Pester Lloyd, September 1855 (Jahrgang 2, nr. 203-228)

1855-09-16 / nr. 216

Tele Deperchendes,,Pester Lloyd.­« Köln, 15. September. Die „Köln. 3." berich­­tet über Unruhen, welche im Mosel­ und Boquefen- Departement ausgebrochen. Zu Bar le Duc wird gekämpft. Paris, 15. September. Pelissier meldet vom 11. 5., das die Zahl der verspnndeten Franzosen 4500 beträgt, weil wie Speft, 14. September. voll echt antiker Hochherzigkeit, wenn jenem Terentius Barro , dessen Starrsinn durch den Verlust der Schlacht bei Canid die Nepublis an den Rand des Abgrundes und Hannibal vor die Thore der angehenden Weltstadt geführt, an der Rettung welche ihm­ bisher fehlte, bei seinem Flüchtlingseinzuge feierlich den Dant des Volkes abstattete „weil er nicht, gleich seinem Mitkonsul Aemilius Paullus, der den Tod im Kampfgemahle gesucht und gefunden, des Vaterlandes verzweifelt.“ Ob ein ähnliches Urtheil fällen wird über­ die Bemühungen jener raffenfreundlichen Blätter, die noch vor Kurzem den Mund nicht voll genug nehmen konnten, wenn es galt ,­ie eineinnehmbar seit Seba­stop 0 T8 wagzuwerfen, und die heute seinen Fall zu einem uffischen Siege, den Fürsten Gortschatoff aber zu einem hervorragenden Kriegsfürsten stem­­peln möchten, er die Stadt so die mittäglichen Forts nicht länger zu halten vermochte?! «­­»Als großer Feldherr rettete er RuSland vor der Sackgasse,in die es bei einer falschen Auslegung des Ehrenpunktes hineingerannt sein würde.Das auf der Nordseite zusammengezogene russische Heer wird hinfort jene Einheit der Bewegung und des Handelns haben. Die Stelle von Süd-Sebastopol ist nunmehr das nördliche Sebastopol getreten: eine von Vertheidigung Entschluß des Fürsten hat Rußland eine durch unerhörte Kämpfe zum Herrn der Situation macht.* So schreibt „Le Ned" — und auch die Berliner „Kreuzrettung“ hat si von ihrem ersten Schrecen bereits wieder so weit erholt, um hob, nisch zu fragen, ob man sich denn im Ernfte einbilde, der Czar werde jebt, wo Die Zerstörung der Pontusflotte eine vollendete Thatsache, wei­­ter aber noch gar Nichts verloren sei, einen Frieden eingehen, den er durch dessen Abschluß noch seine See Gerne wollen wir seinen Generälen fir derartige mehr derlich wird. er nicht wir Hat Gortschatoff durch die Räumung Sebastopol’8 Rußland wirtlich in eine, die Situation beherrschende Stellung gebracht, so möge der Kriegsgott dem Grafen noch laffen. Epitheton der „Großen“ gönnen: viele solche Triumphe seine Hofleute einem Loche verglichen, das durch Abnehmen wäcft, nahtheiligen Frieden schloß, um heffentwillen, was ihn zu Theil werden Siege das legte fi doc aug Philipp IV. jenen Titel bei, gerade als Portugal fie von Spanien losgerisfen und Katalonien zu Frankreich abgefallen war, so daß fcherzweise mit Und was die neu­preußische Divination betrifft, so hörten wir noch nie, daß ein Staat einen er bereits ver­loren, das weiter einzubüßen fürchtet — Rußland, getreu seinem Lieblingssprichworte „ich MWind“, lasfen,, die da kommen sollen, es sei denn, gestrichen. Natürlichh ist das mit Rußland nicht der Fall! er noch daß Die Niederlage ihn überhaupt bereit aus der Zahl der selbstständigen Neidhe so fie si) nun friegerisch) „Aneinnehmbarkeit* fo eg für Unterhandlungen gekommen zu bieten wären, überlasfen bleiben ist nicht es nicht, und immer wo­ kann der Rufe, fite am Wasser und warte auf den zu Auch Natur und Wechselfälle dieser Zukunft oder friedlich gestalten vermögen wir nicht zu bestimmen. Wie Peliffier zu erforschen, ob der Zeitpunkt ist, und welche