Pester Lloyd - Abendblatt, Juli 1856 (Jahrgang 3, nr. 150-176)

1856-07-01 / nr. 150

d die- I : · · schnitt-nis­­»einzelne - » Bursau,Do- Nummer ei­n £ 6 £ ET 0 rothengaffe Bostet --» - « « ONr.12inI lkr.EM. " erfieuStock. —»-Wikuflng,1.3uli. Rro.150. ED Def, 1856. .* Pest, 1. Iuli. (HP. D. 3.) Seine Fatserliche Hoheit der Durch­lauchtigste Herr Erzherzog Albrecht, Generalgouverneur in Ungarn, haben auf Ansuchen der katholischen Kirchengemeinde Betler im Gömörer Komi­­tate zur Bedachung des abgebrannten Schulhauses die Summe von 100 fl. €, M. gnädigst zu bestimmen geruht. — Diese milde Spende wurde im Wege der TJ, TE, Gömdzer Komitatsbehörde ihrer Bestimmung zugeführt. Telegraphisc­­e Depefchen der „DBesterr. Eprresp.“ London, Sonntag. Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen ist gestern Abende 8, Uhr über Dover nach dem Kontinent zurüsgereift; die Prinzei Royal befindet sich wohl. Paris, Sonntag. Der „Moniteur” meldet, der Kater und die Kai­serin, die den­ kaiserlichen Prinzen hieber auf den Armen trug, empfingen gestern­ zu St. Cloud den Präsidenten und die Mitglieder des Nomites Der zum Andenken der Geburt des Prinzen der Substription­ zu errichtenden Stiftung. Großer Enthusiasmus gab sich unter den Anwesenden Fund. London, Montag. Obrist Tremont, der­ Präsidentschaftskandidat der republikanischen Partei zu Mexico hat resignirt, Alvarez, Spaniens Gesandter, wurde Daselbst nicht anerkannt, so lange Spaniens Flotte eine drohende Stel­­lung­­ behaupte. Walker: Position ist unverändert dieselbe. Kr Mien, 30. Juni. Obwohl erst mit dem morgigen Tage, als dem 1... Juli, die Wirksamkeit der Abtheilung Der Nationalbank für den Hypo­­thesar­redit beginnt, so sind, wie ig als gewiß vernehme und als gewiß berichten kann, aus allen Theilen der Monarchie sehr zahlreiche Gesuche von Realitätenbesitern um Gewährung eines Darleihens auf ihre Realitäten bei der­ Hypothesarfrepitabtheilung der Bank eingelaufen. Die oberste Rei­­tung hat jedoch einen großen­ Theil­ derselben abschlägig bescheiden mü­ssen, da diesen Eingaben wesentliche, in der erlasfenen Borz­schrift vorgezeichnete Formalitäten ,als da sind: entweder die ziffermäßige An­­abe der­ Darlehenssumme, der Zeitdauer, der Art der Nondzahlung, die ge­­naue Bezeichnung der Hypothek, der Werth derselben. Die Rangordnung des aunzuneh­menden und abzulösenden Kapitals so­wie die zum Nachweise der Selvrität der Forderungen und des Wertihei­der Realitäten, namentlich bei Ablösung von Hypothekarforderungen notäiwendigen Beilagen­ mangelten. Ohne Einhaltung der­ Geschäftsordnung, insbesondere bei dem Mangel so wesentlicher Erfordernisse, ist eine ordentliche umfangreiche Geschäftsführung nicht möglich, und es liegt im Interesse der in den Kronländern domiziliren­­den­ Darlehenswerber, daß sie dem in der Geschäftsordnung ausgesprochenen Raab­e folgen und Hier in Wien sachverständige Bevollmächtigte bestellen, melde die„ Besorgung “des Geschäftes gleich vom Beginne übernehmen, die wohlin­­firuisten Eingaben­ einreichen und das ganze Geschäft abiwideln. Unsere öffent­­lien Geschäftsbureaus und Agentien haben sich zur Uedernahme solcher Ge­­schäfte vorbereitet und die vertrauenswürdigen sind für solche Aufträge zur em­pfehlen,­ da sie am­­ meisten geeignet sein dürften, Die mangelnde Kenntnis und Routine ver Darlehenswerber zu­ substitwiren, -­­hr Schreiben vom 29., ent­­haltend „Denisehrift UL", in uns am 30. Morgens zugenommen. D, Med.