Pester Lloyd, August 1857 (Jahrgang 4, nr. 174-197)

1857-08-01 / nr. 174

« Zur Nübenzuteferfrage, —= Mien, 30. Juli. Die N­übenzuderfabrikanten Desterz reichs sind eifrigst bemüht und geben alle Hebel in Bewegung, um die drohende Steuererhöhung abzuwenden. Diese Steuererhö­­hung wird von tem rein finanziellen Stantpunkte, tem der Berz mehrung des Staatseinkommeng, als von Seite des T. f. Finanz­­ministeriums angeregt ; die Fabrikanten machen dagegen geltend, daß dieser finanzielle 3wed durch die Erhöhung der Nebenruder­­steuer nur durch Die Heraufbeschwörung überwiegender " vollsz wirthschaftlicher Nachtheile erreicht werden kann, und sie haben sich in einer motivirten Eingaben DAashF, Mini­sterium für Handel und Ger­werbe gewen­det, und haben dasselbe, das sie als zur Wahrung der industriellen Interessen geschaffen auch als ihren natürlichen Eciniger ansehen, um Anwendung seines Einflusses zur Abwehr der drohenden Steuererhöhung oder ‚wenigstend um gleichmäßige Erhöhung der Steuer an auf den Kolonialzuder gebeten. Wir lassen das interessante Affenfrü­bier folgen. Es lautet : " Euer Erzellenz ! Die Rübenzuderindustrie sucht den Echus, heffen sie sich würdig weiß, und sie sucht ihn dort, wo sie Theilnahme für ihre Gedeihen verdient. Auch dem bh. PD­inisterium für Handel und Gewerbe darf diejenige vaterländische Thätigkeit nicht gleichgiltig sein, bei welcher der Arbeiter nicht nur entsprechenden Lohn für seine Anstrengungen, den ermunternden Sporn für seines Berufes Bervollkommnung, son­dern gleichzeitig auch Ermäßigung der Preise für seine Lebendbe­dürfnisse, für sein tägliches Brod findet. Die Rübenzuserfabrikation, erst vor zwei Jahren mit bedeu­­tender­­ Steuererhöhung heimgesucht, wird soeben mieder mit einer sol­­chen begroßt. Wir bemühen uns biese Drohung von uns abzuwen­­den. Eine umständliche Rechtfertigung unseres Nothschreies Haben wir in der dem hohen f. T. Finanzministerium unterbreiteten Ein­­gabe geliefert. Mir erlauben uns, diesen ehrerbietigen Zeilen eine Aufschrift jener Eingabe anzuschließen. Eure Erzellenz dürften wohl­wollende Einsicht in diesen Art zu nehmen geruhen und darin nach­getwiesen finden, wie sehr begründet unsere Besorgnisse im Allgemei­­nen sind. In der hbesonderen Geltung der gewerblichen Interessen des Kaiserreiches Haben wir den vorberechtigten Anspruch auf den Schus­d der Exzellenz gegen verfrühte oder eigentlich gegen jede einfertige Steuererhöhung , weil durch eine solche die name­haftesten fon gewebten Arbeitskräfte des DVaterlandes selähmt und die nach neuer Beschäftigung sich bewerbenden ge­werb­­lichen Arbeiter­­n trostloses Siechthum erbarmungslos zurückge­­flogen werden. Die Konsumtion von Zuder kann gegenwärtig in Oesterreich auf 1,200,000 Zentner angenommen werden. Davon kommen auf den im Kaiserreiche hergestellten N Rübenzuder 400,000 Zentner, bleiben also noch für den Kolonialzucfer 800,000 Zentner, diese sind nur den einheimischen Nübenzuder zu ergeben. Ein an­­derer weit wichtigerer Erfog wird nothwendig im Umfange der täg­­li fortschreitenden Vermehrung des dermaligen Bevarfee. Man kann hier gar keine Abgrenzung im österreichischen N­atferstaate aus­­sprechen, wohl aber kann man sie in der geringsten Wahrscheinlich­­keitsberechnung auf jährliche A0,000 Zentner Zuder oder 600,000 Zentner Rüben veranlältigen, welche ebenfalls noch zu erfigen sind. Es ist außer aller Trage, daß dieser Erfah im Bodenreichthume Oesterreichs zu weden und zu holen ist, und längst selten ist die Lächerlichkeit des Einwandes aufgetedt , als Fünfte die Produktion von Zerealien dabei irgend­eine Schmälerung erleiden ; vielmehr ist die Kräftigung des Bodens durch die Kultur der Rübe für Brob­­frucht erwiesen. Wenn aber der von Kiefer noch unbefriedigte Zus­ferverbrauch Oesterreichg durch sie, flatt dur) frem­dländisches Pro- Duft bededt werden sol, dann müssen für den vorbez­fferten Zucer­­abgang 15 Millionen Zentner Rüben mehr als bis siebht erzeugt werden. Hiezu sind 30 Millionen an Kapital nothwendig, welches fi Dieser Inpuserie für die Anlagen der dazu noch nothwendigen Etablissements zuwenden sol, und welche begleitet sind von anderen 25 Millionen, deren j ähr­licher Aufwand für die Herz­stellung der schon abgängigen Zudermenge nothwendig is. Alle diese Millionen vermehren sich im gleichmäßigen Verhältnisse jener unleugbaren Zunahme, welche die Konsumtion des Zuders an sich, — welche sie in der Vermehrung der Staatsangehörigen — und welche sie gleichzeitig auch durch die von der Vermehrung des NRüberruders gewährleisteten Ermäßigung des Preises findet. Die schon recht­lich entziffernden und