Pester Lloyd, November 1856 (Jahrgang 3, nr. 255-279)

1856-11-01 / nr. 255

U . Politische Metamorphofen. Peft, 31. Oftober. Daf nad; Beendigung des Krieges ein Umfhmung in Dem eintreten würbe: Syseme der europäischen Allianzen das freilich Hat wohl Sewermann vorhergesehen. Nur Wenige aber mögen. si die Krisis als so durchgreifend gedacht haben, wie sie es nunmehr wirt­­h­ werden zu wollen scheint, So unwunderlich sind die Karten bereits ge­­misst, daß die Verbündeten von gestern fidh heute über den­­ Preis des Gier­ges entzweien, Daß der Gine sich besser mit dem gestrigen Seinde als mit dem­ alten Freunde Verständigt, und dag es — vielleicht mit. Ausnahme Auslands und Preußens — weiter Feine zwei Mächte gibt, die in allen brennenden Fragen der Gegenwart zusammengehen! "Nirgende jedog hat der Friedensschluß einen tiefer einschneidenden Rückchlag geübt, als in Frankreich­ die Wandlungen, die in den Tuilerien­raum jede Mo­­nate nach Unterzeichung des Pariser Traktates vor sich gegangen sind, raff fen selbst die Erwartung der Tühnsten Phantasie weit hinter sich zurück. Wer den Ton beachtet, den die englische und französische Presse gegeneinan­­der anschlagen , müssen zu­dem die Opationen, die Napoleon in London und die Königin Victoria an der Seine gefeiert, nicht mie verflungene Sagen aus Tängst, verfallenen Zeiten, Hinübertönen? Moder Tommt ung jene Epoche, mot der „Konstitutionnel“ in seinen Wiener diplomatischen Korrespondenzen allmd­­hentlich ein par Male zu Gunften Oefterreihs ing Horn flieg, nicht fon wie ein verschwimmendes, weit hinter‘ ins liegendes Traumbild vor inmitten des Strenzfeuers wiederholter Dementz’3, die rebr zwischen den officiellen und of­­ficiösen Blättern Oefterreichs und Eranfreihe ausgetauscht werden? Und endlich, ernennt man In jener Politik übertriebener Höflichkeit und maßloser Konerisionen, die dem Czaren das französische Bündnis, so zu sagen, auf dem Präsentirteller entgegenbringt, noch das Kaiserttum, Dem von Petersburg aus vor Taum dritthalb Jahren Die Anerkennung der Ebenbürtigkeit vers­teigert ward ?! Graf Morny und Fürst Gottschatoff — so wird uns versichert — blättern mitsammen in den vergilbten Pergamenten aus den Tagen des Til­­siter Friedens und des Erfurter Congressies — d. h. aus den Jahren von 1807 bis 1809, wo der Glücsstern des „anderen“ Napoleon, wie man fest in Paris sagt, seinen Zenith erreicht hatte und der Plan zu einer Theilung der Weltherrshaft zwischen dem Sohne der Revolution und dem ersten Alexander sehr ernsthaft besprochen, nach manchen Zeugnissen sogar in bestimmte vertragsmäßige Formen gebracht ward. Und, was denn findet ich in diesen Papieren so V­erführerisches, Daß ihr Inhalt zu dem Eistern eines zufische französischen Bündnisses und zu dem Stein des Anstoßes werden sol, an dem die westmächtliche und mit ihr Die December- so wie Die Trigels­allianz vom 15. April­ 1856 zu zerschellen drohen ? Wir seien in dem 8. Ar­­tikel des Zilsiter Zraftates, daß unter gewissen Eventualitäten, die damals freilich nit in Erfüllung gingen, „Frankreich fs mit Rußland darüber ver­­ständigen werde, die ganze europäische Türkei, mit Ausnahme Rumelien’s und Constantinopel’s, „der­ Pforte zu entreißen." Eben fo weiß die Diplo­­matische Geschichte jener Zeit von allerlei geheimen Punftationen, denen zu­ folge die europäischen und asiatischen Befigungen des Sultan’s Rußland, die afrikanischen Basallenftanzen des Padishah, so wie Die pyrenäische und apen­­ninische Halbinsel Frankreich preisgegeben, das Mittelmeer für einen geschlosfenen See erklärt und Dänemark gezwungen werden sollte, seine Flotte Napoleon­ auszuliefern.” Sieleist nicht von Wort zu Wort richtig, werden Die Angaben über Die Ex­istren­z eines solchen Pro­­jektes boch von Staatsmännern, die damals inmitten der Ereignisse standen, bestätigt : end der Glaube an die Echtheit Desselben veranlaßte bekannt­­e England, in Kopenhagen das Prävenire zu spielen und den Dänen ihre Marine gewaltsam zu entführen. Das also sind Die Zeitläufte, in deren Studium das Gerücht den französischen Botschafter und den russischen Minister vertieft sein Täpf! Wie weit beide Theile in der Verfolgung von Chimairen gehen, unter denen wenigstens der Eine Gedanke, das Mittelmeer in einen „lac francais“ zu verwandeln, als von Napoleon III. schon einmal offizier T­ang gespro­­chen worden ist.: das zu entscheiden ist unsere Aufgabe nicht. Uns genügt die Thatsache, daß man von beiden Seiten buch weitreichende Con ‚cesionen die Kluft der jüngsten Begebnisse auszufüllen und sich über Dies felbe hinweg die Hand zu reihen sucht, wenn man gleich dem neuen Bünde­niffe noch kein bestimmtes Zi­el gesteht haben mag. Das beweist die Not­ietät, mit der Frankreich die Ausführung des Friedensvertrages in Bezug auf Belgrad und die Schlangeninsel für eine gleichgiltige Bagatelle erlärt. Die Lebhaftigkeit, mit der es, von Ausland unterflücht, in­ der Fürstenthü­­merfrage wider Deflerreich und die Pforte Partei ergriffen hat , während amgelehrt die Stantemänner an Der MNewa sich m wenigstens den Anschein ge­­ben, Napoleons Lieblingsidee. Die Begründung eines Internationalen Tri­­bunales zu Paris mittelst der Einberufung eines zweiten Congresses zu be­­günstigen, von dem allen Anzeichen nach weder Graf Buol noch Lord Wal­merston etwas wissen wollen. Nur bleibt Teider die Sluth der Begebenheiten nicht siehen, indem Napoleon dem Schattenbilde einer, nicht auf den Degen, sondern auf den Frieden begründeten Suprematie des zweiten Kaiserreiches nachjagt und zu diesem Behufe an die Meminiscenzen von 1807 wieder anzuknüpfen sucht. Und Biden wir auf die Wirtlichkeit hin, so floßen wir auf­ das unverfennbare‘ Resultat : dat die französische Politik fest dem Srie­­,­benefäluffe nicht nur­ an Sicherheit verloren — Zeuge davon ist Frankreichs ‚Lavanten in der neapolitanischen Frage — sondern auch jene dominirende ‚Position eingebüßt «hat, die sie im März unleugbar einnahm. Uns zur Kör­nung des Widerspruches, der in der Donaufürstenthh­merfrage zwischen der „Deere. Korr." und der französischen Presse obmwaltet, auf Das Gebiet der­­ Conjecturalpolitit­ zu wagen, märe müfige Kannegießerei. Constatirt ist jedenfalls das Eine, daß Frankreich, hier sowohl Oesterreich als England feindlich gegenübertritt und doch an Rußland blos­s einen nir nur egoisti­­fen, sondern auch zweifelhaften und