Pester Lloyd, Januar 1857 (Jahrgang 4, nr. 1-25)

1857-01-06 / nr. 4

F­e­­­ TE 0000.221:72222S2.02.200,2.2..0..2­.2L22E machen werde,denn asiatische Monarchen schätzten das Gewich­t solcher Er­­eignisse nicht nach dem Verlust an ihre,sondern nach dem Verlust an Eins fünften ab. Die Hauptface sei die t­atsächliche Aufhebung der bestehenden Beiträge, als ernstes Ergebniß der ausge­­brochenen SBeindseligkeiten. England müse nun jenes N­eht freien Eintritt­ im Lande erzwingen, welches im Vertrag von 1842 ausbedungen war. Was die Genugthuung für die englischen Beschmwerden anbelangt, so dürfe man sich mit nichts Beringerem begnügen, ab­ der Zur laffung eines kündigen Befandloten­ in Peking, der zu paffenden Zeiten Audienz beim Saiser haben konnte. Lange genug, habe sich England "dem Belieben provinzieller Behörden anheimgegeben; es sei hohe Arzt, sich von diesen niedrigen Mittelepersonagen loszumachen und mit der höchsten Autorität in unmittelbare Berührung zu kommen. Die , Dort" fennt Barbaren gegenüber kein anderes Argument als die ultima ratio; auf diplomatife Noten könne man sie mit den Chinesen nicht einlaffen, ohne „Monate lang“ eingehalten zu werden. Somit falle die Verantwortlichkeit für das­ verfloffene Blut auf­ den fibrrigen Kopf des Mandarins ah, und übrigens werde die ihm ertheilte Kastion im ganz Asien heilsam wirken, und namentlich im persischen Meerbusen warnend wagklingen. " Der , Star" nimmt sich seine, sonderliche Mühe, das Unrecht des britischen Armirals darzuthun ; bad versteht sich bei ihm von selbst. Mo eine Kanone b­egeht, At die Schuld­­ Englands in seinen Augen sonnenklar. Aber trog der parteilichen Bürbung des Blattes sind einige seiner Angaben, die mit denen anderer Organe zusammenstimmen, beachtenémeich. Es sein bekannt, Daß die englisten S­olonialbehörden in Hongkong, im Interesse des Opiumschmuggels, eine Menge kint­ensder Fahrzeuge unter den Edicup der britischen Flagge stellen , und mag die Schmuggler sie in Musestunden und gelegentlich auf die Seeräuberei legen, Ein Fahrzeug der Art sei ohne Zweifel Die v­erhängnißvolle Lorcha gewesen, so der „Star." Aber auf „Daily News“ füllt mit Wi­­derstreben, wie es versihert, und nach genauer Prüfung aller­ Privat- und Beltängeberichte, ein unbedingtes Verdammungsurtheil über bag. , hódrt Übereilte, übermüthige und tyrannische Gewaltverfahren“ der britischen Vermacht. Es verlohnt vielleicht der Mühe, Die Hauptplatte in der Darstel­­lung von „Daily News" hervorzuheben, da sie daraus zu ergeben seint,­ daß der "­­ Brceleing" (oder wie ihn Andere betiteln „Generalgous­verneur)" Ye bh keineswegs jede Erklärung verweigerte oder in jenem aus „Dun“ bekannten lächerlichen Barbarenfipl amimortete, den der mangel­­hafte Halboffizelle Bericht im „Times“ und „Poll“ vorausfegen läßt. Er wollte nur nir ohne Weiteres zu Kreuze Friehen. vorerst also bleibt die­ Nationalität der Lorga­— „Artom" getauft — eine Streitfrage. von den Engländern selbst werde nicht geleugnet, daß sie von chinesischem Bau, mit­ Chinesen , bemannt und Eigenthum eines Chinesen war. Die chinesi­­schen Behörden leugnen, daß sie die gefeglichen Bedingungen zur Nationali­­sirung als britisches­ C­hiff erfüllt habe.