Bedingungen dem Zaren etwa es Sache der Diplomaten, darüber zu rechten, liegt ganz wo anders, ob die Al­tisten jeit ihre Forderungen höher spannen, ob ganz erobern, Punkten, im ferneren Verlaufe des Kampfes, Siege der Graf mag endlich einen no Nesultat des 8. September Es ist zu vertheidigen gen doch bewiesen, daß auf­gebrochen suchte, während seine­s Sebastopol ist völlig unabhängig von all’ solchen Fragen, die Krimm ob sie den Kriegsscauplas nach Belsarabien verlegen wer­den, und was dergleichen mehr ist, gebrochen Sebastopol mit seinen Flotten, Rußland’8 Heere mögen auf anderen in Bezug auf Siege erringen; ehrenvollen Frieden erhalten, steht unabänderlic fett. Das ‚Schwert hat den gordischen Knoten durchhauen, der den eigentlichen Kern­punkt des orientalischen Zwistes bildet: Rußlands Uebergemischt is gebrochen. durch die Zerstörung der Schwarzen-Meeres-Flotte, die Türkei in Beziehung auf Europa durch die Erfolglosigkeit, mit der Rußland Einen Punkt seines Neic­es riesigen Anstrengung­en denselben um jenen Preis behaupten wollte, feinen Dods und feinen Arsenalen war Feine Festung im gewöhnlichen Sinne des Wortes. ES war die Bek­­örperung der Volitti, die Peter der Große seinen Nachfolgern in seinem Testamente zur Pflicht gemacht. ES war die Warte, von der aus Ruß­­land, das schwarze Meer als Alleingebieter überwachte, und die Dardanellen so­wie den Bosporus unter eifersüchtiger Kontrolle hielt, bis der Moment gekongen, seine Hand auf Konstantinopel selber zu legen. Mit dem Falle der Reste, mit dem Brande der Schwarzen-Meeres- Flotte ist diese „permanente Drohung gegen die Türkei" beseitigt: die Schlüssel des Mittelmeeres sind aus Rußlands Hand gerissen. Rußland ist in seinen orientalischen Traditionen um viele Dezennien zurückgeworfen; ist Hoffentlich für immer außer Stand gefekt, ein entscheidendes Wort in der türkischen Frage mitzusprechen. Und seit der Landung bei Oidfort war Sebastopol noch zehn Mal mehr für Rußland geworden, als es bisher gewesen: es war der Punkt, an dem N Rußlandse Defensivkraft sich erproben sollte Hier hieß es „hic Rhodus, hic salta*, denn hier galt es, durch entscheidende Siege jenen Nimbus der Unüberwindlichkeit auf­ eigenem Boden zu bewahren, der mehr als alles Andere Rußland zu seinem moralischen Ansehen ver­holfen und es auf die erste Stelle im Nreopag der europäischen Kongresse gehoben. Der welthistorische Brand vom 8. und 9. September hat unter den Trümmern Sebastopels nicht nur die Projekte, Konstantinopel in die Grafenstadt zu verwandeln, für immer begraben: vor seinem Feuerschein sind all alle jene Träume von der Unbesiegbarkeit des heiligen Nußlande in Rauhh und Nebel ausgegangen, die genau 43 Jahre früher in den Mostau verzehrenden Flammen ihren ersten Ursprung gefunden.­­ Kurz, wenn man auf den berühmten Wegweiser von Cherson jet getroft schreiben kann: Hier geht nicht der Weg nach Konstantinopel* — so dürfte nach den Erfahrungen, die Europa recht gemacht, jene russtische Diplomatie, die bisher die Hauptfrage des Petersburger Einflusses bildete, bald genug auch unterwärts vielfache Veranlassung zu dem Schwerzenh­­ausınie finden , fuimus Troes, fuit Ilium,* Und Dies ist es, was der Fall Sebastopo­l’s bedeutet! R. Wien, 14. September. Es ist begreiflich, daß jebt, wo der 3. Garantiepunkt durch die Zerstörung der russischen Flotte seine grümbdlichste Lösung­ gefunden hat, die Frage wieder lebhaft disfutirt wird, ob der ge­genwärtige Augenblic zur Wiederaufnahme der diplomatischen Unterhand­­lungen