Pester Lloyd, Januar 1854 (Jahrgang 1, nr. 1-26)

1854-01-14 / nr. 12

N­ahtkøbku­cht der mö­g­endkls-und Gewerbekammer. IT. Den Eingang des Berichtes bilden die Nahrungsgewerbe, die durch ihre Wichtigkeit für die Refivenz und darc ihre Bedeute­tung für die Preise der Hauptnahrungsmittel unsere Aufmerksam­­keit verdienen. Da Wien den größten Exportplas für unseren Ges­treiehandel bildet, so wäre eine Zusammenstellung der dort einge­­führten­ Getreidemaffen belehrend gewesen. Es ist zu hoffen, was dieses in späteren Berichten geschehen wird, und wir müssen uns vorläufig mit der sehr interessanten Tabelle begnügen, welche die Preise der wichtigsten Konsumtionsartikel in Wien während der Jahre 1843—1852 enthalten. Wir ersehen voraus, da innerhalb dieser 10 Sabre der präb. M. Weizen von 5 fl. — 11 fl. 24 fl., Korn von 3 fl. 15 fl. — 9 fl. 51 fl. , Gerste von 3 fl. 12 fl. — 8 fl., Hafer von 2TI. 39 fl. OF. 45 fl. WR. gestiegen ist. Diese aufsteigende Skala dient als Erläuterung der großen Beiz­änderung, welche unsere Bolfswirthschaft in dem legten Jahrzehnt erlitten, denn an ihr ist unsere Agrikultur bis zur vergleichusweisen Höhe­ emporgestiegen, auf der sie sich fest befindet. Im Zusammen­­hange mit der Einfuhr unseres Getreide steht die Mehlerzeugung, die, was technische Vervollkommnung anbelangt, in Niederösterreich einen hervorragenden Standpunkt einnimmt. In Bezug auf den Samenhandel wiederholt die Kammer die sehr beherzigenswerthe Bemerkung, „daß die ausländischen­ Samenarten größtentheils in reinerer Qualität fortigt sind als die inländischen, und vielen weßhalb selbst bei den manchmal höheren Preisnotirungen vorgezogen werden.’ Wir möchten diese Bemer­­fung an dy unseren Samenhändlerm und besonderd Erzeugern ans Herz legen, denn die Klagen darüber sind bet­ung häufig genug, und troß der günstigen Verhältnisse verdrängt der französische Klee­­samen den ungarischen selbst im Lande der Erzeugung. Durch den Verlauf nicht-Feimfähiger oder unreiner Sämereien verliert der Landwirth alle Luft zu versuchen mit gesauftem Samen, und der Rücschritt offenbart sich wann im Handel und in der Agrikultur zugleich, und gestaltet sich zu einem nationalökonomischen Berluste,­­der in seinem Verhältniß zu dem Gewinn fleht, Der aus der un­­soliden Behandlung erwärhst. Der Weinhandel hat — so scheint es aus dem Berichte — in Niederösterreich. Fein. beffered Schieffal als in Ungarn. Die Kammer, in Befürwortung der ganzen Monarchie, klagt, dach die­selbe trog einer Weinproduktion von 40 Mill. Eimer im Werthe von 240 Mill. Gulden, nur für 172 Mill. Gulden erportirt. Selbst diesen geringen Export verdankt man der Begünstigung im russisch­­polnischen Zolltarif von 1851 , welcher unsere Weine in Rußland den französischen gleichstellt. Der Erfolg dieser Begünstigung beg­weist,, wie viel unser Weinhandel durch ausgedehnte sortheilhafte Zollverträge gewinnen kann, und die Kammer sagt darüber: „Mit großem Bedauern wurde daher in dem österreichisch-preußischen Zwischenzolltarife unter den begünstigten Waaren das wichtigste, bedeutendste Bodenerzeugniß Oesterreich , der Wein, vermißt, welcher nach wie vor bei dem Eingange in Preußen den hohen Tariflas von 8 Rthlr. pr. Chr. zu tragen hat. Die Kammer hofft jedoch, daß es der dankbar erkannten eifrigen Sorgfalt des hohen Ministeriums gelingen werde, für den Import österreichischer Wei­­­e in jenem Staate ähnliche Zollbegünstigungen zu erwirfen,, wie sie z. B. den wasserwärts in Quantitäten von 200 Ohrhoft nach Preußen eingeführten französischen Weinen bis fest gewährt waren.” Ein um­so erfreulicheres Bild entwirft der Bericht von der Spiritus-Fabrikation, die seit dem Zolltarif vom 6. November 1851 einen überraschenden Aufschwung genommen. Durch den Einfuhrszol­lon 5 fl. 30 