äußerst zurückhaltenden Bundesgenossen gemahnen hat. Es sieht si in der­ Moldowaladhet so gut wie ffolirt, mit der Beseitigung des Unionsprotektes ft seinem Einfluß an der unteren­­ Donau der Gnadenstoß verfeht . Da es dort eben nur die Sympathien der jugendlichen Schwärmer für si hatte — und gleichzeitig hat es durch die Mederstürzung, mit der es für die Sache der Daforumainen in’s Feuer ging, Alle Die moralischen Bortheile, Die es in Konstantinopel erz­wungen zu haben hoffte, so vollständig­ preisgegeben, daß Derrn 9. Thou­venets Stellung bei der Pforte schon heute gegen Die des österreichischen Internuntius,­ so wie des englischen, ja vielleicht and des russischen Ge­sandten, ‚entschieden in den Hintergrund tritt,­­ Xlegt in dieser Decadence nit eine Nemefle dafür , daß Frankreich die Sahne, unter der es in der Krimm gefochten, im Stiche Tief, sobald­ es seine eigenen specifity-dynastischen Zwecke erreicht? Napoleon glaubte ein Meisterstüd vollkragpt zu haben, als er seinen Allirten einen Frieden mora­­lisch aufnöthigte, Dessen Holgen für die Sache der Livilisation ihn viel mei­niger kümmerten, als der Glanz, mit dem das bloße Saltum, daß er es war ber den Märzsertrag zu Stande gebrapt, sein Haus umgeben mußte. Und doch gewinnt es mehr und mehr von Anfegern, als würden von Dieter seiner Haupt= ‚und Gtantsachton einst die­ Worte Butler’g über Wallenstein gelten: Ein großer Rechenkünstler war der Fürst B­ra­s Bon jeher: Alles wußt’ er zu berechnen ! Die Menschen wußt­ er gleich des Brettspiels Steinen Nach feinem 3wed? zu fegen und zu fehteben. Gerechnet hat er fort und fort und endlich Wird dog der Galwhlirung sein! Der Gasometer in Pet. || West, 51. Dektober. Wir stehen an der Schwelle eines Monates, in dem eine Trage von Iolaler Bedeutung ihre Lösung­, eine frgstvolle Ver­­heißung ihre Erfüllung finden sol. Die nacten Standelaber, „die so lange trostlog, in Die Herbstluft Hinausragten , sind bereits von Blanfen Laternen gefrönt, in denen bald die hellen­ G­as­flammen aufzuden werden. Die alten Lampen sind daran, ihre rechten Dienste zu leisten, sie müssen in die entfernteren Vorfläpte wandern, und vielleicht is es ihre Bestimmung, dereinst die Nacht von Soroffar oder Kecssemét zu erleuchten. Große Ereignisse lassen gerne auf sich warten, sie lieben, es gewöhnlich, gleiche den noblen Gästen einer Spirde, nath der angezeigten Stunde zu ers­cheinen. Darum „eine Feindschaft" , was mir­ im­ Oktober vergebens erhofft, verspricht uns der November um so sicherer zu bringen. Wir Haben zum mindesten gegründete Hoffnung," dem unfreundligen Nebelmonate ein Tichtes ‚Lächeln­ abzugewinnen. Schon durchzieht das eherste Röhrengewebe in tau­sendfäl­igen Windungen, das unterirdische Pet, und unsere Straßen haben in den fohmnden Kandelabern eine neue Zierde erhalten. Mehr jedoch als­­ alle diese Vorkehrungen brangt uns ein Gang nach dem neuen Gaso­­meter die Ueberzeugung auf, bag die Stunden der fahlen Delbeleuchtung gezählt sind. Der nee Gasometer mit den dazu gehörigen Gebäuden und Maschi­­nen zählt zu den großartigsten derartigen Etablissements in Europa, und it, nach dem Urtheile von Kennern, jedenfalls der schönste und