Pester Lloyd - Abendblatt, Oktober 1856 (Jahrgang 3, nr. 226-252)

1856-10-01 / nr. 226

Zu s­­ — 2 Die .- m + s Nedaktiond­­einzelne -« « « Witwenme­bendblattkkseterlod-­­Fortet « OD­ e.12 im str.CM- ersten­ Stock. Wittwaahtilplktobrtu Nro.220. vkaJszss NET —«Telegraphische Depetchender,Oesterr.Corresp.-I­­ Paris,Dienstag.Wie der»Moniteur«meldet,ist der Kaisergestern am Montag nach Bayonne abgereist.Ihre Majestäten werden heute nach Bordeaux abreisen,dort einen Tag verbleiben und am 1.Oktober zu St.­ Cloud eintreffen.Das»Pays«bezeichnet die neueste russische Zirkulardepesche als vorzeitig(primaturks),unzweckmäßig(inopportune)und schwach. Konstantinopel, 24. September. Abermals sind frische Truppen­­mengen nach der montenegrinischen Grenze beordert worden. Die Kommission zur Regelung der Donau­fürstenth­ümer befindet sich Die Cholera ist hier sporadisch aufgetaucht, epidemische Bälle sind nicht vorgenommen. Die Handelsstraße nach Die Zählung der Beschhferung von Konstantinopel ist angeordnet worden. Eine starile Diebebande wurde unlängst hier aufgegriffen. Die preußische Korvette „Danzig ist bei der Suligamündung angelangt. “ Wien, 30. September. Wie ihh so eben erfahre, ist Die Allerhöchste In Folge «Bestätigung der Theißbahnkonzes­sion herabgelangt. Idessen war auch auf der heutigen Börse lebhaft-Nachfrage nach diesem Papier,­­das durch den heute Nachmittags wahrscheinlich erfolgenden Abschluß des Ver­­trages mit der Staatseisenbahngesellschaft wegen Uebernahme der Szolnos-E­e­ És widerlegt sich daz­u giå der Strecke einen neuen Aufschwung nehmen dürfte. .durch das Gerücht,daß die neuen Bahnen bis auf 1859 sistirt werden,in­­der nächsten Zeit die Allerbeehrte Bestätigung ihrer dem auch die Orientbagn ’ Statuten zu erlangen hofft. Die von der französischen Staatseisenbahngesellschaft , ausgeschriebene Einzahlung von 100 Br. per Aktie hat einen Rückgang dieses Papieres hervorgerufen; doch erklärt sich die Nothmendigkeit dieser Maß­­regel aus den Zahlungen,­­ waltung erlegen muß. - pflichtung übernommen, welche die Gesellschaft monatlich an .­ekanntlich Hat die Staatseisenbahngesellschaft die Ber­ X VPest, 1. Otober. In der neapolitanischen Frage herrscht Heute nicht nur diplomatische, sondern auch journalistische Stille; eine Aus­­nahme macht allein folgende Pariser Korrespondenz in den „Hamb. Nadır.". Es wird diesem Blatte nämlich geschrieben : , 34 glaube, sagen zu dürfen, Daß der Kaiser entschlossen ist, mit England zu gehen, so weit dies nur zu gehen für gut befindet. Ich kann über diesen Gegenstand ein Ge­spräch mittheilen, das zwischen einem Engländer von Auszeichnung und einem Der Engländer be­­­ hochgestellten Mantre am hiesigen Hofe stattgefun­den hat. «merkte,daß Lord Palmerston entschlossen sei,Vorwärtszugehen,auch wenn die französische Regierung, wie man in London noch immer befürchtet, Neue bekommen sollte.. Der Franzose bemerkte hierauf, dag man Unrecht habe, denn er wise, der Kaiser werde England nicht im Stiche waffen. „Sa, aber mal Sie werden Neapel nicht bombardiren wollen?! — ‚Nein, werden Sie thun, dag werden wir nicht; wir werden unser Ultimatum abgeben und verlangen, daß die Thüren des Stantsgefängnisses geöffnet werden und Poerio mit feinen Wein, wie wir glauben. Dies nicht: bewilligt Gefährten freigegeben werden wird, ziehen wir unsere Gesandten zurück und werden Neapel bleib­en.“ —­­ „So, aber Neapel ist feine Stadt, die von der See aus bleib­t werden kann.’ — , Das ist wahr, zählen Sie aber den moralischen Einfluß einer solchen Handlung von Seiten Frankreichs und Englands für nichts?” — Ich kann die Genauigkeit dieser Mittheilung verbürgen und ich darf hinzufügen, daß der Mann, der sich in dieser kategorischen Weise über die Absichten des Kaisers aussprach, seiner Stellung nach vollkommen berechtigt dazu ist.