Pannonia, 1879 (nr. 2-148)

1879-10-10 / nr. 122

­ N Kaschau, Freitag „PANNONIA“ 10. October 1879. Nr. 122 et Andrássy's. wffy, der ersten Gemeinderath8-Situng. Der Graf erzs­t in ungarischer Gala und hielt eine Programmrede, „ von den Gemeinderäthen mit lebhaften 3fivw3 auf­­mmen wurde.“ Nachdem der ungarische Graf ungarische Efizmen auf­­mmen hatte, so glaubt man in Wien, daß wir uns mit Occupation aussöhnen werden. Der nirt. Derselbe hat es für gut befunden, die Judenfrage dahin zu äußern, daß sich über die rumä­­er dieselbe als einen smardischen Streich bezeichnet. Er schiebt dem deutschen azler die Absicht zu, somit 4 zu dem Posten wendigt ist, daß er freie Völker in schmachvoller ise verschac­hern wolle. Bismard sei der Feind des lateinischen Namens und italienischen Race. Man müsse auf Bismard acht geben und auch die Ju­­n entlarven, welche die Mitschuldigen Bismard’s sind. Für einen Republikaner sind das wahrlich schöne Worte ! * Das Amtsblatt veröffentlicht das Handschrei­­bt Seiner Majestät, durc welches Graf Andran­y eines Ministers enthoben wird. Dasselbe ist in überaus schmeichelhaftem Tone ir den scheidenden Minister gehalten. Der Monarc spricht die Hoffnung aus, daß die politische Thätigkeit Andrassy's nicht Ein zweites allerhöchstes Handschreiben mel­­dte Ernennung Haymerle's zum Nachfolger * Republikaner Garibaldi "5 hat sich gründlich Gi - Korrespondenzen. Szepes-Ö0falu, 6. October, leiteten gestern einen Mann Tod, jeden der ihn kannte, allen Schichten unserer Bevölkerung hervorrief. Herr Isidor Pollner, Pächter der zum Eperieser Bisthum gehörenden Besizungen in der Magura, starb nach Stägiger Krankheit, an einem Der unerbittliche Tod raffte Orten unseres Bezirkes, plöglichen diesen Mann und geschägt wurde, selbst und schenmenge folgte dem Sarge. Friede seiner Asche­­ von und unter die größte Theilnahme eine­s Herzschlag-Anfall, in der schönsten Blüthe seines Lebens, in der Fülle seiner Manneskraft, weg. Der Verstorbene, welcher wegen seiner seltenen Ehrenhaftig­­keit und aufopfernder Menschenliebe von Allen die ihn kann­­ten geehrt hinterläßt eine trauernde Wittwe und 11, darunter 9 unmündige Waisen, weiteren Von allen Gegenden, strömten zahlreiche Menschen herbei, um diesem Ehrenmanne das legte Geleite zu geben I. T. Liptö-Sz.-Miklö6s8, 8. October. (Orig.-Corr.) In unserem Städtchen respective Bezirke scheint die Stuhl­­richterwirthschaft von anno dazumal wieder aufzublühen, und will mit ihrer Willkür dem friedlichen Bürger beweisen, daß er zu nichts Anderem gut ist, als die Grobheiten und Eigen­­mächtigkeiten des­ „gnädigen Herrn“ ruhig anzusehen und einzustehen, — ja vielleicht solche kriechend über sich ergehen­­, eig­et und mit einem Handkuß zu erwidern, — oder aber in sich der Gefahr auszufegen auf Grund einer grundlosen cause celebre eingezogen und in's Kühle gefegt zu werden.­­ Zur Beleuchtung dieser Zustände diene folgendes : Ein hiesiger junger Mann wird vor den „gnädigen Herrn Gerichtsnotar K. B. der zugleich in der Eigenschaft eines Untersuchungsrichters bei dem hiesigen " übrigens " sehr geachteten Bezirsgerichte fungirt, als Zeuge vorgeladen ; er erscheint, grüßt höflich und tritt mit den Worten „ich er­­scheine auf Ihre Vorladung Herr Richter" an denselben heran ; der betreffende junge Mann wird vom „gnädigen Herrn" vorerst mit einem Blide der Alles, nur nicht Achtung und Freundlichkeit ausdrückt, fixirt ; plöglich bricht er los : „3 Schritte vom Leibe gestanden, und die Hände herunter ! wissen Sie nicht wer ich bin ?