Pester Lloyd, November 1855 (Jahrgang 2, nr. 255-279)

1855-11-22 / nr. 272

. Tecs Depefcignk»s.d.,,Pester»Lloyk»z-« petersburg, 19. Novembe ist hier eingetroffen. Turin, 20. November. Der Marseille abgereist. .­­. Konstantinopel,15.Nerve"mixzjkr.ssj Vizead­­miral Bruat ist mit der französischen­ Eskadre in der Beykosbucht angelangt.Die meuterlichen Triesen sind kriegsgerichtlich verurtheilt,er­­schossen zu werden. Meft, 21. November. Der hochgelehrte Erzbischof Snnofenti hütet sich, seit der Fall Sebastopols seine Weissagungen so schmählich Lügen gestraft, vor Pros­phezeiungen auf eigene Rechnung: er­ steckt si hinter die Seher des alten Testamentes. „Deine Seele möge nicht schmach werden bei dem Anblicke der beiden Feuerbrände, die vor ung rauchen! auf ein­ Zeichen des Allerhöchsten segen sich die Winde und der Negen Fällt!“ ruft, er mit Einem jener Zukunftsverfün oder dem Ezaren zu. Der mi­chige Prälat hat aber mit seinen Zitaten kaum weniger Unglück, ale früher mit seiner Deutung der kommenden Ereignisse. Denn nur wenige kurze Tage , nachdem er das „unselige Frankreich” als den Brand bezeichnet, welcher „seit einem halben Jahrhundert e viel Erde in Flammen zu lesen droht”, richtet der­ Beherrscher dieses Landes an die Repräsentanten des europäisc­hen Kunst- und Gewerbefleites den Scheidegruß: „in Der Epoche der Zivilisation, in welcher­ wir leben, können Waffenerfolge, wie glänzend sie auch­ sein mögen, nur vorübergehende Bedeutung haben ; die Öffentliche Meinung ist es, die fehlieglich,den Sieg davontragen muß.” Gewiß, einen ungelegeneren Moment könnte man schwerlich wählen, um Napoleon als den Mann­ hinzustellen, der die Fabel der Verheerung über unserem Welttheile schwinge! Es spricht wahrlich mehr.­chriftliche Friedfertigkeit aus seinen Worten, als aus denen bed Die­­nerd der Kirche, wer diesen verhängnißvollen Augenblick benust, um seinen, vom Geschice gebeugten Fürsten an die kriegerischen Triumphe zu erinnern, die Alexander’s Vater vor einem Vierteljahrhuns­­erte über denselben, heute so plöslich erstarrten Gegner errungen! Doch der Erzbischof wird­ eben­ ein Herr sein, wer nur­ der Ausübung seines geistlichen Berufes zu leben gewohnt ist und bei ascetischen Uebun­­gen in einsamer Zelle wenig Muße gefunden hat, fíolg um die Dinge dieser Welt zu sümmern. Er ist offenbar ein Neuling in politischen Angelegen­­heiten, und nur weshalb in ihm das übel: angebrachte Gleichung von den „Seuerbränden­“ entschlüpft: er wußte nicht, wie die einst gäng und gäbe Phrase von dem „französischen Revolutionsherde” und. von: , Rufz­land’s Konservatismus” im Laufe der Jahrzehnte bis zu folder gaden- Scheinigkeit abgewägt ist, daß man mit dem Popanz faum no ‚Kinder Ichreden, geschweige denn Meltgeschichte machen kann. Um so mehr aber hätten wir etwas christliche Demuth von dem Kirchenfürsten erwartet. Was sol man Dazu sagen, wenn es heute Rußland ist, das er in seiner Ansprache an den Czaren mit einem­­ ge­­wissen Dirtgefühle auf das „unglückliche Frankreich”, auf das: „sehr er­­hiebrigte und gefährdete Großbritannien" herabbilden läßt?! Burlest hat er doch nicht sein wollen, was also ist es, Das aus ihm spricht, wenn nicht ärmlicher Pharisäerstolz ? Nicht so­ hat Napoleon sich beim Schluffe der Ausstellung, nicht so hat Palmerston sich beim Lorbmayersbiner überhoben. Nach so vielen und so großen Siegen fiel sein Wort der Herabfegung, sein Wort, das den Feind unterschäßte, von ihren Lippen. „Kat uns Waffen fehmieren, einträchtig fein und auf Gott vertrauen!" so schlug der Kaiser seine Rede: nur auf die „Nothunwendigkeit und Ger­­echtigkeit