Pester Lloyd - Abendblatt, Januar 1857 (Jahrgang 4, nr. 1-25)

1857-01-14 / nr. 10

einzelne gziveiai­tatt des neste ez nuuW 5 ersten Steg! Mittiooch, IA. Jänner. Nro. 021 ? .»sz».»r, totheagasse Nr. 12 im % Weber den Aufenthalt Ihrer €. E. Majestäten ín. Italien gehen uns heute folgende Machrichten zu: Verona, 12. Jänner. Se Eh Aposolische Majetät haben an 32 Flüchtlinge, welche wegen Yodgverrathee f in den Prozgeß von Mantua vermwidelt waren, vollkomment Amnestie zu ertheilen gerußt. Der Einzug Ihrer, ft. Majetäten in Berona am 9. b. war vom heitersten Wetter begünstigt. Bereits um 10 Uhr Vormittag, war­ der Eid, der­ Korso, sowie die Eeplanade außerhalb der­ Porta Nuova und alle mut Teppichen verzierten Fenster mit einer unzähligen Menschenmenge biei. Um 11 Uhr verkündeten die Gefüge die Ankunft Ihrer Majestäten Allerpöhlswelde im Bahnhofe von St. Ercellenz dem 8. M. Grafen Rapesty und­ den »Ziofle und Militärautoritäten ehrsü­chtevoll empfangen wurden. ©. Mojrftät der Kaiser hielten zu Pferde und Ihre Majestät, die Skatjerin, in Hofmagen den Einzug dur die Porta Nuova zwischen der­ bie zum Residenz­­palais aufgestellten Militärhede. Dem katjerlichen Wagen schloffen sig Du Equipagen Der vornehmsten Bewohner­ der Stadt an. Der ganze Corso war mit Fahnen und Trophäen, darunter die Wappen Oesterreichs und Baierne, und Gemeinden verziert, und Überall, wo das Kaiserpaar sich zeigte, erschollen die begeistertsten Zurufe der unübersehbaren, nicht gedrängten Menge. Bor der Residenz ließen Se. Majestät der Kaiser die Truppen befih­ren und nach kurzer Zeit beehrten Se. Majestät das Bürgerspital, bay. Armenhaus, das Museum, sänmtliche 3. vilämter des 1. Tt. Generalgouvernements, sowie die Armter der 8. FE. Delegation, der Provinzialkongregation, der Munizipali­­tät, dann Ge. Exzellenz den 5.M. Grafen Radehly mit einem Besucje. Nach der Tafel, zu welcher die vornehmsten Zivil-, Militärs und kirhlichen Behörden gezogen wurden, nahmen ihre Majestäten in offenem Wagen die glänzende Beleuchtung der Stadt in Augenschein, Gestern, beehrten Se. Majestät der Kaiser die Haupt- und Real­schule mit einem Besuche. Einer der Zöglinge trug einen Wilk­ommengruß in deutscher Sprache vor. Hier wie im Gymnasium nahmen Se. Majestät mit Lateresse Einsicht in die Arbeiten und Leistungen der Schüler und geruhten in italienischer­­ und lateinischer Sprache abgefaßte, sich auf die erhebende Verans­taltung beziehende Vorträge anzuhören. Von dort begaben sich Se, Majestät in die Bibliothek des Domk­apitels , der ‚Bibliothekar­­ derselben,­ Monsignor Conte Giuliani hatte die Ehre, eine gedrängte Geschichte der Fostbaren Samm­­lung vorzutragen, und bat dann Ge, Majestät, in dieser Bibliothek die Ehr­­fur­tsbezeugung eines berühmten alten Veronesers entgegenzunehmen, der dem­ Souverän für die eben nur einen Allechöchsten Gnadenast verfügte Freige­­bung seines Urenkels zu danken münschte Als Se. Majestät hierauf umher­­bittten, um zu sehen, wer denn kommen werde, präsentirte der Bibliothekar ein altes Werk mit den Worten: ,,Hier it unter hochberühmter Girolamo Fracaftoro, der sie mittelst eines seiner sorgsamst hier aufbewahrten Autogra­­phen Eurer Majestät vorstellt und den innigsten Dant abstattet; mich beglüht es, versichern zu können, wie freudig Verona von dem großmüthigen Alt Eurer Majestät ergriffen ist.” Se. Majestät Lächelten shuldvoll und nahmen freund» d­en Abschied von dem Domh­errn. Auch die stäntische Bibliothek, so wie mehrere Nemter, Wohlthätigkeitsanstalten und die Gefängnisse wurden befugt und überall geruhte der Monat mit prüfendem Blick in alle Einzelnheiten der Leitung und Verwaltung einzudringen. Nachdem mittlerweile Ihre