eleganteste in der Monarchie. Am Endpunkte der Sorephstadt auf dem­ großen Heuplahe, „wo die festen Häuser fliehen", ist das großartige Gebäude in dem kurzen Beitraume eines Jahres entstanden, und ist jeit nur eine Spanne von sei­ner gänzlichen Belendung entfernt. Der Gasometer, mit den sich daran s­chließenden Maschinengebäuden und Hochbauten nimmt einen­ Släeninhalt von 5000 Quadrat-Schaftern ein. Schon von weiter Entfernung fallen die beiden mächtigen Gasreservoire in Die Augen, welche, auf einer Heinen An­­höhe gebaut, das umliegende Terrain beherrschen. ever von diesen Tolof­­falen Behältern faßt 100.000 Kubiffuß. Beide zusammen sind im Stande, den täglichen Gasbedarf von Pet reichlich zu Deden. Dieser wird für die erste Zeit der Beleuchtung auf 110,000 Kubiffuß veranschlagt, und mir­ allem Anscheine nach­men im Dezember oder Jänner die Ziffer von 150,000 Kubiffuß erreichen. Die beiden Gasometer haben die Gestalt rie­­siger Freisrunder Tonnen, der­ vordere {ft schwarz angestrichen, der hintere zeigt so die zinoberrothe Unterfarbe. Im Mittelpunkte der­­ Vorderfronte befinden sich die Bureaux der Ger fellfegaft und die Wohnung des Direktors. Es ist dies ein im geschmad­­vollen Style ausgeführtes Gebäude, mit Erdgeschoß und einer Etage. Daran reihen sich die anderen Bauten, mit den zur Ausbereitung nöthigen Appa­raten, welche in einer zusammenhängenden Kette sich wieder an die beiden Safometer anschließen. Es sind dies die Dampfmaschinen, welche das zur Gasbereitung nöthige Wasser aus der Tiefe heraufpumpen, und es in die , « "­­ gehörigen fem verdient Behälter zu machen hat, dem OBernehmen befolgt werden Kuhbinka aus Naschinenfabrik­ierfenden, werden, das Gebiete, als daß Äfl, in Öfen das mechanischen Konstruktionen im Borübergehen thode, Stadt, welche Die­ber Die Gasbeleuchtung die Leopold- und Theresienstadt und ferner die Kohlenmagazine, wir ung in eine eine mehr der fol, einlasfen sollten, bei den Bauten aus der in melden gegenwärtig ein Vorrat­ von 35.000 tr. dieses Brennsoffes befindet. Die Mannigfaltigkeit der anderen Apparate gefolgert ehe es ist nicht unsere Absicht, aus dem Umstande Gas einen überaus komplizirten Prozeß durc­­hls Beleuctungsmaterial in die unterirdischen Röhren gelangt, € s zu sehr Late­rator, welchen Teile zugemwiesen festen Ziegeln aufgeführt ist feuerfest gebaut, Dann bei dem chemigen Pro zu einem Brennstoffe von blen­­dender Lichtfülle umarbeitet. Dieser Prozeß ist jedenfalls eine Kette der in­­teressantesten U­mwandlungen, denn außer den genannten Apparaten muß das Gas noch den sogenannten Wäscher und den Kaltreiniger pasieren, um von den überflüssigen Stoffen befreit zu werden. erst nimmt seinen Weg nach der Lasupr, wo sein fubischer Inhalt gemessen wird, und ftrömt in die Gafometer, von wo bie Defen find es es vermöge seiner flüchtigen Gestalt in das un­­terirdische Gräber der Nöhren abfließt, in die Kandelaber und Laternen ein­­dringt, um dort zur hellen Stamme zu werden. Das ganze Gebäude aus jener­­und die Bedachung aus Eisen, nach einer Me­­m­d bie gemacht, von meiden ersterer den Maschinenbau und septerer die Hochbauten geleitet. Maschinentheile würden schon am 15. November