des, vor seinem Beginne ernst und reiflich ermogenen Krieges" gründete der englische Premier die Hoffnung auf einen glücklichen Aus­­gang des Kampfes. Unser Erzbischof dagegen weiß, daß Gott Rußland erretten und beidhaben muß, „selbst zum Glücke seiner Feinde.” Wir has ben hier wieder Ruslands berühmte, weltgeschichtliche Mission! Wem aber will der Bischof noch zumuthen, an sie zu glauben? daran zu glau­­ben, fest, wo in Rußland selber die Altgläubigen, die Starowetzen, im­mer lauter ihre Stimme­ erheben,­ um­ den­ Mißbrauch religiöser Motive zu politischen Zwecken­ zu verdrammen? wo unter allen Seiten der Keber oder Rosfolnits, die nicht zur Staatskirche Peters I. gehören, eine Berz­bindung sich bildet, welche ven Tod Nikola­’ als eine Strafe des Him­­mels betrachtet und vas Heranbrechen einer­ besseren Zukunft für die rus­­sische Kirche verkünnet ? "einer Zukunft, in der die Kirche wieder selbst­­ständig dastehen werde, wie Damale, wo der Patriarch von Moskau ihr Haupt war, und nicht eine militärisch zugesänittene, von jedem Wint des Czaren abhängige Synode ?! Der Rufse selber hofft, dieser Krieg werde den Cäsaro­­pyapismus zu Grabe tragen: 160 also fol Innozenti’S Predigt vom uniserialhistorischen Berufe vesselben auf andere ald taube Ohrenstoßen ?! G Wien, 20. November. Die V­erzögerung,swelche Die weiteren Maßnahmen des pronisorischen Komitee s der neuen Kred­itanstalt erleiden, wird hier im Publikum mit großem Befremden bemerkt, nachdem man doch allgemein weiß, lag das Berhältnis der Gesellsschaft zur Regierung vollständig­ geordnet: ft, und daher der allmaligen Aufnahme der Thätigkeit der erfieren von Die Emente der Tunesen in Konstantinopel. * Die, unseren tefern schon bekannte, Meuterei der tunesis­­chen Soldaten in Konstantinopel war nach dem dortigen Korrespon­denten der „Ind. b." — Feine zufällige, vereinzelt dastehende T­hatsache: Schon längere Zeit hindurch hatte der­ Haß der Zunefen ge­­gen Die­ Frangosen sich in einer Reihe von Ge­waltthätigkeiten Luft ges macht, was um so auffallender ist, als noch gerade F­rankreich das ein­­zige Land ist, das Zunis als einen unabhängigen Staat und dessen Bei mit unverkennbaren Rücksichten behandelt. Herrn Thouvenel’s Forderung glängender Genugthuung ft son der Pforte natürlich sofort zugestanden worden­­. telegr. Dep. oben). Der ottomanische Kriegs­­minister, Thouvenel und­ Karen sind nach dem ‚„‚Constitutionnel‘ dahin übereingenommen, eine­ aus Franzosen und Türfen bestehende Untersu­­chungskommission und ein eben­so zusammengefegtes, vom Serassier präsidirtes Kriegsgericht zu ernennen. Webrigens werden Die Triesen, gleich nach Vollstrefung der­ Hinrichtungen , aus Konstantinopel entfernt werden. Von dem Borgange selber entwirft ein Augenzeuge in einem Briefe, d. d. 8. November, an die „Piesse D’O­rient” folgendes aufchaus Hagel von Steinen,­die sie nach den Fenstern, über eine feine Mauer in den Hof, und durch eine offengelassene Thüre in­s Spital schleunerten. Man mußte ent= „Ihloffen handeln, um diesen feindseligen Demonstrationen ein Ende zu machen ; sogleich wurde von einigen Offizieren der Verwaltung, zwei Gensdarmen und jenen Soldaten des Postens, und den Krankenwärtern, die Zeit hatten ihre Waf­­fen zu ergreifen, ein kräftiger Ausfall gemacht. Die Triesen, mit dem Bajonett und gezogenem Säbel angegriffen, wurden über­ den Haufen geworfen und verjagt; man ließ sie ihre Vermundeten davon tragen. „Alles kehrte zur Ordnung zurück, und man konnte glauben, daß dieser der Magenswerthe Kampf beendigt sei. Aber die erbitterten Triesen gingen nach ihrer Kaserne, um die Waffen zu