Pester Lloyd - Abendblatt, Oktober 1856 (Jahrgang 3, nr. 226-252)

1856-10-27 / nr. 248

Die g Nedaktion d­­einzelne b Bureau, Dos = Abendblatt des Peter Floyd. = Fostet A % Mr, 12 im Str, EM. ersten Sto, 8 d nat FUN ZONG Bro, AS '07 gel­ vn Den, 1856 telegraphische Deperceben der „Defterr, Eorresp.“ Waris, 26. October, Die „Patrie“, der „Konstitutionnel”­­und ‚Pays‘ bringen die Mittheilungen, daß die Pforte gegen die Verlängerung der B­e­­feßung der Donaufürstenthü­mer protestire und die Nachfehr der Österreichischen Truppen begehre, somie auch, daß­ die Abberufung der eng­­lischen Schiffe im schwarzen Meere vor Ende Oktober vollzogen werde. (Die Ned­der „De. E." i­in derklage,vorsiehrende Ange­ben der drei Pariifer Blätter für durchaus unbegrün­­det erklären zu können,) London, 25. Oktober. Times’ schreibt, die vierreihtige Bewegung der Donaufürstent­ümer müse gest­attet werden, bis Alles geordnet und die Friedensbeningungen erfüllt seien. Die Furcht vor dauernder Befehung sei grundlos, die Bereini­­gung der fürstentyü­mer unmöglich. Turin, 24. Oktober. Aus Civitavecchia vom 19. 9. M. melden Hiesige Blätter, daß seit 15. b. M. im dortigen Hafen die zur englis­­chen Escadre­­ des Sir Richard Saunders Dundas gehörende, Dampfforgette „Sentaur“ mit 6 Kanonen und 200 Mann, und Die Kanonenfilialuppe „De­­prey“ mit 4 Kanonen und 20 Mann liegen. Am 15. d. M. paffirte dort Das französische Dampfbot „Befupe“ mit, dem Attache Default, Mederbringer von Depeschen an Herrn Brenner. Florenz, 24. . Oktober. Gestern hatte Marchese Santi seine Abs­chiedsaudienz als sardinischer Ministerreferent, : X Meft, 27. Oktober. Nach der „RK. 3." hätte die Pariser Regierung am 23. d. Die Nachricht erhalten, daß Herr v. Brenier fihr in Neapel eingeschifft Hat. Herr v. Brenier hatte nach Empfang der Nachricht, daß der „Moniteur” den erklärenden Artikel über Neapel gebracht, der neapolitanischen Regierung einen Termin gestellt, nach dessen Ablauf er dem Könige von seinen festen Insteuationen Mittheilung machen werde, wenn er seine genügende Ant­­wort erhalten habe. Die Abreise des Herrn dr. Brenner bemeint, daß die Ant­­wort des Königs niät genügend ausgefallen is. Wie ferner die „D. A. 3." Hört, if die Antwort des Königs von Neapel auf die von dem Freiherrn 9. Martini gemachten Vorstelungen in einer Note enthalten, melde der Für Petrulla am 20. b. dem Grafen Buol vorgelesen hat. König Ferdinand hält noch immer an der Ansicht fest, daß die von Oesterreich em­­pfohlene Nachgiebigkeit eine Schwäche verlangen würde, welche dem Auftreten der Westmächte gegenüber nichts Anderes als eine freiwillige Verzietleistung auf die jedem gefrönten Haupte zusommenden G Souveränetätsrechte wäre. Er bedauerte demnach, auf die von dem Wiener Kabinet gemachten Vermittelungs­­vortschläge nicht eingehen zu können. Endlich wird der , Krzzig." aus Paris get­rieben: > · ·«Als der französische Gesandte in Neapel dem König e m­ittheilteI,daß ek gezwun­­gen sei,die offiziellen Beziehungen mit der Regierung an Majestät abzubrechen,er­­widerte der König nicht.Als aber der Baron Brenler hinzufügeee,,Frankreich und England würden es jedoch vor der Hand bleibel bewenden lassen und the Geschwader nicht in die neapolitanischen Gemäu­er finden, meinte, der König lächelnd ; Je le crois bien, mon cher ministre". (Olaub’s gerne, mein Lieber Bevollmächtig­­der D. Man theilt uns gleichzeitig das freilich noch unverbürgte Gerücht mit, der Ba­­ron Brenier habe den Befehl erhalten, Neapel nur sogleic zu verlassen, sondern einige Tage lang die Wirkung des Abbruches der offiziellen Beziehungen abzuwarten. Und endlich regte man in Paris, einer sehr hochgestellten Person die Worte in den Mund: „Sollten die Angelegenheiten zwischen Preußen und der Schweiz eine ernste Wendung nehmen, so würde das sehr unangenehm für den König von Neapel sein. Denn die­ Schweiz ist entschlossen, im Falle eines Bruches mit Preußen von ihrem verbrieften Rechte, alle ihre in fremden Diensten befindlichen Landsleute zurückzurufen „ sobald sie die Eventualität eines Krieges der­ Schweiz selber zeigt, Gebrauch zu machen.