von dem Hortschritte der Zukunft weiter gebotenen Millionen werden der österreichischen Arbeit aller Art von der gemeinsten Anstrengung des gewöhnlichsten Arbei­­­ers 6­8 zur wissenschaftlichen Leistung des Mechanikers und Chemi­­kers zugewendet und diese gesammte Arbeit ruft mac der Helfenden Hand des h. Ministeriums für Gewerbe. Erst vor noch nicht ganz 3 Jahren wurde eine Erhöhung der Steuerlast dem Nabenruder be­schieden. Schon wieder und ehe bevor auch nur die Einhebungs­­weise der neuen Besteuerung allen Beteiligten recht geläufig ge­­worden, wird eine U­­wälzung der Beziehungen angedroht, in welc­hen der Steuerfiskus zu den des Schubes und der sorgfältigen Pflege würdigsten Anstrengungen öfters. Kapitals und Arbeit sich un­­ruhig und beunruhigend bewegt. Wie sull das die gewerblige und landwirthschaftliche Shät’gkeit befeuchtende Kapital fi für Anlagen entschliegen, in welchen es mit der Unftättafeit der von ihm zu übernehmenden Lasten­ fortwährend bedroht ist? Wer for Salfulationen wagen, wenn sie von zwei zu zwei Jahren über den Haufen gewor­­fen werden? Welcher Leichtsinn si­gmatisirt den Geschäftsmann, der sein Vermögen dorthin gibt, wo es nicht mwieder herausgeholt und von wo es nie wieder herausgezogen werden kann? Jede der für die Arbeit und das Gewerbe Oesterreichs möglichen und nothwendi­­gen oben berechneten Millionen muß auf halbem Wege umkehren und sich nach den bequemen, gegen solche Gefahren flüßenden, der Besteuerung sich entziehenden papierenen Herrlichkeiten flüchten, welche nicht arbeiten. Niemanden anstrengen und nit produziren, und dennoch selig machen. Allem Anscheine nach haben die günstigen­­ Resultate der Rüben­­zuderfabrikation im rechten Sabre zu der schwebenden Bedrohung den Anlaß gegeben. Es mag unerörtert bleiben der Werth einer Mar­me, welche sogleich beim ersten Anzeichen von Prosperität gelungener Un­­ternehmungen Kiefelben mit neuen Kaften heimsucht, allein «so förder­­lich deren Entwicklung dem Staatswesen sein meg, wenn sie auf wahren Voraussehungen beruft, ebenso verderblich muß sie werben, wenn ihre Anwendung durch Sterthum Hervorgerufen worden. Noch erst im Jahre 1856 sind nicht weniger als 12 und wohl auch bis 20 von den in Oesterreich bestehenden Zuderfabriken ihren Befikern unhaltbar geworden und sind entweder wegen zum Durchbruche ges­tommener Zahlungsunfähigkeit (z. B. Butterlif, Maggern, Mederich, Brunn, Pazmand, Tufito, Kisfalop) unter Gläubigeradministration zum Konfurse oder Perfaufe genommen, oder sie wurden mit großen Verlusten an den darauf verwendeten Hôpitalien (Dürnflut u. a. m.) von ihren früheren Eignern an Andere überlassen. Eurer Ereellenz Scharfblid kann über den günstigeren Ffuls­taten bel­iebten Jahres jene verderblichen des Vorjahres nicht ver­seen. Eure Ercellenz wird die Zufälligkeiten (wie die Migernten des Rohrzuders in den Kolonien, die Ausfälle des verderblichen Vorjahres in der Produktion der heimischen Zuder, die Dadurch zum Bortheile der übrig bleibenden ungewöhnlich gesteigerte Preise u. s. w.) nit Übersehen; und Euere Ercellenz wird angemessen zu würdigen geruben, mit welchen Folgen die Arbeit und das Gewerbe in Oester­­reich bedroht ft bei jedem niemals auch bleibenden ungünstigen Rüc­­fchlage in jenen eben abgelaufenen günstigen außerordentlichen Kon­junkturen, wenn derselbe an noch durch eine einseitige Steuererhö­­hung befördert und gekräftigt werden will. Nur noch Eine Er­wä­­gung möge der gültigen Sorgfalt Euer Ercellens unterbreitet werden. Die Raffinerien des Kolonialruders sind, wie wie davon völl­­ig überzeugt sind, unsere Gegner, sie denunzigen uns als ihre Vers­terber und glauben auf der Unterbrüdung der Nabenzuder ihre Prosperität aufrichten zu sollen! Das hohe Ministerium für Ge­­mwerbe weiß aber, daß die Raffineurs des Kolonialruders Höchstens zu drei oder vieren, und das auch diese für Die einheimische Arbeit entbehrlich bestehen. Hochfelbes weiß, bag es ihre eigene Hartnädige fest und Schuld­is, wenn sie den auf Vernichtung der vaterländischen Industrie gerichteten Kampf aufgenommen haben, statt fi dem Naf­­finiren der NRübenzuder zuzumenden; und das hohe Ministerium weiß, daß, wenn die Arbeiter Oesterreichs in den beiden hier kämpfenden Nichtungen gezählt werden, auf jeden unter Dach und Fach wohl verwahrten, auf Kosten der Zuderfonsumenten verwöhnten und fett genährten gemeinen Hausriecht der KolonialzudersNaffinerien wenig­­stens 100 im freien Felde verwendete Taglohnsarbeiter, 10 Hand­­werker, 3 Maschinenerzeuger, 1 Mechaniker und 1 Chemiker entfallen, und da die Sympathien des für Oesterreichs Gewerbe bestellten