Pester Lloyd - Abendblatt, Februar 1857 (Jahrgang 4, nr. 26-48)

1857-02-03 / nr. 26

dem Verzägnisse bemerkt makivielet»Arb­ster, haftet, feine demokratifische Eraltatton „befannte Bererra. Die Proffamationen find im Wirthähnisfiyle abgefaßt, und Verantwortlichkeit keine Partei für ein Dokument übernehmen wollen, worin man z. B. die Sol­­daten — unter Zusicherung der Dienstentlassung — auffordert, ihre Offiziere zu ermorden.“ einer französl­­La­port an die spanische Regierung. Zur Zeit des französisch­­spanischen Krieges wurden die Befibungen der Eltern der Gebrüder Laport auf Cuba im Werthe von 17 Millionen Realen konfisziert und Tu­edensabfehlug werden sollten­, alle einge­­zogenen Güter an die betreffenden Unterthanen zurückgestellt oder, wenn biefre nit möglich sei, Ihrem Werthe nach bezahlt, wie zu machen. Die Forderung wird von der französischen Grfandtigaft unterflüßt. Ein Beschluß der Frankfurter Bund­esversammlung vom 29. Sinner in der Luxemburger Verfassungsangelegen­heit spricht es dahin aus, das die Bundesversammlung mit Bef­iedigung ersehen, die­ Luxem­­burger Regierung den Bundesshefchluß vom­ 23. Aug. 1852 zur Geltung "ge­bracht habe,­­ der „Assemblee mie Durch den Hohen Nang, welchen sie ihrer Geburt und ihren Beziehungen zu den bedeutendsten und­ hervorra­­gendsten Männern unserer Zeit verbaufte, seit einigen Tagen gefährlich erkrankt, eine in der That einzige Stellung in der hohen Gesellschaft Europa’s einnahm. Die Grant Fürstin von Kieven, verfehled vorgeflern Naht. Seit mehreren auf denselben vor, würdig des Geistes, der mit das Krankenlager, ihrer Mutter ‚geeilt und landen an ihrem Sterbebette.” Bolkschechschaftliche Nundfhan Seltbem die­ Dividende der Kreditanfalt festgestellt is, Haben si gar viele Stimmen gegen die Bilanz des Institutes ausgesprochen. Neu und interessant jedoch ist die Bet­trachtung, mit welcher die "NR. 3." dieses Ergebniß begleitet. Das Berliner Blatt sagt : „Wenn wir aufeietig sein wollen, so liegt in der Enttäuschung Der Börse die natürliche Folge der Meberschägung, melde man dem Werthe des Mon­o- Polo angedeiden Tief. Auf die Ausschliefung der Konkur­ren­z legen­ unsere Börsen einen dur Theorie und Erfahrung durchaus nicht nereöntfertigten Werth... Sie bissonu­ren darauf hin und auf Die vortheilhaften Geschäfte, auf welche das monopolisiche Institut gewissermaßen ein Bannrecht hat, den willkürlichen Preis auff­rag, welchen, wie man glaubt, das Monopol erlaubt ; sie deuten aber nicht an die moralische Nachwirfung, welche das Bewußtsein, über aller Konkurrenz erhaben zu sein, in der Verwaltung des monoho­­lisieren Instituts erzeugt, und das­ Gefühl der Sicherheit, In welchs das Monopol einwiegt und welches für Die Aktionäre das Risiko­ vergrößert : sie denken nicht an die Pflichten, welche das Monopol der baffette verleihenden Regierung und der öffentlichen Meinung gegenüber auferlegt, und werdhe viel Geld foften. Die österreichische Kreditanstalt war verpflichtet den österreichhschen Staats- Trebit durch Agrotage zu „heben," sie war verpflichtet,­ sich bei den massenhaft Tonzıfficiirten Eisenbahnen als Gründerin zu betheiligen und den Kurs der Quittungsbogen nachher, folle es was es wolle, zu halten. Glaubt man denn, daß folge Pflichten nicht manchen Gulden wieder aufzehren, den die Rechte des Monopols eingelernt haben? — Das Börsengeschäft, wie es ist, fußt auf der freien Konkurrenz, deutet die Konfurrenz bis zu ihren­ rechten Kon­­­equenzen aus, rechtfertigt sich dará Die Drumdbjäche der freien Konkurrenz; sol es strafllos ausgehen, wenn es die Anschlißung der freien Konkurrenz zur Grundlage seiner Hoffnungen macht und­­ seine eigene Mutter­ verachtet 2" Diee böhmische