‘ Aus Rom, 19. September, wird­ dem „Nord“ geschrieben : „Es ist dem Vernehmen nach von Neuem die Rede von der Austauschung oder Abtretung Benevents, heffen Aufblühen, ja, dessen Verwaltung fast der König von Neapel unmöglich macht. Seit geraumer Zeit hat derselbe umfangreiche, doc unannehmbare Gebietstheile an der Grenze bei Dscali angeboten; es sind dies table Seifen, die von wenigen verkommenen Menschen bewohnt sind, während Benevent fruchtbar und bevölkert is. Rom war dem Bernehmen nach nicht­s abgeneigt, Benevent abzutreten, wenn der König von Neapel Vorschläge machte, die mit seiner Würde vertragbar wären, flatt daß er sein Gyítem von Plade­­­reien, gegen eine an ihrer geographischen Lage unschuldige Bevölkerung in ‚einer der­ königlichen Majestät wenig würdigen Weise fortlebt". Nach einer aus Kopenhagen eingegangenen Nachricht sind die sammtlichen Minister, mit alleiniger Ausnahme des Herrn v. Scheele, ab­­etreten. . In Betreff der erwähnten Ueberlassung eines Punktes in Island an französische B­ilder, ist bereits, wie französischen Blättern telegraphirt wird, eine Konvention zwischen Stanfreld un Dänemark abge­­schlossen worden. In: Faffy wird der "Preuß. Corr." unter dem 20. v. M. ge­trieben: „Seit längerer Zeit belästigte man sich hier mit der Frage, welche Zivillife dem Kaimalam gewährt werden würde: sie ist jecht durch einen in Konstantinopel gefaßten Beschluß entschieden. Es wird dem Kaimalam Die­­selbe Zivilliste, wie einem­ regierenden Hospodar (60.000 Dutaten jährlich) bewilligt. Die legte Konstantinopeler Post brachte, wie verlautet, am 14. 4. NM, das hierauf bezügliche Vefik­alschreiben. Herr Popoff ist­ als russischer K­onsularagent am 17. v. Ms hier eingetroffen, um die Geschäfte des Konferr­ente zu Übernehmen. — Kürzlich hat en Schifffahrtsverfug auf dem Sereth stattgefunden mittelst flacher Bote, welche vermöge einer mit Kautfchus und Firniß mwasserdicht gemachten Leinwand zur Aufnahme einer­­ Getreideladung sich eignen. Der OBerfuch ist gelungen. Der Erfinder Dieter Bote, ein Herr Salomeneo, hat Hierauf ein Patent auf 17 Jahre von Seiten des Fürsten Chila erhalten. Er hat auch in Oesterreich das ausschließliche Privilegium erhalten, von diesen Boten Gebrauch zu machen, und er­st augen­­lol­lich auf Veranlassung der österreichischen Regierung mit der Beschiffung der Marosch mit seinen Boten beschäftigt." Nach langer Unterbrechung is am 11. 9. M. der aus 700 Stämmen bestehende, nach dem Spftem Steffel Tonstiruirte Keulittturm der Sulina zum ersten Male angezündet worden. Derselbe ist 54 Fuß über der Meeres­­fläche und auf 15 geographische Meilen unweit sichtbar. Meber Die Haltung der Mächte anläßlich der Neuenburger Bermwidelung Aufert sid der „Bund“ folgendermaßen: „Aus Berlin meldet man das Eintreffen von Antworten der Mächte auf die Neuenburger Frage. Sie sollen der preußi­­schen Auffassung günstig lauten und eine friedliche Ausgleichung erwarten haffen. Namentlich habe Rußland eine energische Unterflüchung Preußens positiv zuge­­sichert. Geschäftige Korrespondenten wollen bereits aus dem lehter Tage erlasfe­­nen Befehl, daß die auf 1. Oktober zu entlasfenden Reserven noch länger im Dienst bleiben und die auf 1. April 1857 fällige­n Rekrutenaushebung fon am 4. Oktober nächst kommend stattfinden sol, auf einen Feldzug gegen Die Schweiz festliegen’. «­­Dem Vernehmen nach soll es ein Artikel über die Neuenburger Frage gewesen sein,welcher der»Augsburger Allgemeinen Zeitung«das Verbot für den ganzen Umfang der preußischen Monarchie zugezoge­­ hatte. Unverfügten Gerü­chten zufolge sollen mit dem englischen Hofe vorläufige Unterhandlungen über eine eventuelle Verbindu­ng zwischen dem Prinzen vom Oranien(dem Erbprinzen von Hollmth und einer Prinzessin Tochter der Königin Viktoria angeknüpft sein oder werden. Aus Paris schreibt man:Jemand ist wegen»Verbreitung falscher Nachrichten«zu vier Wochen Gefängniß verurtheilt worden.Er war unbe­­sonnen genu­g gewesen­,nm­ zwei Herren auf der Börse zu erzählen,es hieße, der Kaiser sei kran­k.Vor Gericht erfuhr er,daß diese Herren Polizeiagenten