­ N, Pet, 1. Juli: Nach einem uns zur­­ gefälligen Einsicht übermit­­telten­ Privatschreiben aus Shumla, das aus bester Duelle herrührt, ist die unter­­ General Brett stehende Kavallerieabtheilung des englisch-bri­­tischen Contingentee aufgeldst worden, Offiziere und Mannschaft hat­ben eine halbjährige Gage erhalten, und außerdem wurden noch den Offizieren ihrem Rang entsprechende Gratifikationen zuerkannt. .­­* Veft, 1. Juli: „Durch leidenschaftliche Angriffe des zu Brüffel erscheinenden Blattes „Le Nord“ gegen Oesterreich, seine Regierung und seine Politik, — berichtet Die „Defterr. Korrespondenz“, —— hat sich neuerer Zeit eine Dolomtt entsponnen, welche den Zwerden und Interessen, die sowohl von Seiten Desterreichs als von Seiten Nußlands erstrebt werden , sicherlich nicht Frommen ein. Da nun, zuverlässigen Berichten zu Folge, jener gehässige Artikel des "Bord" in allen für Rußland bestimmten Exemplaren des genannten Blattes von der russischen Zensur­ gestrichen worden ist, so darf man erwarten, das dieser ganze unliebsame Zeitungsstreit nunmehr beruhen wird," Se. Died, Fürst Paul Epterházy wird seine Reise nach Moskau zur Kaiserkrönung gegen den 20. Juli antreten. Die von der Kaiserlich wuffischen Familie an die Witwe des zu Karle­­nn verstorbenen General Nüdigen gerichtete telegraphische­ Depefche­autet : „Die Kaiserin und ich sind auf das Liefste betroffen son dem bharten V­erkufte, den Sie so eben erlitten, und toorüiber wir den aufrichtigen Antheil, den wir an Ihe­rem Schmerze nehmen, die mit Fund geben. Kür mir versönlich­st dieser Verlust. uner­­meglich , denn ich liebte und fragte den thewern­t Verstorbenen vom Grunde meines Herzens. Möge Gott Sie aufrecht erhalten. Alexandra.” Eine Bularefter Korrespondenz in der „Kronft. 3.“ berichtet : Gut unterrichtete Personen versichern, daß das Trar­ren der Grenz­linie fünwärts Bylgrad ins Reich der Unmöglichkeiten gehört, u. 3. einfach wegen Mangel an Plan zwischen dieser Stadt und ihren B Vorstädten. Wenn die Al­irten schon früher auf diesen Plan eingegangen waren, so ges­chah dies in Folge einer von den­ rusischen S Konferenzmitgliedern zu Paris produzirten Karte, auf welcher unbewaffneten Auges an jenem Orte eine weite Fläche von mehr als 2000 Duapratklaftern zu sehen war, welche leider in Wirklichkeit nicht ernft­rt. Zulebt werden wir ja aus dem Verlaufe. Der Grenzregulirungsarbeiten sehen, auf welche Art dieser veritate Punkt geschlich­­tet wurde,­­ · « Die Ihnen bekannt sein dürfte, wurden die­­ meisten, öffentlichen Serifi­­katermails,als z.B.alle Kasernen,das Douane,Quarantainegebäude u.a.m.nach Zerstörung der Werke dieser Festung durch russische Agenten öffentlich an,private für 86.000 Silberrubel versteigert.Man fü­rchtet in Galatz,daß dieser Umstand,wie die Dinge jetzt stehen­,zur Quelle man­­cher Unannehmlichkeiten werden könnte. Bei dieser Gelegenheit glauben wir einem Irrthume entgegensteuern zu müssen,welcher sich bezüglich des Namens von dem,russischerseite dazu f­­­orderten Kommissäre ziemlich allgemein eingeschlichen hat.Es ist dieses näm­­lich der k.k.russ.General Fonton de Verallyon und nicht,wie wir schon einige Male lasen,der bekannte Staatsmann von­ Fonton. Wir haben schon berichtet,daß zu Jassy ein Preßgesetz er­­schienen(nach­ der»Buk.d.Z.