Pester Lloyd - Abendblatt, Januar 1855 (Jahrgang 2, nr. 1-27)

1855-01-14 / nr. 13

­ Samftag , 13. Jänner. Nro. 18. 4 En LS Ua Y - ML EKET, hod Pet, 1855. > nt 1.5 Abendblatt des Pefter Lloyd. neue ohne Zeitverluft, .* Belt, 13. Jänner. Wie das Resultat entgegen, nach Unterzeichnung der Friedenspräliminarien det Nachgiebigkeit bezeigen. Nonsens, wenn nicht Lhuys könnte acceptirt haben, was Preußen betrifft, Sranffurt folgenves: fid ver Konferenz vom getenfe. Warum, MWorausfehung ober zu Stande gekommen sein so­ll und ob dasselbe bereite aló 7. Jänner ein definitives zu betrachten, darüber geben die unten folgenden Wiener Briefe zweier preu­­ßischen Blätter wichtige und neue Aufschlüffe. Zieht man hievon auch wirklich dasjenige ab, was nur ad majorem gloriam Russiae dienen soll ,­so bleibt doch immer die auch von anderer Seite her. bestätigte Nachricht gewiß, daß ale Mit­­theilungen aus Lond­on und Parts, namentlich die Nebe des Kaisers Napoleon an die Garden vom 10. benshoffnungen sehr herabstimmen, fordern wollen­ wer persönlich Jänner (f. unten), die voreiligen Sire­­von einer Milliarde Silberrubel, wie die Westmächte als Kriegsentschädigung Einer endgültigen Erklärung der französischen und englischen Regierung über das, was ihre Gesandten am 7. Jan dessen Aufnahme in den Tuilerien und ist, und Tennessegs mit zember geheißen habe: Sehr die nächsten Tage v­orläufiger telegraphischer Kunde wird dieselbe auf einfacher beflehen und feiner es ist geradezu Kompromiß, James-Palast zweifelhaft einer unbedingten Unterwerfung Gottscharoff’s abge­schlossen hat. Deshalb ist uns auch die Mittheilung des bekannten Y-Korrespon­­denten in der „Ind. b." baf ed in bem Protofoll vom 28. Der „der Vertrag vom 13. Suli 1841 folf fo revibirt werten, das Rußlands Medergewicht im schwarzen Meere aufhört" — in Gortschatoff's Gegenproposition aber statt des unterstrichenen Wortes gestanden habe: „vermins­tert wird" — und daß der russische Gesannte am 7. Jänner in die Deutung der Alttrten eingewilligt habe. Die Pforte hat für die Wiener Konferenzen Arzt Effendt, ihren Gesandten in Oesterreich, zu ihrem Kommissär ernannt; er erwartet mit jedem Tage seine S Instruktionen und soll bem Bernehmen nach die Aufhebung des russischen Protes­torates über die Donaufürstenthümer beantragen — bo will der Sultan selber b­­ei der Entrichtung des Tributes,­und dem Rechte die Hofpobare zu ernennen egnügen, dem „St. A. f. Würtemb.“ aus „Die Antwort Frankreichs auf die preußische Depesche vom 19. Dezember, trägt das Datum 27. Dezember und Drouin de Lhuys mehrere, zu zeigen, zum ist in einem durchaus scharfen Ton Herr @rkinot seien, wobunh Preußen fragte er z. B., zember, wozu dem­ Vertrag für den nämlichen Bwed abschlöffen, oft mit Unrecht vorgeworfen wurde, Drouin de Frankreich) verwahrt nach in Berlin angefragt, dem Abschluß des Vertrages zu verstehen, aß die betreffenden teres involviren.‘‘ gefordert haben nicht unbedingt einverstanden, Behufe wird morgen (Donnerstag) in Paris eine Berathung stattfinden, an der sie ein Bevollmächtigter Englands (Lord 3. Ruffell) betheiligt. Die in Wien ber­findlichen Bevollmächtigten der Westmächte können Jonad) schon am Samstag oder Sonn­­tag von den Beschlüssen ihrer Regierungen Kenntnis Haben. Neue Instruktionen und Belmachten (wenn solche erforderlich werden sollten, was noch zweifelhaft ist) erhalten Dieselben jedoch erst, wenn auch mit der Türfei das Einvernehmen gepflogen sein wird. Ueberhaupt hat es den Anschein, daß die Westmächte von Schwerpunkt zur Ents­eldung