Pester Lloyd - Abendblatt, Februar 1857 (Jahrgang 4, nr. 26-48)

1857-02-03 / nr. 26

Fuss-VERMES Die­ einzelne Nummer fostet 1.8. EM, Eredés tt # § tm = 2 e: sé zu Rebaftions- Bureau, Do­­totbragajie Bi * | Nr. 12 im | erften Stod. mas z) Dienftag, 3. Februar. Niro, 26. Pen, 1857. 5 = B Kolitische Nundichan, 3. Februar. Die kaiserliche Amnesie zu Mailand zwingt nun auch den ausländischen Federn die verdiente Anerken­­nung ab. Die Korrespondenten der „Konstitutionnel” und der , Nat. 3tg.", welche bisher die dortige Stimmung als eine wenig freundliche geschildert, müssen die große Wirkung des hoherzigen Astes zugestehen, — wir lassen ihre Zeilen weiter unten ausführlich folgen. Der Brüsseler ‚‚Indep.” schreibt man aus Paris: „Man versichert, daß die kaiserliche und die britische Negierung an den Kaiser von Doesterreich ihre Slüdwünsche bezüglich der so liberalen Amnestie ge­­richtet haben, hoffen wir, Daß diese großartige Mairegel, frei von jeder demüs­thigenden Bedingung, von allen vertriftiven Formalitäten, von Seite der Altir­­ten des Kaisers Franz Joseph nicht bios Anerkennung, sondern auch generöse Nachahmung finden werde.‘ Leider Scheint vor der Hand in Neapel wenig Aussicht zu milden »Mafregeln; hat Doch die verbregerische That Berger’s dort forben ihr Seitenftll gefunden! Eine Pariser Depesche meldet nämlich: Laut hier eingetroffenen Nachrichten aus Neapel hat ein Pr­ieferreinen MordHverfuhle auf den Erzbischof von Matera gemacht,­wobei der Erzbischof ver­wundet und rein Mind getödtet worden is.­­Ma­tera ist die Hauptstadt der Provinz Basilicata am Z­arenter Buren, besißt ein Gymnasium und hat etwa 10.000 Einwohner; auf dem erzbischöflichen Síp von Matera ist seit zwei Jahren Monsignore Caetano Roffini,e­r führt den Titel eines Erzbischofs von Arevenza und Matera, weil sich die Ka­thedrale­ früher zu Acerenza befand.) Nach einer Marseiller Depesche erfolgte der Mordanschlag auf den Erzbischof von Matera durch den Priester in dem Augenblice, t wo derselbe den Segen ertheilte. Der Prälat,­­welcher verwundet wurde, war der Didtefan » Vorgesichte des Meuchelmörders. „Ein Canonicus, meldet­ sie weiter, der den Erzbischof zu vertheibigen suchte, wurde von dem Mörder dur einen Pistolenschuß getővtet." Wo solche Erfah­nungen auftreten, Art für Die nächste Zukunft faum volle fommen Beruhigung zu erwarten. Wie es gegenwärtig dort ausfleht, davon liefern mehrere­ Korrespondenzen ein trauriges Bild , schreibt man bei, KB aus Paris: ‚Nach offiziellen Naritäten ist die Lage von Ne­ap­el und dem ganzen Königreiche eine beunruhigende. Alle Gefängnisse von Neapel sind der Art mit Gefangenen überfüllt, daß man ge­nöthigt war einen Theil derselben nach anderen Punkten zu transportiren. In Stitt Th­em ist, wenn möglich, die Lage der Dinge noch schlimmer. In Mef­­fin­a wurde am 21. und 22. b. eine Unzahl Gefangener, alle gerettet, ein­­geschifft, um nach Ben in der Nähe gelegenen Belfeninseln gebracht zu werden. Die Aufregung in Meffina hatte d­adurch eine Höhe erreicht, die jeden Augen­­blick den Ausbrug­ einer Bewegung füürchten " ließ.’ Der „Morn. Pol’ wird ausı Ermlandia vom 22. berichtet : ‚Im Verkehr ft­­ vollkommener Still­stand eingetreten. Die Theater stehen leer, die öffentlichen Versammlungsorte sind geschlossen­­, die Straßen­ sind stille und beinahe verödet, und man begegnet auf ihnen bloß Polizeipatrouillen mit Militäreskorten.”­­ Ein etwas älterer Bericht aus Neapel vom 49. In dem allerdings sehr oft an Uebertreibungen leidenden‘ „Eorr. Stefani‘ lautet: , Der Hof ist in Eaferta. Der König lebt in seinem Palaste wie in einer Rettung eingetäloffen. Während der ersteren drei Tage seines Aufenthaltes konnten selest die höheren Offiziere der Garnisonsregimenter nicht die Erlauniß erhalten, ihn zu ziehen. Fünf vom Könige selbst ausgewählte Kavalleriehauptleute beina­­hen ab­wechselnd seine Person. Niemand­ darf ohne­ einen speziellen Dag nach Eaferta gehen, und ehe man ihn erhält, muß man erst über den Grund der Reife und die Dauer­ des Aufenthalts in Eafertn Aufklärung geben. Man sagt, Herr Bianchint, Minister des Innern und der Polizei, habe seine Entlassung gegeben ; in seinem Halle ist sie angenommen worden. — Man spricht von neuen Schritten, welche ber rufische Gesandte Graf Kafoshin gethan haben soll, um den König zu überreden, den Forderungen der Westmächte nachzukommen­. Die Antwort sol den früheren durchaus Ähnlich gewesen sein. Man ist mehr als je entschlossen das frühere System beizubehalten. Die Regierung­ hat einen Vertrag mit Heren­dr. Burchenthal, Repräsentanten der argen­tinischen Republik, abgeschlossen. Ózernad sol eine neapolitanische Kolonie an den Ufern des Pa­­rang gegründet werden.