Pester Lloyd, April 1855 (Jahrgang 2, nr. 76-100)

1855-04-01 / nr. 76

. 8 , Ofen,s31.Plarz..Die feierliche Ausstellung d­e»r,zzH­ö,chsten«,Lei»d­ze weiland·ihre"r kaiserl.königl.Hol­eit«der durchlauchtigsten Frau«;E««r’«zhe»kzygin Marias- Do­’rdt"-h«ecizsisxdetimehe-»ewigen Saale des Mitteltmktes d«es.k.«k.Schlosses xxist­­en folgenden Tagen und Stunden statt. Am 2.April von 7 UhrNachmittag bis 6 UhrAbends. »3·» »8UhrFrühbissUhrAbend­s· .,4... .,8UhrF1·1"fl)bis stiller Vormittags. Nach­ erfolgter Einsegnung wird die Höchste Leiche am Mittwoch um 1 Uhr Nachmittags aus dem erwähnten Saal ein feierlichen Zug über den Schloßplatz zur Beisetzung ih­re Gruft des k.k.Schlosses übertragen- Erzherzogin Maria Dorot­hee1,weiland Palatiniffa von ungarn. Dosen,3­1.E)J?ärz.»)Nach dem Zeugnisse der Geschichte haben die im bürgerlichen Leben hochgestellten Frauen auf das Schicksal ganzer Polker einen­ kostentscheidenden Einfluß geü­bt.Durch sie ist nicht seicht die Be­­fehlung ganzer Länder vom­ Heidenthume bewirkt und die Zivilisation wilder Nom­adenwölfer in älteren und neueren Zeiten eingeleitet worden. Wie die Vorsehung Überall neben mildernde Elemente feßt; so scheint sie die rauhen Kräfte der Natur auch die Frau mit dem meicheren Herzen und Gemüthsleben, neben die kräftigeren Geistes­­und V­erstandesmenschen mittelnd gepflanzt zu haben, um auch im menschlichen Leben dasselbe wohl­­thuende­ Gefet durchzuführen. Eine­ solche, durch seltene Eigenschaften und Tugenden ausgezeichnete Frau war die im Herrn verstorbene Erzherzogin Maria Dorothea, verwit­­wete Palatiniffa von Ungarn. Eine entschiedene Freundin der Mufti, der Künste und Wissenschaften im ausgedehntesten Sinne des Wortes, mit der Literatur Deutschlands und Frankreichs, und mit Englands merkwürdigeren Schriften guümdlich bekannt, in der Völkerkunde vorzüglich bewandert, reiht sie gebildetsten Frauen der älteren und neueren Zeit an.­­Worin sie aber einzig in ihrer Art dastehen dürfte, das ist dies gemüthliche Seite ihres Lebens. Eine tiefe Erfennunik und in die Wahrheiten der christlichen Religion, zeichnetsten Gottesgelehrten sie hervorging, Tage nicht aus den Kleidern, und Treue zu beweisen, diesem die vorzüglich dem Lesen der heil. Schrift in den Ursprachen, aus dem vertrauten Umgange mit den alten Elaffischen Werten wie mit den erbaulichen Schriften hierdurch wurde die Grenzen der nicht überschritt und nichts von jenem Troste ihrer Durchlauchtigsten Tochter, der zu speisen, und Waffen zu trösten gab, betrachtete sich zarten Nackte sie aus nachtheiligen Eindrucke veli­­insicht der ausge­ in Asthetischer­­ omwohl als auch in religiös moralischer Beziehung im höchsten Grade aus­­gebildet, jedoch so, daß Weiblichkeit behielt, den man den gelehrten Frauen nachredet. Daher die ausgezeichnete Gat­­tin und Mutter, in der Erfüllung ihrer heiligen Pflichten. An dem Kranken­ und Sterbebette ihres in Gott ruhenden Gemalg, des sel. Erzherzogs Joseph ge­wesenen Palatins von Ungarn, Fam­iie Elisabeth, um bei höchst­­eren Wochenbette ihre Erzherzogin mütterliche Sorgfalt und selige Frau Erzherzogin auch im edelsten Sinne eine Mutter und Trösterin der Armen. Ihre süßeste Freude bestand im Geben, und im Netzen der Unglück­chen. M Wenn es irgendwo Hungrige zeug Gottes und handelte dieser Weihe durchdrungenen Worte, den manche ihrer Gaben auf ewig unvergeßlich besonderem Vertrauen an die erhabene Fürstin, so oft eine Schule oder Kirche zu erbauen war. Einen Prediger, der durch Grübeln über die Geheimnisse der Dreieinigkeit, geistestranf geworden war, leß mehrere Jahre im Auslande, Derwisch auf ihre