günstig sei. Wie wir von bevorzugter Seite vernehmen, wird aller­dings ein Berjuch gemacht werden, dem weiteren Blutvergießen Einhalt zu thun, und zwar soll durch die Vermittlung Oesterreichs eine neue Note nach St. Petersburg abgehen, in welcher die Forde­rungen der alliirten Mächte noch einmal präd­iirt und der Vorschlag gemacht würde, auf Grundlage derselben die weiteren diplomatischen Unterhandlungen einzuleiten. Nimmt Rußland diesen Vorschlag nicht an, so soll die zur Na­zifikation vorliegende Militärk­onvention zwischen Oesterreich und den Westmächten unverzüglich unterzeichnet werden; im andern Falle würde die Gesandtenkonferenz zusammentreten, aud die Friedensverhandlungen be­ginnen. Nacsichtlich der zwischen den Verbündeten vereinbarten Forderungen vernimmt man, daß die Westmächte hierbei aber bals eine rühmenswerthe Mäßigung fi) zum Grundlage gemacht haben, ein deutlicher Beweis, daß der österreichische Einfluß noch immer in Paris überwiegend is. Das ur­sprünglich festgestellte Programm ist festgehalten worden, und soll Das­selbe, wie man hier ganz bestimmt versichert, um keinen Bunff ver­mehrt worden sein, der nicht als legale Konsequenz der von den Westmächten errungenen Kriegsresultate aner­­kannt werden müßte. Hierunter wird die Entschädigung der Kriegs­kosten wohl die Hauptrolle spielen. Man spricht Hier von einem neuen zwischen Stanfreidh und Eng­­land einerseits und der Türkei andererseits abgeschlossenen Berträge, der den 3wed haben soll, die Bestimmungen festzustellen, mit et welchen den Mestmächten das Recht vindizirt wird, auch nach Beendigung des Krieges Garnisonen an mehreren Punkten der Türke zu halten. Als solche bezeich­­net man: Barna, Adrianopel, Konstantinopel (Dardanellenschlöifer) und Gallipoli. Doch wü­rden diese Städte nur gemeinschaftlich mit den Türken belegt werden. Barna und Sinope sollen Schiffestationen für die Westmächte werden. Die lette an das neapolitanische Gouvernement ge­richtete Depesche des d­iestseitigen Kabinets Datirt vom 17. August, und unterstúcht in sehr dringender Weise die Forderungen der M Westmächte, welche als „wohl begrü­ndet“ bezeichnet werden. Zugleich wird darin auf die Folgen hingewiesen, welche die Kortlegung der bis jegt gegen die Westmächte systematisch betriebenen Verationen für Neapel mit sich bringen müßte, und der königlichen Regierung zu bedenken gegeben, daß Oesterreich zwar gerne bereit sei, das Vermittlungsamt zu Übernehmen, dies jedoch nur unter der Bedingung geschehen könne, daß man in Neapel sich zur Leistung der von Frankreich und England verlangten Genugthuung entschließe, im entgegengefesten Salle müsse jedoch Die Fatjerliche Nexierung Neapel seinem Schiefabe überlassen. Hier hat dieser Umstand, solche die Thatsache, daß der Erzherzog Ferdinand Mar während seines Aufenthaltes in Neapel durch seinen persönlichen Einfluß die erwähnten­­ Vorstellungen angelegentlichst unterfragte, hauptsächlic darum einen sehr wortheilhaften Eindruck hervorgebracht, weil man darin einen Beweis sieht, daß die Dif­­ferenzen, welche das gute Einvernehmen zwischen den Dezemberalliirten einen Augenblick getrübt haben, bereits wieder beseitiget sind. G Wien, 14. Sept. Herr Pereire hat bereits eine längere Unterredung mit Sr. Exzellenz, dem Heren Finanzminister, gehabt. Weber den eigentlichen Zweck seiner jenigen Anwesenheit in Wien kursiven die ver­schiedensten Versionen, und taucht fast mit jedem age eine andere auf. So wird heute versichert, daß der Credit mobiler dem Herrn v. Bruch