zwischer in Konstantinopel nehmen werden, wie dies schon im August 1853 der Fall war. Das schriftliche Aftenftüd mit ven Weisungen für den Hürsten Oorts h­at Zoff zur Unterhandlung auf Grundlage der vier prägifteten Garantiepunkte ist Heute hier eingetroffen. Dasselbe trägt das Datum vom 5. Jänner. Was man über den In­halt erfährt, deutet an, daß die Annahme beiläufig in der Art erfolgt ist, wie dies in der ruflischen Antwortnote vom 25. (13.) Oktober auf die Note des Tal, preußischen Kabinets, worin die Annahme der vier Garantiepunkte dringend empfohlen wird, ber­­eits einmal geschehen. Vor Allem wurde Fürst Gortschakoff neuerdings beauf­­tragt,, die Friedensliche Rußlands zu betheuern und die Versicherung abzugeben , daß eine Schmälerung der Hoheitsrec­hte des Sultans den Absichten des Ezaren fern Liege. Unter den erweiterten Konzessionen befindet si­che, was Rußland seine Einsprache ergeben wolle, wenn der Traftat von 1841 gänzlich abgeschafft und mit Besziehung der Allianzmüche ein neuer Traktat abgeschlossen wu­rde. Wien, 9. Jänner. (R.P. 3.) In einigen Kreisen ist hier in Folge der Kon­ferenz vom 7. b. M. verbreitet worden, erhalten. Diese Anschauung wird gewiß der hätte geschehen körnen ? MIN der Interpretation der Westmächte einfach zu fügen. Deshalb für nöthig, Sie auf das Bestimmteste zu versichern, solchhen zweiten so die Spaltung Deutschlands herbeiführen zu wollen? Herr Berbächtigung, vom 2. Dezember einen zweiten gleichen Vertrag ohne die volle Einwilligung und sozusagen Hinter dem Namen Oesterreichs abschließen, und Schritte Brem­ens ein Mißtrauen gegen­weg Die, dur­ den Dezembervertrag alitrten Mächte sollen Preußen bei dem Versuche, die Unterhartelungen, die bereits abgebrochen waren, wieder anzuknüpfen, bereitwilligst entgegengekommen sein, aber die gleichzeitige Erledigung der Mor­bilisirungs­frage : Graf v. Arnim habe deshalb neuerdings * Wien, 10. Jänner. (Schlef. 3.) Der kaiserlich-französische Gesandte Herr. v. Bourgueney hat fhon heute auf telegraphischem Wege Andeutungen über die Aufnahme der Beschlüsse der Bevollmächtigten der Wiener Allianz von Seiten des Falf­­französischen Kabinets erhalten. Man war mit in Wien formulirten Aufrusung mollte aber, ohne vorerst mit England das Einvernehmen gepflogen zu haben, eine definitive Regierung nicht abgeben. Zu diesem Fürst Gortscharoff habe aus Petersburg Befehl gefli­fentlich weiter verbreitet werden, und ich halte es mag man in jener Konferenz der vier Gesandten ein Kompromiß zu Stande gebracht hat, we­rdest noch der Zustimmung der westmächtlichen um zu weiteren Verhandlungen Gelegenheit zu geben. Durch diese Korrespondenz fügt die "N. P. 3." hinzu, sind nun die Unflurheiten der bisherigen Berichte beseitigt. Die vier Gesandten haben sich über die Tasfung der Interpretation verständigt, Jurist Gortschatoff war dazu binlängsig insteuirt und Graf Buol war selbst zugegen, so daß also die Zustimmung der russischen und der österreichischen Regierung sofort vorlag. Die Gesandten von Großbritannien und Frankreich haben, nun an ihre Regierung berichtet, ob diese dem beistimmen, was Graf Westmoreland und Baron Bourgueney nommen haben. Das ist jebt Die nächste Trage. E. C. London, in ihrem Namen ange­­9. Jänner, Ueber die Annahme der vier Punkte schreibt die "Times": „Was auch immer das Ergebniß dieser Unterhandlungen, auf welche wir sein ungebührliches Gewicht legen, sein mag, die Unterwerfung der russischen Regierung unter die Bedingungen, welche sie vor ungefähr vier Mona­ten mit so grosser Entrüstung