ihren An­­fang nehmen. Ein weiterer Aufschub könnte alenfalls stattfinden, da Die Privatbetheiligung eine ungemein lebhafte ist, und die Röhrenlegung in Folge heffen eine Ausdehnung gewonnen, wie man sich Anfangs nicht vorgestellt hatte. Aber selbst den Fal einer Verspätung zugegeben, glauben wir hessen­­‚ungeachtet die erst­en Blammen wo im Laufe des Novembers zu sehen, wir heißen sie daher jecht sehon herzlich, willfigommen, Tann und wir sind Wir erwähnen die verschiedenen Retorten, den Kühler bei diesem Etablissement ihre erste Anwendung fand Der Kohlenaufwand dieses Baumwertes, die Herren Ingenieure Stoevefandler oder minder wichtige Rolle das flüchtige Gas und auch Stadt zur wahren Zierde gereicht, und inbegriffen die Kanalisirung genommen. phang­­ und Um den Bau haben has einzelnen Eisengieferei Walzmühle, und den von fi auf der Konden­­detaillirte Schilderung bieser subtilen Deshalp nur der Staatseisenbahngesellsshhaft welches unserer vor Herr Direktor S­te­­rnd Korte mit den dazu gehörigen Maschinen die Summe von 900.000 fl. in Anspruch fih vor Allem Herrn aus A. Gans Rufton’s Fabrik in Prag geliefert, dürfte aller Wahrscheinlichkeit nach für Die innere Jeff fr E. bahn­en Die Konzessionsurkunde der Franz: Forephs:Orientbahn. " Die amtliche „Wiener Zig." bringt Heute die Konzessionsurkunde der Franz-Forephs-Orientbahn. Dieser geht voran folgende Verordnung der FE. Niederösterreichischen Statthalterei vom 28. Oktober d. 3. in Be­­ber Definitiven Bau und Betriebskonzession Se.k.k.Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 8.Oktober d.J.­die Bewilligung zu den Vorarbeiten,sowie die Konzession zum Baue und Betriebe naschstehender Lokomotiveisenbahnen:" a)einer Bahn von Wien ü­ber Oedenburg und Großi Kanischa nach Essegg, b)einer Bahn von Neu-Szöny über Stuhlweißenburg nach Essegg und in­soferne durch diese Linien Fü­nfkirchen nicht berührt werden sollte,­«zu­ einer Verbindungsbahn mit dieser Stadt z­­ d­ einer Bahn von Ofen über Groß-Kanischa zum Anschlusse an die südliche Staatseisenbahn in der Nähe von Pörtschach und d) einer Bahn von Eregg nach Semlin gerügt, welches Eisen­­stät versehene Konzessionsurkunde wird hiermit zur allgemeinen Kenntnig und Darnachjachtung sandgegeben. Sr.k.k.Apostolischen M­ajestät wirklicher geheimer Narb,und Statt­­halter in Niederösterreich.­­­­ Dr. Joseph Wilhelm Srelherr v. Eminger, die Kalser Franz Josep Orientbahn­­bahn führen wird, Die mit Allerhöchster Namensfertigung Sr. 1. zu ertheilen : „ die Benennung Kaiser Sranzstofepyh-Orient«­­-­­3 &, Apostolischen Maje­­ihrem ganzen Inhalte nach I­ ten, welche here Zinsen Ehrgeiz audy Wefter Gerichtshalle. Bergehen des Buchers. Der will aber dabei nur die übliche hiesige Handelsmann­­ Philipp P. wurde beschuldigt, mehrere Wechselaccepte um geringere Sum­­men, als der Nominalwerth betrug, mittels Giro an­fi gebracht zu haben. Auf Grund dieser Beluhdigungen wurde derselbe wegen des Vergebens des Muders in den Anklagestand verfest. Er gibt die Esseinptirung der obigen Wechsel zu, Provision mit­gebracht haben. Nach Antrag dahin, es sei Philipp P. von dem ihm zur fast gelegten des Wuchers loszusprechen und Ungarn noch immer