Ariflofratie zieht si­­ebt von der­ Kredite­industrie zurück, nachdem Die Betheiligung an der Wiener Kreditanstalt fo Man­­chen aus ihrer Mitte kompromittirt hat und benuht. bag in den­ bisherigen. Be­­strebungen Erlernte zur imdustriellen Förderung ihnen­ eigenen nteressen. Es sind in diesem Augenblicke mehrere Mitglieder der hohen Ariftofratie, in einer Berathung begriffen, welche eine unwünftenswerthe Erlsigterung des­­ Mea K­­­reditos bezwect. Die Hypothelarabtheilung der Nationalbank reiht nám Gh bis­tet nur die Hälfte des Schäbungswerthes auf Hypothek bar. Man will nun, daß die Abtheilung si entschließe, bis auf zwei Drit­­tel zu gehen, außerdem aber die Modalitäten erleitere, welche bih­er bei der Beleihung maßgebend sind. Dagegen will der Verein einen­ Bürge­­rhafteverband gründen, der als korporativer Schuldner der Nationa­­­lant für das Mehr des zu bewilligenden Darlehns eventuell aufzukommen ha­ben würde. Die von mehreren Blättern gemeldete Nahrit, dag die in Nürnberg versammelte Danbelegefehbugskommission auch mit der Lösung der bezüglich vere fcjiebener Bestmmungen­ der allgemeinen deutschen Bechfelordnung be­stehenden Kontroversen betraut sei, Art verseudt. Allerdings hat Würtemberg einen dahin gerichteten Antrag gestellt, aber derselbe sieht noch der Entfeindung der Bundesversammlung entgegen. Der Kaiserliche Gnadenast. * Die verschiedensten Organe des Auslandes bringen Mailänder orr­respondenzen vom 26. b., also vom Zuge nach dem Ammert­eerlaffe; mir lassen nun drei derselben hier folgen. So schreibt man der , AR. A. 3." : „Was gestern auf dem Hofburgplage vorging,ist durchaus unz bespreiblich. Bis auf den Dompfab waren Menschen jedes Geschlechts, Alters, Standes, Ranges dicht aneinander geprägt die in einem fort­an die Hände Hatften, weiße Tücher schwenkten, und aus voller Kehle Bivat riefen, und andere freudige Akklamationen ausstießen. Orgen 9 Úgy fuhren die Majestäten ins Theater Nun entstand ein neuer grenzenloser Enthusiasmus. Die Majestäten fuhren, wie gewöhnlich, ganz ohne Bedeckung, und diesmal auch ohne Vorreiter, in dem vom Sapriranten Sala berfertigten schönen Olns-Gala­­wagen zweispännig und Theater. Ein Wunder, wenn dieses Meisterwert moderner Wagenfabrikation unbefähigt blieb, denn das Bolt hängte sich Überall an, und da es durchaus nicht gestattet werden sollte. Die Pferde auszuspannen, so führte das Bolt die Pferde, und begleitete massenhaft unter den herzlichsten und lau­testen Rivatrufen die Majestäten bis zur Scala. Als der H­atfer und seine Gemahlin In der mittleren großen Hofloge erschienen , gegen den Schluß des z­veiten Aftes von V­erbi’s „N­ovatore", erhob sich ein wahrhaft erspieloser donnernder Jubeleuf. Alles fand­ aufz alles, gegen die Hofloge gewendet, fühlen sich die Hände wund zu Fallen und heifer rufen zu wollen. Die Majestäten seienen auch tief gerührt, und dankte oft aufs ‚freundlichste, für­ diese unzwei­­felhaften, lautsprechenden Beweise von­ Erfenntlichkeit und Anhänglicheit. Der Kaiser trug die seltöne Uplanen- Oberstenuniform. Hinter der Kaiserin­­a Erz­­herzog Ferdinand Mar. Nach Beendigung beg. Ballets verliefen die alerhödz­ten Herzspaften das Theater.” Der Korrespondent des Pariser „Konstitutionnel‘‘, sonst eben der österrei­­chschen Regierung nit fompathifen, berichtet vom selben Tage : „Das Schauspiel, welches die auf dem Bade des Palastes dicht­­ gedrängte Menge­ im Augenblick, wo Ihre Majestäten sich nach der Scala begeben wollten, darbot, war ein wirklich ergreifender,­­ drückte sich in dem Zudrängen der Bevölkerung eine aufs Lebhafteste empfundene Dankbarkeit aus. Ich habe viele der Regierung notorisch feindlich gesinnte Männer Heiße Thränen vergießen