­­ Zwei ihrer Matrosen waren noto­­rische Seeräuber, weshalb der chinesische Beamte die ganze Bemannung in Untersuchung zog, und Weh behauptet, daß im Augenblick, als die Verhaf­­tung stattfand, der ausländische Charakter des Schiffes Niemandem bekannt war und bas keine ausländische Flagge vom Bord ber Lorha mecte. Jadefsen sandte der Gouverneur 9 der Gefangenen zurück, und behielt die 2 Seeräuber in Haft nebst einem chaesiúrn Sermann, dessen Zeugenaus­­sage vor Gericht unerläßlich war. Damit un­­zufrieden forderte Konsul Parkes mit einer Anmaßung, Über die der Leitartikel mit großer Berechtsam­­keit donnert, die Freilasfung der Urbrigen und ein Entschuldigungsschreiben, so wie das Versprechen, das dergreißen, nicht­ wieder vorfallen solle. Dies war am 12. Oektober. Zugleich, scheint es, wurden die 9 Mas­trosen wieder den Ehinesen zurückgeschicht, aber daß es nicht die Keute von der „Bordha”, sondern untergeslobene Arrestanten waren, wie die „Times“ erzählte, scheint eine Zabel. Da der Gouverneur von diesem beleidigenden Ansinnen seine Notiz nahm, wird es am 21. unter ernsten Drohungen ers­teuert. Da werden am Mittag des mähsten Tages alle 42 Chinesen ins Konsulatsgebäude geflicht mit einer Botschaft vom Gouverneur, daß er die Auslieferung der 2 unter ihnen befindligen Verbrecher erwarte. Auch damit ist der Konsul nicht zufrieden, und bald nachher wird ein neuer casus belli aufgestellt. Canton muß beschlosfen werden, nicht nur weil der Gouverneur eine Schuld abzubitten weigert, die er nicht einsehen kann, sondern weil er vom britischen Ad­miral seine Zusammenkunft an­­beraumen will, und hierin folgt er nur dem unwandelbaren Brauch aller frühern Gouverneure, könne es eine schlimmere Ge­iffenlosigkeit geben als das Bombardement einer d­ichtbewässerten Stadt von anderthalb Millio­­nen unschuldiger und wehrloser Einwohner, um den­ beleidigten Stolz eines bestischen­ Beamten zu rächen ? Welchs Urtheil werde Die Geschichte über die Politik Englands fällen, das, den edlen Wahlspruch der großen Republik umführend, überall vor dem Starken Triebe und den Schwachen mit Füßen trete ? Daß die in Canton angerichtete Berhbeerung grauenhaft gewesen sein muß, zeigt ein Beirät der „Singapore ree-Prep", aus dem wir einige Einzelheiten nachtragen. Am 28. Oktober dauerte die Beibietung durch den " Encounter" und eine Batterie, bei Dutch Golly von 4 Uhr Nachmittags bis 5 Uhr. Slen­d um 1 Uhr stand der vizekönigliche Palast in Brand. Während dieser ganzen Zeit schienen die Chinesen wie gelähmt und begnügten sich damit, auf den Kopf jedes Igländers einen Preis von 36 Dollars zu geben, welchen sie am nächsten Morgen auf 100 Dol­­lars erhöhten.­­Während der ganzen Nacht mütdete eine heftige Feuers­­brunst in der Stadt, am 29. aber, um 7 Uhr Morgens wurde das Bom­­bardement von Neuem begonnen. Die hinter den englischen Faktoreien ge­­legenen Häuser wurden sümmilig bemolütt, um einen freien Raum von 50 Fuß Breite zu hoffen, während die Waffen hinter dem Danish Hong und die Div» und Pew-Chinastraßen mit Baumwüllballen verbarrifadirt wurden, um einen Angriff auf Die Bastereien vom Saden zu verhüten. Am 3. November endlich erfolgte das allgemeine Bombardement, Über dessen Ausgang wo nichts betonnt it, das aber ungeheuren Schaden angerichtet haben mus. Nach der " China Mail" vom 15. November suchte die Hines ein­e Bejakung des zuerst genommenen Forts South-Wang­tong sich durch Schwimmen zu retten, wobei mehrere Hundert Mann eri­unden sind. Das­­selbe Shidjal ereilte die Bejagung des