Mi­­nisteriums dort nicht zweifelhaft sein künnen, wo der Kampf geführt wird zwischen der angestammten Behäbigkeit eines Hausknechts und der Ernährung von 120 oder noch mehr arbeitenden Menschen, so hoffen wir auf den gütigen Schuß Eurer Exzellenz. In Wahrheit handelt es sich aber recht um eben diesen fons­terbaren, ja unglaublichen Kampf. Die Raffiners der Kolonialzu­­der wollen ihre Thätigkeit nicht dem Nebenproduste zuwenden, son­dern sie wollen dieses unterdrückt wissen. Wir unsererseits wollen gegen die Unterbrüdung geschübt sein. Dies ist offenbar das Ge­rechtere, das Billigere, das allein patriotische. Wenn also die Steuereinnahme, welche der Staat vom Bruder bezieht, erhöht wer­­den muß, dann möge von der Erhöhung die Naffinade der Kolos­sialzuder in gleichem Maße getroffen werden, wie das Produkt österreichischer Arbeit und heimischen Bodens; dann möge der Fort­­schritt des Kaiserreiches nicht für Interessen gelähmt werden, welche entweder in der unsichtbaren Berne der Tropenländer oder im Bers­eite­ des egoistischen Separatismus von 3 oder 4 N Raffinirungswerts­­tätten ihren Ausgang finden. Wir bitten in Ehrsucht: Eure Erzellenz, wolle im Interesse der vaterländischen gewerb­lichen Thattigkeit entweder für die gänz­lge Abwendung der den Nabenruberfabri­­ken angedrohten Erhöhung der Steuerfüße oder wenigstens dafür Ihren Einfluß verwenden, das die beabsichtigte Steuererhöhung beide Zuder­­produkte, wemlich die Kolonialzuder verhältniß­­mäßig ebenso wie die Rübenzuder treffe und so der festeren Fortbestand und weiteres­­ Emporblühen ers­mögliche. Leider aber beficht nicht und so kommt interessante Umdrehung uadher" tereffe war. Deutsches Theater. * Das „Barfüßele”, die bekannte Auerbach’sche Erzählung, it ganz darnach gemacht, um durch eine gefchyichte Bearbeitung ein Staffa= ftűd in Genre der , Grille" zu werden. Es liegt in der That viel Verwandtschaftliches in beiden Stoffen, und wer weiß, schmähte nicht sonderlich die vielge­­Scheere der Frau Birch aus dieser neuesten Dorfgeschichte nicht ein Zugfluf par excellence herausgeschnitten haben würde. Herr Reichenbach, der männliche Bearbeiter des gestern zur ersten Aufführung gelangten ein Zehntheil von der Gewandtheit jener Graun, in deren Gug tapfen zu treten er den Ohrgeiz hatte, Herr Reichenbach hat sich wo die effek­vollen werben, und es Novellen zu sind ihm die geheimen Kniffe der Umarbeitung eine terra incognita geblieben. Die verschiedenen Wandlungen in den Charakteren, welche in der Erzählung ihre psycologische Motivirung finden, sind es, daß uns der Held des Stüdes bald entschlossen wie ein wirklicher Held, bald naiv wie eine Gewalt erscrint, den­selben Sam­efopf mit dem Bohne des Freibauern hat der Bearbeiter auch dem sonst anmuthig sympathischen „Bar­ fele" aufgefrbt. Die Frau Dibbern hervorheben, welche der ihre in sicheren und kräftigen Zügen ausgeführte Dar­­stellung die Theilnahme des Hauses zu hal­­ten im Stande mit Beifall versuchte biese Gast wurde nach jeder Szene­ ausgezeichnet. Herr Dibbern der­ben „Krappen­­Epifone nicht ohne Erfolg mit einer eigenthümlichen Färbung auszustatten, als überflüssig sich jene grausame Wollust, mit welchen Hrr jedoch erwies Dibberrrr­ bei jedem einzelnen in seiner Diktion vorkommenden IR vermeilte, nahm bei der näcsten Aufführung das er verlien s sich, melde sonst die vollkommene eines ziemlich umfangreichen richtinen Töne für so wie all die Mühlrades zu erhet­chen pflegt. Herr Arthur (Dami) möge doch zu werden die naiven ín feinem „Schmwäbeln” bleiben hasfen, denn fast scheint es, als habe dieser Schauspieler seine Studien die­­ses Dialektes im Biertel unter dem Wienerwalde gemacht, im übri­­gen wirkte Herr Leitungen Herrn Berg, und die der Frau Ellenberger und bes Frl. Berg Tobend erwähnt vertrrnen, Seiten vo em flabe wor. 6. Ernest bei seiner Rolle, und Tr cud das Gefühl walten, mo Mir unterloffen­e8 je­doch weiter auf seine Darstellung einzugehen, um tiefem Echauspies­er iit wirter­­ Veranlosung zu bochmüthigen in jener Werkstätte effek­vollen Stüde ohne jede dramatische Leistung der frische für fi die Zeit einem über die Magen bieten. Anspruch, ob „ländlichen Charakterbildes", umgesehen, Theaterftüden umgegossen Vermittelung Tofe aneinander gereiht, Was die Aufführung anbelangt, so müssen wir spielte, Der in beliebte für gastfreund­icen die Titelrolle rege Leipzger in dem vor allem Sebes­t eigenen fand In­­Nellomationen Theaterblatte be­in zu Aftenstücke zum italienischen Komplotte. Deft, 31. Zult. Die Dokumente, welche einen näheren Einbli in die Vers­chweigung und die Details der festen italienischen V­erschwörung