waren. Sie zeugten gegen ihn. In der niederländischen zweiten Kammer ist es in ven rech­­ten Zügen so ziemlich für mifch hergegangen. Die Liberalen des Hauses waren mit den Ministern im Konflikte, welche ein Unterrichtsgeseb aufgestellt hatten, das den Anschauungen des niederländischen Volkes zuwider war, und mithin von der Majorität des Hauses heftig und entschieden befampft wurde. Die Majorität verlangte, daß in die Antwortsadresse des Hauses auf die Thronrede ein Paragraph aufgenommen werde, der sich in feindseligem Tone gegen das Ministerium in Betrachtungen über die Unterrichtsfrage ergeht. Dieser Para­­graph, welchen die Minister aus der Antwortsadresse au­sgeschlossen wissen wollten, ist nun in der Sikung vom 26. September, wenngleich mit einigen Modifikationen je Doch mit einer Majorität von 57 gegen 9 Stimmen ange­­nommen worden. Der parlamentarische Kampf hat Demnar mit einer Nie­­derlage der Minister geendet. Es scheint jedoch, als ob das Kabinet doch nicht Luft gehabt, es bis zum Lebten kommen zu lassen, denn der Justizminister van der Brugghen­er­ Härte vor der Beichlußfassung, nachdem er sich und seine Kollegen gegen den erfahrerilichen Vorwurf reaktionärer Tendenz feierh­aft verwahrt, er habe nichts mehr gegen den das Unterrichtsgefeb betreffenden Artikel einzuwenden. Ueber die rechten Oftroyirungen des Könige von Hannover, liegt rebt eine Depesche der Regierung an die hannover’schen Vertreter vor, in welcher gesagt wird: Der oftroyirte Entwurf fordere nur, was­ unbedingt nöthig, um dem Könige und der Regierung wieder eine solche Stellung zu verschaffen, wie es ihre Würde erfordere, namentlich damit die Staatsdiener­­schaft wieder unter die Botmäßigkeit der Regierung gebrant werde. Leider wären alle Versuche der Verständigung an der Hartnädigkeit der zweiten Kammer gescheitert. Die Opposition sei vorzüglich von Den­er­ministern, geleitet worden, welche die Verwertung der Negierungsvorlage und das Festhalten an dem Werke von 1848 als ein Mittel angesehen hätten, um so ihre früheren Posten wieder zu verschaffen. Der, „Sähler. 3.“ wird aus Wien geschrieben: Die mit der National­­bank vereinigte Hy­pothetenbank Hat bisher den Erwartungen nicht entsprochen? Die Sachverständigen schreiben Dies den vielfach beschränkenden Bestimmungen der Statuten zu, vornehmlich dem zu hoch angeschlagenen Mini­­mum der Summe, welche auf Hypothek gegeben wird. Ich erhalte nun bie­sigere Mittheilung , daß bereits ein Antrag auf Revision der Sta­­tuten gemacht worden is; in demselben ist auch auf eine Reduktion des Minimums der einzelnen Darlehen Nachsicht genommen. Wie verlautet, hat der Boranschlag des Staates für 048 . Jahr 1857 bereits. Die Genehmigung Sr. f. f. Apostolischen­­ Majestät er­­halten, und es wurden Die Einzelbudgets den verschiedenen Ministerien und Verwaltungsbehörden zur Darnachachtung eben zugefertigt. Im demselben hat insbesondere der Militäretat eine bedeutende Verminderung erhalten, indem, mit Ausnahme von Italien, fortwährend in den übrigen Kronländern Truppenrepuftionen sattfinden, und die überzähligen Offiziere und Unteroffiziere angewiesen sind, sich um Zivilbedienstung zu­ bewerben. Da­­gegen ist das Marinebu­dget bedeutend gefliegen, und es ist darin auf den beabsichtigten Bau zweier neuen Linienschiffe Bedacht genommen wor­­den. Eine Erhöhung des Budgets tritt auch bei den Ministerien des Innern und Unterrichts ein. Zur Geschichte der Judenverfolgungen Durch Schriftsteller im 19. Jahrhundert.­ ­ ‚Seit mehreren Wochen beschäftigt ein Alt bei sp­ielloser Intoleranz einen großen Theil der inländlschen Presse. Die „Wiener ,noch immer im Zustande der Inaktivität. «Persien ist nunmehr frei. "natlichen Raten, deren Verpflichtung erklärt auch die­­ in die Kaufsumme Tebte im Februar von 200 1858 Nothwendigkeit einer Einzahlung, die Staatsver­­Millionen Free­ fällig ist, in zu tilgen, 56 mos Diefe

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