Unfosten, in eine derartige Heilan­­stalt bringen, um ihn für seine Gemeinde und Familie wieder herzustellen. Viele Waisenkinder ließ sie auf ihre Arme Gelehrte und­­ amtlose Lehrer verließen nie unbegabt ihre Schwelle, bekannte,­­ religiöse Unforten Mensch war. zu ihr wendeten ein Werk freimdlichen, von reli­­gi­tem todtkratiken Prediger«,von dessen Nothunchiden sie durch fremde Menschen zufällig hörte,schickte sie einstein anricf mit 100 fl. CM.und den freundlich trösten danortem,,Der Herr legt sein­e Gaben in unsere Hände,damit wir sie 1 weiter fördern.« Die ArmeIt in der Leopoldstadt in Wien,erhielten durch den kath. Henthfarrer ebenso regelm­äßig bedeutende Unterstützungen­ wie die evang.Armen,Witwenundenken,du·1­chdie deincvang.Predigern11 Ofen eingeschicktht regelmäßige­n Liebesgab011,»betheiligt werden konnten. Aus allen­ Theilen der Monarchie,ja auch vom Auslande liefen bei der seligegu Erzherzogin wöchentlich zah­lreich­e Wittschriften ein,und nieblich eine unberücksichtigt,wo wirkliche Notl­ nachgewiesen ward und die Mittel und Kräfte ausreichten. Die evang. Geme­inden, im groben Kaiserreiche, einen Engel, der zu Fleiven, Mederzeugung fir sich edle Frau Erzherzogin erziehen. Witwen werth und theuer. Die Seraeliten fanden in ihr fein mildes Finwort auch aus religiösen Motiven gerne gab. Auf Verfolger der Juden war sie übel zu sprechen. Der Proselytenmacherei war sie von Herzen abhold, freute sich aber, wenn Jemand aus wahrer herzlicher zu Christ o­der vor 12 Jahren nach Ofen kam, um ale am Grabe des auf dem Kalvarienberge beerdigten türkisschen Heiligen zu beten, ließ die Höchste Gran Jeder wahrhaft in auch jekt eilte sie Außerdem war die einen Araber, Stimme. waren T. Tf. Hoheit die Ihre ein edle Frau Die sich wü­rdig den Frau als die durchaus zum Beistande 18 und mit kräftiger Trost und mad­: .­­fic) Fommen und beschentze im. T ist zu sehr­ Örof­t Leben oder, Ster­bet, men Araber eine solche Wirkung, daß er in Thramen [ ‚daß mit Nicola zerfloß und aus dem­ fernen Morgenlande mehrere Fläschehen von dem melt Die ‚geistvollen Sagt, un die Hut der selig verstorbenen Frau, Eraherzogin hatten auf dem­ from berühmten Nofenöl zum Zeichen seiner Dankbarkeit mit der Bitte einschhcte, es von ihm, als einem armen und geringen Manne, anzumehmen und nicht zu verschmähen. — Doc­her könnte alle die interessanten Züge eines an edlen Vorkommunisten so­ reichen Lebens ganz schildern. Sie verdienen und fordern einen Biographen, und dieß ist nur ein kurzer Nachruf, in welchem zur Wündigung des hohen Charakters der seligen Firstin nur noch bag be­merkt werden soll, daß Sie vor aller Lige und allem Anrecht einen unge­wöhnlichen Abscheu hatte, und daß eine einzige Unwahrheit oder Balichheit ihre Gunst auf immer verscherzen machte. Dagegen war die edle Fürstin milde und versöhnlich, wo Menschen ihre Fehler aufrichtig erkannten, und vergaß und vergab besonders leicht solche Kränkungen und Beleidigungen, die Sie persönlich betrafen. Bei solchen Grundlägen war es allein möglich, daß Sie der vielfach­ erfahrene Undanf der Menschen im Wohlthun nicht störte, und Sie des Danfes auch eben nicht begehrte. Trop Ihrer kräftigen Leibeskonstitution waren die Folgen eines ver­schlagenen Schnupfens für die hohe Frau tödtlich geworden, und Sie ging im 58. Jahre Ihres Lebens in ein besseres Jenseits, auf das Zartlichste geliebt von Ihren Durchs, Kindern und Ti­­ft. Verwandten, bewundert und tiefverehrt von Allen, die Sie naher kannten, beweint von Tausenden der Armen, und angebetet von ihren treuen Dienern und Kammerfrauen. Sie farb, nachdem an ihrem Sterbebette, vom 