Pester Lloyd - Abendblatt, Februar 1857 (Jahrgang 4, nr. 26-48)

1857-02-21 / nr. 42

· x­­ 1 einzelne Nummer , gítet ] en ; } «­­« kAäbeeme u m­a r Die. 4 6 u Bureau, Dy­­·»" 12 im fe, CM. } « -xerstenwtock.x sein«-gezwei­­- RAE-Feste ya a £ 5 ! «" 1 «s Ja er 0 Sa j Revaktions- 8 0 | rothcagallt Nr, : & | Pet, 1857. — pessiJsskisynstes aga : : -« eg Samflag, 21. Februar. Hiro, 22, Y Wien, 20, Geber. Die Kleebdlettanttag 4­ hat die Liste ihrer flimmfähigen Aktionäre veröffentlicht. Neben­ vielen Unbekannten figuriren in derselben auch Namen, die weithin genannt und geehrt sind. Der Hohe Adel ist in dieser Liste vertreten, durch die­ Bürsten Anersberg,­ Sänftenberg, Schwär­­zenberg, Salm und dur die Fürstin Scanzista Liechtenstein,­­ duch die Grafen Barkóczy , vom Grafen Chotel,­­Fezietles, zwei Grafen und, Gräfin Kinefy, Mensheim, Mercandin, Podstapfy-Liechtenstein,­ Palffy und Urgarde, - Die haute finance .ist, zumeit durch sämmtliche Familienmitglieder männligen und, weib­­licn Geschlechts­ repräsentirt, und­ zwar das Haus Rothichild mit zwölf, Gold­­schibt mit sieben,­ Haber mit sieben, Königsmwarter mit acht,­ Lämel­ mit, zwei, Sieben mit fünf, Schey mit, vier, Wiener mit vier. Namensträgern, Daß naz türlich an die drei Repräsentanten des Pariser Credit Mobilier, nämlich die Herren Sina, Pereire-Arnstein und Wodianer­ nicht fehlen, ist begreiflich und wird die Generalversammlung, welche im Sophiensaale vor sich gegen wird, eine eben­so zahlreiche als durch Überwiegend merkantilische Intelligenz Höhn bedeutende sein. Aus dem Berzeihriß der Mimmfähigen Ationäre Art Übrigens zu entneh­­men, bag man als Aktionär figuriren kann, ohne gerade Aktien zu bisig­n; denn ich ítoge in diesem Berzeihing auf Namen, die sonst selten unter den Aktienbefibern figuriren, Freund und Feind rüden mit allen ihren Hilfstruppen ins Feld und wollen wir nun abwarten, welche Beschlüsse gefaßt werden. Politische Rundschau, 21. Seber. „Es hat seine volle Ri­n­gteit, schreibt man aus Wien, daß Graf Buol während seiner Anwesenheit in Mailand eine energiige Note an bag Turiner Kabinett erlassen hat, deren Ermwrderung noch erwartet wird. Die Wirkung der Österreicischen Note hat nur die Ilternative, daß sie entweder­ das Turiner Kabinet zur Mit­filgung oder zu einer Gegennote veranlassen wird, die leicht zu einem vorläufig diplomatischen Sonflist führen könnte, dessen erstes Resultat ein Abbruch der diplomatisen Beziehungen zwischen Oesterreich und Sardinien sein würde." — Unter folgen Verhältissen in die Meldung der „Wier. 3tg." von Gemicht, wornach der F. Ef. Öserreichische Geräftsträger in Turin, Graf Paar, am 11. 9. M. von Mailand, wider auf seinen Posten nach der piemontesischen Hauptstadt zurücgeführt II. „Morning Po“ vom 17. fündigt die wichtige Nachricht an, daß Kaiser Alexander im nähren April nach Paris gcehben werde «Ueber«den sonderbaren Vorfall im Tuileriengarten, wofür zu­ch ein junger Mann die lustwandelnde Kaiserin umarmen wollte,er­­hält die»»Pr.