fl., der bis dahin geltend war, vermochten französische und preußische Sabrifen unseren Markt sollkommen zu beherrschen. Unter dem Druce der auslän­­dischen Fabrikation konnte sich die inländische nicht entwickeln, denn Preußen hatte es mittelst trefflich konstruirter Apparate daz bin gebracht, rohen Kartoffel- oder Getreivespiritus hochgradigen Sprit zu verwandeln, und der französische ein geist, der in­ ungeheueren Quantitäten in Triest anlangte, hatte ein altes Varurtheil für sich. Die Sorge war, daß ungefähr drei Millionen jährlich in’8 Ausland floßen, für ein Fabrikat, wessen Grundstoffe bei und so reichlich vorhanden waren. Sollte sich die inländische Fabrikation starfen , so mußte der Eingangszoll erhöht werden, wenigstens auf so lange, bis unsere Sabrifation so ente­wicert sein wird, um die Konkurrenz des Auslandes zu ertragen. In dieser Neberzeugung wurde der Einfuhrszoll auf 8 fl. erhöht, und damit, der Eingang des auswärtigen Weingeistes erschwert. Sogleich hob sie die inländische Labrifation so außerordentlich, daß sie nun im Stande ist, nicht nur den inneren Markt zu ver­­sorgen, sondern auch für drei Mil. Gulden jährlich nach Italien verführt. Diese vortrefflichen Resultate sind aber nur dann ab­­dauernd anzunehmen, wenn unsere Spirituss­abrisation fammt der Agrifultur, worauf sie sich stüßt, sich so sehr entwiden, um ohne Schußzoll die Konkurrenz Frankreiche und Preußens ertra­­gen zu künnen. Damit uns dieser Moment nicht, unvorbereitet treffe, und damit unsere Ausfuhr sich immer mehr erweitere, muß insbesondere Ungarn eine größere Thätigkeit entwickeln, da seine Verhältnisse die Fabrikation so sehr begünstigen. Zum Schluße des Abschnittes bittet die Kammer um einige Abänderungen, welche die Erleichterung des DVerkehrs, und die bewilligten Begünstigungen in der V­erzehrungssteuer-Restitution bei dem in’S Ausland verführten Sabrifat betreffen, Abänderun­­gen, die geeignet sind, fruchtbringend auf die Sabrifation zu wirfen, in tufelfreien Vom Kriegsidjanplak. Nachdem uns die englischen und französischen Zeitungen zu wie verholten Malen das­ bevorstehende Auslaufen ver Flotten ins schwarze Meer gemeldet, ist doch bis zur Stunde seine Nachricht eingetroffen, die dieses ernste Ereigniß als geschehen hinstellt. Nach einer telegraphischen Depesche aus Paris vom 10. Jänner war an jenem Tage dort das Gerücht vom Auslaufen der Slotten ver­breitet, da jedoch aus Konstantinopel seine neueren Nachrichten als vom 2. Jänner bekannt sind, und viele noch seine Flottenz bewegung melden, so muß man glauben, daß die Westmächte erst die Antwort des Zaren abwarten wollen, ehe sie eine Bewegung ausführen, die einen friedlichen Ausgleich vieleicht unmöglich macht. Diese Antwort wird aus St. Petersburg längstens am 16—18. Jänner in Paris erwartet, und von ihr wird die Ent­­scheidung abhängen. Die E. 3. E. vom 12. Jänner schreibt: Ueber die Aufstellung der verschiedenen Kriegsflotten, die hoffentlich aus ihrer Konzen­­trirung in eine ernsthafte kriegerische Rolle nicht übertreten wer­­den, erfährt man folgendes: Die französisch-englische Flotte im Bosporus, der Zeit 43 Schiffe zählend , wird theils im Schwarzen Meere eine Küstenfahrt unterhalten, theils am M­ündungspunkte des Bosporus sich aufstellen. Das Ägyptische Geschwader, 15 Ge­gel zählend, bleibt im Bosporus. Die Streitkräfte der türkischen Kriegsmarine seit dem bei Sinope erlittenen Berlufte, etwa 25 brauchbare Schiffe zählend,, werden theild die Verbindung mit Konstantinopel und den türkischen Häfen im schwarzen Meere unterhalten, theils Die englisch-französischen Schiffe begleiten. Die rufsische Flotte konzentrirt sich in Sebastopel. Eine Abtheilung der rufsischen Flotte im Atoma’schen Meere geht durch die Meer­­enge von Senifall in den Pontus Eurinus, und wird bei Seba­­stopel anlegen. Nach Berichten aus London wird die Mittheilung gemacht, daß von Seite des englischen Kabinets eine der französischen ähnliche Zirkular-Depesche den Einlauf der Slotten in das schwarze Meer betreffend, am 21. 