gestatten, mehren sich. Vor ein par Tagen theilten wir unseren Kefern­tag Testament Pisacane’8 mit , und erst gestern brachten wir eine telegraphische Tepefche aus Neapel, der zufolge auf Nicotera , Pifacane’s Stellvertreter, gegenwärtig im Ketz­­er von Salerno, umfassende Geständnisse abgelegt. Literarisches, nun mit dem ihr beigegebenen Bivilmardmeann Me Epur der Eänfe­ten verlorenen Federn nach)­verfolgte, seh sie den oberwähnten Urlauber und die Maurersgattin St. in das Haus Das mit so vielem Beifalle aufgenommene Werk des talent­­vollen Publizisten Joseph Iringt if nun auch in deutscher Uebertragung unter dem Titel: ,Sefhihtederenk­ieh anındy be. 8 92 68. Sir Feat Ef­ele von 1790/1" erfahrenen. Das Werk erläutert vom Standpunkte des ungarisen Protestantismus die geiebliche Stellung der Evangelischen in Ungarn, und seine Debastionen fügen sich auf jene Bas­is, welche die Linzer und Wiener Friedensschlüsse geschaffen haben. Die deutsche Ausgabe des vorliegenden Werkes it auch mit mehreren Zufäßen und Ergänzungen ausgestattet. Das Werk, welches in allen Bord­­handlungen für 2 fl. zu haben ist, verdient um so größere Beadje tung, als gerade gebt die protestantische Angelegenheit sich im Vor­­dergrunde der Tagesgeschichte bewegt und das Interesse an dem Ges­genstande­­s mit dem Zusammentritte der Synode nur noch erhe­­ben dürfte. In Ktltian’s Verlag ist so­eben erschienen : „Beleuch­­tungen­ von Prof. Dr. Wilhelm Gärtner, ein Nachhmwort zu helfen vor nicht langer Zeit erschienenen „Nibelungen­schrift" und zugleich eine Antwort auf die Kritik des Herrn S Joseph Diemer. Es dürfte manchem unserer Leser bekannt sein, daß der Lehrgenannte in der literarischen Beilage der „Wiener Jg." eine Kritik über Herrn Prof. Gärtner’ Buch veröffentlichte, die alerdings nicht in dem ungetrübten Ton einer Kritis an fi ab­­gefaßt war; und diese ist es, die den Angegriffenen zu der hier an­­gräeigten ziemlich umfangreichen Vertheidigung veranlaßt hat. * Aus diesen Bekenntnissen veröffentlicht man heute die , Gaz. de Trance” einen ausführlichen Auszug, den wir nachstehend w­or­t­­getreu folgen lassen : Drei Parteien unterwühlen gegenwärtig Italien ; die n­a­­tionale Partei, der ich selber angehöre ; die muratistife und Die piemontesische. Die erste hat zahlreiche Anhänger, unter denen sich aber Niemand von hervorragendem Ansehen her ‘findet; die zweite bildet im Königreiche beider Sicilien, und beson­­ders der Hauptstadt Neapel, eine dur die Zahl wie der den Ein­­flug ihrer Mitglieder bedeutende Schaar, unter der man, namentlich in der Capitale, viele Adelige und Reie trifft ; die dritte endlich is schwad und nicht ber Nede­werth. An der Spibe der nationalen Partei fand Don Carlo Pisacane, der mit dem neapo­­litanischen­ nationalen Comite in ununterbrocner Verbindung lebte und dem dieses goldene Berge versprach, da es sich, schon durch sein Streben einer muratistischen Erhebung zuvorzukommen, zu dem Glau­­ben verloden ließ, es sei im Stande die Revolution zu beginnen. Wirtlich wußten auf Pfarane und die übrigen Chefs, da­ sich in den ersten Tagen des Mai 1857 ein von Salticetti präsi­­dierter muratistischer Congreß versammelt hätte. Der über die Mittel Lucian Murat auf den Thron beider Gicilien zu erheben, beriet­. Dieser Congreß hatte betroffen, an der Küste des NK­önig­­reiches eine dreifache Landung mit drei französich-polnischen Legionen auszuführen, deren jede mindestens 1000 Mann statt sein sollte und die 30.000 Slinten nebst starren Gelbsummen mit si) gebracht haben würden. Kaum hatten Pinicane und die anderen Häupter der National­­partei Dies erfahren, als sie sich darin einigten, den Ausbruch der Revolution zu beschleunigen, die am 13. Juni gleichzeitig in Neapel und in den Provinzen beginnen sollte. Doch mußte dieser Termin auf den 29. vertagt werden, da ein genuesisches Fahrzeug, das 100 Gewehre geladen hatte, d­urch einen heftigen Sturm gezwungen ward, die Waffen ins Meer zu werfen und wieder in den Hafen einzus laufen. Nach diesem Unfalle reiste Pifacane mit einem falschen Paffe und mit 4000 Fres, nach Neapel, wo er am 13. Juni auf einem französischen Postdampfer eintraf. Die Ueberlegenheit der Muratisten erschien ihm hier so groß, daß er, im Einverständnisse mit dem nat­­ionalen Comité, das ihm seine volle Mitwirkung verhieß, der mit ratistischen Revolte um jeden Preis zuvorzukommen beschloß. Am 20. oder 21. Juni nach Genua zurückgekührt, ließ Pi­­sacane es sich recht angelegen sein, im Gubifziptionswege Geld auf­­zubringen, mit dem festen Vorlage, am 25. nach Sapıi abzufahren, sobald er sch­mieder Waffen verschafft. Man