das Anerbieten gemacht habe, gegen gleiche Bedingungen wie die andern Staats­­bahnen auch die Lüupolbahn zu Übernehmen, worü­ber jet die ein­­schlägigen Unterhandlungen gepflogen werden sollen. Herr Verek­e entwickelt hier eine angestrengte Thätigkeit; er arbeitet den größten Theil des Tages mit Herrn Lemounter, seinem Sekretär, und man hat ihn, so sehr die öffentliche Aufmerksamkeit auf ihn gerichtet ist, öffentlich fast wo nirgends gesehen. — Die hiesige Staatseisenbahngesellschaft sucht, wie ich höre, ein Da Individuum für den kommerziellen Theil der Geschaftl­­eitung. Das rapide Steigen, das die Bankak­tien in den legten Tagen erfahren haben, wird mit der Neffe des Herrn Pereire ebenfalls in Ver­bindung gefaßt, und es heißt, daß die starren Kaufsaufträge für dieses Effekt ihren Ursprung größtentheils in Darmstadt haben, wo die Bank, großartige Transaktionen mit der österreichischen Nationalbank erwartend, die genannten Aktien aufzulaufen anfing. Den weiteren Nachrichten aus der Krimm warb hier mit großer Spannung entgegen gesehen. Heute hieß es, daß unser Gesandter in Paris, Herr von Hübner, beauftragt worden sei, dem kaiserlichen Hofe die Glüwknische zu dem großartigen Erfolge der französischen Waffen Dar­zubringen. Das Publikum glaubt hier nicht an die Herrtechung eines bal­digen Friedens, und diese Meinung seinen so ziemlich alle europäischen Börsen zu theilen, wofür die unveränderlichen Kurse der lechten Tage deutlich sprechen. Sonntagsschulen. D. Pest, im September. Es versteht sich von selbst, daß anggehen­­den Gewerbsleuten ein gemeister Grad von Bildung gesichert werden­ muß, einmal weil der Verkehr mit Kunden und Geschäftsgenossen eines geistigen Apparats bedarf, und zweitens, weil die angestrebte Bildung es dem Ge­werbsmann erleichtert, sich die­ Fortschritte anzueignen, welche in feinem Gewerbe gemacht werden. Eines der ıumabweislichsten Mittel hierzu ist die Sonntagsschule; sie soll­ dem strebsamen Lehrling die Mittel an die Hand geben, um sich weiter zu bilden, dem trägern Lehrling legt sie einen heilsamen Zwang auf, indem­ er ein Zeugniß von der Sonntagsschule ha­­ben muß, um von seinem Meister freigesprochen zu werden. Die Noth­­wendigk­eit der Sonntagsschulen ist allgemein anerkannt; ihre Hin­richtung jedoch gibt noch so manchen Wünschen Raum. Die Sonntagsschulen sind in jedem Ort in gewissen Klassen mit ge­wissen Gegenständen eingetheilt, die für die Lehrlinge im Verhältniß ihrer Lehrjahre und mit Rücfiígt auf das Gewerbe, das sie lernen, obligat sind. Der Sonntagsschule gegenüber haben stimmte­liche Lehrlinge gleiche Pflichten, als ob sie auch alle von gleichem Alter und gleich vorbereitet wären. Wäre dies der Fall, so könnten die Lehrer in den Sonntagsschulen ihren Pflichten leicht und bequem obliegen, wäh­­rend wir aus eigener Erfahrung und aus Zuschriften, die uns zukommen, das Gegentheil erfahren. In die Normalschulen bringen die Schüler ein beinahe gleiches Alter und gleiches Lernbedürfnis mit, in das Gymnasium treten sie eben­­­­falls mit ungefähr gleichem Alter und gleichem Stande der Vorbildung ein; es ist also am Orte, wenn hier die Schule sammtlichen Schülern mit gleichen Anforderungen entgegentritt. Die Handwerkslehrlinge sind von dieser Gleichheit oder­­ mindestens Aehnlichkeit weit entfernt; sie werden dem­ Gewerbe von ihren Eltern oft post varia fata entgegengeführt, und sind an Alter, Begriffen und Vorbildung stark von­einander verschieden, wenn sie auch als Ge­werbs­­lehrlinge auf völlig gleicher Stufe