26. an Tag und Nacht die Durchlauchtigsten Herren Erzherzoge Joseph und Mazrimilan Ferdinand, die Exzellenzfrauen Gräfinnen v. Forray und Mercy, die Herren Aerzte von Sanfovitich und der Erzherzogliche Herr Leibarzt, die Kammerfrauen­ v. Po­­latfeher und Müller, und die Prediger, Georg Bauhofer von Ofen, Herr Senior Michael Lang und Dr. Joseph Stefacd von Tell, unter Pflege der Kranfen und innigem Beten für Höchstdieselbe zubrachten. Sie entschlief am 30. März Morgens einige Minuten vor 4 Uhr, eingesegnet von den Herren Predigern Bauhofer und Lang, nachdem der Prediger Dr. Joseph Szekács die auf Sterbende pasfende Einsegnung in ungarischer Sprache eben beendet hatte — zu frühe, jagen Alle, die die selige Fürstin näher kannten. Friede und Segen ruhe auf ihrer Asche. (D. Ned.) 9) Mir verdanken diese Zeilen einem Manne, den die hohe Verblichene jahrelang mit ihrem Vertrauen beehrte. D­acht, um in seinen Hoffnungen und Befürchtungen von eines Mannes abzuhängen — ‚aber es verkennt nicht, um totate Abtreten­ ein Haupthinderniß des Friedens weggefallen­ ist, wenn Alexander MH. auf die­ russischen Traditionen verzichtet.“ Am sich aber mit einer neuen Inszenirung des Testamentes Peters “, nur in „zivilifirteren Formen, zu begnügen: dazu ist allerdings sowohl Kaiser Napoleon, „ll auch ganz Europa nicht mehr romantisch genug! Napoleon HE in London. Heft, 31. März. Die vollständige Demüthigung Englands stand Napoleon I. stets als der Endzweck seiner Bestrebungen vor Augen; die sorgfältige Pflege des westmächtlichen Bündnisses ist bis zum heutigen Tage der her­­vorstechende Charakterzug in der auswärtigen Politik Napoleons III. gewesen. Was der Angriff auf Bomarfand, was die Schlachten an der Alma, von Infermarm, von Balaklava durch die Feuertaufe begommen, das soll, nach der Meldung des jüngsten „Moniteur“, der Besuch des Kai­sers in London durch persönliche Annäherung und Bekanntschaft der alliirten Souveraine vollenden. Das Land, das vor allen andern Neichen der Welt unmittelbarer­ Zeuge sammtlicher Peripetrien der jenseits des Ka­nales einander ablösenden Dynastien war, das Karl X. und Louis Philipp flüchtig an seinen Küstenlanden sah, wie es den Weberresten der Familie Lud­­wigs XVI. lange genug als Freistätte gedient, soll jebt auch noch den einen Napoleoniten als aber schauen. Der Neffe, als Bundesgenosse, als Freund, ja,­­ so wie die Dinge in der Krimm nur einmal liegen und die französischen Waffen dort immer entschiedener in den Vordergrund treten — halb und halb als Triumphator begrüßt von demselben Volke, das den Onkel an den Felsen von St. He­lena schmiedete! Der Träger der napoleonischen Ideen von der Nation mit Enthusiasmus aufgenommen, welche der Stifter, der Durch ihn vertretenen Dynastie, Angesichts der gesammten zivilisirten Welt, als Schänderin der heiligen Pflichten des Gastrechtes gebrandmarkt. Ein Napoleon in London, um gemeinsame Maßregeln mit einer Negierung zu besprechen, an deren Soige ein Balmerston steht; eben jener­ Pal­merston, der als Kriegssekretär 1815 den Befehl zur Abführung Napo­­leon’­ I. auf eine Insel des Ozeans unterzeichnet! Welche Gegensänge der Personen! werde ein Umsch­wung in der Page eines ganzen Welttheiles! Doc, die um ihr eigenes Geschick be­sorgte Gegenwart fragt weniger nach Analogien aus der Vergangenheit, als sie die dumiel vor ihr liegende Zukunft ausgelegt zu sehen wünscht. „Deutet es auf Frieden oder auf Krieg?