erfand 100 neue Musketen und 20 Romagnolen flachen auf einem genuesischen Schiffe in See, das fch 30 Meilen von Genua an den Dampfer anfelies­sen sollte. Aber das Shidfal wollte, daß beite Fahrzeuge sich verfehlten. Nun hielten die Chefs Nath mit­einander und beschlos­­sen den Kapitän und die Mannschaft des Dampfers zu überfallen und sich der Waffen, sowie der Munitionsvorräthe zu bemächtigen, welche das Dampfsch­ff an Bord hatte, da die Beschworenen mehr mußten, daß die Postdampfer in der Regel solche Ladungen nach Tunis Hinüberbringen. In der That fanden sie, nach Ausführung des verabredeten Handstreiches, 7 Kften vor, von denen drei 75 korperläufige Gewehre und drei andere 60 Stuben enthielten : die siebente Kefte, in der nur Flintenläufe ohne Schäfte waren, lief man auf dem Dampfer zurück. Nun einigte man sich dahin, in Ponza zu landen, dessen Heine Garnison zu überrumpeln und zu entwaffnen, möglichst viele Verkannte und Soldaten der Straflame­pagnie von dort mitzuführen und dann nach Sapri unter Segel zu gehen. Dieser Coup gelang. Pisocane und seine Genossen gez­langten so in den Besich von weiteren 75 Ge­wehren und richteten ihren Cours gegen Sapri, nachdem sie in den Händen derjenigen Berwiesenen auf Ponza, die Feine Luft hatten sich einzuschiffen, 63 doppelläufige Slinten und ungefähr 30 Stuben zurückgeroffen. Die Landung in Sapri warb in der Nacht von dem 28. auf den 29. bewerkstelligt , doch fand man dort nur die 1.000 bis 2.000 Bewaffneten, die das neapolitanische Comité daselbst aufzu­­stellen versprochen. Nichtsdestoweniger lebten sich die Insurgenten, nachdem sie vergeblich in dem Baron Gallotta gefragt, dei der sich nit sehen lek, nach Fortino zu­m­ Marsch mit der Ab­­eit, die Straße nach Potenza einzuschlagen, das zum Mittelpunkte der Revolution bestimmt war. Gleichzeitig follten Die Berfchmwore­­nen in Genua sich der Forts, Waffen und des Arsenales in ihrer Stadt bemächtigen und Mannschaft und Geld nag Neapel fe iden, um die Bewegung zu unterflüchen. Und da die Berehme­­rung ihre Fäden in vielen italienischen Staaten hatte, sollten, als natürliche Folge, auch in Rom, Florenz und anderswärte — nur nicht in der Lombardei, in Sizilien, Calabrien und in den Abbruz­­zen, wohin unsere Verbindungen nicht reichten — Erhebungen statt­­finden. Im Auftrage des neapolitanischen Comites hatte Pifacane bereits Couriere nach Kalabrien abgesandt, um so dort einen Schlupfwinkel für den Fal einer Niederlage zu sichern. Immer noch voll Hofnung in der Gegend, die sie durchziehen mußten, auf Sympathien zu floßen, drangen Pifacane und seine Genossen bis Torraca vor, wo zwei Einwohner von Padula zu ihnen kamen, deren Namen ic nicht weiß und die Pifacane aufforder­­ten, nach Padula zu gehen, wo 500 bis 600 Bewaffnete sie ihm anschließen würden. Schon um es Lebensmittel zu verschaffen, an denen es ung gänzlich mangelte, ging Pifacane Hierauf ein. Kaum aber war er in Pabula angelangt, wo mir die Nacht zu­ brachten, als er seinen Studium erfannte. Niemand trat mit ihm in Ver­eht: nur vier oder fünf Bauern rieb­ben und unwohlmeinend, eilig abzuziehen, da zu Sala eine bedeutende Truppenmacht stände. Die beiden Unbekannten, die sich, aber ohne Begleitung, wieder ein­­fanden, bestätigten diese Aussage. Wir wollten nur noch vom Bür­­germeister Lebensmittel erpressen, um uns davon zu machen, als das Korps, das und mittlerweile eingeschlossen hatte, um 91­­ Uhr Mors gens bereits­ten Angriff begann, den die Bevölkerung aufs Fräf­­tigste unterfrügte, indem sie Steine und was ihr sonst in die Hände fiel aus den Senftern auf uns warf. Die Milizen und Gensd’armen feuerten zwei Stunden lang aus der Entfernung auf und. Gegen Mittag aber langten die Chaffeurs an und jagten uns nach halbstündigem Kampfe in milde Slucht. Sehr erstaunt über den Widermwillen, auf­den wir in Padula geflogen, dachte Jeder von uns nur noch daran, sich zu verstehen, um sich später wo möglich, einzuschiffen. Wäre nach dem Kampfe vom 1. Juli die berittene Gensd’armerie Beffer auf ihrem Posten ge­wesen,, so hätten die Trümmer der Expedition sich nicht einmal mehr in die Berge von Lanza­retten Tünnen.