stehen. Es gibt deren solche, welche die drei ersten Klaffen der Elementarschule zurb­eigelegt haben, andere mit vier Klaffe­n, wieder andere, welche sogar schon eine oder Die andere Klaffe des Gymiasiums oder der Realschule durchgemacht haben, wenn auch nicht mit dem Erfolge, daß sie sich dadurch aufgefordert fühlten, die­ Laufbahn des Gelehrten oder Die eines höheren technischen Berufs einzuschlagen. Der Lehrer einer Sonntagsschule in einer zweiten Stadt Ungarn’s Schreibt ung sogar, er habe unter Anderen auch Schüler, also Hand­werkslehr­linge, die verheirathet sind und Kinder haben. Leute, die als junge Familienväter irgend­eine armselige Erwerbsart mit kühnem Entschluß auf­­gaben, ihre Familie einst­weilen durch den Taglohn des Weibes ernähren lassen, und zu einem Meister in die Lehre gehen. Alle diese verschiedenartigen Lehrlinge haben die gleiche Verpflichtung, die Sonntagsschule zu besuchen und hier denselben Lektionen beizumahnen, über welche doc die Einen längst hinaus sind, und die von Anderen hinwieder noch nicht begriffen werden. Die in Jahren vorgerückten Lehrlinge sehen sich gedemüthigt, die an Bildung Vorgeschritte­­nen durchlaufen Die bereits zurü­egelegte Bahn nur mit Verdruß noch ein­mal, und andere folgen bei ihrer mangelhaften Vorbildung mit Mühe den betreffenden Vorträgen. In einer der­ung über diesen Gegenstand zugenommenen­ Zuschriften wird der Vorschlag gemacht, daß Lehrlinge, die ü­ber die in der Sonntags fule vorgetragenen Gegenstände genügende Zeugnisse ausweisen, v­om Besuch der Sonntagsschule befreit sein sollen. Dieser Meinung sind wir nicht, da es nicht genügt, daß einer etwas wisse, sondern jeder das, was er weiß, durch Lebung erhalten und vervollkommnen muß. Solche Lehrlinge müßten also jedenfalls Eine Kaffe der Sonntagsschule besuchen, in welcher sie im Konzepts und Rechnungsfache, auch wenn sie damit vertraut sind, geübt werden, und etwa noch populäre Vorträge über Zweige dr Naturwissenschaft hören, oder sich im Buchführen iben könnten, selbst wenn sie die Buchführung schon einmal gelernt hätten. Nun gibt es wohl an manchen Orten zu wenig solcher vorgeschrit­tener Lehrlinge, als daß für sie eine eigene Kasse eingerichtet werden Ohne Zweifel war als schlechte Mike: der römische Senat die Geschichte einst damals indignirt zurückwies, als — mag mg ist es ein Zug unzähligen Feuer fehl in den flarrende ?! Solo Paradozen und Haarspaltereien in ein sie ihr Eindruck ist ein Komiicher, pflegt er immer nur auch die Krimm fortfahren, in ist zäher von Gortscharoffe Die wahre Bedeutung so bes furchtbare neuer ernster Position, fest zusammenhängendes Heer. Übernehmen jote Armee erhalten und magt fonfecviren konnte dieselbe eine Stellung einnehmen lassen , zu thun, um deffentwillen, was Nesignation galler Zeit wo Sebastopol — Position von fie An muß, deren wird. Der abgehär­­f und meing die ihn er selbst gut wie die Dinge über sich ergehen die das —­­Der ed Sonntagsbrief. , Betyár" in Wien. — Ein Wolfskalender und ein Mann Gottes als Wolfsmanır. der B Wolfsliteratur. — Eine moralische Geschichte. — MNebergangsperiode bes Theater.) A. D. Den Opern „Hunyadi Lápló" — „Kunof“ 2c., oft ges munfelt wurde, in der Nesidenz ihren Einzug halten wollen, ist Doch da man ihn oben dem Namen des nach nicht rennt, Gestalt in so hat er sogleigj seinen „Charakter" angegeben, und die Wiener fennen ihn nun ald ‚Detyar“. Wir haben fon ein oder zwei ungarische Boh­öftüde in Wien sehen, die aber nur durch eine oder die andere der Äußeren Form