«geht demselben folgender fü­rstliche Erlaß voraus: „Da die Preßfreiheit das einzige Mittel ist, eine öffentliche Meinung zu bilden, (besonders in einem Staat der im Fortschreiten begriffen ist) und oft sogar die Regie­­rung über die Bedürfnisse des Volkes aufzuklären, so ist in Folge dessen von einer bes­­onders dazu ernannten Kommission ein Entwurf ausgearbeitet worden , und nachdem derselbe von Unserm Verwaltungsrath­­esink­t ist, haben Wir ihn dem Generaldivan zur Berathung anempfohlen. Dieser Entwurf ist vom Generaldivan einstimmig ange­­nommen und Uns zur Genehmigung vorgelegt. Da Wir die Nothwendigkeit anerken­­nen, obige Maßregel in Wirksamk­eit zu fegen, welche vom­ Generaldivan angenommen wurde , wie Wir aus dessen Bericht sub Nr. 124 ersehen, so haben Wir kraft des §. 52 des Staatsgrundgefeges den obigen erwähnten Entwurf sanktionirt, verleihen Ihm Geiegeskraft und befehlen :" Aus der jüngsten Londoner Pol tragen wir wo einige Einzels­cheiten nach : Leber den Unfall, welchen Die Prinzen­ Noyal betreffen, bringt Die „Limes“ folgende Details : Die Prinzessin befand sich zur Mittagszeit in ihrem Boudoir und zündete eine Macheterze an, als ein Bunte auf den Aermel ihres Gazekleides fiel und derselbe Feuer fing. Einen Augendii nachher war der ganze Aermel vom Handgelenke bis zur Schulter in Flammen. Ihre königliche Hoheit zeigte in dieser gefährlichen Lage eine seltene Geistesgegenwart, und es gelang ihr, die Flamme auszulöschen, ehe sie die übrige Kleidung ergriffen hatte. Der Arm der Brinzeffin ward heftig verbrannt, und ihre Königliche Hoheit bat seitdem den Palast nicht verlassen können, wodurch sie auch verhindert wurde, die Königin gestern Abends nach Grossenor-House zu begleiten. Der Gemeinderath der City von London beschlug, dem General Wi­l­­liams das Ehrenbürgerrecht der City zu verleihen und ihm einen Ehren­­degen im Werthe von 100 Guineas zu verehren. Außerdem spü­rte er 500 91. St. für Die französischen Weberläwen tmten. Die gestern auf telegraphischem Wege an ung gelangte Korrespon­­denz auge Parma lautet in der „Oazz. uffiz. di Milano” wörtlich: „ueber die Vorgänge in Para will man anderwärts mehr wwiffen,, als den hier lebenden Personen selbst bekannt ist. E83 Tangen hier Briefe aus verschiedenen, au­ßer­­halb des Herzogthums liegenden Orten an, welche Einzelnheiten über Trauerszenen verlangen, die in unserer Stadt vorgefallen sein sollen, von denen wir aber, Gott sei Dant, auch nicht Die leffefte Spur haben. Die Post und der Telegraph­ sind in großer Bewegung, um die falschen, im Auslande auf unsere Rechnung Hier verbrette­­teten Nachrichten zu widerlegen. Der bekannte Skandal von dem Tatar aus Seba­­stopol hat obgleich in geringeren Verhältnissen sich hier wiederholt.