­­Nun aber fand hier der seste Kampf statt, wo und auch die 30.000 res. abges nommen wurden , die unser ganzes­­­ermögen ausmachten und von denen Pifacane 6000, Nicotera 4200 , Jean-Baptiste-Falcon und die übrigen Führer den Nest bei sich hatten. Wir haben Obigem nur noch hinzufügen, daß nach der Aussage Nicotera’S, der sich dabei auf das Zeugnis des „in Alles eingeweihten” bei Lanza gebliebenen Falcon beruft, das Atentat Milano’3 ganz tfolict vasfand und weder dem neaz­politanischen, noch dem genuesischen Comité vor der Ausführung bekannt war; so wie au, daß es nie in der Absicht der Berz fmorenen gelegen, Die Kasernen der Schweizer in Neapel zu unterminiren. T. In Sald fortbr­iegen. Das Delhi Ausfall machten, wenn im der Nazarenenherrschaft Cd. b, der im Jahre 1260 der Hedschra, also 1864 der dort kommandirt, dürfte Bejahung energischen Widerstand mürte jedenfalls Zeit brauchen, und Handfreih den Aufstand zu bewältigen, vorzüglich­en Punkte, auf ausbrachen, herrühren und 700 Jahre in die Hände der Engländer, feste Lage und die Statt widerstehen wenn die förmliche Belagerung zu einem kräftigen Ueberfall oder sind nach dem Cop ge ganz fárlagen welche um wobei und die Höhen Der Palast gan Kart 1. Neuere Nachrichten der Heberlandpost. zu ermessen, welche gegenwärtig dien bedroht, genügt tenen die einheimischen ihre Offiziere überfielen u. Bareilly, Shahjehanpoor. In Benares gelang Guwalior empörte sich das S Kontingent; ter­men war, Calcutta offene auch die Weiber und Kinder der Engländer­in befragte 6. Inf.-Reg.) das ihre Gewalt es der englischen if übrigens wo ihre geriethen. Es sind folgende: Meerut, Delhi, Ferozepore, Alyghur, Noorkee, Mur­­baum, Judnow, Nufeerabad, Neemuh, Benares, Hanfi, Hiffar, Shanfi, Mehidpore, Yullundur, Azimghur, Signal dazu, Waffen wieder erhalten, Sam­pore, Artillerie, den Auf­­fand zu bemeistern; in Allahabad aber gab gerade jenes Regis­ment (das Tage vorher fs freiwillig erboten Hatte, gegen Delhi zu marschiren und deh­alb vom Generalgouverneur öffentl­ich­en Maharapshah die englischen Offiziere und Frauen die w­ohlbehalten in Agra ankamen. In Calcutta, Barradpore und Multan wurden die einheimischen Truppen aus Borfidt entwaffnet, ein freiwilliges Wachkorps erö t­tet und Oberstlieutenant Cavanagh zum Kommandanten begfelben ernannt worden. Nachdem die Entwaffnung der Sepcys vorgenom­­jedoch bedeutete, nach Herstellung der Nude würden sie aus dem Fort befertigt. Unter den Ursachen, welche die Empörung hervorgerufen haben sollen, wird auch eine Prophezeiung genannt, welche von einem Sakir im alt sein sol. Pentschale selbst hat aber General Sir Henry Barnard, vor Ankunft von Verstärkungen Teinen entscheidenden Angriff versuchen konnen, Delhi spült,­önnte , obschon die Mauern dürften, doch ohne im Osten ist von einer hohen mit Schic­schharten versehenen Mauer, einem tiefen Graben und einem Glacis umgeben. Nur ein Thor ist nur eine Befestigung in euro­­päischem Style gededt. Die Stadt hat ungefähr 7—8 englische Meilen im Umfange und ist von dem Flusse Jumna bes die Belagerer für fegt zu schwach an Zahl. Was die Mairegeln betrifft, welche die Regierung Ernennung des bisherigen Kommandanten der Armee von Generallieutenant Sir Henry Somerset, zum Oberbefehls­­haber sämmtlicher Streitkräfte bis auf weitern Befehl. Zum Trup­­penkommandanten in Bengalen wurde Der Kommandant der Armee von Madras, Generallieutenant Sir P. Grant, ernannt, Brigadier Sidney John Cotton zum Kommandanten von Pelhammer, General Scott zum Kommandanten Bombay. michtigste Verstattungen. General Alphurnhem in Penang, und wird hofft man 4—5000 Mann zu erhalten. Die geiesgebende bisherige der der Armee von in Bombay aus genommen. Die Truppen nach Kalkutta birigiren und Die Dampfer der „Ehufen",­gen, um Truppen zu holen, und von dort, ausreichender bestimmten mit P. and DO, Compagnie „Pottinger" “. Um den Umfang Nordwesten und General Dutram sind Trage und die Cefagr die englische schweren Geschichen ist mit feinem Stabe ein Weberbild der Truppen in f. w., und man ihnen sind einige Unteroffiziere es fielen 28 Kanonen befeht Hatten. Lord Elgin ist mit englischen­ Teister. der Herrschaft Meuterei zum Theile Buttehghur, welches Ankunft China eintreten, betrifft, so wurden die Empörer, melde einen zwar am 8. Juni mit großem Berluste zurücke­­eine ziemlich Eine so erwähnen die baldige die nah befand sich am 9. Suni so wie Empörung Doffin­­in einige belobt worden war, inzwischen aber den mehreren Gemeinen Ein Auszug erreul­te unter Hindus und eine Bresche schwer genommen werden, wir kaum vor von Mohameda­­fchließe mit der Bereicherung, das Ende in Ostindien werde getroffen. Allein die Bombay, Mauritius Division Versammlung hat eine v­om 23. Diebstahls Peter Gerichtshalle. Nult faten auf der Anfragebank des vier Perfonen, nämlid) Igras B., wegen ledige Taglöhlen Prinz; Inna H., 36 Jahr alt, verheirathete Zerin, und die wegen Diebstah­s bereits sieben Mal abgestrafte, 38 Jahre alte, Maurergeselleng­attin Elisabeth St. Die Schuld der Angekragten bestand darin, daß sie ihr Verlangen nach geschmadvollem Gänsefleische­leider auf strafbare Weise zu befriedigen suchen. In der Nacht vom 28. auf den 29. Mai I. 3. sind nämlich der in der Echepyergasse Nr. 7 unwohnhaften Geflügelhändlerin Theresia K. aus versperrtem Hofe durch Uebersteigen der Planie von 74 geschoppten­ Gän­­sen 35 Stud verursachte Als­im am vorhergehenden Werke von b treffenden Polizeikemmissartate. 