von sie wies, liefert einen unbestreitbaren Beweis von den Hortschritten der verbündeten Mächte und ihre Politik bereits über ihren mächtigen Gegner errungen von dem Webergewichte, das hat. Eine vierzehnt­­­ige Frist hatten die Verbündeten für das Eintreffen einer waffischen Antwort in Wien bewilligt, und kaum die Hälfte jener Zeit war verronnen, als an den Fürs­­ten Gottscharoff auf telegraphischem Wege der Befehl erging, sofort auf die ver­­langten Grundlagen hin zu unterhandeln. Dieser Befehl it also mindestens ein unzweideutiges Eingeständniß von Seiten der russischen Regierung, daß die An­­sprüche der verbündeten Mächte und die von ihnen gestellten Beringungen gerecht sind, und daß der Friede nach Maßgabe der Grundlage hergestellt werden kann, welche sie stets verfochten haben. Wir lassen von Umland nicht außer Acht, was wir es mit einem Gegner zu thun haben, welcher in allen diplomatischen Künsten bewandert und im Bezug auf die Anwendung derselben nicht übermäßig gewissen­­haft ist, und mag der wahre 3weg Rußlands nicht sowohl in der Wiederherstellung des Friedens unter billigen Bedingungen, als vielmehr in der Auflösung der ge­waltigen Koalition besteht, welche er darauf abgesehen hat, ihm nach kurzer Zunst denselben abzuzwingen. Da­ man auch anderwärts über den Vertrag vom 2. Dezember sagen mag, so viel steht fest, daß dieses Bündniß Oesterreiche mit den Westmächten in St. Pe­­tersburg den stärfsten Einpruch hervorgebracht hat, daß man sich dort sogleich die drohende Gefahr eines Bruches mit Deutschland eingestand, welcher Rußland durch jenen Vertrag audgetet wurde, und daß man sich mit unerwarteter Geschwindig­­keit beeilte, sich wenigfrend zum Scheine von Bestimmungen des fünften Artikels zu fügen. Die österreichische Regierung hat auf jene Weise ven festen Entschluß an den Zug gelegt, an den großen Zwecken des Biinpfiffes feslzuhalten un die zu ihrer Erret­una nötlísen Mittel anıımannıs Mana daher hiest Anna eier Sh­ereng-Bedingungen ein bloßer Kunstgrif­ iff, um was Linpland Verde­­hende Bündniß zu Schwächen, so glauben wir, das viefer D Versuch scheitern und daß die Aufrichtigkeit Rußlands figy balo in entscheidender Weise bethätigen müssen wird... Jedenfalls würde eg ung, die wir und um eines bestimmten und scharf abgedrängten Z­wedes willen, in viesen Kampf eingelassen haben, schlecht anste­­hen, nach Erreichung der wesentlichen Zwede des Krieges auch nur Eine Stunde länger in Weinfelben verharren zu wollen, und da die britische Regierung bisher in Gemeinschaft mit ihren Bun­desgenossen die Gränzen ihrer Intervention fest­­gestellt hat, so wird sie auch noth­wendiger Weise an den Entschlüffen Theil nehmen, welche dieselben faffen werden, wenn vieles Ziel erreicht ist. Wir können eine An­­nahme, zu welcher sich seine der europäischen Regierungen je bekannt hat, nicht entschieden genug zurückweisen — die Annahme nämlich, was dieser Krieg eine for genannte Revision der Charte Europa’s durch Eroberungen oder Revolutionen herbeiführen solle, an welchen England zum mindesten nicht das geringste Interesse hat. Im Gegentheil, die englische und die französische Regierung sind stolz darauf, daß der Krieg bloß zu politischen Zweden unternommen worden ist, vaß seine selbstlschen Beweggründe dabei im Spiele sind, daß weder die Leidenschaft des Ehrgeiges, noch die der Rachsucht dazu gedrängt hat, und das er beendigt werden kann, wenn jene politischen Zwecke definitiv erreicht sind. Andererseits ist es nothwendig, während der Dauer dieser Unterhandlungen die