Majestät die Kaisertin mehrere unweibliche Erziehungs- und Humanitätsanstalten mit Allerhöchstigem Besuche beglüht hat­­ten, fand außerhalb der Porta Nuova eine große Heerschau über fünsts l­he Garnisonstruppen statt. Ihre Majestät die SKafferin und auf Ge. Er­­zen, ML. Graf Rabepkly wohnten dem großartigen Schauspiele im Wagen bei. Bei der Nachtegr in die Stadt fand Seitens der zahlreichen Boh­emenge überall die enthusiartiigelle Begrüßung statt. Nach der Revue über die­ Truppen erb­rilte der­ Mona Audienz abends wohnten ihre Majestäten der Oper und dem Ballet in dem prachtvoll beleuchteten Teatro Filodoramatico bei und wurden von der außerordentlich zahlreichen Zuschauermenge mit Begeister­­ung empfangen. An den neapolitanischen Staaten ertrtert Feine Tortur und Alles, was über die angebliche Folter des Milano erzählt wurde, ist Märchen und Erfindung. In Betreff des Milano, hatte de, Majestät der König insbesondere noch die gemessensten­ Reifungen gegeben, ihn so human als möglich zu behandeln. Derselbe Milano, dem­ man Arme und Beine zerbreiten ließ, hat eine — in den Archiv hinterlegte — Mit­­theilung über das Attentat mit eigener Hand niedergeschrieben. Als er sie nie ver­­schrieb, fügte­ er noch die ausführlichsten Einzelnheiten über sein früheres Leben und li­­t den von ihm entworfenen mörderischen Plan hinzu. Das erste Verhör hat in der Gert. Karmertetaferne zu Monte Oliveto in Gegenwart sehr achtung alberther Personen !" Ker vorkommen den Gefegen angemessenien ’Wette stattgefunden, "Tags. Darauf wurde: Mi­­lang, vor das Kriegsgericht: "gebracht, dem viele­ fremde, Personen, von Rang beimop­n­­ten. Er bekräftigte» daselbst seine­ ersten Aussagen, ihrem­ ganzen­­ Umfange nach und änderte während der ganzen Zeit, die er in der Haft zubrachte, sein Wort daran. Als die französishe Dampfforvelte „Roland“ am 29. Dezember im Pos­t au 8 Anlangte, schicte Se. Majestät König Otto den Generalfestetär des Ministeriums des Auswärtigen, Herrn Deliyanni dorthin, um in­ seinen Nam­­en den für den französischen Hof bestimmten außerordentlichen "Perfischen "Be­sandten, Beruf Khan, zu begrüßen. Dieser beantwortete die an ihn gerichtete Aussprache folgendermaßen is· Diei wohlwollenden Gesinnungen,welche Sie im­ Namen Seg Maiestift des Königs von Griechenland aussprechen,haben mich tief gerührt,ich werde mich glü­ck­­lich schätzen,meinen Monarchen davon in Kenntniß setzen zu könne., ,,­­Es ist mir unmöglich,mich in dieser Gegend,Angesichts des ParthenonYeinejsum vergänglichen Denkmals der Kunst,zu befinden,ohne der früheren Größe ihielt und meiner Nation zu gedenken,die einst Gegner waren und jetzt einander befreundet sind. Fü­r beid­,sowie fü­r alle übrigen Völker erschließt sich eine neue Zukunft,indem mein Herr und Monarch michale außerordentlichen Gesandten zu dem edlen und unä­whtigen Kaiser der Franzosen schickt,wollte er sich im Interesse seiner Staaten in innigen Verkehr mit Europa setzen.­­ Volkswirthschaftliche Rundschau.Alle Anlaß einer spezielle-eci­­frage wurde von dem Ministerium deannern einvernehmlich mit dem Justiz­­und Finanzministerium,dann dem Ministerium des handele angeordnet,daß die Beeidigung neu ernannter Wechsel»sensal·«e«"»in Ungarn durch die politisches Landesbehö­rde und zwar durch diejenige Streits­haltereiabtheilung vorzunehmen sei, in deren Verwaltungsgebiete der Ort, für welchen die Ernennung erfolgte, gelegen ist. Von der Beeidigung der Weihfel­­sensale werden die betreffenden Handels- und Gewerbekammern in die Kent­niß gefeßt. ""« ,Die oberwähnten Finanzvorlagen vinn der peensb schen Ka­mmer betreffen eine Gebäudesteuer fü­r die ganze Mo­na,e­ie, einige Bestimmungen der Grundsteuergesetzeo