieh, Mer: „Ja, ja, Du hast ja wie immer Re<t, das Beste ist aber, ich befreie Dich von meinem Anblic und gehe aug!" Gesagt, gethan , er eilte fort und reißt in der Hite seiner Ber­­egungen das Kofferchen herab, welches Marguerite auf ein klei­­nes Tabouret neben sich gestellt hat, sämmtliche Briefe flattern heraus und das hübsche Kästchen, welches Max seiner Frau selber geschenkt hat, zerbricht zu ihren Füßen. Einmal im Freien angekommen, eilt Max mit großen Scritten vorwärts. Sein Weg führt ihn die erleuchteten Bou­­levards entlang; er bleibt hie und da stehen, beschaut die Fenster der Läden und befindet ich endlich vor dem Gymnase-Theater. Da kommt ihm der Gedanke, si doch auch einmal ohne seine Frau­legung zu amüsiren, wie früher, und er geht ohne längere Ueber­­in's Theater. Er hat Glü>. Reizende kleine Piecen mit not reizen­­derer Bewegung werden gegeben, wenigstens erscheint dies Max so, dem es vorkommt, als hätte er sich nie, wenn er mit seiner Frau im Theater war, so gut amüsirt. Das Sisal ist ihm hold gewesen und hat ihm einen Plag in einer der Bühne am nächsten liegenden Logen zuertheilt. Eine der elegantesten Künstlerinnen hat bald den hübschen Mann bemerkt und scheint nun ihre ganze Aufmerksamkeit auf ihn zu lenken. Max ist gerade heute nicht unempfindlich für diese Avancen und häufiges Kopfneigen und fleißiger Applaus verlieb­en der Künstlerin, daß er sie bemerkt hat und daß sie ihm Synteresse einflößt. Im Entre­acts geht Max wie fast alle Herren in­s Foyer. Ein elegantes Publicum ist versammelt und hier und da fesselt manche schöne Gestalt seine Aufmerksamkeit, und er schenkt ihr dieselbe in weit höherem Maße, als dies an anderen Abenden der Fall gewesen, wo Marguerite an seinem Arm hing und mit ihm plauderte. Auch Bekannte sieht und begrüßt er, denen er län­­gere Zeit nicht begegnet ist. Man hat bemerkt, daß sich nach seiner Loge die Blide der beliebten Haupt-Aktrice vorzugsweise gewendet haben, man beglückwünscht ihn zu seiner Eroberung, und Niemandem fällt es ein, seine Frau zu erwähnen, die auch seinen Gedanken augenblicklic­h sehr fern ist. Vor Wiederbeginn der Vorstellung verließ Max no< auf einen Augenblick das Haus, um bei einer Blumenhändlerin (die ja in Paris in der Nähe jedes, auch des kleinsten Theaters zu finden ist) ein Bou­­quet zu kaufen, welches er der schönen Künstlerin bedick­en will. Er betritt den Laden und die Wahl unter den hier üppig blü- Noten, Hyacinthen und Tulpen strahlen ihm in reichster Fülle entgegen. Endlich entde>t er auf einem der höchsten Arme des Bouquetgestelles einen mächtigen Veilchenstrauß und sofort ent­­scheidet er sich für diesen. Veilchen waren von jeher seine Lieb­­lingsblumen und jezt im Winter erscheinen sie ihm doppelt rei­­zend, wenn auch ihr Blau nicht ganz so intensiv, ihr Duft nicht ganz so süß ist, wie im Frühling. Während die schmale Händ­­lerin die Blumen in die üblichen großen weißen Papierbogen einhüllt, schaut sig Max in dem eigentlich engen Raume um, der doM soviel Herrlichkeit birgt, und zufällig fällt sein Blick auf einen kleinen Kalender, welcher an dem Comptoir die t un­­ter der Lampe aufgehängt ist. „Donnerstag, 14. Februar", liest er mechanis<. „Der vierzehnte Februar ?" dar<zu>t es ihn mit BlitzesSs<nelle, „das ist ja mein — nein unser Ver­­lobungstag !" und sofort tritt Marguerites liebliches Bild vor sein geistiges Auge. Z­erstreut empfängt Max die sorgfältig eingehüllten Blu­­men, zerstreut auch legt er ein Geldstür auf das Comptoir und verläßt die Blumenhalle, ohne zu warten, bis man ihm gewech­­selt hat und ohne die graciösen Dankesknixe der hübschen Bou­­quetiere zu bemerken. Sinnend schreitet er vorwärts, hat jedoch dem Theater instinktiv den Rücken gewendet und entfernt sich nun langsam nach der entgegengefeßten Richtung. Zuweilen beugt er sich zu dem Strauße in seiner Hand nieder, der süße Duft der Beildsen, der unter der schützenden Dede hervor zu ihm dringt, weckt Erinnerungen an vergangene Tage und Gelegen­­heiten in ihm, wo er solche Blumen seiner lieben kleinen Mar­guerite brachte, noch ehe sie seine Frau war. In den Strassen ist es indessen stiller geworden, manche der hellen Schaufenster sind geschlossen, und die dadurch herrschende mattere Beleuchtung ist dem Träumer besonders günstig. Mechanisch biegt er end­­lis in die Avenue ein, in welcher seine Wohnung liegt. Mit einem Gefühl von Bangigkeit blicht er nach den Fenstern in die Höhe, die dritte Etage ist in tiefes Dunkel gehüllt, kein Licht» schein verräth, daß die Bewohner dieser Räume in ihnen weilen. Unschlüssig steht er an der Klingel. Wie sie ihn wohl empfan­­gen wird ? Mit Vorwürfen? — Gewiß, denn er hat sie ver­­dient. Selbst wenn Marguerite im Unreit gewesen wäre, so hätte er doH mehr Herr seiner schlechten Laune, seines Tem­­t­e­s IM­­­peraments bleiben müssen ! Und wie hatte er handeln wollen ? den den Kindern der Flora wird ihm so wer. MaigreF<en und­­ Hatte er nicht schon Verrath an ihr begangen ? FREE Pr

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