‘‘ Der vorgestrige „Moniteur“, der und heute Abend zugehen wird, bringt die auf Neapel bezüglichen Aftenftüche. Herr 9. Brenter hat nach demselben am 21. eine Note überreicht, melde den Abbruch der diplomatischen Berbhnz­gungen vorzeichnet. Die Konsuln der Westmächte verbleiben aber , wie das Blatt gleichzeitig meldet, noch an Ort und Stelle; Die französische Flotte wird vorläufig zu Toulon, die englische zu Malta stationiren; die Fahrzeuge derselben werden nacheinander die neapolitanischen Häfen besuchen. Mach der „St. Galler Ztg.” befinden si­­eht mehr als 50 neapolitanische Werber in der Schweiz Die Zahl der in jeder Woche Angeworbe­­nen soll sich durchsenittlich auf 250 belaufen. In Betreff der Donaufürstenthümerfrage erfährt Die „Hamb. Berf.-H." von Wien aus der bekannten offiziösen Feder, daß das Kabinet von St. James, welches von den gegen die Fortdauer der österreichi­­schen Ossupationn gerichteten Schritten des Zuillerienkabinett zur rechten Zeit Nachricht bekam, seinen Gesandten am Wiener Hofe, Sir Hamilton Seymour, auf das Nachprüflichste insteuerte, sich unverzüglich auf die Seite des Wiener Kabinets zu stellen, und bietet gegen die plöslichen Zumuthungen Krankreiche, die nicht in Paris, sondern in Petersburg ihren Grund finden, auf das Ener­­gifeste zu unterfrügen. Gleichzeitig hatte Sir Hamilton dem Ord­en Buol die Mittheilung gemacht, daß Lord Comwley in Paris angeriesen selt, die Vor­stellungen Orst erreiche, welche dieses durch­ Baron Hübner in Paris zu machen im Begriffe sei, auf eben­so kräftige Weise zu befürworten. Briefen zufolge, melde die „N. Pr. 3." aus Konsantinoopel erhält, war die Pforte mit den Gesandten Oesterreico und Eng­­lands übereingelommen, daß sie dem Zusammenberufungsterman der Divans in den Donaunfürstentpümerm eine „erklärende Note" beifügen werde, worin sie ihren Willen Bund gebe, daß die Divans sich bei ihren Ber­rathungen der fünftigen Organisation nicht mit der Unionsfrage zu be­lästigen hätten, Ws jedoch der französische Gesandte Diss erfahren,­­ habe er mit Energie protestirt, so daß Ali Pasha und Fund Pascja, ohne die anderen Minister und die Herren von Protest und Lord Stratford davon in Kenntnis zu geben, sich beeilten, ‚die „erklärende Note” bei Seite zu legen und nur in einem Rundtreiben an ihre Agenten im N­uslande die Ansicht der Pforte darzulegen. Das Zustandekommen eines zweiten Pariser Kongresses wird immer zweifelhafter Im Petersburg, wie in Wien, London und Berlin scheint man si mehr und mehr der Ansicht zuzuneigen, die schwe­­benden Streitfragen auf dem gewöhnlichen diplomatischen Wege zum Auftrage zu bringen. Herr von Brummom geht dieser Tage von Paris auf seinen Posten nach Berlin ab, und in Rücksicht auf seine Abreise — meint die „MR. Dr. 3." — dürfte die Folgerung nicht zu gewagt erscheinen, daß zunäcst inwenigstens die neuen Pariser Konferenzen nicht stattfinden werden. Herr 9, Drunnom würde font Rußland dabei vertreten haben, England weigert si entjieden die Konferenzen zu befhiden, und Desterreic wollte auf dieselben nur eingehen, wenn alle übrigen Mächte sich betheiligen würden. Aus Athen 18. wird gemeldet, daß die griechische Regierung dem eng­­lischen Gesandten die Zahlung einer Entschädigung für den englischen Unter­­than Hrn. Noel, der 1854 ausgeplündert wurde, verweigert. Die fran­z­öz fssche Armee hat große Gebäude für ihre Bedürfnisse während der Difsupation gemiethet. Die wufsische Regierung soi in London und Paris die beruhigendsten Erklärungen in Bezug auf die Gerüchte über die Wieder­­h­erstellung von Sebastopol­ und den Bau von Kriegsschiffen in Nicolajeff gegeben, und namentlich in Bezug auf lepteres die Liste der auf die­­na VWerfte im Sinne der Verträge gebauten leichten Schiffe mitgetheilt aben. In Spanien sieht es broßender aus, als in Italien. Das absoluteste Ministerium ist nach Privatberichten der „Limes“ so gut wie fertig. Wie man sie aus Madrid schreibt, is es der Marquis de Billuma, Bruder des Generals Pezuela, der an der Spibe desselben steht. Marquis de Biluma ist ein alter R­adikaler, der seiner