Operationen, in welchen die verbündeten Deere gegenwärtig begriffen sind, wo­möglich mit verdoppeltem Nachdruch und verdoppelter Raschheit fortzufegen. Wie­­derholt haben die Berbündeten erklärt, daß sie auf seinen Vorsschlag zu einer Ein­stellung der Leinpfeligkeiten eingehen wollen, ehe die Präliminarien zu einem defre­nitiven Frierendvertrage wirklich unterzeichnet sind, und ein Artikel des Vertrages vom 2. Dezember enthält ungefähr dieselbe Bestimmung. Der Seltzug auf der Krimm ist jegt so weit gediehen, daß wir mit Zug hoffen dürfen, es werve , ehe Die überwähnten Vorgänge dort überhaupt bekannt sind, waselbst ein entscheidender Erfolg von den verbündeten Streitkräften errungen sein. Der Vorfall eines sol­­chen­ Sieges würde unberechenbar sein, nicht nur für den Ruhmesglang, den er über das englisch-französische Heer ergöße, sondern auch wegen der unmittelbaren Wirkung des Falles von Sebastopol auf die zukünftige Unabhängigkeit des Orients. Ist jenes Resultat des Helvzuges einmal erzielt, so müssen wir es als ein glückli­­ches Ereigniß für die Welt betrachten, wenn der Krieg damit ein Ende nimmt." „Daily News” findet in ver raschten russischen Annahme der 4 Punkte etwas „ganz Unerklärliches." Im August erst habe Graf Neffelrode erklärt, solche Bez­dingungen önnte Rußland sie nur wann bieten Lassen, wenn es durch einen lang­­wierigen Krieg erschöpft wäre. Sol man annehmen, daß Rusland fon am Rande ver Erschöpfung steht? Daver fügt es sich von 4 Punkten, weil ihre An­­nahme nicht zu einem soliven und dauernden Frieden führen kann? ‚Gewisse Kundgebungen des preußischen Hofes werfen einiges nicht auf diese danile Frage. Auf die österreichische Aufforderung, die Armee mobil zu machen, antwortete Preußen ablehnend, mit Berufung auf den Wortlaut des. Aprilvertrages. Zu­­gleich aber wurde jedes preußische Artillerieregiment durch acht Kanonen verstärkt. Eine alerhöchste Person erklärte außerdem , Preußen sei und bleibe neutral, und selbst falls die Ereignisse eine Mobilmachung rathsam erscheinen­ lasfen sollten, werde dieser­ Schritt ausschließlich in der­ Absicht gesciehen , um keine Theile nach bruchvoller zur Mäßigung anhalten zu können. Indem der Gar­fi) herabläßt, Unterhandlungen anzuknüpfen, die er jeden Augenblick wieder abbrechen kann, gewinnt er von Bortheil, zwischen den vwei Großmächten Mitteleuropa’s Bmb­e­­tracht fäen zu können. Die Beziehungen zwischen Desterreich und Rußland geben dieser Version noch größere Wahrscheinlichkeit. Desterreich ist überzeugt, daß er sich im Falle eines Bruches mit Rußland der unversöhnlichsten Feindschaft die Szaren ausfegt. Diese Besorgniß Desterreichs erfüll Rußland mit übermüthigem Selbstvertrauen. ‚England und Frankreich müssen daher ‚alle Willenskraft, alle Abschuk zeitraubende gibt dabei eines Unterhandlungen in vielleicht Preußen bietem uns sich darin Gerüchtsweise spricht sieht verdächtig, man in St. in Wien für wurdh Rußland Alles das if ziemlich Fanfare; so schreibt man ank­üpfen, um etwas wie überflüssig und ungelegen,die Wission Preußen von allen Eeiten eingeladen worden zweiten Allianzvertrages zu auch könnte gegen jede zu ja, die Konferenz vom 7. wirklich mit einem ziemlich flickelnde Fragen auftwirft, sucht es dem preußischen erreichen, was ganz einfach und britischen Moment, durch den Beitritt zum Bertrage vom 2. De mehr gewähren als Desterreich? Wenn wir einen gelangen is, man gehalten. sogar Indem man nie nicht beschuldigen, was uns Regierungen bedarf, | . . -

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