in den ö5stlichen Provinzen,seinige Abänderungen der Gewerbesteuergesetzes vom 1s.Mai 1820«undc«die Pek«an­­lagung von Ak­iengesellpaften und Kommanditgesellschaften zur Gewerbesteuer. Die Eisenbahngesellscchaften sind davon ausgenommen; die Heranziehung sol auf 3m e 8, Prozent des Gewinnes vom Borjagre festgestellt werden; die Wiederer­­höhung der Salzsteuer­ von 12 auf 15 Thlr. pro Tonne von 500 Pfd. Des wicht­ die Revision des Stempelgefeges in Bezug auf Aktiengesellschaften. — Eine Petition verlangt, daß die Eisenbahnverwaltungen gehalten werden sollen, mindestens täglich einem ihrer Güterzüge einen allenfalls offenen Personenwa­­gen Behufs Beförderung unvermögender Personen zum Preise von 1 Sgr. bis zu höchstens 1'/, Sgr. pro Person und Meile beizugeben. Das Haus geht zur Tagesordnung Über. · · «"" ueoec den Jahceebericht der österreichischen Nationalbank esse une aus Wieth zwei Korrespondenzen zu,die wir im Morgenlildtie"·o·i"en lassen.Zugleich sei mit Bezug auf unser­e heutige Tagesneuigkeit don»te Rübenzuckerfabrik der größeren Vollständigkeit halber bemerkt-daß da«ungäc hste Darlehen von der Nationalbank aufgenommen worden« "· " RR Politische NRundschau, 14. Jänner. Heute wird die Bundesver­­sammlung in Bern über den Vermittlungsantrag berathen . Alles spricht indeß für die Vorhersage, daß sie demselben beitreten wird. Daß man auch in­ Berlin der friedligen Lösung traut, beweist, daß am 12. die lang erwarteten Finanzporlagen bei dem Hause der Abgeordneten einges­bracht worden sind, ein Umstand, von welchem man bei kriegerischer Entwickklung der fehmebenden Frage jedenfalls aus nahe Legenden Gründen abstrahirt haben würde. In mehreren Blättern ist in legter Zeit eine detaillirte Schilderung der Torturen gegeben worden,­­denen der Mendler Milano vor seiner Hinrichtung angeblich unterzogen worden is. (Wir haben diese Berichte Ihrer Un­glaubwürdigkeit halber mit Schweigen Übergangen) Die „W. 3." be­merkt nun : ége­n I Börsen- und Handelsnachrichten. * Wien, 13. Jänner, Krebitastien, welde in der gestrigen Abendbörse mit 29743 gemacht­ worden, eröffneten heute mit 299, gingen in­­folge b­­­trächtlicher Käufe auf auf 3025, da­ jedoch bei diesem Kurse bedeutende Reali­­sationen stattfanden, so trat eine Reaktion­ ein, wodurch der Kurs auf 298 gebracht wurde. Im Allgemeinen zeigte sich, jedoch ‚mehr, Kauf- als Vielaufs­­lurt für Kreditaktien, Nerdbahn schwankend, fliegen nach versciedenen Varia­­tionen. zur gestrigen Notiz. Junge Bahnen etwas matter, Staatsfonds sehr fest und etwas besser, Bant- und Dampfschiffaktien billiger abgegeben. ‚Wech­sel größtentheils etwas billiger Metalle unverändert. "·, Schlußkurse:Kreditaktien 298,Nordbahn 2381-«,Stasastsbahn 251’,««Theißbahn1003-«Orientbahn1033Xp Berlin,12.Ju­ni-k.F»iwircigkA«r.99!-«.pesnrk.5·pezi.nnt. 781-,;Nationalanl.81.;österr.1854erLose 1047 österr.S·taa­ t:seis-nb. 161%; Kreditaktien 149. « «« de Frankfurt, 12. Jänner, 5pCt, Met. 77 °; 41,,yEt. Met. 67; Mae­tionalanlehen 78%, ; 1854er Lore 1007/9535 Österr. Staatsbahnaktien 281­/,, Bautaktien. 1168; Wien 11177, Krepitattien 193. Amsterdam, 12. Jänner, Oecsterr, Met. 737/, ...dort verlosbare 847/9, 2. apet. Met. 38 °/,, Nationalanlehen TEY.. Patis,12.Jänner.ZoCthente SssOJ Abends 68.3«234«szkss 94,österr.Staatsbahnaktien 785. FR gondon, 12. Jänner. Konsols 93’. 7 Herr Szén, Beamter des hiesigen Magistrates, ist in der Nacht vom 12. auf den 13. gestorben. Mit Herrn Szén ging auch eine Berühmt­­? « . . N­ ­eit zu Crabe, denn er war einer der ersten Meister des Shadhspieles, und es ging sein Ruf als solcher weit über die Grenzen des Baterlandes hinaus,

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