9. M. an alle diplomatischen Agenten versendet worden ist. Nach Briefen aus Bufarest vom 3. b. M. scheint es, daß der in Braila befindliche General Lüvers den Auftrag hat, die vielen zum walachischen Gebiete gehörigen, zwischen Braila und Kalla­­rosch fließenden Donauarme an geeigneter Stelle zu über­­brüden. Nufsische General-Ingenieure haben bereits die nöthigen Unter­­suchungen vorgenommen. Es wurden sehr viele Baumst­mme an­­gekauft, die offenbar zur Verbindung der Pontons , die in großer Menge herbeigeschafft wurden, gehören. Alle Grenzkosaten, welche bis fest in Bessarabien verweilten, sind im Marsche nach den Do­­­­naufürstenthümern. — Ueber den Pruth werden im nächsten Früh­­jahre in der Moldau an zwei Stellen nee Lochbrüchen erbaut, und sind Zimmerleute bereits ange­worben worden, geeigneten Zeit an Ort und Stelle verfügen werden. Einer telegraphischen Depesche aus Orfowa vom 9. 9. M. zur folge war eines von den in lepterer Zeit bei Kalafat vorgefallenen Vorpostengefechten ebenso ernsterer nights weiteres zu erzählen. Art. Die Türken griffen eine aus einem Bataillone bestehen­de Nefognoseirungskolonne in der Nähe des von den Türken beseßten Dorfes Cifade mit Mebermacht an, wurden geschlagen, und bis an die in der Nähe von Kalafat gezo­­gene Borpostenlinie verfolgt. Mehrere Geschüsße fielen in die Hän­­de der Russen und viele Gefangene wurden nach der Affaire gegen Krajowa erwedirt. Nach telegraphischen Berichten aus Orfowa ist dort das Wasser der Donau im Steigen. Bei weiterer Zunahme wird ein großer Theil der bei Wiodin gelegenen Donauinseln unter Wasser gefegt. In Folge eingetretener warmer Witterung ist das Eis an ver un­­tern Donau beinahe gänzlich abgelaufen und ver Strom für die Schiffsbewegung wieder offen. , € von der türkischen Grenze, 7. Jänner. Die sich feind­­lich gegenüber stehenden Heere rücfen immer näher auf­einander ; es vergeht allem Anschein nach dem­ Tag mehr, an welchem nicht ein größerer oder geringerer Zusammenstoß zwischen den vorge­schobenen Posten statt hätte. Man berichtet von Kämpfen nächst Kalafat am 28. und 31. Dezember, bei Giurgewo am 31. Dez., Ueber den Erfolg vieler Affairen weiß man als daß die Nuffen ihre Stellungen­­ fest behauptet haben, aber die Spitäler sich immer mehr und mehr mit V­erwundeten füllen. Auch aus Bufurest meldet ein Schreiben, daß in den beiden ersten Tagen des neuen Jahres viele Wagen mit Verwundeten zur Nachtzeit daselbst eingetroffen seien und besonders die mehr auswärts liegenden Spitäler der Hauptstadt mit Verwundeten belegt wurden. Ein Brief aus Slatina vom 2. d. meldet gleichfalls nichts von einem Zusammenstoße bei Karafal, welches nur 1% Posten von dort entfernt liegt. Die Bevölkerung der aus fünf Distrikten beste­­hen­den kleinen Walachei befindet sich nach jenem Schreiben in einer­­ beweiflichen Gährung. Mehrere junge Bojaren waren in Folge versehlen. festgenommen worden, wurden jedoch nicht, wie früher gemeiniglich geschah, nach Bessarabien verwiesen, sondern in einigen festeren Klöstern des Landes in Verwahrsam gehalten. Die russische Armee in der Walachei wird auf 46.000 Kampffähige angegeben. In Bufureft­it viel die Rede von einer gänzlichen Auflösung der walachischen Miliz; gegen 500 Mann aus den Reihen des walac­hischen Militärs sind, wie man erzählt, bereits zu den Tür­­fen übergegangen. Laut sicheren Berichten verstärken die Türken ihre Position bei Matschin mit allen ihren zu Gebote stehenden Mitteln. Die tür­­kischen Batterien sind hart an das Donauufer