nationel, übrigens aber allgemeine dramatische Eigenschaften genug haben, um je­der Zunge zugänglich zu sein­. Das Stil „Viola“ ist dagegen durch und durch national; um es genau und ohne Mühe aufzufassen, muß man mit dem Sinter­­erund und mit tausend Erinnerungen, die daran geknüpft sind, vertraut sein. Wir haben uns deshalb die Ausführung , Betyár" während Vorführung fremder Gegenstände allmächtig ; sie ist so proteisch, so tolerant, daß sie jeder Nationalität, bei künstlerischer Darstellung derselben, ohne großen Zwang gerecht werden kan. Und deshalb hielten wir es für möglich, das erwähnte Stil mit allen feinen Eigentü­mlichkeiten und noch mit erneutem Netz aufführen zu sehen. Was fs einmal daran nicht umbringen läßt, die Handlungsreiche Fabel, der Bearbeitung wie im Original fesselnd und von Wirkung. Die übrigen Darsteller thun ihr Möglichstes, nur einige thun des Guten hat nur der Darsteller des Zigeunerd­recht. Die Bearbeitung ist aber nichts weiter, als eine trockene, gedankenlose Weberfehung , in ganz ge­wöhnlicher Sprache, und bemeist an jeder Stelle, steller verrührt, verständlich und von daß sie von feinem Schritt­­für das Publikum des Originals unweggelassen oder deutlicher entwickelt werden mußten. Kurz, diese Bearbeitung ist sein Stein zu dem schönen Bau der Volkspoesie, der in Wien aufgeführt werden, und alle poetischen Züge der verschiedenen Nationalitäten Oesterreichs enthal­­ten konnte. Einen reichen Beitrag zu diesem Bau könnte gewiß die ungarische Poesie liefern, die eben da am stärksten ist, wo sie am volföthiämlichsten ist. Aber die volföthimliche Poesie muß auf eigenem Grund und Boden sprießen, damit sie ihren Duft bewahre. Dan zieht die Veilchen nicht unter Glashäutern auf, und Bolfopoefte gedeiht nicht, selbst wenn man sie mit goldenen Pfeifen hervorlorken will. Wir erinnerten und daran, als wir den fürzlich erschienenen Kalender " István Bácsi" lasen. Wir widmeten ihm eine größere Aufmerksamkeit, als man Kalendern gewöhnlich zu widmen pflegt, weil er drei preisgefrönte Beiträge enthält. Zunächst wollen wir hervorheben, wie ji die Schatsache selbst rühmt, daß der Herausgeber eines Kalenders zum Wohle des Bolfes, für das er wirft, Preise ausschreibt. Se. Hodwarden, Herr Majer Istvan, der sein Leben der Volfserziehung mit dem bekannten frommen hingebenden Eifer widmet, ft auch der Mann dazu, einen Kalender zu redigiren, den alle Wohlmeinenden gern in den Händen des Volkes sehen, und der feine Leer mit praktischen An­­sichten über Familien­ und Gemeindeleben, über Volkserziehung, Volkswirtsschaft, mit geschichtlichen, ethnographischen und naturwissenschaftlichen Beiträgen 1. s. w. versorgt. So ist nämlich der Inhalt des „Istvan Bácsi“ beschaffen, in welchem wir die drei erwähnten Preisarbeiten lasen. Doch raffen wir diese selbst etwas genauer in’d Auge. Der Gegenstand der ersten ist die Kommaffation, die so wichtige Frage im ungarischen national­ökonomischen Leben. Es ist unsern Lesern bekannt, daß die Kommaffation diejenige Arbeit bedeutet, durch welche die im Grenzgebiet eines Dorfes zerstreut liegenden Theile eines Bauernbefikes vermessen, und statt ihrer jedem Bauern ein ganzes, eine einzige Fläche bildendes Grundsüück zugewiesen werden soll, — befannt it es ferner, daß der Kommaffation von Seiten der Bauern ein zweifaches Bor­urtheil hemmend entgegenwirft: erstens Halten sie von der Kommafirzung , als von einer Neuerung selbst nicht viel, zweitens hegen sie Mißtrauen gegen die Herren, welche das Geschäft der