North-Wangstong, wo ein mehrge­­zielter Schuß das Pulvermagazin in die Luft gesprengt hatte. Aus einer heftigen Erproflen in Canton schloß man, das auf das Sa­meen-Fort auf­geflogen sei. Endlich bekamen es die Chinesen auch mit den Amerikanern zu thun. Aus einem der hinsic­hen Forts an der Mecaveinfahrt fiel ein Ehuß auf einen amerikanischen Dampfer, worauf die nordamerikanische Fregatte , Porter­mouth" sogleich bas Fort zerfiö­te, und unter Androhung unverzüglicer Beindseligkeiten von den Tatjerlichen Behörden Oenugthuung forderte. Ude Tanzgunterhaltu­ngen, mon unter die Eine, der Magfens ball, — mit einer V­erlosung morthvoller Gegenstände verbunden, — am 11. Jänner 1857 im ungarischen Nationaltheater, die andere aber, an einem noch später zu bestimmenden Tage, in den Loyalitäten der Lichtge­­sellschaft, abgehalten werden wird. Eintrittsfarte und Kose für den Mas­tenball sind bei folgenden Herren zu haben: Adolf Nebli, Servitenplah zum „Scheizer“ ; Zoseph Medep, Georg Kilian, Franz B. Liedemann, 8. X. Hausner, in der Waignergafse; M. Lucff und Geibel am Eprirophe Plab ; Oustan Emihd und Georg Mercer, Ede der Herrengaffe ; im Ras Navfafferhaufe ; Galab, Friseur im Dianabad ; in dem #, f, Tabalgvere fhleiß des Herrn Nagel, neben dem Stadt-Theater ; ferner bei Herrn Karl Nöthig, Spezereihändler in Ofen, Festung Paraviplag , und bei allen Aus­­schußfrauen. — Logen sind bei der Ausschufvorsteherin, Frau Antonie v. Bohus-Ezögyeny, 2 Anlergaffe Nr. 49 Vormittags von 8—11 Uhr zu bek­­ommen, * Der Schübenvere­in wird heuer drei Bälle veranstalten , darunter einen Mastenball in den Räumen des Nationaltheaters. 1 Rott aus Berlin beginnt bereits übermorgen (Mittwon) im hies­sigen deutschen Theater sein Saftspiel; das eben­so anziehende Gastspiel von Emil Devrient beginnt bereits Anfang Fünfzigen Monate.­­ Bei Rozsavölgyi erscheint dieser Tage eine von Krieger’s Noten« Schreibmaschine aufgeschriebene T­anzkomposition — die eigentlic d aló Jn promptu gelten kann.­­ Nachsten Donnerstag Bat der gefeierte Mime Egreffoy sein Benefiz, wozu er das neue Drama , övr und Pitt" gemählt. * z Am 3. b. hielt der israelitische Wohlthätige feitspverein seine diesjährige Generalversammlung in Eigen­wart des Herrn T. 8. Poltzeinberfommissürs Zosef Wolf, als landesfür­stlicher Kom­­missär. Der Vereinspräses A. Kurländer eröffnete die Sißung mit einer feierlichen An prade, aus welcher sich ergab, das der Verein 120 Mitglieder zählt, und einen Rafastand von 1781 fl. 54 ff. besißt. Die darauf folgen­­den Wahlen ergaben , als Präses A. Kurländer, als Kontrollor 3. Führt, als Kaffier B. Rotberger, als Ausflugmänner 9. Grünzweig, 9. Heitman, 9. Zils, S. Bondi, D. Reimann, D. Bockewig, N. Fıöster, B. Steiner, und 3. Weintraub. Auch wurde von Seiten aller Mitglieder der Danf gegen den grachteten Herrn . Bereinsarzt Dr. Ignaz Glad ausgesprochen, " „Aufklärung über den Geburtsort und Geburtstag Petőfi Sán b 0.7’8" unter dieser Ueberfarift bringt die septe Nummer der „Ba árn, Újjág" ein Schreiben des evangelischen Seelsorgers Säarlany aus Kiskölds vom 18. De­­zember 1856, in welchem der gewadte Herr Sárlany die, in mehreren Zeitfriften enthaltene Angabe, in wonach Petőfi Sándor zu Sza­barfálás am 1. Juni 1823 geboren worden sei, dahin berictigt, daß laut Taufprotofoll der Kisköröser evangel. Kirche, Seite 127, Petőfi Sandor zu Kisk­örös