49 ff. gefiebten Schaden war für die Th­resia R. um worden. Der hierburch so empfindlicher sie den Preis dieser Läufe noch gar nicht bezahlt, sondern sie auf Borg genom­­men hatte, sie in der Früh den Diebstahl bemerkte, tam sie gleich auf den Gedanken, daß derselbe dur­­ten ihr fahen von frn­her her befann­­ten Ziegeldeder , Napi" (Ignag B.) und einen -Urlauber, in Gefilifhart des B. befand, verlibt worden spähend vorübergeben gefiben.. öfter Beide hatte sie nämlich Nr. 9 in der Rennwasse hineingeben. Sie vermuthete, mag auch Ignab B. hier wohne, da sie ihn öfters in dieses Haus, dessen Wohnungen bies aus Schoppen und Kellern bestehen, einkehren sah. Als die Suchenden in einen der Schoppen hineingingen , bemerkten sie, daß B. ruidwärts einen Laden wegriß und dur die Sadgafse entfloh. Im Scoppen waren jedoch noch der Urlauber, dann die Elisabeth St. und ein Mädchen Namens Rofi (Rosalia R.) anmwefend. Bei der Durch­­fußung fand der Zivilmwachmann unter dem Bette eine gerupfte tobte Gang, deren Bedern sich theils in einem Korbe, theils in einem Tuche bes­tanden, ferner zwei lebende Gänse unter einem Trog, auf welchem Rosa­­­e R. saß, und im Hof gleichfalls eine Lebende Gans. Theresia K. er­­kannte in diesen Gänsen theils an den Federn, theils weil sie geschop­pt waren, allsogleich ihr Eigenthum. Elisabeth Et. hat gleich eingestanden daß diese Gänse, sowie auch jene 8 Stück, melche sie im Auftrage des B. und des Urlaubers an die Beutelbäderin 2. und den Greisler B. verkaufte, von Magnaz B. und dem Urlauber während der Nacht in Läden als ge­­stohlen nach Hause gebracht wurden. Sämmtliche drei Anwesende wurden sodann verhaftet. Noch am selben Tage bemerkte man den B. in das Haus der Maurerpolk­sgattin W. in der Sadgasse eintreten, und er wurde bei dieser Gelegenheit, ohngeachtet seines erneuten Fluchtversuches , gleich­­falls zur Haft gebracht. Bei der W. fand die Theresia 8, 8 Stück von ihren gestohlenen Bä­nfen, die sie anfangs von einem Bauer gekauft zu ha­­ben vorgab, bezüglich deren sie aber später eingestand, daß sie Diet.Ichen von der Anna 9. getauft habe. Außerdem fanden sich noch zwei­ Bänfe vor, die eine bei der Maria­­., wo die Mutter des Urlaubers im Quar­­tier­­ ft und die andere bei der Kirchendieners - Gattin Eva CH. , welche Beide dieselben welt unter dem gewöhnlichen Preise läuflich an sich ge­bracht hatten. Der Urlauber des 62.­­Infanterieregimentes Johann 2, war bei seinem Berhere vor der Polizeibehörde im Läugnen begriffen, legte aber bei der Militärbehörde, welcher er später überliefert wurde, ein umfassen­­des Geständniß ab. Er erzählte den Sachverhalt folgendermaßen : Am Abend des 28. Mai traf er zufällig mit dem Ziegeldedergesellen Ignaz B., in welchen er schon seit Längerer Zeit kannte, in einem Wirthshause auf der Uchöerstrafe zusammen. Er wurde von ihm bei dieser Gelegenheit gefragt, ob er ihm nir bei einem auszuführenden Diebstahle, zu welchem er bef­reite Ort, Gegenstand u. s. w. erforscht hätte, behilflich sein wolle, wofür er ihm einige Gulden versprach. Er ging daher noch an demselben Abende beiläufig um 10 Uhr zur Wohnung des B., von wo ihn der Beiführer unter Mitnahme zweier Bäde in die Khoppengasse zu einem Haufe führte, bei welchem sich ein von Planfen umfriedeter Hofraum befindet. Hier flieg­t. Über die Planfe in den Hof, während er (T.) draußen wartete. Bald darauf reichte ihm B. über die Umfriedung einen mit lebenden Bänfen gefüllten Sad und kurz darauf den zweiten. Er stieg nun über die Planten zurück und jeder von ihnen trug einen dieser mit Gänsen ges füllten Sade in das Quartier beg B., dort angelangt, trug B. die beiden Säde in seine Mahnung, während T. brausen auf ihn wartete. Bald darauf kehrte B. wieder mit den inzwischen geleerten Säden zwüch, und sie wiederholten diesen Diebstah­ auf die bereits erzählte Witte dreimal hintereinander, so daß sie im Ganzen 6 Säde mit Gänsen in derselben Nacht gestohlen hatten. Hierauf ging T. nach Hause, legte sich schlafen und ging am fol­­genden Morgen in das Quartier bz8 B., um sich seinen,„dem Betrage nach nicht näher bestimmten Yohn anzuholen. Während er sich bei ihm und avar im Hofe befand, wo siebst noch seine Geliebte Rosalia B. und eine sichere Elite St.