sehen, als sie dem Natter zufauchzten. Man hat einen Augenblick alle politi­­schen­ Tragen vergessen, um nur an die vielen Unglückkichen zu denken, denen die Pforten der Gefängnisse im Begriff fliehen sich zu öffnen. Um­ neun Uhr fuhren der Kaffer und die Kafferin nach der­ Scala. Die Wagen waren gegen Gewohnheit ohne alle Eskorte und kaum im Stande der die diäten Vollsmasfen zu gelangen, die sie unablässig umwogten. Die ungeheu­­ren Räume der Scala waren von ober bis unten dit gefüllt von einem Pu­blikum, das für die bereits um 8 Uhr begonnene­­ Vorstellung sein Ohr hatte; aber die fieberliche Ungeduld der Zuschauer verwandelte si in einen betäuben­­den Ausbruch der Brende, als ihre Majestäten in die kaiserliche Loge traten. Wohl drei Minuten lang dauerten diese Beifallb­ez­eugungen, die diesmal ganz anderer Art waren, als die vor einigen Zagen in diesem Saale gehörten. Diese Beifallöbezeugungen erneuerten sich dreimal während der Vorstellung Bei dem Weggehen des Kaisers nach dem Ballet verliehen die meisten das Paterre fül­­lenden Personen den Saal und mischten sich unter die Menge, die rings um das Theater, die Majestäten eri­artete und sie mit ununterbrochenen Tantem Ju­bel bis zum Palaste begleitete. Die Stadt war unterdessen allmälig in­ ihrer ganzen,großen Ausdehnung freiwillig erleuchtet worden. Der Anfloß Hierzu war, was besonders zu bemerken ist, von den Arbeitervierteln ausgegangen, wo von acht Uhr an nicht ein einziges Haus unerleuchtet blieb. Um ein Uhr nach Mit­ternacht durchwogten noch Truppen meistens junger Arbeiter singend die Stra­­fen und­ ließen ihren Unnwillen aus, wenn sie ein unt­erleustetes Haus an­­trafen... Selbst einige unruhige Auftritte fanden in dieser Hinsicht vor den Palästen einiger großen Familien statt, die Feine Lichter ausgestellt hatten. — Auch heute if die Öffentlie Stimmung noch eine Äuferst erregte. Mailand hat eine neue Phnilognomie der Lebendigkeit und Heiterkeit angenommen. Die Hoffnung binnen­ wenigen Tagen das Dekret zu sehen, welches die neue Zivil­­­regierung einießt, bringt­ gleichfalls eine sehr große Wirkung hervor. Man fün­­­ bigt Seile für die legten Tage des Aufenthaltes des Naifers an, und man versichert, Daß der Hof Übermorgen dem Maskenball in der Erala beimahnen wird. In­ diesem Augenblick zieht eine prachtvolle Seitens­ter Munizipalität veranstaltete Ilumination, die außerdem seit gestern vielen Arbeitern Beschäf­­tigung gibt, die Massen In die Umgebung des Palastes., Die Privathäuser sind ohne Ausnahme beleugtet. Dies sind vollkommen verbürgte Tratsachen, sie mit irgend melden, Betrautung zu begleiten, dafür ft dieser Augenblick nom nicht geeignet." Minder enthaltsam It der Korrespondent der Berliner „N 3." er ergeht­ sich in folgenden politischen Betrachtungen : „Vielleicht sein Bolt in momentanen Erregungen so zugänglich wie das Tombar­­dische, seine Manifestationen tragen immer das Gepräge der größten l Lebhaftig fett. Es ist Daher von denselben nicht ein Prognosticon zu abstrahiren, man muß vielmehr auf die thatsächlichen, unwandelbaren Elemente des hiesigen Volkslebens zurückgreifen, um si­e ein verläßliches Urtheil zu bilden. In dieser Beziehung nun muß man sich auf das Entschiedenste der Ansicht anschließen, dag die Schaffung einer Fatterlichen Reprä­­sentanz durch die überragende Persönlichkeit eines Fatterlichen Prinzen das einzige passende und wirksame Mittel scheint, hier das österreichliche Staatsinteresse zu for­­dern. Die fand die Bevölkerung der lombardtisch-venetianischen Provinzen ist der Negierung zugethan. Hierüber kann Niemand Zweifel liegen,­­wer da Gele­­genheit hatte wahrzunehmen, wie die während der Fahrt des Hofes ihm dargebrachten freudigen