Kommaffation vollbringen helfen. . Diesen Umständen gegenüber ist es ehr verdienstlich, wenn die volfsb­is­lische Literatur den Gegenstand der Kommafsation in ihrer Weise verarbeitet; es war daher ganz am Orte, dab einer der Preisbewerber sie die berührte Frage zum Vorwurf nahm. Herr Joseph Knar, welcher den Preis erhielt, suchte seine Aufgabe zu lösen, indem er an einem einzelnen Beispiele doch eine Art von ökonos­mischen Kalender nachwies, wie bequem und vortheilhaft ein geordnetes Tommaffirtes D Bauerngut zu bewirtscchaften sei. Für den leicht zugänglichen, einsichtsvollen Vers­­tand ist diese Arbeit genügend, für Dorfnotäre und Schulmeister, welche die Auf­gabe haben, dad Bch­ in dieser Beziehung zur belehren, ist der Auflag ein prakti­­ger Behelf. Aber im Ganzen it dadurch die Aufgabe nicht gelöst, und zwar aus folgendem Grunde: 63 gibt drei Hebel, durch welche der Bauer zu einem Schritt der Neue­rung bewogen werden kann. Ein Machtgebot, handgreiflicher Nugen und sein Gemiüth. Der erste dieser drei Hebel Fällt auf dem Felde der Iteratur weg, ihn handhabt das Geieg, der Staat; der zweite muß hier ebenfalls weg fallen, denn das geschriebene oder gedruckte Wort kann den Naken nur nahe weisen, nicht baar auf die Hand geben. Bleibt somit das Geminth, und das ist allerdings ein Hebel, den das geschriebene Wort, wenn ein poetischer Genius ed biftirt hat, mit unübertroffener Macht handhaben kann. Poetisch hätte die Kommutation auch bewältigt werden können durch eine nicht zu spärlich angelegte Dorfgeschichte, in welcher der Bauer si selbst und seine Vorurtheile wie in einem Spiegel hätte sehen können, und durch welche ihm der Dichter auch einen Gin bit in das Innere der „Herren“ hätte gönnen müssen, welche die Sommaffation anregen und ausführen. Der betreffende Dichter hätte von Jeremiad Gotthelf und Berthold Auerbach manched lernen künnen. Ein anderes Preisstüc ist die Novellette , Csiszár Marczi“ von Serep­­te„ Zofef, welche auf die Sittlichkeit des Volkes wirken sol. Es wird darin von einem Bauernburschen erzählt, der muthwilliger Weise und mit Faltblu­tigem Bär bedacht nach einem armen alten Manne, der si­eben Neisig aus dem Walde heinträgt, einen Stein schleudert, und ihn damit blutig schlägt. Der Bursche wird zum Nichter gebracht, benimmt sich troßig, wird um so strenger behandelt, zündet dann ein Haus an, und stürzt sich in die Flammen. Das Geschichtchen ist einfach nnch rasdig erzählt, und mag in dieser Beziehung vor den andern etwa eingesendeten Arbeiten viele Vorzüge haben. Aber weil es ein Preisfuük ist, kön­nen wir nicht umhin, es vom Standpunkte der Kunstsri­ ift und von dem der bes­absichtigten Tendenz schärfer zu beleuchten. Als Novelle hat ‚bieser „Csiszár — Die Kommafsation als Gegenstand — Ein Dichter im Kampfe mit einem Irrwild, die Darsteller ihre Aufgabe, wie das Publitum gegangen, namentlich nach Wien mit besonderem Interesse und stellt, dem auf, Die sind sie sprechen, — hierin Interesse an, um zu die deutsche, und besonders im ursprüngliche in da die Gestalt des Zigeuners ihr gutes Deutsch magyarisch färbet. Züge, die unmesernlich und nur sind, erfahren, Diese Feine Personen darzustellen Haben, welche wurden faflen die, nie , Biola" ihre Sprache voraus­­richtig eines Ausfluges wie der Bearbeiter, und das Stür aufafle, während Die Poesie, gut darge, sie entweder Verein mit der Schauspielzunft, Tett, durch Rott sehr beibehalten, zu ist viel, nicht in in ihre Aufgabe falsch

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