ergreifen. .Die­ Kaserne war von einem türki­­schen Posten bewacht. Der Offizier des Posteng verbot den Soldaten, mit ihren Gewehren herauszugehen. Als er sah, daß man ihm nicht gehorchen wolle, ließ er das Thor schließen. Von den Triesen angegriffen, mußte er Gewalt brauc­hen, und ließ gegen Die Meuterer die Bajonette kreuzen ; aber seine Soldaten waren gendm­igt, sich vor der Heberzahl der Angreifenden auf ihr M­achtlofal zu­­­rückzuziehen, wohin die Tunesen schaffen. Diese bewußten den Moment, um die Schüren einzuschlagen, und nach dem Spital zu laufen. Gleich darauf hörte man Slintenschüffe inallen. Die Tunesen eröffneten ein Feuer auf die Fenster des Hospitals, in dem sich nur Vermundete und Kränze befanden. In den Wintern der anstoßenden Straßen und benachbarten Käufer verborgen , feuerten sie ohne Unterlaß. “Die Krankenwärter stellten sich nun­­mehr an die Fenster, von wo aus sie das Feuer in gutgezielten Schüffen er­­widerten. Gleichzeitig nahmen drei Gensparmen und Der­marhtposten an der Thüre Position und beantworteten von dorther das Feuer, welches Die Triesen in’s Blaue hinein unterhielten.­­ Endlich zogen sich Teptere zurück, nachdem sie mehrere ihrer Kameraden hatten fallen sehen. Zu derselben Stunde gingen noch andere nichtswürdige Schandthaten vor sich. In den anliegenden Stadttheilen wurden einzelne Franzosen von tut­nestsschen Soldaten angegriffen, bleffirt oder ermordet. Etwa 500 Schritte vom Spital wurden zwei Krankenwärter, die ruhig nach Hause gingen — Meyssenen und Barthe — mit Slintenschüffen und Säbelhieben meuchlings angefallen, verz­­tümmelt, beraubt; in ihren Leichen fanden sich mehrere Kugeln vor, Wir Haben mit eigenen Augen Die Kadaver Dieser unglücklichen Schlachtopfer gesehen, sie waren buchstäblich mit Wunden beliebt . Die Füße des Einen waren wie zerdact. Anderwärts gingen der Schiffslieutenant Blaize, Unterkapitän des Hafens, und zwei Intendanturoffiziere, Gazziot und Pinel, vor der tunesischen Artillerie­­katerne vorüber. Ein Tuiese fiel über den Lieutenant her,­ der seine andere Waffe als seinen Stob bei sich hatte: andere Tuiesen kamen ihrem Kameraden zu Hilfe, und hätten sie nicht schnell Das Weite gesucht, so wäre es den drei Offizieren ergangen wie den beiden Krankenwärtern. Der Lieutenant flüchtete mitten Durch die M­üthenden, ihre­ Hiebe, park­end, nach dem Hospital zu: unterwegs wollte er in ein Feines türkisches Wachtgebäude hineinschlüpfen, aber die Tunesen versperrten ihm den Weg. Der türkische Offizier kam zwar, offene bar in der Absicht den Franzofen zu fchnben, mit 10 Mann aus dem Wacht­­gebäude hervor, aber er zeigte nicht die mindeste Energie und ließ seine Leute nicht Waffengewalt anwenden,­­ so daß der Offizier noch gerade mitten unter den Türken mehrere Wunden erhielt und Insbesondere einen Säbelhieb, der ihm den Schädel spaltete. Er kam im Hospital, dessen Schüren sich öffneten, um ihn aus den Händen der Nasenden zu erretten, in einem fürchterlichen Zustande an. Die beiden Intendanturoffiziere waren glücklicher. Sie trafen einen ener­­gischen und muthigen Torfen , der ihnen, so wie er ihre Lage sah, sein Haus öffnete: dort brachten sie Die Nacht zu, aufs beste gepflegt, und wurden am Mor­­gen duch ihren Wirth, dessen Namen ung­leider unbekannt geblieben ist, bis zum Spitale gebracht. An einem dritten Orte, am Ende des großen Pfanes wurde ein Apothekerassistent von Triesen verwundet, im Ganzen sind bei­ dem Handgemenge zwei Soldaten massakrirt, vier Soldaten und zwei Offiziere, Darun­­ter Einer sehr Schwer, verwundet worden. Diese Brutalitäten hatten­ das ganze Stadtviertel in Screen