“ . Der junge Mann, erschroen und eingeschüchtert fügt sich dem richterlichen Anstand und Rechtegebahren des be­­nannten Herrn Notars. Ein anderer anständiger Mann, der nebenbei gesagt zur Intelligenz des hiesigen S­ät­­bens zu rechnen sich be­­rechtiget fühlt, erscheint beim Bezirksgericht, um eine Ange­­legenheit zu urgiren. — Jm Gespräche mit einer zum Ge­­richtspersonale gehörenden Person begriffen, stürmt glößlich der obbenannte Gerichtsnotar K. B. daher, stößt den nichts Arges ahnenden jungen Mann mit noch mehr als russischer Manier bei Seite, und auf die einfache Frage, warum der Herr Notar denn eigentlich herumstoße, wird der junge Mann mit den Worten: „ich lasse Sie von hier durch meine (?) Amtsdiener hinauswerfen und wenn Sie noch ein Wort sprechen, sofort auch einsperren“, angefahren.­­ Der junge Mann muß schweigen, wohl wissend, daß noch ein Wort und die vier kräftigen Arme der dem Herrn Notar zur Verfügung stehenden Amtsdiener ihn ergreifen und für ein paar Tage einsperren würden. Er entfernt sich, im Innersten verlegt ob der Brutalität des „gnädigen he­eren.” Am Abende dieses Geschehnisses wird eben in einem Gipfel von obbenannten Gerichtenoter K. B. gesprochen ; zu­­fällig kommt der betreffende junge Mann dazu und soll in seiner Unschuld und wie dies der Sprachgebrauch ist, wenn jemand ein öffentliches Aergerniß hervorruft, angeblich in beleidigender Weise über das Benehmen des V. 8. sich geäußert haben.­­ Der „gnädige Herr“ erfährt dieses angebliche Gespräch und fertig ist die cause celébre, er wird wegen Richterbe­­leidigung kriminell geklagt, wird sofort vorgerufen, der Herr Notar gabelt sich einen En ee auf, und wenn auch nichts erwiesen wurde, es hilft dennoch nichts, denn der junge Mann wird zu 4, sage vier Tagen Arrest — ohne der üblichen Alternative der Geldablösung — verurtheilt. Wenn es auch außer allem Zweifel steht, daß das Ap­­pellationsgericht anderer Meinung sein wird, so kann man doch das Charakteristische der erstrichterlichen Auffassung nicht absprechen. Und nun frage ich , ob dies die constitutionellen Freiheiten sind, deren wir uns in unserem schönen Ungar­­lande rühmen ? — Wahrlich, es wäre an der Zeit, solcher Willkür durch ein zu statuirendes Exempel Schranken zu sein, und geschieht dies nicht, dann ist die constitutionelle Freiheit nur etwas ideales — auf dem Papier bestehendes, jedoch nicht vorhandenes, denn in erster Reihe bedingt con­­stitutionelle Freiheit die persönliche Freiheit des friedlichen Bürgers und die gebührende Achtung der staatlichen Organe, dem auch ohnehin durch Steuern schon genug geplagten Bürger gegenüber. Nachbemerkung der Redaction: Wenn wir auch diesen Zeilen, die uns von achtbarer Seite zukommen, mit Hinweglassung einigen scharfen Ausfälle Raum geben, so thun wir es aus dem Grunde, weil auch wir schon die Erfahrung gemacht haben, das mancher untergeordneter Be­­amter sich als größerer Herr gebärdet, als ein Vicekönig. Dagegen müssen wir andererseits hinzufügen, daß nach un­­seren Begriffen kein Staatsbürger das Recht hat, über Amts­­organe sich in beleidigender Weise zu äußern, denn dies untergräbt die Autorität der Behörde und das ist sehr schlimm, nicht nur für die Behörden, sondern auch für das Gemeinwohl, von Seiten der Stadt. I Vagesweuigkeiten. "I­n In Angelegenheit des Baues eines Real­­s zulgebäudes hielt gestern der städtische Municipal-Ans­­uß eine Berathung ab, in welcher dieser Gegenstand end­­­ig erledigt wurde. Der Ausgleich zwischen der Stadt und der Regierung kam unter folgenden Bedingnissen zu Stande : 1. Die Stadt Kaschau überläßt das Bräuhausgebäude in der Fleischhauergasse als Baugrund für eine Realschule. 