in die Ebene vers­iegt worden. C Krajopa, 30. Dezember. Seit zwei Tagen ist das rechte russische Militär, welches hier stationirt war, gegen Kalafat ab­­marschirt, aber auf morgen sind bereits 2 Bataillone Jäger, auf übermorgen wieder 2 Bataillone, und einige Essaprons leichter Kavallerie für hier angemeldet, jedoch ebenfalls nur um gleich weiter auf die Donau zu vorwärts zu marschiren. Das gefammte schwere Geschos ist von hier nach Karafat, und mehr­ noch von Bukarest aus über Slatina ebendahin abgegangen. Morgen trifft Fürst Gortscharoff hier ein, um die Inspektion des bei Karafat lagernden Korps von 22.000 Mann abzuhalten, und längs der Donau bis nach Oltenita selbst eine Art Recognoss­eirung vorzunehmen. Am 28. 0. griff eine türkische Esfadron von Kalafat aus die russischen V­orposten an, und nöthigte sie, sich auf ihre Neferye zu­­rückzuziehen; aber da wandte sie das Blatt; die Eskadron mit Uebermacht angegriffen, ward in die Flucht geschlagen. Der Führer der Ecfadron ist mit zehn Gemeinen so eben hier eingebracht wor­­den. Hier gingen gestern über diesen Vorfall wieder die abenteuer­­lichsten Gerüchte herum. Meine Mittheilung ist authentisch. Ein Schreiben aus Odessa am 24. v. M. berichtet, daß Schiffe der russischen Flotte in Sebastopol sich zu versammeln be­­auftragt sind. Die neuesten Berichte vom asiatischen Kriegsschaus plage melden übereinstimmend , daß die Nuffen bereits auf türki­­schem Gebiete operiren. In der Krim herrscht die tiefste Ruhe, von Sympathien, die sich zu Gunsten ver­würfen zeigen sollen, wie englische Blätter berichten, kommt seine Spur vor. Der „Triester Zeitung" wird aus Konstantin­opel vom 2. 9. geschrieben : Die Vorbereitungen zu einem energischen Kriege im Früh­­jahr dauern hier fort; man sieht Die Landwehr armiren, Munition einschiffen, zu Land abgehen, man macht für Gewehre, Montur u. s. w. bei Turm­, die sich zur alle Gewilletoh­ r Zeige mir, was du liest, und ich weiß, wer Du bist. — Das Wort gilt nicht blos von Individuen, sondern von ganzen Generatio­­nen. — Nichts kennzeichnet aber unsere Zeit vollkommener, als das Bestreben der gediegensten Sprecher, die Resultate dem ihrer Arbeit aus praktischer Brauchbarkeit herauszubefördern, irgend möglich, mit der großen Menge zu theilen. Nennen wir das Kind mit seinem Namen, so sol ist es Die sogenannte populäre Behand­­lung der Naturwissenschaften, welche als ein wahres Kind unserer Zeit angesehen werden muß, und von der man f­hn behaupten darf, Daß sie auf den Bildungsgang verselben , auf geistige Entwiclung der Ein­zelnen und der Gesammtheit von unlängbar großem Einflusse ist.­st es doch gar nichts Seltenes mehr, m­odern zugestußte Handbücher Pheft und Chemie ganz friedlich neben den Yianten der Schreibstuben anzutreffen, ja antropologischen Briefen ja oder zu begegnen, gigantischen Geschäftsfo­ in einem der gar zierlichen Boudoir, wo man sonst nur jene kleinen, von außen und innen Duften­­den Briefe nannte — que vous savez, jest hemischen, zoologischen die ung in ihren Fofetten Maroquin gleich so befreundet zuminden und sich offenbar da gleich het­raglich fühlen wie im staubigen Schranke eines Pedanten. Damit nicht behauptet werden, Daß einem Boz oder Bul­­wer sein Publikum abhanden gekommen, daß es den sprifchen Ergüffen der Periode an hinlänglichen Kanälen mangelt, die fie in’s Publikum Yeiten oder von thränenreichen Bänden der Leihbibliotheken an gläubi­­gen und gerührten Herzen — aber man fühlt so hie und da den Bo­­den unter feinen Fügen finden, wenn man Mühe gibt, einen Roman zu machen, und noch mehr, wenn man Die Ehre Hat, ihm zu verlegen, Man frage die Buchhändler, Bon Prup’s „Engelchen" Fein Exemplar in der Stadt, dagegen so viel Hundert som Kosmos, so viel tausend von Liebigs, indem man nicht