gelebt. Gleich Anfangs hatte man Staffetten an General Larchey und nach dem Hospital von Culhane abgefliet. Die Generale Lardesy , Paris und ihre Adjutanten,, so­wie der Öensd’armeriekommandant Bouttier brachen augenblicklich mit den Paar Soldaten auf, die in Pera und Calata auf Posten standen. Die Brüde war auf­­gezogen, man mußte die Gefälligkeit eines türkischen Dampfers in Anspruch neh­­men, um nach Konstantinopel zu gelangen. Dank diesem Verzuge, kam der Gene­ral erst nach Herstellung der Ruhe an Ort und Stelle an. Bon Gulhane waren 100 Krankenwärter in zwei Kolonnen zu je 50 Mann aufgebrochen und befeh­­ten, auf zwei verschiedenen Wegen angekommen, die Zugänge zum Hospital. Auf Befehl des Generals Larchey vervollständigte Kommandant Bouttier diese Mas­­regeln durch einen Karbon von Schildwachen und durch starre Patrouillen, welche die ganze Nacht das Stadtviertel durchstreiften. Am folgenden Tage rähten 300 Soldaten des 84. Linienregiments unter dem Befehle eines Bataillonschefs aus Maslak ein: sie lagern um Gulhane und stellen Posten in der Umgebung des Spital aus. Die ottomanischen Behörden haben ihrerseits gleich Sonntag Abend kräf­­tige Anstalten getroffen, um der Wiederholung so entfeglicher Szenen vorzubeu­­gen und die Schuldigen der verdienten Strafe zu überliefern. Die tunesische Kaserne‘ist umstellt , ihre Inwohner sind entwaffnet worden. Mehrere Minister begaben sich augenblisflich an Ort und Stelle. Die ersten Truppen, die aus dem Serastertate anlangten, geriethen einen Nugendlist zwischen zwei Leuer, da sie von den Krankenwärtern für Tunesen gehalten wurden, die ihren Kameraden zu Hilfe kümen. Der Montag und die Nacht auf den Dienstag gingen ruhig vorüber. Die türkische Bevöskerung hat auf keinem Punkte von mindesten Aus­theil an diesen scheußlichen Schandthaten genommen und verflucht mit lauter Stimme die Urheber dieser feigen, an waffenlosen Männern verübten Mordthaten. Man versichert ung, Daß schon seit mehreren Tagen Gruppen von Triesen und einige Softag In der Nähe der Sophienmoschee Porto gefaßt hatten, um die Europäer zu beleidigen und selbst zu mißhandeln, die jenen berühmten Tempel besuchten. Eben diese Individuen will man unter den­ Aufständischen bemerkt haben, wie sie Steine auf die französischen Soldaten fehleuderten. E­­ben keine Hindernisse entgegenstehen. Vor einigen Tagen hieß es, die Konzessionäre werden eine Art Programm in der „Wiener Zeitung‘ « ..­.­I­.verdentlichen,worin sie das Publikums von ihrem Dasein benachricht­igen A Kaiser ein­er Vebernahme der­ für die Einführung der Anstalt erforderlichen —] ersten Arbeiten bekannt geben würden. Eine derartige Publikation hätte ganz gewiß zur Aufklärung des Publik­ums sehr viel­ beigetragen; die Erwartung hat sich aber nicht erfüllt, und man weiß über die Anstalt fest so viel wie früher. . Das Publikum will subffribiren, und ist von der Besorgung erfüll, daß ihm, je länger Die öffentliche Einzeichnung­ aufgeschoben wird, desto mehr das Geld fü­r seine Betheiligung werde beschränkt werden, eine Besorgniß, die auch nicht ganz ungegründet scheint. Man hört hier schon die Namen verjenigen, die zu Verwal­­tungsräthen­ bestimmt sein­ sollen, und­ vorzüglich werden. Die Herren­ Ales­zander -Schöller, Häring in Brünn, Wopianer in Pest ge­nannt, Männer, die solchen Posten allerdings gewachsen wären. Da nach §. 