am 1. Jänner 1823 getauft worden sei. * Die „M. ©." läßt sich aus dem Bágthale schreiben, daß Freiherr von Sinn die Anordnung getroffen habe, wonach in Zukunft auf allen seinen hierländigen Herrschaften sämmtliche Korrespondenzen und Rechnun­­gen in ungarischer Sprache geführt werden müssen. * Der Oberin der barmperzigen Edwettern in Szathmar, hochmür­­digen Frau Zaveria Straffer wurde von Sr. t. %. Ap. M. das Ver­dienstkreuz verliehen. * In LH­üred veranstaltete jüngst der junge Yosef Bö­rösmarty zu Gunsten des dortigen Krankenhauses ein Konzert, welches dem gedachten Wopithätigfeiterwede 55 fl. EM. zuführte. * Oft und wiederholt wurden bereits Versuche gemacht, die Zigeu­­nnerfinder zum Schulbefuch zu bringen, ohne daß jedoch ein wünschenswerthes Resultat jene Bersuche belohnt hätte. Nun begegnen mir in den Spalten des , B. P. 9." einer Korrespondenz über eine Zigeu­­nersäule in Neuhäufel, die allen Erwattungen in dieser Ber­ziehung entsperchen soll­. Der­ Kaplan zu Neuhäufel, Herr F­erdinand Barkas, hat nämlich das Problem, Die unitäten Nomadensprößlinge an die Schule zu fesseln, dadurch gelöstt, was er sich unter sie begab und unter ihnen Schule zu halten anfing. Später miethete er ein eigenes Schulzimmer und befü­llte einen Lehrer, wodurch es gelang, daß diese seit April 1856 im fortwährenden Aufblühen begriffene Lehranstalt beim Schluffe des ersten halben Kurses vor dem Schulrathe des Presburger Distriktes eine glänzende Probe bestand, da die gepflogene Prüfung der jungen Epypter alle Erwartungen übertraf. + Der Ceornaer Prof. Hear Soferh Paul von SHyöngydffy, feierte am 1. Jänner das Zelt seiner goldenen Messe . Der Zuft­gminister hat die provisorischen Gerichtsabjunften im Eper rieser Oberlandesgerichte Sprengel, Theodor von Lehoczky und Stephan Molitoriß, zu definitiven Gerichtsadjunften, und die 6 Stuhlrichter­­amtsaktuare im Kalkauer Ver­waltungsgebiete: Emerich Grodfongsty, Johann Georg Wesfely und Joseph Eden v. SeidT zu prosifori­­sen Gerichtsadjunkten, und zwar Grodfoofpfy und Seidl bei dem Komitategerichte in Eperies, Wessely aber bei jenem zu Bereghfuß ernannt. Tageswenigkeiten, Heft, 5. Jänner, * Das hohe ff. Ministerium für Aufruf und Unterricht hat der Defer Universitätsbibli­othek behufs Anschaffung theo­­logischer, so mie rechte- und flantsmwissenschaftlicher Werke 1000 fl. CM. anzumeisen befunden, * NS erfreuliches Zihen der Fortschritte unserer heimiigen Instru­­mentenmacher können wir berichten, daß außer den bi Bereg Ba Bt fürs Ausland beseilten Klavieren, an beidem hiesigen Stlaviermacher Karl Scmidt agf solcher Instrumente jüngst für England bestellt worden sind. 7 Der Vierter unwohlthätige Srawenverein­er­anstaltet zum Beten der durch ihm betheilten Armen, aug heuer zwei öffent Keueste Post. * Weit, 5. Sänner. Ueber die Pariser Konferenzen bringen heute , Debate" und , 9. b." übereinstimmend eine Nachricht, welche beide Blätter aus den brsten Duellen zu haben versichern , die ihnen aber treqdem etwas wunderbar erscheint. Die Drvelinäi­piigien folen nami­m Das Stüd Land, welches Rußland in der Moldau am Yalpuf erhalten wird, nur in allgemeinen Umriffen bezeichnet, si aber geweigert haben, Die Gren­­zen genau auf der Charte zu track­en. Diese Arbeit bliebe der bessarabi­­schen Kommission anheimgestell, und die Konferenz habe es sogar abgelehnt, der legteren an