2. Die Stadt verpflichtet sich, aus diesem Grunde auf eigene Kosten nach den vorliegenden Plänen ein Realschul­­gebäude aufzuführen. 3. Zu dem Jahres-Budget der Realschule hat die Stadt jährlich 4000 fl. beizusteuern und außerdem die Summe von circa 12.000 fl. zu bezahlen. Dagegen erhält die Stadt die Staats-Obligation von 100.000 fl. zurückgestellt, welche im Jahre 1858 zu Gunsten der Realschule bei der Regierung deponirt wurde. Der Staat verzichtet auf die Fundation der Kaschauer Bürger, welche heute bereit mehr als 85.000 fl beträgt, sowie überhaupt auf alle weitere Subvention der Realschule Hiermit ist endlich eine Frage aus der Welt geschafft, en den Weisen unserer Stadt unendlich viel zu schaffen gab. — Conferenz der Kaschauer Aerzte. Beinahe sämmtliche Kaschauer Aerzte versammelten sich vorgestern Nachmittags im städtischen Berathungssaale, um über die Maßregeln zu berathen, welche gegen­ ein etwaiges Auftreten der Diphtheritis zu treffen wären. Die meisten Beschlüsse die gefaßt wurden, beziehen sich auf die Separirung der Kranken. Zur Beruhigung des Publicums machen wir die Be­­merkung, daß bis jezt nur zwei Diphtheritisfälle in Kaschau vorgekommen sind und auch diese schon vor längerer Zeit. — Erledigte Professur. An dem Staatsgymna­­sium in Zombor sind zwei Professorenstellen der classischen Philologie in Erledigung gerat­en. Die Stellen sind mit einem Jahresgehalte von 1200 fl. und mit 200 fl. Quartier­­geld und einem Quinquennialpauschale von 100 fl. verbun­­den. Die Gesuche sind bis 31. October an den Oberdirector des Szegediner Schulbezirkes in Theresiopel einzureichen. — Hymen. Am 4. d. hat sich in Tiva im Unger Comitat Zeno v. Mocsonyi mit der Baronin Marie Fischer, Witwe des Grafen Bela Sztáray, vermählt. — Herr Oberstadthauptmann Saad hat einen 4 wöchentlichen Urlaub angetreten.­­­ Todesfall. Am 7. d. M. starb in Wien Gräfin Elisabeth Szirmay geb. Klobuschizky. Die irdischen Ueberreste der Verblichenen werden nach Mihälyän (Saareser Comitat) gebracht, um in der Familien­­gruft beigeseßt zu werden.­­­ Polizeiliche Verfügung. Das hiesige Stadhaupt­­mannamt hat die Verfügung getroffen, das von nun an auch in ausschließlich nur im Schlachthause geschlachtet werden­ürfen. Diese Maßregel ist um so nothwendiger, als sehr oft­­ EUS ausgeschrottet wird, welches der Gesundheit üblich ist. ] Zu bedauern ist nur, daß wir nur dem Namen ein Schlachthaus haben; doch darüber ein anderesmal, nach — Wichtig für unsere Hausbesitzer. Die Be­­quartirung der gemeinsamen, sowie der Honvedarmeen, macht es nothwendig, alle geeigneten verfügbaren Wohnungs-Räum­­lichkeiten zu notizen. Der Magistrat hat in Folge dessen beschlossen, die Da­­ten durch ihre Organe sammeln zu lassen. Die Hausbesizer werden deshalb ersucht, im eigenen Interesse den betreffenden Organen beim Einsammeln der Daten hilfreich an die Hand zu gehen. — Diebstahl. Gestern wurde bei der hiesigen Po­­lizei die Anzeige erstattet, daß aus der Wohnung des Baron Melczer in A.