bestehenden früßern gehen nur dann begangen wird, wenn Darlehen ausgestelte Urkunde Über einen Höheren Betrag Wirklichkeit an Baarem dargeliehen s­ird, blos auf Das ursprüngliche Dar­­lehensgeschäft, worüber ein Schuldbrief vorliegenden Balle aber Philipp I. erst im Entstehen eben der auf die etwaigen Cessionars oder Giratars, die an den Nominalwerth des ur­­sprünglichen Schuldbriefes gefeglich nicht gebunden seien, sich aber ur­­sprüngliger Darlehensgeber gewesen sei. II. Berbregen des Betrugs. Ladislaus v. B., gewe­­sener Advokat, hat sich schon in jüngeren Jahren viel mit der Heraldis bes faßt. Seine diesfälligen Etudien waren an nicht ohne Erfolg, es gelang für welche fi auswärtige Höfe interes­­sirten, aufzufinden, und wurde als Belohnung mit einem französischen und luccaischen Orden deleh­rt. Leider rif ihn der zu unerlaubten Handlungen hin. Do mufte er sich die Käm­mererswürde an und wollte diesen eingebildeten Rang auch höheren Behör­­den gegenüber geltend machen, welche Berwegenheit er­ mit zweijähriger Hel­ferstrafe büßen mußte, er jedoch nicht genauer gesprossene. Mit diesem Antrag anzugeben Beugenverhör stellte für unschuldig von war femwohl Der vermochte, die zu Wuchergefege, Bertheidiger von Richtshof einverstanden, und wurde Philipp legten Bergehen für erklären, als die gejeglichen bedungen werden, oder wenn P. bes Wucers Ioggesprochen und ihm nämlich, wichtige Dokumente, einigen Prozen­­tid in Staatsanwaltschaft als auch dem ihm zur Last für unschuldig erklärt, da ihh monad bieses die lautet, als ist, nicht aber Abzug ihren Bergehen die in Bers dem bargeliehenen Kapital des in ihm erwachte übermäßige nur Oi­atar, nicht aber in bag­or­ge beziehen, im der ren Parteien in verschiedenen Kronlän­dern die briefliche Mittheilung ges­­acht, es hätten sich in ungarischen Archiven Adelsposamente vorgefunden, welche biesen Parteien die Nachweisung, bezüglich Rehabilitirung ihres Adels in Aussicht stellen, und derselbe hat dann über die erfolgten Antworten zur­­ Bestreitung der angeblichen Spesen und zur Ausfertigung von Abschriften der erwähnten Originalurkunden Borschüffe theild in allgemeinen Ausdrücken, theils in besli­mmten Beträgen abverlangt und theilsweise auch erhalten. So übersandte ihm namentlich eine Partei aus Schönberg 27 fl. 36 fl. EM. Lapislaus v. B. hat nun anfänglich zu seiner Reaifertigung behauptet, er habe durch den verstorbenen Apvetaten 23. wirklich bestimmte Nachrichten über die Existenz der erwähnten Adelsdiplome erhalten und daher den erwähnten Parteien gegenüber im guten Glauben gehandelt , es merke sich zu ihren Gunsten wirklich etwas Teisten und Treifen lassen. Allein meh­­rere Umstände benahmen dieser Behauptung alle Glaubwürdigkeit und erhoben vielmehr den Beobacht, Daß alle diese Korrespondenzen nur Erbichtungen enthielten und den Zweck hatten, sich auf Kosten der getäuschten Parteien einen Bortheil zuzumenden. MWahrseinlich dürfte ihm das Gewicht dieser gegen ihn sprechenden Umstände vermocht haben, in seinem lechten Verhör geradezu und unummun­ den zu gestehen, daß alle seine Angaben über vorhandene Urkunden und be­reits errungene Resultate oder über angestrengte Bemühungen