nur den Termin zu bestimmen, bis zu dem sie ihre Auf­­abe gelöst haben müse. Da Rußland es war, das auf die sofortige Regulirung Drang, von der Öisterreich , England und Frankreich Nichts missen molten, scheint der Grund dieses Vorganges wohl darin zu suchen zu sein, daß die Gesandten sich bei einer Demarkationslinie, Die in so weiter Entfernung vom Schauplane des Ereignisf­s gezogen wilde, vor neuen qui­­proquo's fürchteten, Die später zu nochmaligen „Stompensationen” fügten könnten; und Daß sie deshalb der Grenzkonmission freie Hand lassen wollt­ten, Darin, daß von einer Räumung der Fürstent­ümer und bei Pontus vor vollständiger Schlichtung der Territorialfrage n­i­cht die Nede sein werde, tommen alle Blätter miteinander überein. Noch wird berichtigend bemerkt, das Nufland im Kongreßsaale nur dur Einen Bevoll­­mächtigten, den Baron v. Brumnomw, vertreten ward. Die Donaukommission hat sich, wie man dem "Dr. Stat." von HB ala treibt, in zwei Mitheilungen, eine administrative und eine technische, getheilt. Mitglieder der ersteren sind die Kommissäre von Oesterreich, Frankreich und Rußland 5, der septeren jene von Englan­d, Sardinien und Preußen. Zur Ausführung der viesigen Arbeiten, wilde sich notwendig erweisen, wird die bedeutende Summe von 20 Millionen Franke erfordert. Einstweilen hat die Türkei sig angeboten, Geld zu die­­sem Umwede vorzustreben und von den durch die Kommission verlangten 50,000 Dufuten 5000 St. bereits eingezahlt. Diese Summe reicht jedoch kaum zu den Fustallationeforten aus. Der englische Dampfer „Medina”, der mit Aufnahme und Gonderung der drei Kanäle St. Georg, Gulina und filia beauftragt war, hat seine Arbeiten beendigt. Linienschiffe-Kapi­­tän Epartz war am 13. nach Galap gekommen und hatte der Kommission die Pläne der drei Mündungen übergeben. Der „Bund“ bringt folgenden Bericht über die Sipurg des Schweii­­ger Nationalraths Kommission ging dahin, die Anträge des Bundesrathes mit einer kleinen Verschärfung (unbegrenzte Bolmacht zur Abfähligung von Anleihen satt des Maximums von 30 Millionen) anzunehmen, mit folgenden, vom Bundesrath selber angedeuteten Zusagen : „Es ist die Wahl des Ober­befehlshaber­s der aufgestellten und alfälig noch weiter aufstre­ffelenden Truppen, somte des Chefs des Stabes vorzunehmen. Die Bundes­­versammlung spricht nach erfolgter Schlußnahme in der Neuenburger Ange­­legenheit und nach Erledigung der Übrigen mit der septeren zusammenhän­­genden Zraftanden ihre Befragung auf unbestimmte Zeit aus.’ Hr. . Präsident Ef­er, als Berichterstatter der Kommision, faßte seinen Be­richt sehr kurz. Niemand verlangte nach der Botschaft das Wort und wie Ein Mann erhob sich Die Behörde, um in beantragter Weise zum Beihluffe zu farei­­ten. Da ward der­­ Namensaufruf gefordert und alle 110 Anwesenden antworteten mit lautem deutlichem Jal auf den Namensaufruf beg Nanz­­ler. Escher erhob sich nochmals : „Sie haben durch Ihren einmüthi­­gen Beschlag dem Willen der Nation den gebührenden Ausdruch verliehen und der Begeisterung des Volkes die Krone aufgefi­cht.