­Köked eine werthvolle Remontoir-Uhr gestoh­­len wurde. Dieselbe ist leicht zu erkennen, weil in den Zeigern kleine Diamanten gefaßt sind. Das Nr. der Uhr ist 19255. — Gefunden. Die ganze Welt klagt über Geldmangel und dennoch gibt es Leute, welche das Wenige was da ist, nicht gut aufzubewahren wissen. So wurden vorgestern in der Gasse 22 fl. gefunden, welche bei der Stadthauptmannschaft deponirt sind, ohne daß bis jezt jemand diesen Betrag reclamirt hätte. Gestern vergaß Jemand in der Buchhandlung des Herrn Adolf Maurer eine Geldbörse mit einem Inhalt von 2 fl. 19 Br. — Bimmerfeuer. In der Kellerwohnung Schmiedg­asse Nr 10 spielten gestern die Kinder des dort wohnenden aglöhners mit Zündhölzchen. Die Folge davon war, daß sie das Stroh in einem Bette entzündeten, wodurch ein Zimmerfeuer entstand, welches jedoch glülicherweise rechtzeitig bemerkt, unterdrückt wurde. — Ein höchst unangenehmes Bad, T. ©. kam nach Kaschau, um sich hier ein wenig zu zerstreuen. Unter anderem kam er auch in Begleitung seines Sohnes eines kleinen Knaben in die Fleischhauergasse und da er ein gewis­­ses Bedürfniß führte, so kehrte er in das alte Bräuhausge­­bäude ein, welches demnächst in eine Realschule umgewandelt werden soll. Der Unglückkiche hatte natürlich keine Ahnung davon, daß dieses Haus ein städtisches Gebäude sei und so wagte er es in die Nische zu treten, deren Zwei sonst durch die Aufschrift „hier“ gekennzeichnet wird. Kaum hatte der Arme dort Poste gefaßt, als der Bor­den unter ihm krachte und er in die geheimnißvolle Tiefe versank. (Orig.-Corr.) . Wir ge frühzeitiger zu Grabe, dessen mit Trauer erfüllte , unübersehbare Men­­che A G ült ee m­ >­­ N Adam Mörtelman städtischer Maurermeister : „Geehrte Versammlung! Wenn ich auch nicht leugnen kann, daß die­­ Gefahr, die uns bedroht, sehr bedenklich ist, so glaube ich dennoch, daß wir noch keine Ursache haben, uns die Bärte auszulaufen. Unsere Stadt ist zwar keine Festung, aber was nicht ist, kann noch werden. Wenn die Chinesen ihr ganzes Land durch eine Mauer abzuschließen wußten, warum sollen wir nicht unser kleines Städtchen mit einer Mauer umgeben ?­­ Die Sache ist zwar sehr mühevoll, aber ich werde aus Patriotismus trachten, den Bau zu beschleunigen, damit die Mauer früher fertig wird, bevor nu< der Herr Spion zu uns kommt. Die Geschichte wird zwar kostspielig sein, aber für das­­ Gemeinwohl darf man keine Opfer scheuen. Eine Submission ist nicht nöthig, denn dadurch wird der Plan verrathen.­­ Jeremias Balkenspalter, städtischer Zimmermann: Ich schließe mich dem Antrage des Vorredners an, doch muß ich bemerken, daß eine hohe Bretterwand rings um die Stadt dem Zwecke vollkommen entsprechen wird. Die Kosten­ würden sich dadurch bedeutend verringern. . Mörtelmann: I< lege gegen einen derartigen Beschluß Protest ein, denn wie ich aus sicherer Quelle erfahren habe, führt der betreffende Beamte ein scharfes echt englisches Fe­­dermesser bei sich, das er bei Julius Münster in Kaschau gekauft hat. § hivők ő Mit diesem Messer kann­ er leicht ein Loch in die Bretterwand schneiden und auf diese Weise in die Stadt hineinkriechen. (Beifall.) : Ambrosius Maulwurf: Meine Herren! I< mache Sie­­ darauf aufmerksam, daß eine Mauer nichts nügt. Wenn nur der betreffende Bankbeamte ein wenig Geist hat, was immerhin vajat ist, so borgt er sich eine Leiter „aus und steigt auf diese Weise in die Stadt.