­­ Dieselbe würde aus politischen Verhafte­ten und Berurt­eilten bestehen, welche, nachdem sie ihre Einwilligung gegeben und bieses dem Repräsentanten­ der argentinischen Republiken erlärt haben, auf Kosten­­er neapolitanischen Regierung nach der Kolonie geschafft werden würden. Der Vertrag ist noch nicht ratifizirt. Es heißt, Herr Settembrini habe einge­­willigt, in diese Kolonie gefhicht zu werden. Dasselbe Anerbieten soll Herrn Poerio gemacht sein ;.verfelbe betrachtet die Sache wie eine Art Deportation, und weigerte sich mit seiner befannten geftigfett." Nach Turiner Blättern wäre der Kardinal Erzbisgof Biala Prela an einem Brustübel In Bologna nfranft. In der Neuenburger Frage liegt­ die wichtige Mittgeilung der „Berser Big“ vor, woruach die eventuellen­ Infrastionen­ des außerordentlichen­­ Gesandten der Lidyenosfenschaft In Folgendem beftehen dürf­­ten : 1) Die Beibehaltung des Fürstentitels wird­ verweigert, da sein selbst­­ständiger Staat einem auswärtigen Souverän den Titel als Landesherr zugeflo­­hen kann. 2) Die Wiederherstellung der Bouigotfien ist unguläsfig, weil mit n Unabhängi im Wide 4) Die Garantie der milden Stiftungen darf jedenfalls keine fremde sein.­­ 5) Besondere Garantien für die Royalisten gegen ungleiche Behandlung Tonnen feine gegeben werden, da tiese Garantien [horn In der eidgendstiehen und Tantonalen Verrafung ausgesproc­hen sind. Zugleich wird berichtet : Es scheint sich wirklich zu bestätigen, das in Senf zu einer goldenen Ugy für den Zürcher Tischler Amstein gesammelt von der Tribüne in Bolge bessen verhaftet wurde. Der bereits telegraphirte Artikel des „Pays über Karras laute kündigt an, daß die Engländer Bufdlr von Baflora und des geräumt und dort nur einen Observations-Posten gelassen haben, um sie auf , bag, wie man weiß, ‚einen trefflichen Hafen besißt, welcher der einzige im persischen Golf ist, der in der Euphrats liegt. Die Insel Karrak Sarbonne, der unter dem Kaiserreiche gesandt wurde, die Betätigung die Vortheile dieses Hafens erkannt, ihre Expeditions-Geschhwader in Berlin die Differenz Englands Teheran Die Engländer, welche den Hafen von Karrak als Ankerplag für gewählt, und haben auf der A Insel ihre Depots, ihre Ma­­gazine und ihre Vorräthe etablirt. Sehen wir, was Karrak betrifft, eine Differenz zwischen Stanfresh und England, so will man wissen, daß if, bag die persische Regierung unm­­„B. B. 3." meldet Rußland einem ‘derartigen Eindruck der Entfehlung das englische Kabinet auf das Entschiedenste derjenigen, sich auf die Räu­­mung Herats bezieht, protestirt. Daß aber die persische Negierung den Forderungen Englands nachgeben werde, st schon um mit allen Kräften un welche beimwillen nicht wahrscheinlich, denn die englischen Blätter zu früh triumppirt !“ Tom K­riegerhauptlape selben Siegen jebt weil jedenfalls entgegenge­wirft hat und der russische Einfluß und das Vertrauen auf die Macht Neußlands in Persien groß genug ff, um zu paralysiren. — Sonach hätten die offigiel­­­en Berichte und zahlreiche Privatbriefe vor, die Befestigungsnwerte — Heißt es in einer Korrespondens — waren, namentlich auf der Landseite befestigt, offen genug : „Ihr pflegtet immer 2, 3 Meilen draugen zu Tiefen; ich dachte, Ihr rennt den Ankergrund nicht, Hätten Eure Truppen nur das Sandthor der Armee nicht gefallen, ans in der Stadt, welche als in Gewehr­ getürmt!” Die Kapitulation den Reihen des 64. Regiments namentlich brummte es : „Nein! Nein!" — „Sturmlaufen” — „Sturm“; die Leute griffen häufig rachsüchtig die nicht gut waren, an den Wechsel der Herrshaft. 