“ Dieselbe Einstimmigkeit berichte im Ständerathe. Abende traten­­ beide Räthe zur Bundesversammlung zusammen, welche mit 130 von 140 Stimmen Dufour zum Oberfeldherrn und mit 118 von 140 Stimmen fieß,Herolée zum Ehef des Stabes ernannte; bei der ersten Wahl fielen 8, bei der zweiten 13 auf Ziegler. Die Bel­eidigung Dufour­’s erfolgte nach der Wahl. Präsident Eier sagte: , General! Die Bundesversammlung hat Sie an die Epipe eines die tenhaften Volkes gestellt. Ihre Aufgabe it schwer. Die Schweiz ist noch jeit zur Befra­­gung der Bezwh­lungen bereit. Sie muß den allgemein saatsrechtlichen Grundfaß festhalten, jedes angegriffene Glied zu­ vertgeibi­­gen. Angesichts der ganzen zivilisieren Welt werden Sie Ihre Aufgabe lösen. Vor nun Jahren flanden Sie an an der Epise der eidgenössischen Armee; aber jept­— meld’ ein Unterschied!" Dufont sagte darauf mit fester Stimme: „Je le jure". von den Terbunen erscholl ein dreimaliges Hof. Um halb 8 Uhr vertagte sich die Bundesversammlung; ihre Mitglieder reisten Abends oder am anderen Morgen ab. Am Abend ward dem Oberfeldherrn eine militärische Serenade gebracht. Dufour sprach zum Bolfe, welches die ihm gebrachte MINI árferes nahe begleitete: „Mitbürger, ich danke Euch für die Speitnahme, die Ihr mir bezeugt. Die Bundesversammlung hat meiner betagten Hand die Sahne des Vaterlandes anvertraut, um dessen Ehre, Unabhängigkeit und Freiheit zu verteidigen; ich werde das eidgenöfiiche Banner fest und hoch zu halten wissen und den mir gewordenen ehrenvollen Auftrag vorliegen im Hinbild auf die erhebende Begeisterung der Bürger und die F­äftige Freu­­digkeit, mit der die mir anvertraute Mannscaft ju den Waffen is, Mit­bürger, meine Aufgabe is schmierig, denn ich bin alt, allein ich freue mir, mein Leben im Dienste der Eidgenossenschaft beendigen­ zu können, — die Aufgabe At schmierig, denn die Jahreszeit in hart und unser Feind ıfl mächtig, allein ich werde sie Idsen im Vertrauen auf den Gott bee G­ ű­li, der noch Icht und der noch immer unser theweres Vaterland beikügt.“ Darauf für micher Zuruf der Menge, abgelöst für die von der Militärs mufit gespielte und vom Volke mitgefangene Nationalhymne : „Rufft du, mein . Vaterland. " Ü­ber die Fortschritte der persischen Expepitionm hat die Uekerlandpost noch keine Kunde gebracht. Man erwartete in B­mbay seine Nachricht von dem Fall von Bushir, der wahrscheinlich Mitte Dezember ers folgen konnte. Die Stimmung Persiens wurde als sehr Kriegeriich geschil­­dert, und die Jama sprach davon, daß viele russische Offiziere zur persischen Armee zu Bushir gestoßen seien. Wahrscheinlich is seitdem eine Verstattung der persischen Eprpedition von Bombay abgegangen. Man bezeichnete ale zu diesem Dienst erlesen : das 78. Regiment Hochländer, ein In­fanterie- Regiment Eingeborner (wohl das 26. aus Satturn), eine Kompagnie Are­tillerie zu Pferde, eine dritte Feldbatterie, und eine oder zwei Schwadronen vom 14. Regiment feichte Dragoner. Weitere Verstärkungen sollte die Ma­­drasarmee auf der Malabarküste stellen. Dort Mohamed war in Cabul damit beschäftigt Truppen zum Dienst an seiner Westgrenze aufzuheben und zu equipiren, und die Frage eröirternd, ob der Augenblick nicht günstig sei, um von den Engländern die Herausgabe des Peehamur zu beanspruchen (2). Inzwischen hört man aus Kohat von der nordwestlichen Grenze, daß Bri­­gadier Chamberlain mit seiner Streitmacht, durch das Mesranzie-Thal über den Fluß Horum bis Ahull vorgedrungen ist, welches 60 e. M. von Kohat und 180 von Cabul liegt, und auf dem Marsche weder bei Tage noch bei Nacht irgend einem Hinderniß begegnet hat. Die „Scheraner Zeitung” berichtet unter Anderem: Der britische Konz­eul