revolutionären Thaten halber schon einmal zum Tode verurtheilt war. Aus Madrid vom 19. b. wird geschrieben : von der Abreise O’Donnell’8 nag Frankreich ist nicht mehr Die Rede, Die Köni­­gin verlangt von Narsaez, daß er O’Donnell zum Befehlshaber der Hellebardiere ernenne pie bekanntlich den inneren Palastdienst zu versehen haben. Da dieser Posten sehr wich­­tig ist, so sträubt sich Narvaez sehr, dem Willen der Königin nachzukommen. In Baltimore in Nordamerika ist es bei der Mayorswahl zu blutigen Auftritten gekommen, 4 Personen wurden dabei getö­tet, und über 50 ver­wundet. Das lebte „N Reichsgefebblatt" enthält folgendes kaiserliche Vas tent, wirham für den ganzen Umfang­ des Kaiserreiches, womit die dire­ten Steuern für Das Vermwaltungsjahr 1857 aufge­­trieben werden: Zur Becbehung der Staatserfordernisse im Verwaltungsjahre 1857 finden Wir nach Bernehmung Unserer Minister und nach Anhörung Unseres Reichsrathes Folgendes anzuordnen : 1. Im Verwaltungsjahre 1857 sind die Grundsteuer, die Gebäudesteuer, die Ermwerksteuer und die Einkommensteuer, sammt den landesfürstlichen Zuschlägen zu diesen Steuern, In dem Ausmaße und nach den Bestimmungen, wie sie für das Verwaltungs­­jahr­ 1856 vorgeschrieben wurden, zu entrichten, semweil nicht mit den folgenden Bestim­­mungen des gegenwärtigen Patentes eine Andere Anordnung getroffen wird. 2. Den Kronländern und Landestheilen, in welchen die Grundsteuer nach den Er­­gebnissen des stabilen Katasters mit 16 von 100 fl. des Neinertrages als ordentliche Steuer umzulegen ist, wird vom Verwaltungsjahre 1856 an auch jener Landestheil­­ Unteres Königreiches Böhmen, in welchem die gemeindenweiten Reklamationen abge­­jein. Nas­ Sau een u­n .nen"ngreenngarn und Soatien mit Slavonien,dann in der erbi­­schen Woiwodschaft und dem Temeser Banate,wird die Grundsteuer im Verwaltungs­­jahre 1857 mit sechszehn Gulden von hundert Gulden auf den durch die gemeindeweisen Neu­amationen ermittelten Reinertrag des provisorischen Katasters umgelegt­ 4.Wir behalten uns jedoch vor,in der direkten Besteuerung die sich etwa als A zeigenden Nenberungen noch im Laufe des Verwaltungsjahres 1857 eintreten zu­rücksichtlich der direkten « "« werden fü­r Unser Besteuerung mit Unserem Latente % Cs liegen heute mehrere Mittheilungen vor, welche auf die Absicht Preußens in Bezug auf die Neuenburger Berwiderung ein klares Licht zu wer­ vom 27. September 1854, S. 4, Nr. 256 d18 Reichs-Geieg-Blattes, festgefesten Bestimmungen Berwaltungsjahr 1857 ausgedehnt. festgefet f IN RUNDEN Der Wiener Korrespondent der „Franff. Poflz.” erwartet von der Einigung der Münzkonferenz die Wiederaufnahme der Baarzahlungen der Österreichischen Nationalbank. Diese ist bei dem hohen Werthe des Silbers offenbar unthunlich, so lange die Silberwährung die alleinige bleibt. Denn­eg wird der Bank nit nur immer schwerer, si das benöthigte Silber zu verschaffen, sondern öffnet sie einmal ihren Silberschab, so wird er verrennen wie der Wein aus einem Faß ohne Zapfen. Sobald aber Goldwährung neben dem GSilberschab besteht, kann die Bank ermächtigt werden, ihre Noten auch in Gold auszuzahlen, und dann ist nicht zu besorgen, daß sie die Bnar­­zahlungen, wenn sie Dieselben einmal aufnimmt, bald wieder einstelen muß, wie Dies mit mathematischer Gewißheit vorauszusehen ist, wenn sie verpflichtet bleibt, ihre Noten mit Silber einzulösen. Wir möchten es daher nicht für sehr unwahrscheinlic halten, daß die Bank in Kurzem vorläufig ermächtigt werden wird, sich zum Behufe der Wiederaufnahme der Baarzahlu­ngen Gold zu ver­­schaffen. Sobald dies der Fall is, wird es ihr auch­ leichter fallen, die Stante­­n­güter, die ihr zum Verkaufe übergeben sind, zu verkaufen. Dem provisorischen Verwaltungsrathe der Theiseisenbahn wurde gestattet, die auszugebenden 200,000 Stud Ak­ien zu 200 fl. gegen unmittel­­bare Entrichtung der" entfallenden Stempelgebü­hr von 100,000 fl. ungestempelt in Verkehr zu geben. Die Neuenburger Angelegenheit. bie, laffen. 5. ‚Unter diesem Vorbehalte Großfürstenthum Siebenbürgen­s

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