“ — das ist der einzige Maß­­stab, den sie an jedes hervorragende Ereigniß anlegt. Eine direkte Antwort auf eine solche Frage ist unmöglich. Aber wenn man forscht, auf wessen Seite der größere Gruff der Friedensbestre­­bungen liegt, bei welcher der kriegführenden Parteien die Thaten am meisten mit den Worten harmoniren: so ist Die Entscheidung weniger jeher zu finden. Von Petersburg aus erläßt Graf Neffelrode friedliche Noten, während die heilige Synode ganz Rußland, Mann und Weib und Kind, zum Kampfe gegen die Widersacher des wahren Glaubens auf­­ruft. In Paris vertagt der Kaiser seine Kriminreife, um den Erfolg der Konferenzen nicht zu präjudiziren und schieft seinen vertrautesten Minister nach Wien, um zu zeigen, welch’ ein Gewicht er dem Kongresse beilegt! Wenn Herr Drouyn de Lhuys über London reist und sein Gebieter ihm auf dem Fuße nachfolgt, so heißt das eben nicht mehr, als daß man in den Zuillerien auf die Fortdauer des Krieges eben so wohl gefaßt ist, wie auf seine Beendigung. Die konsequente und gerade Politik des französischen Kabinetts­piegelt sich in diesen Handlungen eben­so deut­­lich­ ab, wie in jenem „Moniteur“-Artikel über den Thron­wechsel in Peters­­burg, dessen Quintessenz sich in die Worte zusammenfassen läßt: „Frankreich) Eine französische Gerichtsverhandlung. (Ermordung zweier Familien.) AM Paris, 27. März. Die Affären­ des Lozere-Departements fiben eben jegt über ein Verbrechen zu Gericht, das ganz Frankreich mit ent­­gegensvoller Theinahme erfüllt, und sicherlich überall die tiefste Erfehlitte­­rung hervorrufen wird — eine jener causes célébres, Interesse hauptsächlich darauf beruht, daß der deren sehmerzliches sie handgreiflich zeigen, werfen bei deren Befpre fei­hung der Leser eben nur darin einen Trost finden kann, daß in den juristischen Annalen aller Zeiten und Völker zu den fast uner­­hörten Ausnahmen zählen. Im Zwischeneamm von drei Jahren wurden in zwei nahe aneinander liegenden Dörfern jenes Departements zwei Fami­lien, deren jede aus fünf Personen bestand, im eigentlic­hen Sinne des Wortes abgeschlachtet gefunden. Das Motiv der Schandthat war beide Male schnöde Gewinnsucht: Mord Deckung des Urhebers Und gier beide Male dasselbe Ungeheuer: 28. Lebensjahr zurütefgelegt hat! Dorf Solier Anfangs 1851 Eine schwächliche Gestalt mit sanften Ge­sichtszügen und sehllüchternem Blide, die auf der Anklagebank gesenkten Auges das ist, häufig errethet, aber dabei den errasfrendsten Beweisen und­­ Zeugnissen mit stumpfer Gleichgültigkeit ein ruhiges: „Ich bin unschuldig .. . Ich habe das nicht gethban . . . Der Zeuge weiß sehr viel zu erzählen... . der Zeuge hat all sein­ Leben lang nichts als Lügen vorgebracht!* entgegenstellt. Die Ank­lageakte beginnt mit der ersten Mordthat, welche das Am Morgen des vorlegten B Februar fand man hier den Familienvater François Nouffon Mutter, seiner Frau mußte aufgenommen und bewirthet worden war, rammt seiner und seinen zwei Kindern durch Beilschläge ermordet, welche, nach Lage der Wunden, offenbar mit der sinsen Hand geführt sein mußten. Der Mörder ein Mensch sein, der von Rouffon freundlich­er hatte den Schluß des Gast­­mahls tödtlichen Streich die Vollführung — die erbrochenen Schränke und Kisten, einen Zweifel zu, die gestürzte Tische, Stühle, blutbefleckte Servietten, Speisenreste Tagen fitend und von in das benachbarte Zimmer erhalten, gewählt er dann in aller Ruhe mit bluttriefenden Händen durchwühlt, [eben weder ü­ber das Motiv des Mordes noch über die Reihenfolge in den verschiedenen Akten bieses granfenerregen­­Die vor den Gesc­hworenen vernommtenen Zeugen, welche den Schauplan der Meselei zuerst betraten, wissen tod­­jekt, nach drei Jahren, für die Schilderung des fürchterlichen Anblicks, der sich ihnen bei Eröffnung von Rouffon’s Wohnung darbot, und