39 der Statuten ausnahmsweise für die Dauer der ersten sieben Geschäftsjahre der Verwaltunggrate, statt von der Generalversammlung, von und aus den Personen gewählt wird, die das Grundkapital von 60 Millionen Gulden eingezeichnet und übernommen­ haben, so­ müssen, nachdem solche Wahlen bereits getroffen sind, geheime Einzeichnungen oder wenigstens Anmeldungen dazu bereit entgegen genommen worden sein. Es­­ wäre daher sei eine baldige Kundmachung von Seite des provi­­sorischen Komitee 3 der Kreditgesellschaft Äußerst wünschenswerth, und das Publikum sieht einer solchen mit der äußersten Ungeduld entgegen. So ungünstig die Chancen der lombardischen Gesellschaft, die sie um die Uebernahme der­­ lombardisch venetianischen Staatsbahnen beworben hat, fest in Folge des Offertes der neuen Kreditanstalt stehen, so sind ihre Hoffnungen Doch wo nicht ganz erloschen, und es sollen si in septer Zeit hier und in Italien gemichtige Stimmen zu­ ihren Gunsten erhoben haben, die insbesondere die politischen Nachsichten geltend gemacht haben, die für die Heberlassung jener Bahnlinien an die vaterländische Gesellsc­haft sprechen. Ein anderer Umstand, der gegen den Abbruch der Unterhandlungen mit der genannten Gesellschaft spricht, und der bei dem Finanzminister seine volle Berücksichtigung gefunden hat, liegt darin, daß die neue Bank, wenn sie die Bahnen fest übers nehmen würde, gleich von Anbeginn pur eine solche Inanspruchnahme ihrer Mittel in ihrem industriellen Geschäftskreise sehr eingeschränkt wäre, und es ist daher noch immer möglich, daß­­ die­ lombardische Gesellschaft das Unternehmen erhält, tag­lich vemselben aber die österreichische Han­­delsbant anschließen wird. tenig ist nach­ ‘­­­­­­­liche Bild: „Am Sonntag hat eines der befragenswerthaften Ereignisse die Straßen Konstantinopels mit Blut bedeckt. Bekanntlich sind die großen Baulichkeiten der Universität nächst der Sophienmordhee in ein französisches Hospital umgewandelt worden. Dasselbe wurde nur von einem aus 24 Mann Militär und drei Deng­­d’armen bestehenden Posten bewacht. Es war dies mehr eine Ordnungez als eine Defensivmaßregel, da die türkische Bevölkerung dieses Stadtviertels mit ihren neuen Nachbarn immer in vortrefflichen Beziehungen gelebt hatte. Oft kamen die Soldaten und die Türken aus der Umgebung in den Kaffeehäusern zusammen, und das Gespräch drehte sich immer um Sebastopol, die Krimm, und endigte gewöhnlich mit unzweideutigen Ausbrüchen der Sympathie für die Franzosen. An geringer Entfernung von da, auf dem Plab Al-Meidan ist eine Kaserne, in welcher sie Tunefen befinden. Von ihnen kam der Angriff, dessen Details hier folgen. Sonntag, ungefähr um fünf Uhr Abends, ging ein K­orporal von den Sappeur-Pompiers aus dem französischen Spital. Zwanzig Schritte von der Tihüre nähern sich ihm vier Tunefen, und jagen ihm Grobheiten, dann ergreift ihn einer von ihnen am Bart, und ein Anderer versucht es,ihn zu Boden zu merfen, der Dritte gibt ihm mehrere Faustschläge, und der feste zieht den Säbel, um ihn damit zu schlagen. Der Korporal war unbewaffnet; er stürzt sich auf den be­waffneten Tunesen und es gelingt ihm, diesem den Säbel zu entreißen, troß Der­ Hilfe,­­welche Die drei Andern ihrem Kameraden leisten. Das Schreien bei Korporald wurde von dem Posten gehört. Ein Verwaltungsoffizier eilt mit Soldaten herbei, die Tunesen entfliehen, den Entwaffneten ausgenommen, der nach dem nächsten Posten abgeführt wird. Im Spital dachte man, Dies sei nur ein vereinzeltes Val­um. Aber einige Augenblicke später stürzte sich ein zahlreicher Trupp Triesen,, wie Augenzeugen aussagen,, 100-120 Mann, die mit Säbeln, Pistolen, Steden und Steinen bewaffnet waren, auf­ das Spital mit dem Ruf: Tod den Franzosen ! und fors­certen ihren gefangenen Kameraden. Sogleich begannen sie den Angriff mit einem

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