«Von ihrem Pariser Korrespondenten folgende interessante Mitu­ag: » man s­ch komme auf den Vorfall im Tuileriengarten zurück,welcher,wie Sie sich vorstellen werden,in getwissen Kreisen großes Aufsehen bat. Der junge Mann, der sich zu­ jenem unverantwortlichen Benehmen gegen die Kaiserin hatte hinreißen las­­sen, wurde natürlich­ sofort vom­­ Polizeipräfekten vernommen. Bei seinem OBerhöre sagte er nur, er sei Schreiber bei einem Notar und von sehr vermöglichen Eltern. Er verehre­ die Kaiserin seit lange und habe nie eine Gelegenheit versäumt, sie zu sehen. Herr P­ietri stellte ihm vor, wie seine Verehrung für die Kaiserin es ihm zu einer um so größeren­ Pflicht mache, ihr Diese Verehrung durch sein ehrfurchtssnlles Benehmen zu DENE se sprach den Wunsch aus, daß Herr Billault ebenfalls den jungen Mann verhöre. Dies geschah und der junge Mann bestand bei seiner bisherigen Aus­­sage. Herr Billault redete­ dem jungen Menschen zu, und wollte ihn bestimmen, wäh­­rend einiger Bett im Auslande zu reisen, was Dieser aber verweigerte. Der Kaiser bes­teht­ hierauf, daß­ man ihn in­ Freiheit fege, aber sorgsam Überwache. Wie man sagt, zeigt: der­ junge Mann sonst seine Spur von Geisteszerrüttung.“­­ Die Berichte aus Neapel klingen fortwährend fabelhaft. So sagt sich der freilich sehr antineapolitanisch gesinnte „Eorr. Mere.“ von Korther berich­­ten : „Der­ König st und teintt nichts, was nicht vorher von einer Person friz­nes Vertrauens in seiner Gegenwart gefottet wurde. Niemand wird ohne Ber­gleitung eines Soldaten oder eines Garden vor den König gelassen.“ Der Redakteur des in München erscheinenden „katholischen Sonntagsblattes", das während der sebten Wochen durch seine, Ber­cbönigung des­ DVerger’schen Verbrechens einiges Aufsehen erregte, kündigt das Aufhören des­ Blattes mit Ablauf des DVierteljahres an, da ihm „eine paffende Brit verstattet sei, um frei von eitler Weltlehre von dem Schauplane der Def­­fentlichkeit zurückzutreten. ” V­olkswirthschaftliche Nundachbau. Die seit Lange fchwebende Breßburg-Tyrnauer Eisenbahnfrage soi ihre endliche Lösung erhalten, da das Geschäft Seitens der Staatseisenbahngesellschaft dem definitiven Abfehlaffe nahe if. „Bin ich gut unterrichtet, schreibt der Korre­­spondent der. „Craz. 319.", so ruft sich Die Tebtere Gesellschaft herbei, den Sul­­denstand von 225,000 fl. €. M. zu übernehmen, und außerdem an die Al­­fonäre von jedem Hundert 15 fl. & M. zu bezahlen, während diese 20 fl. fordern.­­ Es unterliegt seinem Zweifel, daß jene Differenz Die Lieber­­nahme der Bahn h­ät wieder in’s. Crane h­inaus vertagt, sondern wir können hoffen, daß biesed Frühjahr­­ schon die Umgestaltung in eine Lokomotiv­­bahn erfolgen wird." » Ueber die von Deferrerc proponirten Zollermäßigun­­gen, die im Laufe des nächsten Monats in Berlin zur Berathung kommen, erfährt ein Berliner Korrespondent C in Uebereinsti­mmung mit unserer Wiener Korrespondent, b. Red.) : Die Propositionen beziehen sich theils auf die Ermäßigung der Binnenzöfle zw­ischen Desterreich und den Zollvereinsstaaten, theils auf die Annahme des österreichischen Tarife mi­ Seiten des Zollvereins. » Die Binnenzöfle zwischen Desterreich und dem Zollverein sind so­ normirt, daß ihre Höhe, den Unterschied­ des Preises in­­ Desterreich und­ des Preises in den Zolvereinsländern ausgleicht. Danach muß eine­ Waare , die­ in Defterreich 10 Thlr. und bei uns 12 Thlr. kostet, beim Eingange in die Zollvereinsländer einen Eingangszoll von 2 Thlr.. zahlen. Die also normirten Eingangszölle will Defterreich für eine Menge­­ Artikel, die überw­iegend­ von Oesterreich erportert werden, wie Wein, Sopfen, Schlacht­ und Zugsteh, Schweine, Butter, Bänfefett, Sped, chemische Produkte, Kurze Waaren, Eisendraht, Baft- und Strobenaren 