der dann einige von ihnen der Ohnmacht nahe brachte, nicht Worte genug zu finden, hinten Um: in wil­­der Anordnung und durcheinander mit den Leichen am Boden. Rouffon hatte den seine Frau Ichten aufgesprungen zu sein, um ihm zu Hilfe zu eilen, dann war sie vor dem geflüchtet, noch­­ lagen Leichen, man hatte Alles abgestochen (boucheyrat) !. Die entfesten Einwohner des Weilers und mit ihnen die Zustiz hoff­ten Anfangs auf eine baldige Entdeckung des Ungeheuers, da der 6jährige Belestin Rouffon von seinen Wunden genesen war. Aber vergebens! Das Gedächtniß des Kindes wie Nacht ernstlich gelitten, Hut getragen und Haufes war, Denn einen fein daß hatten dur sehenen Bart (und der Mörder den Geschworenen graufenvolle einen weißen bello barbo) gehabt, war Alles, was man aus dem Kleinen herausladen konnte. So sehr hatte er alles Gefühl dafür verloren, ein naher Verwandter des er sicherlich oft gesehen haben und genau rennen mußte! Maurice Ronffon!! Das Gericht war nicht im Stande, bessere treiben, und mußte am Ende, nach­hdmonatlicher Untersuchung, vorliege. Noch Belchluffe Schleier Immer von Zeit sei! da tönte aus gehen Taffen, Familie Chabrol Glückicherweise folgte und der in derselben Indizien aufzus die Sache fallen und diejenigen drei Individuen, gegen die sich ein leiser Verdacht er BR mit daß Fein hatte man sic) in Solier von dem furchtbaren Schrecen nicht erholt; doch bildete die Mordthat ihr Tastende das Tagesgespräch auf Märkten um dem benachtbarten Pachthofe Buiffon, die entlesliche Kunde herüber, daß dort in der Nacht vom 11. auf den 12. Sep­­tember 1854 die ganz Diesem zweiten Verbrechen die Ent­­deckung und Verhaftung des Thäters fast auf dem Fuße nach, so daß das Bewußtsein der Sicherheit unter die Randbevölkerung dieser Gemeinde wie­­der zurückkehrt. Wieder zeigte der Anbli des Schauplanes der That, daß Ein Scheu­ fal sie verübt; wieder waren die Streiche augenscheinlich mit der linfen Hand geführt, hatte Eines Der fünf Opfer seine Wunden ü­berlebt, aber Mensch in PVeordbeile Dant! die feiner der Verbrecher, Männer, alte zum Augenblik den Dramas Kirchweihen: heute worden wieder tiefsten Gntartung fähig ist, und daß der Fremde sehr groß gemwesen, eines der mit Faltem Blute der Befriedigung des zartesten Alters der Bandit allen Winten — Frauen für er hier endete glüclicher Weise und Kinder in Aufruhr brachte, starre Frau vergebens zuzuhalten und schlug sie nieder, wo das den ist dem sie fand, zu versuchte — „In im ruhige Ausübung des Naubes sicherstellen; ein Bauernburf wie im Patois jener Gegend ein junger Mensch, Verstand Zeit sie, Gott ersten Falle sollte der opferte, war der eben seit erst Das im zweiten die Ent- Naubmordes verhindern oder dec erschweren, die Aehnlichkeit des weiteren Verlaufes, leider auf feiner Geld: feiner Schredensthat dessen Thüre die der, auf der Anklagebant figende Grund drang so zur Weise die ein­erzählte Anklage ermordet Die Sonntagdbrief. nebst der Düstern Zarbe will noch eine Reihe anderer, bald glänzender bald matter Barbe verwendet werden. Imdeß wird der Medergang leicht, demm wieder ist 08 ein todter Großer, der ums­ail unsern Chronistenberuf mahnt. Beethoven ist es, dessen Erinnerung, am verfloffenen Sonntag, am Vorabend seines Sterbetages im A. und Iekten philharmonischen Konzert, in milbigster Meife gefeiert wurde. Dem­ Terzett wurde bei dieser Gelegenheit der Größe des Merfes vollkommen entspre­­chend ausgeführt, und Fl. Bogga’s und Herrn Zefelfahriy's klangvolle Stimmen erschienen ums dabei zum Vortrag Haffischer M­erfe besonders geeignet. Herr Benza, welcher anstatt des plöslich erkrankten Herrn Köpeght den Bafpart fiber­­nahm, bewährte ich auch hier als geübter Sänger. Die Ouverture zu Goriolan, deren Wiederholung vom begeisterten Publikum verlangt wurde, weihte sr in der Ausführung dem Geluungensten an, das die Saison­ geboten hat. Doch als glar [Schwert und Feder. — Ein Todtenfranz. — Das vierte philharmonische Konzert. — M­iünfhe des musikalischen Publikums. — Konzerte. — Welche ist die erste und welche die zweite Klavierbirtuofin? — Scheidegrüße. — Reklamation. — Duk­atenregen.] A. D.