“ Bis zu dem Augenblick, in welchem ich tiese Zellen schreibe (25. Suni, 1 Uhr Nachmittag) ist all das Gerede von im Zanfe ermordeten Offizieren, von einem Auf­­fand, in Parma, von zahlreichen Zuzügen kaiserlicher Truppen, welche zur Bekämpfung dieses Aufstandes herbeieilen, ja sogar von einem gleichzeitigen Einschreiten der Pie­­montesen, eben­so diele Mährchen und aus der Luft gegriffene phantastische Erfin­­dungen.­­ „ Ich habe wohl erzählen gehört,daß Bewegungen österreichischer Truppen im Ge­­biete von Cremona stattgefunden hätte,kann aber versichern,daß kein Soldat die patrikianische Grenze überschritten hat. —.Von Allem,was man über Parm­a erzählt,ist nur so viel wahr,daß die Stadt ruhig ist,daß sie­ neuerer Zeit auch nicht­ von der leisesten Unordnung bedroht h­ar,und «die öffentliche Stimmung jeder Demonstration nie abgeneigter als gerade jetzt ist.«­­Schließlich bemerkt die»Gazz.uff.di Milano«,daß Graf Crenneville in Parma die Militärkom­mission­ auflösen und die Verhafteten­ der herzo­glichen Regierun­g zur Verfü­g­tt­g stellen werde,und daß man die bald ich Aufhebung des Belagerungszustandes hoffen dürfe. Die,,Gazz.k Piemontese««meldet aus Trinpio(Inse­l Sardinien) vom 10.d.M.: . « . »In der Nähe der Stadt hat vor einigen Tagen ein Ereigniß stattgefunden-das im ganzen Bezirke Gallura große Freude hervorgerufen hat.Zwei der angesehensten Familien der Gegend,Namens Yasa und Mamio,lebten seit mehreren Jahren in­blus­tigen Zwiste und die häufig geübte Blutrache hatte bereits 71 Persone­­,darunter ein­er alten Frau und einem zwölfjährigen­ Knaben,das Leben gekostet.Den Bemühungen des Intendanten der Provinz und einiger angesehenen Bü­rger gelang es endlich,wieder Frieden unter den Haderiden zu stiften.Am­ 39.Mai versammelten sich die Angehör­­igen beider Parteien auf offenem Felde;324 Männer waren auf der seinen,273 auf der anderen Seite.Zwischen beiden war ein hohes Kruzifix aufgerichtet,vor diesem knieten die Führer nieder,beteten und schworen sich dann gegenseitig Freundschaft und Friede zu.Der hochtründigesiektor der frommen Schulen hielt eine eingreifende Rede, welche der Versöhnung das Siegel aufdrückte und die Gemüther der anwesenden zahl­­reichen Volksmenge tief erschütterte.­­­Eine neue Maßregel Dänem­arks,lesen wir in der»D.A.Ztg.«, gerichtet gegen­ die Theilnehmer am schleswig-holsteinischen Kriege,ist folgende: Allen Bef­ei­dert in Holstein u­nd Lauenburg ist der Befehl zugekom­men,dieje­­nige xx Schleswig-Holsteiner,die,aus der jetzt­ ortszulösenden britisch-deutschen Legion entlassen­,ihre Heimat aufsuchen sollten,an der Grenze zurü­ckzuweisen, falls sie nicht ein Amnestiedekret,das sie in Kopenhagen sich lösen müssent,, vorzeigen könnten.Was die Offiziere betrifft,so mü­ssen sie erst von der däg­nischen Gesandtschaft in London ihre Pässe ode­s Patent einsirett lassen,um darauf in Kopenhagen das besagte Amnestiedekret erhalten zu können. Aus seiner im Herzogthum Nassau gelegenen Herrschaft Schaumburg,be­­richtet man der«A.A­ng.«,laufen die erfreulichsten­ Berichte ein ü­ber das Besindetter.k­ k.Hoheit des Erzherzogs Stephan.Der edle Prinz widmet einen großen Theil des Erträgnisses(20.000si.CM.)seiner in der Wojwodina gelegenen Domäne Tisza-Szent-Miklos der unter seinem Schutze stehenden Schule. /

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