ganz aus der Luft gegriffen, und nur zu dem Zee vorgebracht waren, um sich unrecht­lichen Bartheil zugumwenden. Bei der Schlafverhandlung widerrief er zwar sein biesfälliges Geständniß, wurde aber dem ungeachtet auf Grund desterlten, da er dessen Widerrufung nicht sichhaltig zu rechtfertigen vermochte , Des Berbrechens des Betruges für schuldig ernannt und zu A monatlichem Keffer verurtheilt. III, Berbregen Der Beruntreuung. Karl B., 20 Jahre alt, lediger Wattaverspleißer, wurde durch sein leichtsinniges Leben zum nicht geringen Schmerz seiner braven Eltern dahin gebracht, daß er sich durch unerlaubte Handlungen mit Beschädigung Anderer Bartheil zumendete, um die Auslagen seines leichtsinnigen Lebens bestreiten zu können. Er gab sich bei mehreren Parteien für einen Liedpuber aus, übernahm von denselben Kleidungsftüde zum Behufe der Austragung der Fleden, verfebte oder verkaufte die ihm auf diese Art anvertrauten Kleider und verwendete bag hie- Diesmal fand er des Verbrechens des Betrugs angeklagt vor den Ors | hurd­ eingebrachte Geld für seine leichtsinnigen Ziwede. Bufolge der mehr­­ fammtwerth des ihm anvertrauten Gutes fi­nes B Verbrechens der Berun­­treuung schuldig gemacht. Die andern zwei Uhren des Zofepy W. will Phie­lipp­e im Theater verloren haben. Da er diese leitere Angabe nicht, als offenbar falsch herausstellte, wurde er blos der Veruntreuung der oberwähn­­ten Uhren, bezüglich Geldbetrages für schuldig ernannt und mit Berücksichi­­gung des früheren unbefholtenen Lebenswandels und bed reumüthigen Ge­ständnisses Glos zu einer einmonatlichen Kerkerstrafe verurtheilt. V. Sahrlässige Tödtung Am 13. Mai fuhr der Buhrmann Joseph B. gegen halb neun Uhr Abends in seine am Ende der Stadt in der Wasengasse befindliche Wohnung und wollte eben in das Thor ein­­lenten, als er hinter seinem Wagen ein Kindergefährei vernahm. Sowohl er, als auch mehrere Nachbarsleute, sahen sich um die Veranlassung dieses Geldfreis um und fanden mit Bestürzung, daß der siebenjährige Knabe dez Inglöhners Johann St. überfahren, jedoch mod am Lehen sei, Dirselbe Konzessionsurtunde Wir Franz Joseph der Erste, von Gottes Gnaden Kaiser von Oesterreich, Rö­­hig von Ungarn und Böhmen, der Lombardie und Venedigs, von Dalmatien, Kroatien, Slawonien, Galizien, Lodomerien und Syrien; Erzherzog von Oesterreich , Großherzog von Krakau; Herzog von Lothringen, Salzburg, Steyr, Kärnthen, Krain, Ober- und Nieder-Schlesien und der Bulomwina, Großfürst von Siebenbürgen; Markgraf von Mähren; gefürsteter Graf von Habsburg und Tirol; Großwoiwode der Woiwodschaft Serbien 2r. 20. c. Nachdem Die nachbenannten Bittsteller, nämlich Edmund Graf Jichy im eigenen Namen und im Namen des Georg Grafen Apponyt, Karl Grafen Apponyt, Georg Grafen Károlyi, Augus v. Festetics, Karl Grafen Elg, Anton Grafen Khbuen, Gustav Freiheren v. Prandbau, Peter Grafen Peiacsentcs, Johann Grafen Waldstein, Dominit Grafen 3.1 d 9 und Tran Kreuther, Georg Graf Festetics im eigenen Namen und im Namen des Philipp Büren Batthyány, Paul Fürsten Esterhazy, Alexander Grafen Erdödy, Heinrich Grafen ZEHHY, Gustav Biedermann und Edmund T­hurl;

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