3r., nach dem Grundlag der Segenfettigkeit ermäßigt sehen,­ . Ferner wünscht es Die zollfreie Durchfuhr nach demselben Grundtag. Was die An­­näherung des Zollvereinstarifes an den österreichischen Betrifft, so ist hier,eine Erfüllung der österreichischen Wünsche mit Bestimmtheit zu erwarten. Während der Zollvereinstarif lediglich das Gewicht zu Grunde legt und demnach die geringste Waare ebeno hoch besteu­ert wie Dies vorzüglichste, paßt der österreichische die Zölle dem Werthe Der. Waarem­an,­ ein Prinzip, Das dem erstern jedenfalls vorzuziehen ist: Bei dem Bollvereinstarif. wird­ der I­mporteur geringer Waaren zu hoch, der, von seinen Waaren zu niedrig besteuert, In Paris is so eben Proudhon­s „Manuel de la Speculation“ in dritter Auflage erschienen. In der Vorrede, die er dieser Ausgabe voranfhiet, spricht er über die sozialen Zustände in Frankreich ein herbes Urtheil. So sagt er unter Anderem : „Die aderbau- und gewerbtreibende Klasse, jene erste und mächtige Grundlage,­ auf welcher das ganze Gebäude der menschlichen Gesellschaft ruht , is in vollständiger U­mwälzung begriffen, Hat es eine Nation, die verfällt, eine Seselshaft, Die schwin­­det, oder eine höhere Zisilikation, welche­ herandämmert 2, Der Leser möge entscheiden. Sicher m wenigstens ist es Daß, eine Umgestaltung zur Freiheit oder Knechtschaft, zur Herrschaft der Arbeit oder zur überwiegenden Gewalt des Borrechtes , überall an der Tagesordnung ist. Dies ist dit allgemeine und entscheidende Schatsache, die aus unse­­rem industriellen Inventar sich vor allem Andern ergibt. Man hat sich mit einer ges­tissen Gefliffentlichkeit bemüht, in den schmadnollen Vorfällen des Tages nur die­ Sorgen der , Agiotage" zu sehen. Wir wären lange nicht so frank, wenn wir, uns nur diese kleine Sü­nde vorzumerfen hätten. Sagen wir die Wahrheit gerade heraus, Beim­ Anblick einiger plöglich entstandenen Tolosfalen Vermögen, die vom Gesichtspunkte einer­ unvollständigen (2)­ Gefeggebung aus betrachtet, unangreifbar sind, aber vor der­ unte­­ren Stimme des Gemwilfens, als vollkommen, unrechtmäßig erworben dastehen und auch als fuldhe beurteilt werden. — bei diesem Anblick geriet­ der große Haufe der fewachen Seelen in Aufregung, bei denen die Sucht nach einem behaglichen Zustande schneller als das sittliche Gefühl sich entwidelt hatte. Iinmitten des allgemeinen Schweigens hat­ sich eine Welterzeugung, eine Art unausgesprochenen Glaubensbekennt­­nisses ausgebildet, das bei der großen Masse­ an die Stelle der früheren, staatlichen und gesellschaftlichen Programme getreten, 3 Sragt nur den ersten Besten : er wird Euch sagen, daß fein dur­ eine Staats­­bewilligung erzielter Gewinn, feine Commanditen-Combination, Fein Börsengeschäft, fein Handelsunternehmen, meher der Mieth- wo der Zinsvertrag frei von Besteh­­ltäfeit, Gewalt und­ Betrug ist , daß sich heute kein großes Vermögen ohne daran es­benden Makel mehr bildet, und daß unter Hundert reich gewordenen Leuten, wie man sie aufs Geratbewohl herausgreift, kaum vier sich befinden, die von Grund aus ehrlich sind. Dieser allgemeinen gegenseitigen Mitachtung muß man diese Beraubungen zu schreiben, welche alltäglich die­ Vereine unversehens treffen und ihren­ Aktionären alle Sicherheit nehmen: Affeentanz-Gesellschaft L’Economie : Unterschlagung von mehr­ als einer Million­en Daarem Gelde Durch den Direktor; Nordbahn: Entwwendung von fünf bis sechs Millionen durch den Kaffiner ; Banksuccurfale in Besancon : Unterschlagung von 400,000 Sr, durch den Kaffirerz Unter-Comptotr der Kolonialswaaren in Paris : Kaffenplünderung durch den Bevollmächtigten ; Gesellschaft des Credit Mob. : Dieb­­stahl von 147,000 Sr. durch einen Mäkler der Sesellschaft ac, 9c. „Die Reportoperationen tragen bis zu 250 pCt. ; das Privilegium der Bör­­senmäkler trägt der Körperschaft in einem Sabre bis zu 80 Millionen ein; und Ihr verklärt den Dorfswucherer, der 8 pCt. auf Sypother nimmt, seiner bürgerlichen Ehre verkuftig, Ihr straft mit: Einziehung des Vermögens?! So sucht doch vielmehr selbst mit Eurer Bedenk­reditanstalt dem Wucher Konkurrenz zu m­achen. Ihr vertheilt Genehmigungen, Ihr schafft Monopole, die vom Abend zum Morgen auf Hundert­­tausende von Aillen je hundert Fr. Prämien abwerfen; vierzig Millionen werden unter die Inhaber von Aktien vertheilt, als Entschädigung fü­r einen möglichen Gewinn, den der­ Staat nicht­ gewährleistet, hatte, wen die­­ Kanäle niemals eingebracht hätten ; sechshunderteinundsechzig Millionen Zuschuß werden. den Eisenbahngesellschaften beschl­­ie­ne Linienbürgschaft für ihre Aktien; und Ihr kragt einfach die „Agio­­age” an?! Aus Wien vom 20. Gb. wird geschrieben: Zur kheinweisen Vers­chrfiigung der von dem T. f. Generalfonsul Herrn Roofry angeregten Idee zur Gründung einer amerikanische ös­terreichischen Handels­­gesellschaft solen vorläufig einige Agenten nach den mihtigsten Punk­ten Nord- und Südamerikas abgeshicht werden, um dort Anknüpfungspunkte für den österreichischen Handel zu ermitteln. — Für den Gebrauch der Krieger­marine sind 2000 wollene Kopen erforderli, zu deren Lieferung die Konkurrenz - Verhandlung eingeleitet wurde. Das Zeugsartilleriekommando Nr. 1 wird wegen Einlieferung von 2000 Stüd shtwarzen wollenen Pferdes­cheden am 10. März 1857 eine Offertverhandlung abhalten.­­ Dieser Tage passirte mittelst, Nordbahn ein Trup sowábischer Kolonisten, welche wie man erfuhr Ihren Weg nag Stavonien nehmen. " . Börsen­ und Handelsnachrichten. * Wien, 20. Februar. fungslos, find, indem und blieben Bei allgemeiner Beschäftslosigkeit flellten der gestrigen Börse übertrug die günstigen Pariser Notizungen die nur den Kurs der allgemeinen Flauheit bildeten Schlupfurte : Kreditaktien 2861, , erhielten­ nur Lombarden, Staatsbahn fich an der gestrigen Abendbörse SKreditaktien 28749, Nordbahn 2271/,, Staatsbahn 242 °/,. Der Charakter tige, daß bei überwiegendem Angebot gewichen Ausnahme von Ivelde getra­­gen von den hößeren Pariser Notizungen mit 128 begehrt blieben, Wedel und Metalle Haben sich füt durchgängig günstiger gestelt. 244, Orientbahn 102 °, Treifbahn 101%, Silber 103 °­,. London, 19. Februar 3 Uhr. Konsols 93775. Paris, 19. Februar. 3pCt, Rente 69.70; Nationalanl. 911; Staates­bahn 777; Frankfurt, 19. Februar. 41,,pCt, Metall, 7219; 5pct, 8049; 1854er Lore 105%, ; Wien 114'/,; Banfaktien 1198 ; Staatsbahn 2971, ; Kredit­­aktien 193'/,; Am­sterdam, 19. Februar, Dort verzinsliche 86%, ; 5pCt. Metall, 17455­27/;pCt. Metal. 39157; Nationalanleihe 787/,, /16) Berlin, 19. Februar, HpCt. frei, Anleihe 99 °/, 5 BpCt. Met, 83­/,; sich derart auf die heu­­faft sämmtliche Effektengattungen abermals fast gänzlich. wir der Staatsbahn aufrecht Nordbahn 227, Eine­­

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