genug Neg­­riault’s auftreiben kann um die tägliche Nachfrage zu befriedigen. Wir malen ins Grelle, aber Die Zeichnung ist nach der Natur. Man jagt förmlich nach populären Büchern des höheren Wissens, geräth aber freilich auch Dabei trug dem unlängbaren Fortschritt, Der in diesem Streben liegt, auch so gut auf Abiwege wie früher, in der Zeit der Romanen-Unersättlichkeit. Der Gelehrte von Fach grämt sich und schämt si über das Halbscifsen, das unter Die Leute gekommen, die mit halbverstandenen ungegohrenen Broden prunfen, und die sich so gerne in ihren Oberflächlichkeiten breit machen, anstatt bescheiden zu schweigen, wo es selbst beim tiefsten Studium immer und ewig zu ler­­nen gibt. Aber, schadet nichts, Der Anstoß ist gegeben, Die Theilnah­­me ist erregt und es muß Früchte tragen, wenn sie auch gleich An­­fangs etwas herbe fehmeden, — und rostbare Blüten, wenn auch Manchen die paar Dornen fest aus der Laune reißen. Es ist dafür gesorgt, daß die Bäume nicht bis in den Himmel machten , aber Darum muß man sie nicht gleich abhauen und vermütten. Auf die Wahl dieser sogenannten populären Bücher über Natur­­wissenschaften kommt Alles an, und diese wird leider meist ens irregelet­­tet; man glaubt in der Briefform einen neuen Nürnberger Trichter gefunden zu haben, mittelst­reffen man Physik, Chemie und Zoologie und, was weiß ich Alles einflößen kann wie Waffer in eine Slasche — und meistens bleibt es beim Waffer, Gestehen wir es nur, Daß der Kosmos mehr gekauft als gelesen, mehr gelesen als verstanden wird, daß Der Ge­­nuß d­ieses in seiner Art gewiß populären Meisterw­erkes noch inmer nur Wenigen zugänglich ist, — das ist noch immer Baylar für Die Menge. Mit den „Ansichten der Natur" ist es schon was Anderes, so Hein: Fragmente aus dem großen Ganzen, ausgem­alt mit der Salbenprach­t und unnachahmlichen Eleganz eines Meisterredners, erzählt bald mi der Gediegenheit des wissenschaftlichsten Styls, bald mit Der Tiebeug­­würdigen Geschwächigkeit eines beau parleur, und alles Sch­wierige, alles Statistische, alles Mathematische — ein wenig befreit, doch nicht gar zu weit — in Anmerkungen gebracht, Die man nach dem Lesen Des Ausfaches hinten angehängt findet und da auch hübsch ungeschoren läßt : das läßt sich schon Hören. Das kann man schon einer wißbegierigen Dame vorlesen, nur natürlich nicht 8 Tage vor oder nach einem Balle ; das kann man allenfalls seinen Freunden empfehlen, Die nicht das Kind gehabt haben, in ihrer Jugend über Des Pythagoras berüchtigte Brü­che zu fraucheln oder Metaphysik zu hören, mit mehr oder weniger unm­e­­taphysischen Bildern im Kopfe. Dodd wo sind wir hingerathen! Unser DBorfak war es nicht, von Humboldt und Liebig und deren Meisterwerfen zu sprechen, nicht von der neuen Methode große Kenntnisse spielend zu erlangen mie im Iraume, am allerwenigsten uns mit dem vielfüpfigen Ungeheuer zu balgen, weil es Bücher fault, Die es nicht liest; — wir wollen unsere Leser nur mit jenen Hangbüchern der Naturgeschichte bekannt machen, die sowohl nach Form als Inhalt einem großen Leserfreife mundgerecht sind, die es wahrhaft verdienen, in jene Familie als reichste Duelle von Unterhal­­tung und Belehrung aufgenommen zu werden, die mit einem Worte jenes Streben glücklich verwirklichen, welches wir oben als Kennzeichen, als ehrendes Kennzeichen unserer Zeit erwähnt haben. Ein solches Buch­ ist Tihudis „Ihrerleben der Alpenwelt”, und mit Freuden wollen wir dem Leser von dem Genisfe erzählen, das uns Dieses populäre Wert verschafft hat, wenn es ihm gefällt, und nächstens wieder einmal in dem Tend­leton des „Peter Lloyd“ zu begegnen, Dunkeln, Schachte der Gelehrsamkeit zum ihe Willen, Tageslicht. so. weit als Dieß nur fic) heut zu Tage Die

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