­­in einer Schale jener Mage, melche der Weltgeist hält, siegt das Schwert, und im der andern die Feder, die am Tisch der Konferenzen geführt wird, amd dennoch schwanfte Die Mage wochenlang auf und nieder. Nur in­ der legten Woche ward dieses Schwanfen ein umnruhiges Bibriven, als ob ein fomment­iendes Ereigniß, ein erfochtener oder ein friedlich beschlosfener Friede sehen seine Schatten vorauswürfe. " Trösten wir und, und glauben wir daran, daß bald nur ein Engel das große Wort führen werde, entweder der des Friedens oder der des Krieges. Witzige rauschen, aber wir wissen nicht, welches Engels Fittige, — und wieder rauschen Fittige, aber ein tiefer Schmerz sagt uns, daß es die des Todes: engeld sind, er entriß uns eine Seele, der ein ganzes edles Land nachweist, mit der abermals ein Stein vom Bau unserer Geschichte abgetragen wurde, eine fromme Seele, die in der Bibel ihr Leben fand, und ihr Leben mit den biblischen Tugen­­den schmüchte ein grüner Zweig auf den frischen Hügel gepflanzt, wäre hier ein Tropfen, den man ins Meer trägt; dem Andenken der Erzherzogin Maria Do­­rothea blüht "ein Wald von glorreichen Erinnerungen nach. Schwer wird es jung, und von dem Gedanken an die hohe Verblichene zu trennen; aber das Leben einer ganzen Mode, das vor uns vorüberrauschte, nimmt und im Anspruch, und zender Höhepunkt des Abends ragt die imposante Größe der Eroica hervor; die Großartigkeit des Wertes fehlen auch über den exerutirenden Körper Begeisterung und Weihe ergoffen zu haben, der von dem selbst hochbegeisterten Dirigenten auf das Vortheilhafteste und Gediegenste geleitet wurde. Wir dünnen nicht umhin, bei dieser Gelegenheit auszusprechen, daß sich das leitende Komite während der eben vertroffenen Saison durch die gediegene Zahl so vieler Eaffisher Werte den wärmsten Dank des gebildeten, geschmachvollen Publikums erworben hat, und wir kommen den und bekannt gewordenen Wünschen eines Funftsinnigen Kreises nach, wenn wir die Bitte hinzufügen, daß im nächsten Jahre der Zyklus der philharınd­­­nischen Konzerte verdoppelt, und etwa vier vor dem Karneval, und vier in der Fastenzeit ausgeführt werden. Mögen wir dann abermals Werse zur hören bekommen, die man hier entweder noch nie oder so lange nicht gehört hat, daß sie dem Zuhörer beinahe als neu erscheinen, wie es in dieser Saison bei eini­gen Ouvertüren, und bei Beethovens achter und der Mozart’schen C-dur­sym­phonie der Fall war. Außer dem philharmonischen Konzerte waren es noch andere mustraliische Ereignisse, die der verfroffenen Woche eine vorzugsweise musikalische Färbung geben. Zwei Konzerte des Fräuleins Glaufs, eines der Frau Gundy, und wieder eines des Herrn Kletzer; Ohr, was willst du mehr? Alle diese Vorkommenisse sind in diesen Blättern bereits mehr oder weniger gewürdigt worden; nur einiges wollen wir noch nachtragen. Das zweite Konzert des Frauleind Clauss fand die lo­­bendste Anerkennung des Publikums; der Lloydsaal, in welchem das Konzert statt­­fand, war in seinem ganzen großen Naume gefüllt, und der warme Applaus, der jeder Piece folgte, drühte in wechselnden Nuancen