Here Stevens, welcher mit den übrigen Engländern Bender Bulder verlassen wollte, verlangte vom perflichen Minister des Auswärtigen Empfehe­lungssäreiben und Päffe. Der Minister ermiederte, daß er seine Unterbrec­hung des guten Einvernehmens zwischen Verfin und England wünsche, allein Herrn Stevens auf seinen Wunsch das Berlangte fente. Unerwartes­ter Weise empfing die Negierung am 29. Oft. die Nachrigt, daß 8 vers­­eidete Personen an der Station Mandschur angelangt seien und si das selbst mit Gewalt mehrerer Pferde bemächtigt haben. Auf nähere Erfun­­digung erfuhr man, daß die 8 Personen der britische Konsul und sein Ge­­folge waren. Am folgenden Tage gegen Abend erhielt der Minister ein Schreiben des Konsule, wobei der Urherbringer mündlich mittheilte, daß der Konsul am 4. November ich von Teheran nach Bagdad zu begeben wünsde und deshalb um die Pässe und Empfehlungsbriefe an die Behörden der Städte Sun, Hamadan und Kermanshapann bitte. Im Briefe selbst war Feine Reve von der Übreife; aus dem Datum des Schreibens nima aber hervor, daß je einen Zag nach der Übreife von Mandschuri abgesendet worden war. Die Redaktion der „Teheraner Zeitung“ hat allerlei Stoten über das sonderbare Benehmen des Herrn Stevens und fliegt mit der Anklage, daß der Konsul im geheimen Einverständnis mit Ifa Khan und den Bewohnern von Derat gewesen sei. Aus Maphras säreibt man, daß bei Nimebt Unruhen ausges­phrochen sind, die eine starke Familienähnlichkeit mit dem kaum unterbrachen Santalaufstand haben, und das die Behörden in aller Eile Truppen dahin beordert hätten. Die Aufrührer sind ein Gebirgswolf wie die Santyasse. In Hyderabad ist unter den Auspizien des Premierministers Salah­ung eine „‚Kunst­, Industries, Produkten» und Thierausst­llung” veranstaltet worden. Der Nizam sah feel drein und sol sich mit flarfen Schimpfwoiten über die Neuerung geäußert haben, wagte aber seinem Minister nicht entgegen zu treten, zumal die Engländer das Unternehmen begünstigt haben, dnch Siam wäre um ein Haar in Krieg mit England gerathen. Ein Kapitän Puddicombe hat dort, auf Grund des neulichen Vertragrs mit England, ein Gut auf 99 Jahre gepachtet. Da es in Siam bisher nur Stontrafte auf 20 Jahre gab, wie der K­aiser den Beamten, der den N­ons­traft abgeschlossen und ausgefertigt hatte, mit 99 Bambushieben beftrofen. Der Arme starb daran in 3 Tagen. " Auf Einschreiten des britischen Non­­fuls leitete indeß der Kaiser Genugtfuung und pensionirte die Familie des Todtgeprügelten. Mie eg feheint, hat der Kaiser noch seine rechte Ahnung von der Tragweite jenes Beitrages. Der energische Konsul, Dir. H.K­ers, ist nachher an der Ruhr gestorben. Die entthronte Königefamilie von Dude wird, wie es heißt, von der englischen N­äherung für alle Zeiten einen Jahresgehalt von 120.000 2. ausgefegt­ bekommen. Auch sol man ihr andere Be­günstigungen zugestehen wollen, damit sie ihrem hohen Stande gemäß leben­önne. Zu Nordamerika sind die Deüchte einer vielverzweig­ten Stravenverschhwörung noch nicht ausgestorhen, und hal­ten die Vertheidiger dieses „häuslichen Institutes“ in fortwährender Ber­­orung. Manches mag davon mahr fin; Virles scheint Uebertreibung. Im „Journals von Louteville” vom 10. war ein Brief abgedruckt, dem ze Sortregung in der Beilage, vom 50. Dezember : Der einmüthige Antrag der |

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