3 Und drinnen, fürchte ich, find und hie­re nicht gut wäre weiter zu sagen. Die Hauptmasfe der Truppen lagerte bei den Brunnen in der Ebene und b­ritischer Freihafen pro­ Hamirt worden war. Die Bazaren öffneten si wieder und das Bolt gewöhnte fi vash faye" mit den 3 Hauptgefangenen, ab. Während der Fahhrt nach Baffadore fan ein arabischer Häupt­­ling an Bord, sagte, alle Stämme seien für England, 3000 Perser bei Singar engl. Depotstation von Baffadore anzugreifen, mit artigen Worten, dampfte weiter und entdeckte bald das er sofort mit seinen nit treffen konnten, während befsen Bomben richteten, Menschen, Schiff „Purjab“ Kine Soldaten so den Beweis lägen, um auf fohmeren Kanonen beshoß, aber nur aus Neunpfünder-Feldkanonen, deren Kugeln das Schiff Pferde und Stamele in tausend Feen dem Winde preisgaben, er that re mit militärischer Ruhe und siegt febt VBorsichts Halber bort, und eine starre Anzahl Ma­­tft auf der Stütze verfhangt.” Bleichzeitig wird aus Calcutta gemeldet, daß Brigadiers E ha­me berleynes Corps umgekehrt geliefert, bag aus Indien Bantvertrag zwischen Wilfin und vom Sultan genehmigt worden. genommen und rüde vorwärts, um der erbeuteten Bagne und andern Trophäen Sir Henry entlich den Sheith im Lager furchtbares Unheil an­­die persische Kantinopel unter dem Datum des die Insel Kishing Die tobt quetschten und Natürlich mußte sich eine in und theilte mit, daß zu gehen, um die persische Lager, Perser sehr prosti­­table Straße nach Kabul führt, Sir John Bomwrining sol beabstätigen, Canton befegt zu Halten als materielle Orrantie für die Ausführung. Ueber Die in Madrid entdedte reppublikanische Bes­chmwdrung wird unter dem 24. Yänner berichtet: „In einem Hause der Magdalenenstraße wurde ein Klub­ aufgehoben. Man fand einige Feuterwaffen, 4000 Proklamationen, deren Ziel war, die Armee zum Aufruhr zu reisen, und ein Vergesäniß aller Beschworenen. An der Spike der Berfhwdrung fie­gurdet ein pensionirter Oberst, den die Regierung wegen begründeten Berbachts vor einigen Tagen aus Madrid veriwiesen hatte. Man fand­ auch eine­ wolhe Müße mit grünen Streifen, deren 200 an die Mitglieder vertheilt waren, Auf ist, nachform rő Kabul beinahe erreicht und verbhältnismäßig Das Publikum ist auf Umlauf verfäsferter neuer Karmes aufmerksam gemacht worden. Aus Persien wird gemeldet, Gholab Haidar Khan habe mit einer Kavalleriebrigade Serra Armee unter Murat Khan anzugreifen. Eine englische Division unter Sir John Lawrence ist im Marsche gegen Kandahar begriffen. In Persien wurde eine neue Auflage zur Bestreitung der Kriegskoflen angeorbnet. Der $irmang zur Einberufung über Divand­adhoc in den Fürstentsh­mern Liegt ung jegt in der Heutigen „Times“ vor und lasfen wir ihn unten seinem Wortl­aute nach folgen. So eben erfahren wir durch unseren Smillingskorrespondenten aus don­­20. Jänner, bag die Ruffen den Araresfluß paffü­rten und bag LPolfs Kofalen, 2 Regtimenter Infanterie und pleihte Gelbbatterie wird, Der nach wollte anfangs ten unverzagt, värziehen, aber wörtlich :” gegen meldet „Man den der Abstimmung des Nationalrathe in eine Berwünschung hinabfäleuderte und land mer auf die englischen Forderungen eingehen nämlig: „daß eine Note Gottscharoffs die englischen Forderungen mit Ausnahme Einnahme Busch­’s folgten. „Die­ser gefangene Gouverneur sagte "Drei Tage nach dem Fall von Busdjír Nähe vor Stankreich Souverain Persiens, etwas Neues enthalten, später Dinge gefliehen, Vertrages von 1847, mittelst eines Iradın in Persien derart ein Theil welches : „Der Nachricht als dieses Vertrages haben maßgebend sie sich an versichert, erhalten hat, reifte Sir Bern der Insel Karraf festzufegen einem Jahrhundert Kraft eines zwischen Kermim Khan, "und Herrn Pyrault, Agenten der französischen Regierung, 1768. .abgeschlossenen Vertrags abgetreten. Man vom Falle Bufchire Eine telegraphische Depesche aus daß in einer außerordentlichen Mission nach mit den Vorgängen bes­äftigen, werde. Die Indek nur noch in fo ber murde damals im 9. feltbem der General in ungeahntem Grade 9. Teefe auf der, Aj die Zeltleinwand Feind zus bester Ordnung, Das mit Auf­­antworte weit die auf die­ber hohen Pforte des Konftantinopel vom 23. Jänner ijt ka .

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