theild Dank für glänzend Ge­botene3, theils Anerkennung für das edle ehrenwerthe Streben der Künstlerin aus; und hätte nicht Der eingetretene Trauerfall dem hiesigen Publikum andere Nid:­frchten geboten, so hätte Fräulen Glauss gewiß noch auf eine Reihe gut besuchter Konzerte rechnen können. Bei dieser Gelegenheit wollen wir nacherzählen, was uns ein Freund aus Paris schreibt. Ein dortiger Literat machte sich kürzlich den Spaß, in einem an alle Klaviervirtuosinnen gerichteten Schreiben zu fragen: welche Die erste, und welche nächst Dieser Die zweitbeste P Virtuosin in Paris sei; alle antworteten ihm, und jede bezeichnete sich selbst als die erste, Wilhelmine Glauss aber als die zweite Alasterspielerin in Paris. Darand geht nun Har hervor, daß alle sie für die erste anerformen. Das it gewiß ein schmeichelhaftes Zeugniß, das der Egois­­mus Bele­g einstimmig anögestelt hat. Im dem Konzert der Stan Gundy lernten wir biese als eine fragbare Koloratursängerin ferne, und eines der hiesi­­gen magyarischen Journale spricht mit Necht den Wunsch oder die Hoffnung aus, sie für das Nationaltheater akquirirt zu sehen. Bei allen erwähnten Gelegenheiten bewährte sich Herr Jefelfalufy als fleißiger und erfolgreicher Arbeiter im Gars­ten der Konzerte. Außer ihm blieb und von unseren Konzerterlebnissen Frl. Mu­ facht als Deklamatrice am frü­hesten in Erinnerung; ihre Deflamation eines naiven Gedichte von Gruczor war eine vortreffliche Leistung. Die Opernvorstellungen, denen wir in dieser Mode im Nationaltheater bei­­wohnten, waren eben­so viele Abschiedsfeste; der Beifall, den hier das erregbare Publikum zollt, ward verdoppelt, denn er galt den Leistungen, und drückte zugleich den Scheidegruß aus, der dem von hier abgehenden hl. Lesniewska und Hrır. Jefelfalufy herzlich und zu wiederho­lten Malen nachgerufen wurde. Wie viele Kränze bei diesen Gelegenheiten fielen, vermögen wir nicht genau anzugeben; aber es waren ihrer viele. — Wir haben no manches notirt, was in unserm Bericht eine weitere Ausdehnung gäbe, namentlich über die rezitirende Kunst, wie sie sich uns auf der ungarischen und deutschen Bühne darbot; doch wir fürchten, den uns zugemessenen Raum zu überschreiten, und behalten uns vor, den Nachstand nach­zutragen. Nur eine Bemerkung bilde den Schluß, die zur Charakteristik der Woche gehört; wir meinen die versprochenen Dukaten, die es in dieser Mode reg­­nete. So viele Preise, im Interesse der Nationalliteratur ausgeschrieben, folgten niemand aufeinander als eben fest. Uns fehten es, als műre der Geist, den es drängt, die nationale Bildung zu befürdern­, wie ein zweiter Jupiter als goldener Regen aufgetreten, um die Produktionskuft, eine andere Semele, zu befruchten, u me SA nn nn " Am nächsten Jahre ist es ein Jahrhundert, daß Wolfgang Amadeus Mozart in Salzburg das Licht der Welt erliicte. Um diese Säkularfeier wir­dig zu begehen, hat das Salzburger Mozarteums­ Komite beschlossen, im Septem­ver f. 3. ei großes Musikfest in Salzburg zu veranstalten, ih­nt bereits mit den Einleitungen dazu beschäftigt. Wie beim Mozartfeste im Jahre 1842 wird wie der Herr Generalmusikdirektor Franz Lachner die musikalische Leitung übernehmen, und mit der Münchener Hofkapelle den Kern des Musikkörpers bilden. Dem Ver­­nehmen nach ist es auch im Werke, eine Mozartmedaille für das eft prägen zu lassen, und der Salzburger Kunstverein wird als Prämienblatt für das Jahr 1856 ein auf die Säkularfeier bezugneh­mendes Blatt herausgegeben, dessen Konzeption hoffentlich Prof. Moriz v. Schwind in München übernehmen wird. ·

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