­anweferd waren, fam die Polizei dahin und arretirte ihn, während es dem B. gelang, zu entwischen, bevor er noch dem 2. irgend eine Belohnung für seine Mitwirfung bei diesem Diebstahle gegeben hatte. Wem B. die Gänfe gegeben hat, oder wie er sie an nun Mann brachte, it ihm (dem T.) eben so unbekannt, als der Umstand , ob jemand, und wer in der Wohnung des B. allenfalls ge­wartet haben mag, so daß er die übrigen Mitschuldigen nicht zu boezeichnen vermag, die Geliebte des B., sagte aus, daß sie in der Nacht vom­ 28. auf den 29. Mai sich) in der Wohnung des B, mit dem sie in Gemeinschaft leben wollte, befand, und daß B. und der Urlauber T. gegen 5 Uhr Morgens 13 Stüdk Gänse dahin gebracht haben. B. sagte, die Gänse seien gestohlen, von wo aber erwähnte er nicht­ retirt wurde, von Morgens als sie und Rosalia 9 bewohnten, den B. und den Urlauber T. hatten in 2 Läden 11 Stüd Yebende und 2 Stüd Bußboden Ziegen. Beide sprachen 9 Stüd (denn die übrigen wollten sie für sie ihr eine Belohnung hiefür versprachen, ohne jedoch dieselbe näher zu bestimmen. Sie nahm b daber die 9 Std Gänse 2. um 6 fl. WW. Elisabeth GI. gestand, gewußt zu haben, bat und , 2 Paare an den Greigler B. um 5 die Bänfe sie dieselben , Indem verkaufte davon zwei Paare an die Beuchelbäderin fl. WB, gestohlen seien, obwohl ihr B. und TI, gesagt haben, daß in einem Graben Er She­a vgy NH sie dem erhielt von Eva Sch, gab aber den Sachverhalt anders an. Nach ihrer Aus­­sage kam an einem Sreitane zwischen 4—5 Uhr der Ziegeldeder Sonag B. zu ihr, brachte in einem Sad 9 Stück Gänse und sagte ihr, die Anna 9. [ide ihn zu ihr, um sie zu bitten, die Gänse zu behalten, bis sie vom Plag fomme. Eva Sch, ahnte nichts schlechtes und übernahm die Gänfe. gegen 10 Uhr wollte die Gänse nicht annehmen, die 6. hätte sie verbleibt ihrer hinreichend hergestellt und wurde derselbe 5 fl. verurt­eilt. Nacht und trug die Gänse in einer Dutte in der W. Eine Gans schenkte sie jedoch bei Eva Sch, wie sie sagte, „fürs Beschmngen des Zimmers.” Nach kurzer Zeit kam sie zurück und bat die Eva Sch., daß, wenn der Ganse befragt werden sollte, sie sagen möchte, ihr zu Hause keinen Plan hätten. Dieser fielt all diese Umstände in Ab­­rede und Der Beweis war aber gegen ihn mehr als feines sie hinsichtlich unbekannter Bauer iirselben in ihr Haus gebracht hätte. Anna D. aber gab an, daß Anna G. sie an einem Tage zu Mittag gebeten habe, daß sie für 8 Stück Gänse in ihrer Wohnung auf kurze Zeit Play geben möchte, weil sie bei bei zur W. H. war aber zudringlich und sagte, sie werde die Gänfe ohne weiteres in den Schoppen tragen, was sie auch wir­­lich that; bald darauf kamen zwei Weibspersonen mit Butten und sagten Die Zeugin Anna M. gibt noch an, daß sie die 8 Stüd Gänfe durch Vermitt­­lung der Anna M. getauft habe. obigen Aussage. Ignab B. will von dem fraglichen Diebstab­ nichts mwissen und erklärt alle ihn grasirenden Angaben der Mitschuldigen bartnädigen, auf «in verstodtes Gemüth deutenden Leugnens, ferner wegen der erschwerenden Umstände, daß der Diebstahl sich zum Verbrechen qualifizirte, und B. wegen Diebstahl ein Mal bereits aljeltrafi war, Here shärft mit 25 Stad­treihen ; Rosalla Mt. wegen des Berbredb­ng der Dieb­­stabletheilnahme zu einer vierwöchentlichen Kefferstrafe ; Elisabeth St. wegen der Hebertretung der Diebstahlstheilnahme zu vierzehntägigem, und Anna 9. gleichfalls m wegen der Uebertretung der Diebstahletheilnahme zu acht­­tägigem Arreste, die Anläufer der Gänse aber wegen der ihnen zur fast fallenden Ü­bertretung des Anlaufs bedenklichen Gutes zu einer Geldstrafe zu je bereits einmal abgestraft, gag gegen halb Sie Tf. X. Landesgerietes 19 Jahr alt. Yediger Ziegeldedergrfille 23 Jahr alt, Grünzeugband­ 5 Uhr Abent­ neben ihrer Wohnung meldete den Als sie sogleich beim Notalie R., fet. Diebstahl , da ber sich Elisabeth St. gibt an, daß , Welder zu 4 fl. WW. und eine davon fogte ein 2. einem Seden 15 fl. EM, „Anna 9. will blos 8 Stüd Gänse zu Befälligteit getragen haben, stohlen feten, den um sie an jenem Tage, an welchem Uhr bis sie um diese Zeit nach Hause kam, an die Gänse als Lügen­ , einer schweren Kerkerstrafe in­­ 1,6 Uhr auf dem P­abe war, und sie in dem Schopyen, welchen figend , sie auf dem sie nun an, sie möchte von tiesen Bänfen fand wegen todte Gänse fich behalten) verkaufen fi. WW. , übergab .ab,­­ ja und trugen bieselben fort, der Dauer von 112. Jahren, ein unbefanntes Weib um ohne gewußt zu Fam Anna H, vom Plage benachbarten Kaffeefhant gefchiet einer ficern W. aus bloßer haben, bag biefe Gänse ge­­maß verübt wurde, ein dreifach 1 fie are Rosalia R.,

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