­­ Ich glaube deshalb, daß es besser wäre, einen tiefen Graben rings um die Stadt anzulegen. Florian Tintenklekser, Winkel-Schreiber : Meine Her­­daß wenn wir uns absperren, so haben wir nicht nur den Beamten ausgesperrt, sondern gleichzeitig uns auch abge­­sperrt. (Allgemeine Ueberraschung.) Das kann ja doch nicht unsere Absicht sein. Ich glaube, es wäre deshalb am besten, wenn wir eine Petition an die hohe Regierung und an den noch hö­­heren Reichstag richten möchten, man möge uns mit der Bank nicht behelligen. (Lebhafter Widerspruch. Mörtelmann ruft : Bis wir Antwort bekommen, sind wir auf den Hund !) Habakuk Begeleisen, Damenschneider : „Will man ein Kleid machen, muß man zuerst wissen, ob man es mit einem Buben oder einem Mädel zu thun hat — —" In diesem Momente erschallt vom Thurme die Sturmglo>e, während der Trompeter der freiwilligen Feuerwehr Feuersignal gibt. Alles, bis auf den Präses, eilt auf die Gasse. „Wo brennt's ? wo ? wo?“ hört man fragen. „Er kommt ! er kommt !“ lautet die Antwort. Die Menge eilt davon und versteht sich in die Kellerräume. Oede und leer stehen die Gassen, die Geschäfte sind abgesperrt, manche Firmen haben es für gut befunden, die Firmentafeln herunter zu nehmen, damit der Bankbeamte ihren Namen nicht aufnotiren könne. Jetzt hört man Gerassel von einem Wagen, — es kommt immer näher und näher, bis endlich das Gefährte das städtische Gasthaus erreicht. Hier springt ein stattlicher Passagier herunter und eilt in die Sparcassa. — „Der Teufel!" — murmelte er — „ist das doch ein stilles Städtchen !“ In fünf Minuten steht er vor dem Präses, den er aus einer tiefen Ohnmacht erwegt und der ihn mit den Worten: „Gnade ! Gnade!" empfängt, des Bankfiliales in Ihrem Sprengel, Io hoffe, Sie wer: Der Fremde stußt, endlich faßt er Muth und spricht : „Mein Herr! Nachdem außer Ihnen im ganzen Orte kein Mensch zu sehen ist und eine Sparcassa doch einen Präses haben muß, so werden Sie gewiß dieser gesuchte Präses sein, was ich übrigens schon aus Ihrem imponirenden Aeu­­ßern zu schließen berechtiget bin. Ich stelle mich Ihnen desh­alb vor: Io heiße Fortunatus Füllhorn und bin Vertreter den mir an die Hand gehen, um hier die nöthigen Daten zu sammeln, die wir nöthig haben.“ Der so höflich Angesprochene verbeugte sich tief, mur­­melte ein Vaterunser vor sich hin, bekreuzigte sich dann und antwortete wie folgt : „Mein Herr! Es thut mir außerordentlich leid, daß ich Ihrem Wunsche nicht nachkommen kann. Unsere Stadt gehört nicht in Ihrem Sprengel, kann auch nicht in Ihren Sprengel ZIM und wenn sich Ale­­xander Kuttner und auch der Balbi auf den Kopf stellen werden, denn mit Gewalt kann man Niemanden in einen Sprengel einsperren. Wir wohnen nicht in der Türkei, wo Jedermann das Recht zu haben glaubt, einen Strich Landes zu occupiren, sondern in einem constitutionellen Staate, wo das Occupi­­ren strenge bestraft wird. Aber selbst für den Fall, als wir zu Ihrem Sprengel gehören sollten, so ändert dies an der Sache nichts, denn wir rede sa kein Geld und selbst wenn Sie uns welches schenken wollten. Am allerwenigsten aber brauchen wir ein Concurrenz- Institut. Sollten wir Sie doch einmal brauchen, so werden wir Ihnen auf einer Correspondenzkarte schreiben. Geben Sie sich also keine Mühe und machen Sie, daß Sie weiter kommen. Das sage ich Ihnen in aller Artigkeit und damit Punktum !“ Was weiter geschah, weiß ich nicht, doch bemerkte ich, daß der Bankbeamte roth vor Zorn sich entfernte und gleich darauf unser Stadt verließ, wahr Sie sehen somit, das an dem ganzen Gerede kein Wor­t ist. Unser Präses hat sich taktvoll benommen und hat auch dafür einen Fackelzug bei hellichtem Tage bekommen. Hoffentlich werden wir nun Ruhe haben. Leben Sie wohl! Schlaumeyer jun. städtischer Bürger in Abdera, "zu! Sie vergessen bei Ihren Plänen auf den Umstand, |h R 0222000: Een

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