Demonstrationen zunächst von Dieter Staffe ausgingen. Zwei Ursachen sind hierbei thätig , fürs Erste übt der der Regierung zugeb­bane Klerus den bedeutendsten Einflug auf diese Schichten der Bevölkerung. Was aber die Hauptfadie ft, der Fand­­mann it hier nur selten: selbstständiger Grundbesiger, sondern steht im Pachtverhältnis zu den Signori und hiebt es daher nicht den Weg zu gehen, den diese wandeln, weil ihm die Hoffnung vorschírebt, mit Hilfe der Negierung eine stetig fortschreitende Bef­­reiung­ seines Loses zu er­whrten. Die gewerbfleißigen Klassen in den Städten und größeren Märkten sind aus materiellen Gründen jeder gewaltsamen Bewegung ab­­hold, stellen sich folglich in der Majorität auf die Seite der Regierung. Sonach bleibt noch der Adel und die Intelligenz zu berücksichtigen. Lesgrere huldigt großen­­theils dem nationalen Prinzip und interessirt sich für Piemont ; der Mazzinismus, der ich im Allgemeinen überlebt zu haben scheint, zählt derzeit in ihren Nerben weit weni­­ger Anhänger als zuvor. Die Sommitäten des Adels, der Herzog v. Litta, Die rivulziv, Busca, Melzi und namentlich auch Bisconti­sc, sc­­halten zur kaiserlichen Regierung. Ziemlich ausgedehnte Koterten der Stanort, insbesondere derjenigen szíve­ten und dritten Ranges sind den piemontesischen Tendenzen zugethan. Prüft man das politische Treiben sämmtlicher Parteien Hier mit unbefangenem Auge, so erkennt man, daß es zumeist sein Dasein einem Spiele der brennenden stalie­­niigen Phantasie verdankt ; " eine haltbare wohl­kombinirte Grundlage bietet es von darım nicht, weil Piemont für­ sich allein ja doch nie im Stande sein wird, das Einigungsivers durchzuführen,, und weil es eine einzige Macht gibt , die den jenigen­­ Stand der Dinge auf der Halbinsel zu erschüttern im Stande wäre, nämlich Stanfred­, nachdem England allen derartigen Bestrebungen jeit ferne getreten zu sein scheint. Die Negierung des Kaisers Napoleon dennt aber kaum daran, für die italienische Lage mehr zu wagen, als die Februar-Republik oder Überhaupt irgend eine der früheren französischen Negierungen dafür gethan. Allein selbst den Fall gelegt, es gelänge grants­reich, die Suprematie In Italien dereinst zu erringen, so wäre ja selbstverständlich, Daß dessen Einheit und Selbstständigkeit dadurch nicht sicher gestellt werden würde. S Franzo­­sissdes Regime würde dem Bolte seine größeren Vortheile bieten, als ihm das öfterret- Alfehe, bietet. Die Einsictionsten verhehlen sich hier das Zutreffende dieser Bemerkungen keineswegs. Sie freuen­ sich, deshalb, einer, paffenden Gelegenheit, um sich rau­ciren­ zu können. Ein Theil des lombardischen 2idels hat sich Indessen Piemont angeschloßen, weil dort seinem Ehrgeize mit Erfolg, geschmeichelt wird. So gegen fegt die Dinge. Als EZEN el ehe Oesterreich zu überm­­nden hat, beruhen twesentlich auf Gründen er Nationalität, a. A. der durch die Erhabenheit Großes Aufsehen mal in Madrid den Samilie men wurde jedoch Tagen hatte’ der Familie Laport sie die Gewisheit eigener Hand welche durch ihres Todes und nicht durch der erfüllt, Fran waren und an zwischen nun fommen. Die nachstehende nationale" fol von einer anzeigen Todesanzeige Gutzot’8 zu müffen, ihr erlosch, Dieprere Personen wurden die Leberlegenheit ihres die Anforderung den beiden Mächten wurde fripulirt, ihrer gegenüber von der die Erben, um ihr Net der Fürstin Wieden Gefühle, so fein bereitete sich bag geltend, in mit Der. Fürst von Leven und wind vers wie in dem Dieles Heber einfom­­spanischen ‚Regierung : „Wir bedauern, den Tod Griftes, heiterer Nude bis zum rechten A­rgenblide bestes sie eine Charakterfertigkeit, fein Bru­­

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